Erster Test: Schwalbe Hans Dampf 2018 – Neuauflage des All-Rounders
Auf den ersten Blick kommt uns das Profil des neuen Schwalbe Hans Dampf mit seinen elliptisch angeordneten Zwischenstollen sehr bekannt vor. Im direkten Vergleich mit seinem Vorgänger zeigt sich jedoch, dass Schwalbes Entwickler keinen Stollen unangetastet ließen. Wir sind den neuen Hans Dampf bereits gefahren und verraten euch, was er kann.
Die Gene des alten Hans Dampfs (links) sind unverkennbar, seine Updates allerdings auch.
Deutlich aggressiver mit breiteren Stollen positioniert sich der neue Hans Dampf als Allrounder für jedes Terrain. In der Vergangenheit haben wir die kleinen Seitenstollen oft bemängelt: Sie sind nicht ausreichend abgestützt und neigen zum wegknicken in Kurven. Im neuen Design sind sie deutlich breiter und wie beim Nobby Nic oder Magic Mary nach außen verstärkt. Auch die Mittelstollen sind merklich in die Breite gezogen worden und haben Gesellschaft bekommen. Dadurch beissen sie sich beim Bremsen effektiver in den in den Untergrund. Resultat: Grip!
Im Gegensatz zum Vorgänger haben die Seitenstollen einiges an Gummi zugelegt und knicken dadurch in Kurven nicht mehr weg
Der 2,35” breite Reifen lies sich problemlos tubeless auf unserer 29” E*thirteen TRS Race Felge montieren. Auf der Felge mit 31 mm Innenbreite baut der Hans Dampf eher rund. Die versetzten Stollen sorgen für gleichmäßige Übergänge ohne Lücken im Profil zu hinterlassen. Dadurch soll bei jedem Neigungswinkel mindestens eine Stollenreihe des Reifens in den Untergrund greifen können.
Die Stollen wurden um einiges vergrößert und in ihrer Anzahl erhöht
Der neue Hans Dampf auf dem Trail
An spitzen Steinen und scharfen Kanten mangelt es den Trails rund um den Gardasee bekanntlich nicht, weshalb wir heilfroh waren mit der pannensicheren Super-Gravity Version unterwegs zu sein. Mehrere harte Durchschläge auf die Felge hat der Reifen klaglos weggesteckt und zeigte sich absolut pannensicher. Die neu designten aggressiven Seitenstollen knicken auch in Anliegern nicht weg und überzeugen mit ausgezeichnetem Halt. Überrascht waren wir von der Gutmütigkeit des Reifens, er lässt sich leicht wieder einfangen wenn er auf losem Untergrund ins Rutschen kommt.
Die Addix Soft-Gummimischung liefert im trockenen guten Grip und hohe Dämpfung. Auf unserer ersten Ausfahrt konnten wir bereits zahlreiche Eindrücke sammeln, wie der Reifen aber im Nassen oder auf weichem Waldboden performt können wir noch nicht sagen. Von zahlreichen Testkilometern auf anderen Schwalbe Reifen wissen wir aber, dass die Addix Soft Mischung auch bei Nässe guten Grip bei gleichzeitig akzeptablen Rollwiderstand und passablen Verschleiß liefert.
Preise und Verfügbarkeit
Den neuen Hans Dampf geht ab Juli in allen gängigen Laufradgrößen über die Ladentheken. Der Addix Soft Compound ist für alle Reifen mit 2,35” breite mit Super-Gravity Karkasse erhältlich. Die härtere Addix Speedgrip Gummimischung ist nur mit der Apex-Karkasse und in den Größen 27,5”x2,6”, 27,5”x2,75” oder 29”x2,6” verfügbar. Wie bei Schwalbe üblich wird es auch eine günstigere Performance Variante mit härterer Gummimischung und einfacherem Aufbau für budgetorientierte Mountainbiker geben. All jene die noch an ihrem alten 26” Rad hängen können beruhigt aufatmen, es wird einen passenden Hans Dampf geben.
Fazit
Der neue Schwalbe Hans Dampf ist ein klasse Allrounder der auf fast jedem Mountainbike eingesetzt werden kann. In der Addix Soft Variante mit Super-Gravity-Karkasse ist er ein Reifen für härtestes Geballer auf schnellen Trails. Ob er haltbar genug ist und auch auf weichem Boden gut funktioniert werden weitere Tests zeigen.
Mehr Infos unter: schwalbe.com
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Text: Fotos: Valentin Rühl
