Hohe Drehpunkte sind ein brandheißes Thema in der Downhill-Szene, aber funktionieren sie auch an Trail-Bikes? Wir haben das neue Forbidden Bikes Druid getestet, eine Trail-Rakete mit hohem Drehpunkt, um herauszufinden, ob der Hinterbau wirklich Magie vollbringen kann.

Wir sind die Generation „Craft Beer“, wir alle begehren das Besondere, Einzigartige – und dafür bezahlen wir auch extra. Das spiegelt sich auch in der Bike-Industrie wider: Die Super-Marken versuchen, im Anfertigen nach Maß aufzuholen und die Underdogs beißen zurück. Trotz ihrer kleineren Stückzahlen sind radikale Marken wie UNNO, Pole, RAAW und Mojo GeoMetron brandaktuell. Wenn sich die hartgesottenen Biker nach ihren Ausfahrten um den Pub-Tisch versammeln, um ihr kostspieliges Craft-Ale zu schlürfen, sind Unterhaltungen wie „Welches Bike werde ich mir als Nächstes kaufen?“ zunehmend angereichert mit Marken, die in Kleinserie und nach Maß produzieren. Wenngleich das Weltwirtschaftsklima zurzeit einiges einstecken muss, gab es möglicherweise noch nie einen besseren Zeitpunkt, um eine neue Highend-Bike-Marke zu gründen.

Forbidden Bikes Druid 3.150 £ (nur der Rahmen) | 150 mm | 130 mm | 29” | 13,90 kg

Wer steckt hinter Forbidden Bikes?

Forbidden Bikes – benannt nach dem Forbidden Plateau in Cumberland, Kanada – ist die neuste Highend-Marke, die in Kleinserie produziert und nun auf den Markt kommt. Owen Pemberton, ein ehemaliger Rolls-Royce-Ingenieur, bekannt für seine Arbeit an den jüngsten Bikes von Norco, hat sich mit Alistair Beckett, dem ehemaligen Produktmanager von Nukeproof, sowie Trevor Ferrao zusammengetan, um diese aufregende neue Marke aus der Taufe zu heben. Ihr habt das Druid – ihr bis dato einziges Bike – vielleicht schon gesehen, da das Team von Forbidden Bikes letztes Jahr beim Crankworx Whistler einen Teaser zu seinem neuen, sexy High-Pivot-Trail-Bikes veröffentlicht hat. Aber ohne wirkliche Informationen war das Ganze nicht mehr als ein Mysterium. Das Warten hat nun ein Ende, Forbidden Bikes hat endlich alle Informationen zum neuen Druid-Trail-Bike veröffentlicht: einem 29er mit 150/130 mm. Das Team flog außerdem über den großen Teich, um uns eines seiner Schmuckstücke auf unseren Home-Trails testen zu lassen.

Bikes mit hohem Drehpunkt und Umlenkrolle sind im DH-Bereich aktuell in aller Munde, aber sind diese Features auch an einem Trail-Bike sinnvoll?
Am Forbidden Druid begeistern eine Menge Details. Das Design umschließt die Fahrwerks-Komponenten sehr harmonisch.
Die Ketten-Umlenkrolle sitzt nahe am Hauptdrehpunkt und läuft absolut geräuschlos.

Das Druid ist zu 100 % ein Trail-Bike

Während die Downhill-Welt derzeit geradezu süchtig nach High-Pivot-Bikes ist, legt Forbidden Bikes viel Wert darauf, dass das neue Druid ein Trail-Bike ist. Es hat 29”-Laufräder und 150/130 mm Federweg, kann aber auch mit einer 140-mm-Gabel gefahren werden. Owen zufolge ist das Druid ein Bike, das es mit ruppigem Gelände aufnehmen kann und dabei trotzdem bei jeder Gelegenheit spaßig in die Luft abhebt. Ein Bike für eine gute Zeit eben. Hergestellt wird es aus Carbon-Fasern und das Team von Forbidden Bikes ist ausgesprochen stolz auf sein detailfreudiges Ergebnis: Ihrer Meinung nach kann die Carbon-Konstruktion es mit den führenden Herstellern auf dem Markt aufnehmen – oder sie sogar übertreffen.

