Auch in diesem Jahr wartet die Eurobike in Friedrichshafen mit einigen Highlights und Überraschungen im urbanen Mobilitätssektor auf. Man merkt: Es brummt an allen Ecken und Kanten. Neue Brands möchten sich in diesem Bereich positionieren und bereichern den Markt mit tollen Konzepten und genialen Ideen. Was es dieses Jahr neben neuen E-Cargo-Bikes und vollgefederten S-Pedelecs noch alles gibt, erfahrt ihr hier.

Coleen Modern DB

Das in liebevoller Handarbeit gefertigte Coleen Modern DB-Bike aus Frankreich ist – ganz ohne Unterrohr – mit Sicherheit eins der optischen Highlights der diesjährigen Messe. In mehr als 50 Stunden Arbeit wird der Carbonrahmen hergestellt und mit den teilweise ebenfalls in Frankreich produzierten Komponenten zusammengebaut. Das Modern DB ist die S-Pedelec-Version, das euch bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h unterstützt. Dafür soll der hauseigene Nabenmotor sorgen, der von einem im Oberrohr integrierten Akku mit 522 Wh Kapazität gespeist wird. Für ein Maximum an Connectivity bietet der im Vorbau integrierte Bordcomputer GPS-Real-Time-Tracking, einen automatischen Bluetooth-Unlock-Modus, sobald ihr euch dem Bike nähert, einen USB-Ladeport und eine sofortige Benachrichtungsfunktion, sobald sich euer gelber Flitzer unerlaubt in Bewegung setzt. Euch passt die gelbe Lackierung nicht? Kein Problem. Dank Konfigurator könnt ihr für euer Coleen-E-Bike, das ab 6.860 € erhältlich ist, aus fünf anderen Farben wählen, zwischen Singlespeed, 6-Gang-Pinionantrieb, 9-Gang-Pinionantrieb, Alu-, Carbon- oder gefederter Sattelstütze, Hope- oder Formula-Bremsen und sogar zwei verschiedenen Sitzpositionen wählen. Wer also schlecht darin ist, Entscheidungen zu treffen, sollte sich besser nach einem Bike von der Stange umschauen …

Mehr Informationen zum Coleen Modern DB findet ihr unter coleen-france.com


Aska Super Commuter All-Round Adventurer

Das Motto beim S-Pedelec aus dem Hause Aska ist klar: Geht nicht? Gibts nicht! Dementsprechend passt auch der Name des Bikes mit Neodrives Z20rs-Antrieb und 1.200 W Spitzenleistung wie die Faust aufs Auge: Super Commuter All-Round Adventurer. Wow! Das vollgefederte Speed-Pedelec erinnert mit seinem robusten Auftreten stark dem Riese & Müller Homage (zum Test) und kommt im Heck mit einem Öhlins TTX1 AIr-Dämpfer mit 70 mm Federweg und einer Formula Selva Mountainbike-Federgabel mit 130 mm Federweg in der Front. Die massiven 36er Standrohre sollten auch mit den fiesesten Schlaglöchern klarkommen! Massiv ist auch der 950-Wh-Akku, der euch 60 km bei voller Reichweite und maximaler Unterstützung anschieben soll. Für ein wartungsfreies Commuterleben sorgt der Pinion C1.6-Getriebeantrieb mit Carbon Gates-Riemenantrieb. Preislich liegt das Aska-E-Bike, dessen Rahmen in Belgien hergestellt wird, bei 8.999 €. Der Super Commuter All-Round Adventurer ist in einer Rahmengröße für Fahrende zwischen 1,70 m und 2,0 m und mit drei verschiedenen Lackierungen erhältlich.

Mehr Informationen zum Aska Super Commuter All-Round Adventurer findet ihr unter aska-bike.com


