FOCUS JAM 6.8 NINE 2020 im Test – Hier versteckt sich ein super Allrounder

Wow, was für eine Augenweide: Das FOCUS JAM 6.8 NINE hat sich innerhalb eines Jahres vom hässlichen Entlein zu einem echt heißen Bike gewandelt. Die Ausstattung und der Look wurden überarbeitet aber auch der Preis ist gestiegen. Kann das BIke auch auf dem Trail glänzen?

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Trail- und Touren-Bike unter 3.200 € im Test

Bereits bei unserem Trail-Bike-Vergleichstest im letzten Jahr konnte uns das FOCUS JAM 6.8 NINE mit einem gutmütigen Handling überzeugen. Damals war es mit 2.199 € das günstigste Bike im Test. Fürs neue Jahr hat FOCUS zwar den Preis um 500 € erhöht, dem Rad dafür aber auch eine deutlich bessere Ausstattung spendiert.

Im Jahr 2020 verfügt das JAM 6.8 NINE über ein FOX-Fahrwerk mit 140 mm Federweg, bestehend aus einer 34 FLOAT Rhythm-Federgabel und einem FLOAT DPS Performance-Dämpfer. Bei der Schaltung und Bremse setzt FOCUS fast ausnahmslos auf hochwertige Shimano XT-Komponenten. Einzige Ausnahme: die etwas schwerere SLX-Kassette. Eine kraftvolle Vierkolbenbremse vorn mit 203 mm großer Scheibe liefert auch auf langen Abfahrten viel Bremspower. Auch die DT Swiss M1900-Systemlaufräder sind gern gesehen. Sie sind stabil und ermöglichen eine einfache Tubeless Montage. Leider so gar nicht ins Bild passen dagegen die verbauten MAXXIS-Reifen. Sie sehen mit ihrer Skinwall-Seitenwand zwar super schick aus, mit einem kaum erkennbaren Profil limitieren sie aber das Fahrverhalten enorm. Wer nicht nur auch Forststraßen, sondern auf Trails unterwegs ist, sollte hier sofort im Laden Ersatz montieren lassen.

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Die Geometrie des FOCUS JAM 6.8 NINE

Das FOCUS JAM 6.8 besitzt eine ziemlich ausgewogene Geometrie, welche vor allem durch das 135 mm lange Steuerrohr und den damit verbundenen hohen Stack von 641 mm geprägt wird. Der Reach ist mit 455 mm in Größe Large eher kurz, das Tretlager mit einer Absenkung von 33 mm tief. Sitz- und Lenkwinkel fallen, wie auch das viel zu lange Sitzrohr, eher konservativ aus. Dadurch lässt euch FOCUS bei der Wahl der passenden Rahmengröße kaum Spielraum. Wer ein langes Bike sucht, wird hier nicht fündig.

So gemütlich wie die Lieblings-Couch – vom JAM steigt man nur noch ungern ab!

Größe	S	M	L	XL
Sattelrohr	420 mm	440 mm	480 mm	510 mm
Oberrohr	575 mm	595 mm	624 mm	652 mm
Steuerrohr	110 mm	110 mm	135 mm	155 mm
Lenkwinkel	67,8°	67,8°	67,8°	67,8°
Sitzwinkel	74,5°	74,5°	74,5°	74,5°
Kettenstrebe	440 mm	440 mm	440 mm	440 mm
Radstand	1.148 mm	1.168 mm	1.197 mm	1.225 mm
Reach	415 mm	435 mm	455 mm	475 mm
Stack	618 mm	618 mm	641 mm	660 mm

Einmal auf das FOCUS JAM 6.8 aufgestiegen, fühlt man sich direkt pudelwohl. Die Sitzposition ist aufgrund der hohen Front sehr aufrecht, aber absolut komfortabel und langstreckentauglich. Dank der leicht rollenden Reifen beschleunigt das Rad willig und überzeugt mit gutem Vortrieb – wir würden sie dennoch tauschen. Bergauf lohnt sich definitiv der Griff zum Verstellhebel am Dämpfer, andernfalls neigt das Heck spürbar zum Wippen und sackt leicht weg. Das JAM will bergauf keine Zwischensprints gewinnen, sondern befördert seinen Fahrer mit einer kontinuierlichen Geschwindigkeit zum Ziel – auch wenn dieses dafür verdammt weit weg sein kann.

Das aktive Fahrwerk und die gelungene Geometrie vermitteln viel Sicherheit, die Reifen nicht!

Neigt sich das Gelände bergab, steht man super integriert im Bike. Die hohe Front und das tiefe Tretlager vermitteln ab dem ersten Meter richtig viel Sicherheit. Dennoch hat man ausreichend viel Druck am Vorderrad, wodurch sich das JAM in Kurven berechenbar fährt. Der Hinterbau sackt auch in Anliegern nicht weg und bietet insgesamt guten Gegenhalt beim Pushen und Pumpen. Allerdings gibt er seinen Federweg bei Schlägen sehr schnell frei. Auch Durchschläge am Dämpfer kann man bei höheren Geschwindigkeiten spüren, diese sind aber noch im Rahmen und nicht unangenehm. Gleichzeitig sorgt das aktive Fahrwerk für guten Komfort und eine hohe Traktion. Bei höheren Geschwindigkeiten sind es vor allem die Reifen, die das Rad extrem limitieren.

Wie schlägt sich das FOCUS JAM 6.8 NINE im Vergleich zur Konkurrenz?

Klammert man die Reifen aus, ist das FOCUS JAM 6.8 NINE bergab eines der potentesten Bikes im Test. Es spielt in einer Liga mit dem SCOTT Genius und dem Trek Fuel EX und kann auch auf anspruchsvollen Trails mit Komfort und Kontrolle punkten. Bergauf braucht es wie auch das Genius seine Plattformdämpfung und muss sich auch aufgrund der sehr aufrechten Sitzposition in Sachen Vortrieb dem Trek geschlagen geben. Verglichen zu direkteren Bikes, wie dem ROSE oder MERIDA, ist das FOCUS auf flowigen Trails behäbiger und schluckt etwas mehr Energie.

Tuning-Tipp: Reifen wechseln | ggf. Spacer im Dämpfer | ggf. dünnere Griffe montieren

Fazit

Das FOCUS JAM 6.8 NINE ist ein Bike, das mit seinem großen Einsatzbereich und super Allround-Eigenschaften glänzt. Es klettert komfortabel bergauf und vermittelt bergab auf jeder Art von Trail viel Spaß und Sicherheit. Wer hier noch Geld in neue Reifen investiert, hat ein Top-Bike für nahezu jeden Einsatzzweck.

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Mehr Informationen findet ihr unter focus-bikes.com

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Trail- und Touren-Bike unter 3.200 € im Test

Alle Bikes im Test: Canyon Neuron AL 7.0 (Zum Test) | FOCUS JAM 6.8 NINE | GIANT Trance 29 1 (Zum Test) | MERIDA ONE-TWENTY 9.700 (Zum Test) | ROSE GROUND CONTROL 3 (Zum Test) | SCOTT Genius 950 (Zum Test) | Specialized Stumpjumper ST COMP (Zum Test) | Trek Fuel EX 8 XT (Zum Test) | YT IZZO COMP (Zum Test)

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