Das Trifecta Hinterbau-Design des Forbidden Druid

Obwohl es komplex aussieht, basiert das Trifecta Hinterbau-System des Forbidden Druid auf dem relativ simplen Linkage-Driven Single-Pivot-Design. Der Hauptdrehpunkt sitzt daher weit oben am Sitzrohr, mit einer Wippe zwischen der Kettenstrebe und dem Dämpfer. So konnten die Ingenieure das Übersetzungsverhältnis des Hinterbaus maßschneidern und eine hochgradig progressive Kennlinie erzeugen. Für alle, die es interessiert: Das Verhältnis fällt von 2,7 bis auf 2,0. Das Druid besitzt außerdem eine zu 100 % nach hinten gerichtete Raderhebungskurve mit einem Rear-Center, das bei voller Ausdehnung um mehr als 26 mm wächst. Das bedeutet, dass die Hinterachse bei einem Schlag nach oben und hinten schwenken kann (die meisten konventionellen Designs wandern nach oben und vorn), was den Hinterbau in der Theorie bei wiederholten Schlägen besser machen sollte. Um die unvermeidbare Kettenlängung in Zaum zu halten, die von dem hohen Drehpunkt und der nach hinten gerichteten Raderhebungskurve verursacht wird, ist eine Ketten-Umlenkrolle montiert. So sollen Pedalrückschlag und unerwünschte Kettenkräfte reduziert werden. Forbidden hat die Position der Umlenkrolle optimiert, um gerade genug Kettenspannung in das System zu bekommen, damit die Tritteffizienz am SAG-Punkt erhöht wird.

Sogar mit dem hohen Drehpunkt und der Umlenkrolle baut das Forbidden Druid nicht erheblich breiter als ein konventionelles Hinterbau-System

Geometrie des Forbidden Druid

Das Team von Forbidden ist sehr erpicht darauf, sein Bike nicht in eine Schublade mit extremen Geometrien zu stecken. Während übertrieben lange Bikes in einigen Bereichen viele Vorteile mit sich bringen, müssen sie in anderen dafür Kompromisse eingehen – umgekehrt gilt das natürlich auch für kurze Bikes. Mit dem Fokus auf Balance siedelt sich Forbidden dort an, wo sich viele Marken aktuell hinbewegen: ein Reach von 465 mm in Größe L, gepaart mit einem 65,6°-Lenkwinkel, einem 75,6°-Sitzwinkel, einer Tretlagerabsenkung von -32,7 mm und 438 mm langen Kettenstreben. All diese Werte schreien laut „aggressive Trail-Geometrie“. Das Druid ist verfügbar in vier Größen und Forbidden hat sich dazu entschieden, dem Rahmen ein langes Steuerrohr zu verpassen, um den L- und XL-Modellen einen höheren Stack zu geben – die Fahrer dieser Bikes würden sonst normalerweise Spacer installieren. Wovon wir am meisten beeindruckt waren: Anders als bei den meisten Bikes ist die Länge des Rear-Centers (effektive Kettenstrebenlänge) an jede Größe angepasst und variiert von 414 mm bei Größe S bis hin zu 450 mm bei XL. Dadurch wird bei den unterschiedlichen Rahmengrößen nahezu das gleiche Verhältnis zwischen Front- und Rear-Center beibehalten und somit wird garantiert, dass Fahrer unterschiedlicher Größe dasselbe Fahrgefühl erhalten. Das ist erheblich anders als bei Bikes mit festgelegter Kettenstrebenlänge, die sich zwischen den verschiedenen Rahmengrößen signifikant unterscheiden.

Wovon wir am meisten beeindruckt waren: Anders als bei den meisten Bikes ist die Länge des Rear-Centers (effektive Kettenstrebenlänge) an jede Größe angepasst.