Cluuv e-cargo

Das nächste Highlight der diesjährigen Eurobike ist das Cluuv e-cargo. Weg vom Bike für das nächste Weltuntergangsszenario, hin zum familientauglichen Lastenrad. Das junge Unternehmen aus Wiesbaden/Deutschland spendiert seinem E-Cargo-Bike den neuen Bosch Performance Line CX Smart System-Motor (zum Test), einen integrierten und entnehmbaren Powertube-Akku mit einer Kapazität von 750 Wh und den nahezu wartungsfreien Gates Carbon-Riemenantrieb. Besonderen Wert legt das junge Start-Up-Unternehmen auf die Herstellung des E-Lastenrads, so wird z. B. der Rahmen komplett in Europa gefertigt und anderes Equipment teilweise in Deutschland hergestellt. Für maximale Flexibilität ist die Ladefläche mit einem modularem System ausgestattet, um in kürzester Zeit von einer reinen Plattform für sperrige Lasten zu einer niedrigen Transportbox oder der Kinderbox zu wechseln. Clever ist das integrierte Schienensystem, wodurch z. B. die Sitze im Stile eines VW-Busses verschiebbar sind. So kann je nach Last entschieden werden, ob diese vor oder hinter den Kids platziert wird. Apropos Kids: Die Box bietet Platz für bis zu drei Kids bzw. zwei Sitze plus Auto-Babyschale und man kann die Sitze in eine Ruheposition bringen, um die Fahrt für die Zwerge noch angenehmer zu gestalten. Das freut nicht nur den Nachwuchs! Wir würden uns nach dem Vergleichstest von 9 Lastenrädern auf jeden Fall freuen, das Cluuv e-cargo zu einem Test in unserer Redaktion zu empfangen!

Mehr Informationen zum Cluuv e-cargo findet ihr unter cluuv.com


Evari 856

Die aus UK stammende Bike-Marke Evari hat sich ein Ziel gesetzt: Eine emotionale Bindung zwischen den Fahrenden und ihren Bikes zu schaffen. Ihr sollt euch in das 856 – auf diesen kurzen Namen hört der neue Sprössling – verlieben und im Idealfall die gleichen Emotionen zurückbekommen. Unterstützung erhaltet ihr vom Bosch Performance Line CX-Motor, der euch mit bis zu 85 Nm anschiebt und von einem 500-Wh-Akku mit Strom versorgt wird. Das zugehörige Bosch Kiox-Display ist optisch ansprechend im Oberrohr integriert. Ein Highlight ist mit Sicherheit die Evari Connect-App für euer Smartphone, die mit frei konfigurierbaren Widgets aufwartet. Bei der Wahl der Gangschaltung, die mit einem Gates Carbon Riemenantrieb gekoppelt ist, habt ihr die freie Wahl zwischen Singlespeed, Enviolo Automatikschaltung oder Rohloff E14 Speedhub-Nabenschaltung. Das 856-Bike mit Carbonrahmen wird in zwei Größen erhältlich sein, Preise waren bei Veröffentlichung des Artikels noch nicht verfügbar.

Mehr Informationen zum Evari 856 findet ihr unter evaribikes.com


Stromer ST3

Auch der Schweizer S-Pedelec-Spezialist Stromer hat sich ein Ticket für die Eurobike 2021 gebucht und eine neue Version des Ganzjahres- und Allwetter-Pendller-Bike präsentiert: Das Stromer ST3 mit Pinion C1.9-Zentralgetriebeschaltung, die eine beachtliche Bandbreite von 568 % aufweist, ist mit einem ebenfalls wartungsarmen Riemenantrieb gekoppelt. Der hauseigene Heckmotor kommt auf eine Spitzenleistung von 820 W bzw. 44 Nm und soll euch in Kombination mit dem 814-Wh-großen Akku in Windeseile ins Office und zurück bringen. Wie von den Schweizern gewohnt, ist auch das neue ST3 gut vernetzt und glänzt mit Bordcomputer, GPS-Ortung, Smartlock und Co. Ihr wollt am liebsten schon diesen Herbst und Winter mit dem Bike zur Arbeit pendeln? Dann müsst ihr euch leider noch gedulden, das Stromer ST3 ist laut Hersteller erst ab März kommenden Jahres erhältlich. Wer die Zeit bis dahin mit Lesen überbrücken und zum E-Bike-Experten werden möchte, sollte sich unseren großen E-Bike-Vergleichstest durchlesen, in dem sich ebenfalls das ein oder andere S-Pedelec verirrt hat!

Mehr Informationen zum Stromer ST3 findet ihr unter stromerbike.com


Lavelle P2

Lavelle präsentiert mit dem P2 nicht ohne Stolz ein in Europa handgefertigtes Carbon-Bike, das auf Bestellung hin produziert wird und mit einem einzigartigen Design daherkommt. In Anlehnung an die Cannondale-Bike mit Lefty-Federgabel könnte man den Hinterbau des P2 auch Righty nennen, denn ausschließlich auf der rechten Seite finden sich Sitz- und Kettenstrebe. Eine weitere Besonderheit ist der Revonte ONE-Motor, der mit einem 730-Wh-Akku gekoppelt ist und mit einer Spitzenleistung von 200 Nm bzw. 2.000 W auftrumpfen kann. Mehr Power geht nicht! Und auch für Diebstahlschutz ist gesorgt. Sollte jemand ohne Erlaubnis das Lavelle P2-E-Bike in Bewegung setzen, wird ein Alarm ausgelöst und ihr werdet per SMS benachrichtigt.

