Fast Flitzer
In deinem Mund schmeckt es nach Metall, der Schweiß rinnt dir über die Stirn und dein Herz pocht lauter als die Cardio-Motivationsplaylist auf Spotify: Du findest das geil? Dann bist du ein Fast Flitzer und willst mit dem Mountainbike die Leistungsgrenzen deines Körpers ausloten.
Steil ist geil! Du liebst es, deinen Puls durch deine Schädeldecke zu treiben, wo andere längst aufgegeben haben. Das gilt bei dir einerseits an richtig miesen Schotterrampen bergauf, andererseits natürlich auf Wanderpfaden und Singletrails. Auch im weniger bergigen Gelände bist du auf der Suche nach dem nächsten Laktat-Feuerwerk und legst gerne längere Distanzen zurück, um der Topografie jeden zur Verfügung stehenden Höhenmeter zu entlocken. Wenn es sein muss, sprintest du dazu mit gelocktem Fahrwerk auch mal über den Asphalt, bevorzugst aber Wald- und Forstwege. Als waschechter Mountainbiker mobilisierst du für flowige Pfade und Singletrails aber deine letzten Reserven.
Auf dem Bike stehst du im Mittelpunkt. Sobald dir dein GPS Computer das „Go“ gibt, konzentrierst du dich nur noch auf deine ganz persönliche sportliche Herausforderung. Ob du dabei Profis einen KOM streitig machst oder zum ersten Mal deinen ganz persönlichen Everest bezwingst, bleibt voll und ganz dir überlassen. Denn in erster Linie willst du deine körperlichen Limits erfahren und verschieben – sowohl in Sachen Fitness, aber auch bei deiner Fahrtechnik. Schließlich sollen Trailspaß und sportliche Abfahrten nicht zu kurz kommen … sonst könntest du ja gleich zum Rennrad greifen.
Nothing goes to waste. Dein Bike strotzt nur so vor Effizienz und wandelt deinen Input am Pedal direkt und nahezu ohne Verluste in Vortrieb um. Denn für dich gibt es nur ein Credo: je schneller, desto besser. Dabei spielt das Hinterbau-System deines Bikes eine entscheidende Rolle. Deine Tretimpulse sollten im Sprint möglichst effizient in Vortrieb umgesetzt werden, während dein Hinterreifen durch ein aktives Fahrwerk Hindernissen zeitgleich ausweichen kann, um den Grip nie abreißen zu lassen. Dass sich diese beiden Eigenschaften nie zu 100 % kombinieren lassen, zeigen die Profis, die trotz Hightech-Material nicht auf einen Lockout verzichten können und auf Hardpack-Untergrund ihr Bike per Knopfdruck in ein Hardtail verwandeln. Die Sitzposition deines Bikes ist richtig knackig sportlich, mit viel Druck auf dem Vorderrad, und spornt dich so zusätzlich an, noch härter zu pedalieren. Doch zu extrem solltest du nicht sitzen, um nicht nach jedem Ride zum Chiropraktiker zu müssen. Für die volle Leistungsfähigkeit sollte nicht nur die Sitzposition an dich angepasst sein. Entscheidend ist auch, dass Details wie die Kontaktpunkte oder das Übersetzungsverhältnis bzw. die Bandbreite der Schaltung zu deinem Körperbau und zur Topografie der Tour passen. Klar: Gewichtsreduktion spielt eine große Rolle bei deinem Bike. Dennoch solltest du nicht ausschließlich um jedes Gramm feilschen, mit etwas robusteren Komponenten hat man deutlich weniger Pannen und mehr Fahrspaß! Eine Variostütze bringt zwar mehr Gewicht auf die Waage, macht dich aber deutlich sicherer und schneller bergab oder bei Hindernissen. Und sind wir mal ehrlich: Der zusätzliche Fahrspaß ist es ohnehin immer Wert!
Tipps für den Fast Flitzer
Hast du zuletzt ein Rennen der Cross Country-Profis im Weltcup gesehen? Nachdem Variostützen noch vor einigen Jahren als unnötiger und schwerer Schnickschnack abgestempelt wurden, sind sie heute aus dem Fahrerfeld nicht mehr wegzudenken. In unserem großen Variostützen-Vergleichstest findest du alle Infos, wie du deinem gewichtsoptimierten Carbon-Boliden mehr Downhillspeed und Fahrspaß entlocken kannst.
Hahaha Winter: Der Wald ist tief verschneit und kein Trail zu erkennen, das Mountainbike sammelt Spinnweben im Keller und deine Kondition verabschiedet sich mit jedem Glühwein auf dem Sofa in den Winterschlaf. Harsh Reality? Absolut nicht: Erstens kann man auch im Schnee richtig viel Spaß auf dem Mountainbike haben und zweitens gibt es dank Zwift auch eine Lösung, in deinen eigenen vier Wänden das Trainingshoch über die Winterpause zu retten.
Wie schaffen es die Profis, derart niedrige Cockpits zu fahren, ohne sich ständig vom Chiropraktiker aufrichten zu lassen? Die Antwort: So gar nicht. Natürlich passen sie ihre Bikes perfekt an die persönliche Ergonomie an. Doch ganz ohne spezielles Training und Hilfe vom Doc kommen auch die Pros nicht aus. Wir haben Übungen und Tipps, wie ihr Rückenschmerzen auf dem Bike dennoch vermeiden könnt.