Größe S M L XL
Sattelrohr 400 mm 420 mm 450 mm 490 mm
Oberrohr 580 mm 604 mm 627 mm 650 mm
Steuerrohr 90 mm 105 mm 120 mm 135 mm
Lenkwinkel 65.5° 65.6° 65.6° 65.6°
Sitzwinkel 75.5° 75.6° 75.6° 75.6°
Kettenstrebe 416 mm 426 mm 438 mm 450 mm
Tretlagerabsenkung -32.7 mm -32.7 mm -32.7 mm -32.7 mm
Radstand 1149 mm 1187 mm 1225 mm 1263 mm
Reach 425 mm 445 mm 465 mm 485 mm
Stack 606 mm 620 mm 634 mm 648 mm
Das Rear-Center des Druid ist größenspezifisch und variiert innerhalb der verschiedenen Größen von 414–450 mm. Dadurch erhalten alle Fahrer das gleiche Fahrgefühl, unabhängig von ihrer Größe.
Mit seinem 75,6°-Sitzwinkel klettert das Forbidden gut, vor allem dank seines höchst effizienten und stabilen Hinterbaus.
Forbidden hat sich alle Mühe gegeben, das Bike alltagstauglich zu gestalten: Es bietet Platz für eine große Trinkflasche (plus zusätzlicher Flaschenhalterung) und unter der Tretlager-Abdeckung gibt es sogar ein Geheimversteck für einen Schlauch.

Was ist mit dem hohen Anti-Rise?

Wir wissen, dass alle Hinterbau-Systeme einen Kompromiss darstellen, eine Balance zwischen positiven und negativen Eigenschaften. High-Pivot-Bikes weisen fantastische Radhebungskurven auf, sind jedoch dafür bekannt, ein hohes Maß an Anti-Rise zu besitzen, was oftmals als negatives Merkmal angesehen wird. Anti-Rise ist ein Maß dafür, wie stark das Fahrwerk infolge der Bremskräfte ein- oder ausfedert. Als den Heiligen Gral sah man stets genug Anti-Rise an, um bei starkem Bremsen dem gesamten vorwärts gerichteten Massentransfer aus Bike und Fahrer entgegenzuwirken sowie das Ausfedern des Hinterbaus und das Überschlagsgefühl zu unterbinden. Allerdings kann mehr Anti-Rise auf steileren Trails manchmal von Vorteil sein: Im steilen Gelände taucht die Gabel bei starkem Bremsen tief ein. Nutzt man auch die Hinterradbremse, lässt ein hohes Maß an Anti-Rise das Bike in seinem Federweg einsinken, behält so die Geometrie bei und verhindert das Überschlagsgefühl. Obwohl einige Fahrer viel Anti-Rise generell schlecht finden, kann er in vielen Situationen also auch ein Vorteil sein – das hängt von eurem Fahrstil und den Trails vor eurer Haustür ab. Die einzig wirklich negativen Aspekte an dem System mit hohem Drehpunkt und Umlenkrolle sind erhöhte Komplexität, potenzielle Geräuschentwicklung und erhöhter Wartungsaufwand.

Das Forbidden Druid wird zunächst nur als Rahmen verfügbar sein, für 3.150 £ (Preis in € steht noch nicht fest) inkl. Dämpfer und einer speziell angefertigten E13-Kettenführung. Das Bike wird direkt über Forbidden erhältlich sein sowie über einige Partner-Shops, die ebenfalls bei der Auswahl der Ausstattung behilflich sein können.

Detailfreude

Da die Performance von Bikes sich immer weiter verbessert, wird zunehmend mehr Augenmerk auf die Freude am kostbaren Besitz und die Benutzerfreundlichkeit gelegt. Sieht man sich den Rahmen des Forbidden Druid genauer an, fallen einige beeindruckende Details auf. Uns gefällt beispielsweise, dass der Hinterbau möglichst wartungsfreundlich designt wurde: Er hat zylindrische Abstandshülsen, die nicht einfach verloren gehen, eine zweiteilige Wippe für eine einfache Montage und glatte Oberflächen rund um die Lager, damit man sie leichter herausnehmen kann. Uns gefällt außerdem, dass Forbidden seine Wippen geschmiedet hat, statt sie CNC-zu-fräsen, und dass sie 6AL 4V-Titan in den drei Drehgelenken des Hinterbaus nutzen. Mehraufwand, der die Hingabe und Detailverliebtheit der Newcomer beweist.

Fahreindruck zum Forbidden Druid

Wir hatten die Gelegenheit, ein Forbidden Druid für einige Tage auf unseren Home-Trails zu testen – und wir haben diese Gelegenheit natürlich beim Schopfe gepackt und das Bike hart rangenommen. Die Größe Large war dabei ideal für unsere 180 cm großen Tester. Das Setup gestaltete sich sehr einfach. Lediglich die Einstellung des SAG war ein wenig schwieriger, da der Dämpferschaft im Inneren des Dämpfer-Tunnels versteckt ist.