Mehr Informationen zum Lavelle P2 findet ihr unter lavellebikes.com


Hopper Mobility E-Konzeptauto

Hopper Mobility, eine Firma aus Augsburg/Deutschland, vereint mit dem E-Konzeptauto den Pkw mit dem Fahrrad und bietet Platz für Gepäck und Mitfahrende für den modernen Stadtverkehr. Unterstützt wird das Gefährt bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h und ist damit auch auf normalen Radwegen fahrbar. Das clevere Karosseriekonzept schützt nicht nur bei Unfällen, sondern bietet den Insassen zusätzlichen Schutz vor Wind, Wasser und einem sicheren Stand bei nasser Fahrbahn. Durch die kompakte Bauweise – das Konzeptauto ist kürzer als viele Autos breit sind – lässt es sich im Smart-Style auch quer auf Parkplätzen abstellen. Ein besonderes Feature ist die 90°-Hinterradlenkung, wodurch der Wendekreis lediglich 2 m beträgt. Wohnt ihr in einer sonnenreichen Gegend, reicht eine Stunde volle Einstrahlung für 5 km Reichweite – dem im Dach integrierten Solarpanel sei Dank.

Mehr Informationen zum Hopper Mobility E-Konzeptauto findet ihr unter hopper-mobility.com


Rayvolt CRUZER und E-Lastenrad

Die Bike-Brand Rayvolt ist mit einem Ziel ins Leben gerufen worden: Sie wollen mit Benzin betriebene Motorräder von den Straßen verbannen und gegen Fahrzeuge mit Elektromotor austauschen. “Yesterday’s charm for tomorrow’s technology is today’s solution.” Bei der Entwicklung und dem Design der Bikes steht der Retro-Look ganz oben auf der Liste. Angetrieben werden die E-Bikes mit dem hauseigenen Rayvolt EIVA Drive-Nabenmotor, der entweder mit 50 oder 100 Nm daherkommt. Per Smartphone und der passenden App werden Motor- und Bike-Infos angezeigt und auch die Unterstützungsstufen können eingestellt werden. Der Akku ist je nach Bike und Konfiguration zwischen 550 und 1.110 Wh groß und das intelligente Bremssystem soll im Einsatz Energie in den Akku zurückführen können. Das würden wir ja gerne mal testen! Die Rekuperation-Modi verschiedener Bikes aus dem letzten E-Bike-Vergleichstest konnten uns leider nicht wirklich überzeugen.

Mehr Informationen zum Hopper Mobility E-Konzeptauto findet ihr unter rayvoltbike.com


Vaast E/1

Der US-amerikanische Fahrradhersteller Vaast präsentiert mit dem E/1-Bike einen vollgefederten Tiefeinsteiger, der erst auf den zweiten oder dritten Blick als solcher zu enttarnen ist. Die auf den Namen Nail’d’ R3ACT hörende Federung im Heck ist unscheinbar im Bike integriert und federt Fahrer, Heckgepäckträger und Motor unabhängig vom Pedaltritt. Trifft das Bike beispielsweise auf eine Bordsteinkante, federt die Sattelstütze komplett nach unten aus dem Hauptrahmen raus und mit ihr der Fahrer, der Motor und der Gepäckträger. Der Akku ist dabei unscheinbar in der Sattelstütze integriert, angetrieben wird das E/1-Bike vom Bosch Performance Line CX-Motor. Je nach Vorliebe kann das Bike mit Shimano-, Enviolo- oder Rohloff-Schaltung bestellt werden und ist ab 6.649 € erhältlich. Wir sind auf jeden Fall gespannt drauf, das Bike einem ersten Härtetest zu unterziehen!

Mehr Informationen zum Vaast E/1 findet ihr unter vaastbikes.com


Leggero-Kinderanhänger mit hydraulischer Auflaufbremse

Leggero produziert Kinderfahrradanhänger für zwei Kinder sowie Fahrradanhänger für ein Kind in Romanshorn am Bodensee. Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung setzt das schweizer Unternehmen nicht nur auf Qualität sondern auch auf Innovation. Die in derart einzigartige Auflaufbremsen-Technologie feiert auf der Eurobike 2021 ihre Premiere. Bei einem ersten Test auf dem Messegelände konnten wir uns einen sehr vielversprechenden, ersten Eindruck machen. Das elektronisch übermittelte Signal der an der Kupplung angebrachten Bremsentechnik wird in einen hydraulischen Bremsbefehl umgewandelt. Wie das im Detail aussieht, dürfen wir leider noch nicht zeigen. Preis und Verfügbarkeit sind derzeit noch nicht bekannt, da sich das Unternehmen derzeit auf der Suche nach Kooperationspartnern befindet, um diese richtungsweisende Technologie zur Marktreife zu führen. Wir sind gespannt, wann sie ihren Weg in die Verkaufsräume der Händler findet und werden bei der nächsten Gelegenheit für euch en Detail testen.

