Spätestens seit der Präsentation des Evil Offering lässt das Portfolio der Amerikaner keine Wünsche mehr offen! Für jeden Fahrer hat Evil jetzt ein passendes Bike im Angebot. Weshalb die meisten mit dem neuen Offering am besten beraten sind, verrät dieser Test.

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Trail-Bike 2019 – 13 Bikes im Vergleichstest

Evil Offering | 150/140 mm (v/h) | 13,22 kg | 8.049 €

Das brandneue Evil Offering passt nicht nur optisch perfekt in das Line-up, es schließt mit 140 mm Federweg und 29er-Laufrädern auch die Lücke zwischen dem Trail-Bike Following MB und der Enduro-Maschine Wreckoning LB. Evil-typisch ist das Bike in verschiedenen Built-Kits und mit verschiedenen Dämpfer-Optionen verfügbar. Das von uns getestete Bike mit X01-Kit und FOX DPX2-Dämpfer geht für satte 8.274 € über den Ladentisch – lässt dafür aber auch fast keine Wünsche offen. SRAM X01 Eagle-Antrieb? Check! FOX Factory-Fahrwerk? Check! E13 TRS Race Carbon-Laufräder? Check! RockShox Reverb mit satten 170 mm Verstellbereich? Doublecheck! Kritik gibt es nur für die schwachen SRAM Guide-Bremsen, die obendrein nur mit 180-mm-Bremsscheiben montiert sind.

Das Evil Offering im Detail

Federgabel FOX 36 FLOAT Factory (Serie RockShox PIKE RCT3) 150 mm
Dämpfer FOX DPX2 Factory 140 mm
Bremsen SRAM Guide RSC 180/180
Schaltung SRAM X01 Eagle
Sattelstütze RockShox Reverb Stealth 170 mm
Vorbau Race Face Turbine 40 mm
Lenker Race Face Next R 780 mm
Laufradsatz E*thirteen TRS Race Carbon
Reifen MAXXIS Minion DHF/DHR II
Gewicht 13,22 kg
Preis 8.049 €

Stay high!
Am Hinterbau des Offering befindet sich ein Flip-Chip, mit dem man die Geometrie von Low auf X-Low stellen kann. Im Trailalltag ist die höhere Einstellung die erste Wahl. Superflach ist unserer Meinung nach nur im Bikepark sinnvoll.
Super leise
Der Hinterbau des Offering ist gut geschützt. Nerviges Kettenklappern wird effektiv unterdrückt. Ein leises Rad ist ein gutes Rad – und das Offering ist sehr leise!
Eine Seltenheit
Fast alle Bikes besitzen mittlerweile eine intern verlegte Bremsleitung. Das Offering ist eine positive Ausnahme, denn die extern verlegte Leitung macht Wartungsarbeiten sehr einfach und schont so die Nerven.
Viel Platz
Die 170 mm lange RockShox Reverb ermöglicht maximale Bewegungsfreiheit bergab. Fahrer mit kurzen Beinen sollten vor dem Kauf aber checken, ob sie nicht möglicherweise zu lang ist, und dann ggf. zu einem 150-mm-Modell wechseln.

Die Geometrie des Evil Offering

Wie von Evil gewohnt, besitzt auch das Offering einen Delta System-Hinterbau aus der Feder von Dave Weagle und ist extrem hochwertig verarbeitet. So finden sich an allen kritischen Stellen hochwertige Kunststoffprotektoren und auch eine eigens entwickelte Kettenführung kommt zum Einsatz. Neu für Evil ist der im Vergleich zum Rest der Bikes längere Reach (477 mm Gr. L) und der deutlich steilere Sitzwinkel von 76° – in der steileren der beiden Geometrie-Einstellungen.

Größe S M L XL
Sattelrohr 381 mm 432 mm 470 mm 508 mm
Oberrohr 588 mm 611 mm 633 mm 655 mm
Steuerrohr 104 mm 114 mm 124 mm 134 mm
Lenkwinkel (X-Low/Low) 65,6°/66.2° 65,6°/66.2° 65,6°/66.2° 65,6°/66.2°
Sitzwinkel (X-Low/Low) 75°/76° 75°/76° 75°/76° 75°/76°
Kettenstrebe (X-Low/Low) 432/430 mm 432/430 mm 432/430 mm 432/430 mm
Tretlager Höhe (X-Low/Low) 338/346 mm 338/346 mm 338/346 mm 338/346 mm
Radstand (X-Low/Low) 1184/1180 mm 1209/1205 mm 1233/1229 mm 1257/1253 mm
Reach 437 mm 457 mm 477 mm 497 mm
Stack 615 mm 623 mm 633 mm 643 mm
Helm Specialized Ambush | Brille Smith Barra | Rucksack EVOC STAGE 12 l | Jersey Specialized Enduro Jersey | Short Specialized Enduro Shorts | Schuhe Specialized 2FO Flat

Das Evil Offering auf dem Trail

Der steile Sitzwinkel und der lange Reach machen sich auch beim ersten Aufsteigen bemerkbar. Angenehm zentral sitzt man im Rad. Evil-typisch arbeitet der Hinterbau bergauf antriebsneutral und gleichzeitig mit viel Traktion. Den Griff zum Dämpfer-Verstellhebel haben wir uns gespart – das Offering klettert auch so sehr gut. Allerdings liegt der Fokus ganz klar auf Traktion und Komfort und weniger auf maximaler Spritzigkeit. Das Offering bringt seinen Fahrer easy zu jedem Traileinstieg und macht auch auf langen Tagestouren Spaß, will aber Sprintduelle gar nicht erst gewinnen. Als Fahrer steht man super integriert im Bike und fühlt sich eingerahmt vom langen Reach, dem top Fahrwerk und den großen Laufrädern nahezu unzerstörbar.

  Where is the limit? Das Bike kann garantiert mehr als du!

Entsprechend schnell ist man mit dem Offering unterwegs – selbst in anspruchsvollstem Gelände. Der Hinterbau arbeitet sehr feinfühlig und extrem definiert. Er saugt Unebenheiten förmlich auf, gibt aber dennoch genug Feedback und Gegenhalt für spontane Absprünge und schnelle Richtungswechsel. Trotz des längeren Reach ist die Balance sehr gut und das Offering lässt sich sehr gutmütig und einfach fahren. In sehr engen Sektionen verlangt das Rad etwas Nachdruck, erledigt aber sonst auch schnelle Richtungswechsel leichtfüßig und direkt. Doch Achtung: Flache, einfache Trails langweilen dieses Rad, hier wirkt es etwas behäbig.

Tuningtipp: mind 200 mm Bremsscheiben verbauen und im Idealfall die Bremse upgraden

Fazit

Das Evil Offering ist der neue Star im Line-up der US-Amerikaner. Das Bike ist extrem vielseitig und macht sowohl bergauf als auch auf den unterschiedlichsten Trails bergab eine sehr gute Figur. Es ist der perfekte Mix aus spaßigem Trail-Bike und potentem Enduro. Wer allerdings maximalen Vortrieb sucht, findet spritzigere und leichtfüßigere Bikes. Bergab mindern die Bremsen den Fahrspaß deutlich – hier lohnt ein Upgrade.

Tops

  • Hinterbau bergauf und bergab überragend
  • sehr komfortabel
  • vermittelt massig Fahrsicherheit

Flops

  • Bremsen unterdimensioniert
  • im Antritt etwas behäbig

Uphill

Downhill

Stability

Agility

Value for money


Mehr Infos findet ihr unter: evil-bikes.com

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Trail-Bike 2019 – 13 Bikes im Vergleichstest

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