Das Forbidden Druid ist zu 100 % ein Trail-Bike, ein verdammt schnelles noch dazu!

Klettern mit dem Forbidden Druid

Wenn man auf dem Druid sitzt, wird sofort klar, dass hier nichts dem Zufall überlassen wurde. Alle Kontaktpunkte sind mit Bedacht ausgewählt und unser Test-Bike fühlte sich sehr geordnet an. Kurbelt man den ersten Anstieg hinauf, fällt augenblicklich auf, dass sich der Hinterbau des Forbidden Druid beim Pedalieren extrem neutral verhält und total gelassen in seinem Federweg sitzt, ganz ohne schaukeln. Die Plattformdämpfung am FOX DPX2-Dämpfer zu aktivieren ist wie ein kompletter Lockout, daher deaktivierten wir sie und fassten sie auch nicht mehr an. Die Kletterposition fühlt sich zentral und schön ausgewogen an. Auch wenn diese Position nicht mit den neuesten 78°-plus-Sitzwinkel-Bikes mithalten kann – wenn es um Effizienz geht, sorgten die rund 440 mm langen Kettenstreben dafür, dass wir uns nicht zu weit nach hinten versetzt fühlten. Die Umlenkrolle stellt zudem sicher, dass der Pedalrückschlag sehr gering ausfällt, und als wir steile, ruppige Abschnitte hinaufdüsten, konnten wir ohne Probleme geschmeidig pedalieren und Traktion beibehalten.

Ein hoher Anti-Squat-Wert und ein geringes Maß an Pedalrückschlag ergeben hervorragende Klettereigenschaften

Bergab mit dem Forbidden Druid

Lässt man die Geometrie für eine Sekunde außen vor, geht mit dem Forbidden Druid einiges ab, was uns gefällt. Der High-Pivot-Hinterbau konnte auf dem Trail in einigen Aspekten punkten. Am auffälligsten ist, wie das Bike mit schnellen, kantigen Schlägen umgeht. Im direkten Vergleich zu einem (sehr guten) Konkurrenz-Bike mit einer konventionellen Kettenlinie und vergleichbarer Geometrie stellten wir fest, dass vom Heck des Druid spürbar weniger „Zug“ ausging, wenn das Bike mit schnellen, wiederholten Schlägen malträtiert wurde. Außerdem behielt es mehr Speed in Steinfeldern und Harakiri-Sektionen bei. Die vollständig nach hinten gerichtete Raderhebungskurve scheint den abbremsenden Effekt von wiederholten Schlägen zu reduzieren. Wenn ihr euch durch Kurven pumpt, fühlt sich das Bike bei voller Kompression außerdem sehr stabil an. Ob das nun am sich ausdehnenden Radstand beim Einfedern liegt oder am Gegenhalt im mittleren Federwegsbereich, wissen wir nicht, aber das Phänomen ist all unseren Testern aufgefallen. In der Mitte einer Kurve, wenn man völlig in das Bike gepresst ist, fühlt es sich einfach an, als würde sich das Bike kleinmachen und stärker am Untergrund festkrallen, während es seiner souveränen Linie folgt.

Wir stellten fest, dass vom Heck des Druid spürbar weniger „Zug“ ausging, wenn das Bike mit schnellen, wiederholten Schlägen malträtiert wurde, und es behielt mehr Speed in Steinfeldern und Harakiri-Sektionen.

An solchen Stellen spürt man die einzigartigen Eigenschaften des Forbidden Druid: In der Kurvenmitte und bei starker Kompression fühlt sich das Bike einfach wahnsinnig stabil an.

