EUROBIKE 2015 | BrakeForceOne H₂0 – mit Wasser statt Öl
Der schwäbische Bremsenhersteller BrakeForceOne hat auf der Eurobike 2015 erstmals seine neue hydraulische Scheibenbremse der Öffentlichkeit vorgestellt. Highlight der BFO H₂0, „nomen est omen“, ist die Verwendung von Wasser statt Öl als Bremsflüssigkeit. Verrückt, genial, unnötig – die Meinungen innerhalb der ENDURO Mountainbike Magazine – Redaktion konnten unterschiedlicher nicht sein.
BrakeForceOne bringt für seine Verwendung von Wasser statt Öl als Bremsflüssigkeit für ihre neue Hydraulikbremse folgende Argumente vor: „Wasser hat eine höhere Wärmekapazität und eine geringere Wärmeausdehnung. Damit lässt sich eine höhere Wärmestandfestigkeit erreichen. Zudem ist kein Austausch der Bremsflüssigkeit nötig, keine Belastung der Umwelt und kein Ölaustritt bei Stürzen. Mit einem 20% Glykolanteil ist auch der Winter kein Hindernis.“
Die BFO H₂0 hat einen neuen geschmiedeten Bremssattel, der viel stabiler als beim Vorgängermodell und dadurch doppelt so steif wie das Vorgängermodell sein soll. Der bisher häufig geäußerte Kritikpunkt an der BrakeForceOne, der undefinierbare Druckpunkt, soll hierdurch beseitigt worden sein und der Druckpunkt soll jetzt wesentlich härter ausfallen. Eine höhere Bremspower und feinere Dosierbarkeit der Bremse sollen das Resultat dieser Veränderung sein.
Die neuen Bremsleitungen haben statt dem bisherigen Durchmesser von 5mm nur noch 4mm, was die Verlegung und eine saubere Kabelführung erleichtert.
Der Skepsis gegen Wasser als Bremsflüssigkeit, die unter anderem mit dem niedrigeren Siedepunkt begründet wird, entgegnet BrakeForceOne mit ihren ausgiebigen Tests in den Alpen, bei denen sie nie das Wasser in den Bremsleitungen zu Kochen bringen konnten. Durch die Glykolbeimischung dürfte auch das Thema Frostschutz abgehakt sein. Die Innenflächen der Bremsanlage sollen speziell bearbeitet sein, so dass auch Korrosion keine Rolle spielen kann.
Die Entlüftung der Bremse erfolgt unkompliziert über einen Madenschraube.
Vorteile der BFO H2O gegenüber dem konventionellen Vorgängermodell:
- Wasser (überall erhältlich) statt Öl, das Glykol für die Beimischung ist im Kfz-Handel problemlos zu bekommen
- höhere Bremspower
- härterer Druckpunkt
- feinere Dosierbarkeit
- geringere Fingerkraft notwendig
- werkzeugloses kürzen der Bremsleitungen durch die Steckverbindungen möglich
Preis: 297 € bzw. 594 € für den Komplettsatz
Erhältlich ab Oktober 2015.
Weitere Infos: brakeforceone.de
Text: Manne Schmitt Bilder/Zeichnungen: Sebastian Hermann/BrakeForceOne
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