Mehr Informationen zum Leggero-Kinderanhänger findet ihr unter leggero.de


Hedon – Stilsichere (E-)Bike-Helme aus England

Hedon – abgeleitet von Hedonismus (oder in diesem Fall Headonismus): die unermüdliche Suche nach Vergnügen. Die beiden Gründer Lindsay und Reginald verschreiben sich seit 2011 dem stilsicheren Schutz von Motorrad-Fans. Ohne Kompromisse bei der Sicherheit einzugehen, haben sie einen Stil entwickelt, der raffiniert und nostalgisch ist. Mit hochwertigsten Materialien und einer bemerkenswerten Liebe zum Detail haben sich die beiden nun auch dem Fahrrad geöffnet. Ihr zwei neuen Modelle Hedstrong (für Bio-Bikes und E-Bikes bis 25 km/h optimiert) und Edenist (für E-Bikes bis 45 km/h) punkten beim schieren Anblick bin tonnenweise Style! Beide Modelle sind aus Carbon gefertigt, verfügen über das erprobte MIPS-System und sind ab sofort direkt über die Hedon-Website und ausgewählte Bike-Boutiquen erhältlich. Der Edenist zum Preis von 355 € ist in fünf verschiedenen Farben erhältlich und mit allen Visieren von Hedon kompatibel. Der Hedstrong geht ab 225 € über die Theke und ist ebenfalls in fünf Farbvarianten verfügbar – seine Visiere befinden sich gerade noch in der Produktion und werden auch in Kürze bestellbar sein.

Mehr Informationen über Hedon findet ihr unter hedon.com


cyklær E-Gravel-Bike

Die Marke cyklær – the smarter E-Bike – entstand aus der Zusammenarbeit von Porsche Digital und Storck Bikes und wurde erstmals auf der Eurobike 2021 präsentiert. Das Ziel: Neue Fahrraderlebnisse für die urbane Mobilität mit digitalen Lösungen schaffen. Mit an Bord sind das angesagte kroatische Unternehmen Greyp, dessen Kernkompetenzen Software und Batterietechnologie sind und selbst eigene E-Bikes herstellt, und der bayerische Antriebshersteller Fazua. Das erste Bike von cyklær ist ein E-Gravel Bike mit Carbon-Ramen, Fazua-Antrieb, elektronischer SRAM Force AXE eTap-Schaltgruppe, DT Swiss G1800-Laufrädern, Smartphone-App mit Navigation etc. und einer Frontkamera für Aufnahmen von Fotos und Videos während der Fahrt. Die Heckkamera unter dem Sattel liefert dem Fahrer in Echtzeit eine Sicht nach hinten und ist somit ein digitaler Rückspiegel. Das cyklær E-Gravel wird es neben dem reinen E-Graveler auch als E-Gravel Streetware- und E-Urban Streetwear mit jeweils der gleichen Rahmenplattform in den Rahmengröße S-XL und in drei Farben geben. Das Bike kann bereits bestellt werden und soll zum Jahresende 2021 ausgeliefert werden. Die Preise liegen ab 6.999 €.

Mehr Informationen zum cyklær E-Grave-Bike findet ihr unter cyklaer.de


QiO Eins P-5

Basis des Eins P-5 ist ein hochfunktionaler und kompakter One-Size-Rahmen, der für die Körpergrößen von 1,65 bis 1,90 m geeignet sein soll. Der Gepäckträger mit MIK-Standard ist ein integraler und stabilisierender Teil des Rahmens. In der Basisversion für 3.199 € ist das QiO-Bike mit dem Bosch Active Line Plus-Motor ausgerüstet, ab dem QiO Eins P-5 wird der Bosch Performance Line CX-Motor eingebaut und mit dem Gates CDX-Riemenantrieb ausgestattet. Der externe Akku weist eine Kapazität von 500 Wh auf, die Farbpalette umfasst 8 Farben und mit Marktstart wird ein auf das Bike abgestimmtes und sehr umfangreiches Zubehörprogramm angeboten.

Mehr Informationen zum QiO Eins P-5 findet ihr unter qio-bikes.com

Words: Philipp Schwab, Benjamin Topf, Manfred Schmitt, Peter Walker Photos: Benjamin Topf, Peter Walker, Manfred Schmitt