Die ausgewogene und entspannte Geometrie sorgte in Kombination mit der sehr progressiven Kennlinie dafür, dass wir schnell vergaßen, auf einem Bike mit lediglich 130 mm Federweg am Heck unterwegs zu sein. Fröhlich donnerten wir mit Geschwindigkeiten Trails herunter, die normalerweise 160-mm-Bikes vorbehalten sind. Das Übersetzungsverhältnis hat zur Folge, dass Durchschläge bei vollständigem Einfedern kaum spürbar waren. Der Support im mittleren Federwegsbereich ist ebenfalls sehr angenehm, Forbidden kann tatsächlich zaubern. Das Bike fühlt sich straff und agil an, wenn man damit herumspielt, jedoch nicht auf Kosten von zu wenig Grip. Es ist schlicht ein grandioses Trail-Bike! Allein die kleinen Bremsscheiben und die zwar mit guter Modulation gesegneten, jedoch kraftlosen TRP-Bremsen an unserem Test-Bike hielten uns im steileren Gelände zurück. Doch was ist mit der Kette, die so nah an der Kettenstrebe verläuft – ist sie laut? Das Team von Forbidden hat eine Menge Zeit in die Auswahl des Materials ihres Sitz- und Kettenstrebenschutzes investiert und es sollte sich selbst ein High-Five geben, denn das Bike läuft komplett lautlos: keinerlei Geräusche, Knarzen oder Kettenrattern – famos!

Die beeindruckende laterale Rahmensteifigkeit ließ uns das Forbidden Druid sofort selbstbewusst gröberes Gelände hinunterjagen

Erhöht die Umlenkrolle den Widerstand?

Eine häufige Angst beim Hinzufügen einer Umlenkrolle ist, dass sich dadurch der Widerstand im System signifikant erhöht, doch ist das hier der Fall? Während unseres Tests kamen wir zu dem Schluss, dass mit einer frischen und gut geölten Kette kein spürbarer Leistungsverlust aufgrund des Widerstands vorhanden war, doch natürlich muss man seinen Antrieb pfleglich behandeln, wie bei jedem anderen Bike auch.Auch im Vergleich zu einer konventionellen Kettenlinie ließen sich die Kurbeln im Stand geschmeidig und ohne zusätzliche Reibung drehen. Natürlich hat eine so lange Kette den Nachteil, dass ihr bei den größeren Rahmen zusätzliche Kettenglieder braucht, wenn ihr die Kette zum ersten Mal tauscht.

Ist die Umlenkrolle laut?

Wie hatten schon einige Erfahrung mit Hinterbau-Systemen, die auf einem hohen Drehpunkt inklusive Umlenkrolle basieren. In der Vergangenheit störten uns dabei häufig die lauteren Kettengeräusche, sowohl von der Umlenkrolle als auch vom Kettenschlagen gegen die Sitzstrebe. Nur die Zeit wird zeigen, ob Verschleiß den Lärm an der Umlenkrolle des Druid verstärkt. Das Material am Kettenstrebenschutz ist allerdings erstklassig – sogar bei wildester Fahrweise erteilte uns das Forbidden Druid eine Lehrstunde in lautlosem Betrieb.

Zahlt sich der hohe Drehpunkt des Systems aus?

Das ist eine schwierige Frage, deren Beantwortung davon abhängt, wie ihr fahrt und was ihr von eurem Bike erwartet. Obwohl der Trifecta-Hinterbau des Forbidden Druid merkliche Vorteile aufweist, stellt er trotz allem einen Kompromiss dar, genau wie jedes andere System auch. Allerdings können wir uns nur an wenige 130-mm-Bikes erinnern, die ruppige Trails derart mühelos überwinden können. Falls ihr versucht, Trail- und Enduro-Bike zu kombinieren und einen dicken Geldbeutel habt, dann ist das Forbidden Druid eine Testfahrt absolut wert!

Fazit

Das Forbidden Druid ist ein sensationelles Trail-Bike: Es ist ausgewogen, leise und fährt sich wie kein anderes – damit hat es absolut das Potenzial, die Kategorien verschwimmen zu lassen. Das Forbidden Druid räumt auch mit dem Mythos auf, dass hohe Drehpunkte nur eine Richtung – nämlich Downhill – wirklich beherrschen. Als Erstlingswerk einer neuen Firma ist das Forbidden Druid gleich ein Knaller! Klar ist es teuer, doch wenn ihr es euch leisten könnt und Craft Beer schätzt, dann könnt ihr euch mit dem Forbidden Druid etwas Schnelles, Spaßiges und wirklich absolut Großartiges kaufen.

Tops

  • rückwärts gerichtete Raderhebungskurve verbessert die Performance bei Schlägen
  • ausgewogene Geometrie holt das Beste aus dem Fahrwerk heraus
  • extrem spaßig und potent für ein 130-mm-Bike

Flops

  • hoher Anti-Rise ist nicht jedermanns Sache
  • jep, es ist teuer

Mehr Infos auf forbiddenbike.com


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