Eventbericht: Der Dakine Trailfox 2013 in Flims
“Drei Etappen, ein Bike, eine Gabel” lautet das Rezept des Dakine Trailfox. Trails fahren, Freunde treffen und Party sind die Ingredienzen der Freeride Rallye in Flims. Nach einer spannenden wie spaßigen “Fuchsjagd” setzen sich Alba Wunderlin und Gusti Wildhaber durch.
Knapp 300 Fahrer gingen bei der inzwischen 11. Auflage des Dakine Trailfox in Flims an den Start. Das Fahrerfeld war genauso bunt gemischt wie die Bikes, vom BMX uber 120mm Tourenfullys bis hin zum HighEnd Downhiller war alles vertreten. Bestes Wetter, entspannte Atmosphäre, feine Trails und jede Menge Zeit auf dem Bike sorgten für ein durch und durch gelungenes Event.
Freitag: Night Trail by Shimano – Kette weg und Lichter an!
Eine besondere Aufgabe haben sich die Veranstalter für den Auftakt ausgedacht: Das Nachtrennen im Dunkeln hat bereits Tradition, als Neuerung mussten die Fahrer dieses Jahr ohne Kette auskommen. Das Chainless-Race fand auf einem Teil des “Runca”-Trails statt – dem Aushängeschild der Region, was Flow und Fahrspaß angeht.
Trotzdem oder gerade deswegen: Wer zu viel bremst, wird schnell zum Laufradfahrer. Wer zu viel riskiert freilich auch. Es galt also, sich die Strecke beim Training im Hellen gut einzuprägen, um auch Nachts im Licht der – hoffentlich funktionierenden – Scheinwerfer einen guten Run hinzulegen.
Am besten gelang dies Local Armin Beeli, der den Trail in und auswendig kennt. “Ohne Kette bin ich ihn auch erst heute gefahren”, hält der der Flimser fest. Gusti Wildhaber und Ueli Guntli holen sich die Plätze 2 und 3. Schnellste Frau ohne Kette ist Alba Wunderlin , vor Lea Rutz und ihrer Schwester Sara Wunderlin.
Samstag: Sunset Trail by Spy – Road Gap oder Chicken Line?
Nach dem Riders Brunch nutzten die meisten Fahrer den Vormittag zum Training für das Finale auf dem High Noon Trail. Es galt, bei der ruppigen und schnellen Strecke einen guten Mittelweg aus möglichst vielen Trainingsläufen und Kräftesparen für das Rennen zu finden. Doch bei allen Vorbereitungen für das große Finale am Sonntag durfte eins nicht vergessen werden: Der Sunset Trail by Spy am Abend.
Die nur ca. 500 Meter lange Strecke war zwar die kürzeste der drei Etappen, dafür reich an kniffligen Holzelementen (alle umfahrbar – natürlich mit Zeiverlust): Sprünge, Wallrides, Northshorepassagen und natürlich der Zuschauermagnet: ein stattliches Roadgap in der Mitte der Strecke. Vier Meter geht es in die Tiefe und direkt in einen engen Holzanlieger hinein. Möglichkeiten Zeit zu gewinnen oder zu verlieren bietet der kurze Sunset Trail aber noch viel mehr – so sorgte auch der direkt nach dem Start zu überwindende Felsblock für erhöhten Puls bei Zuschauern und Fahrern.
Alba Wunderlin vergrössert ihre Führung im Zwischenklassement mit einem klaren Sieg vor Yvonne Birker und Nicole Cavigelli. Eine kleine Überraschung gibt es bei den Männern: Patrick Deuss aus Flims gewinnt mit einem nahezu perfekten Lauf. “Nach dem elften Platz gestern wollte ich mich heute verbessern. Dass es gleich so gut klappt, hätte ich allerdings nicht erwartet”, gibt er zu Protokoll. Lukas Anrig wird Zweiter, Janick Lieberherr Dritter. Im Zwischenklassement liegen Armin Beeli (5. Sunset Trail) und Gusti Wildhaber (4. Sunset Trail) punktgleich an der Spitze, einen Punkt vor Lukas Anrig. Für Spannung beim Finale auf dem High Noon Trail war also gesorgt.
Zum Publikumsliebling avanciert der einheimische Marc Woodtli (Sagogn). Er fährt seinen elften und nach eigener Ankündigung letzten Trailfox auf dem BMX – inklusive Roadgap und dem 1000 Höhenmeter-Downhill im Finale – Respekt!
Nach der zweiten Etappe auf dem Sunset Trail geht es direkt weiter zur inoffiziellen zweieinhalbten Etappe der Freeride Rallye: Die Dakine Trailfox Party by Red Bull soll für den einen oder andern Trailfuchs sogar der Hauptgrund sein, nach Flims zu kommen…
Sonntag: High Noon Trail by Trek – Schnell, lang und ruppig
Das harte Finale heisst High Noon Trail by Trek. Eine schnelle, ruppige Abfahrt hinab vom Crap Sogn Goin, zunächst über breit abgesteckte Alm-Wiesen, dann dem “The Never End”-Trail folgend. 5 Kilometer, 1000 Tiefenmeter. Gestartet wurde in 25er Gruppen im Le-Mans Modus, sprich mit Sprint zum Bike. Besonders die zu durchquerenden Schneefelder direkt nach dem Start sorgten für einige spektakuläre Aktionen.
5 km feinster Baller-Trail in Renntempo fordern ihr Tribut – so mancher Fahrer konnte im Ziel kaum noch den Lenker halten.
Alba Wunderlin lässt nichts anbrennen hält ihre Konkurrentinnen souverän in Schach. “Dass mir hier drei gute Läufe gelingen und ich so gewinnen kann, freut mich natürlich sehr. Aber ich habe bis unten Gas gegeben, denn ich will jeweils auch in der Männerrangliste gut da stehen”.
Wesentlich knapper wird es bei den Männern. Die schnellsten im Gesamtklassement starten in der gleichen Gruppe und batteln sich bis ins Ziel. Tagesschnellster ist Manuel Marty vor Gusti
Wildhaber und Ludovic May. Damit ist klar, dass auch ohne Seriensieger René Wildhaber der schnellste Trailfuchs diesen Namen trägt. “Ich hatte sechs Wochen Verletzungspause – das ist das perfekte
Comeback”, freut sich der Walenstädter und steigt gleich wieder auf sein Bike. “Jetzt will ich noch ein wenig Velofahren.” Trailfüchse kriegen nicht genug. Gut, dass es nur noch ein Jahr dauert bis zum nächsten Dakine Trailfox.
Ranglisten:
Rookies
- Andri Ragettli (Flims)
- Sandro Preisig (Winterthur)
- Sandro Schmid (Chur)
Frauen
- Alba Wunderlin (Winterthur)
- Nicole Cavigelli (Rueun)
- Lea Rutz (St. Gallen)
Männer
- Gusti Wildhaber (Walenstadt)
- Armin Beeli (Flims)
- Lukas Anrig (Sargans)
Weitere Infos und die kompletten Ranglisten unter www.dakinetrailfox.ch
Viele Bilder-Alben unter www.flickr.com/photos/flimslaaxfalera/collections
Diverse Videoclips im Youtube-Channel: www.youtube.com/user/flimsswitzerland/videos
Weitere Beiträge im Facebook: www.facebook.com/flims
Text: Aaron Steinke Fotos:Philipp Ruggli, Michael Suter FLIMS
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