Der neue FOX FLOAT X2-Dämpfer soll der erste Monotube-Dämpfer für MTBs sein, der sowohl High- als auch Low-Speed Rebound und Compression-Verstellung zulässt. Dafür wurden der X2 und DHX2 komplett neu entwickelt, wobei das simplere Design die Haltbarkeit verbessern soll, ohne an Performance einzubüßen. Wie das funktionieren soll und ob die neuen Gravity-Dämpfer von FOX ihr Versprechen halten, erfahrt ihr in unserem Test.

Der FOX FLOAT X2-Dämpfer gehört zu den beliebtesten und am meisten verbreiteten Dämpfern auf dem Markt, auch wenn er in letzter Zeit Reputationsprobleme wegen seiner schlechten Haltbarkeit hatte. Jetzt kommt mit dem neuen FOX FLOAT X2 und DHX2 kein Update, sondern ein komplett neuer Dämpfer, der weiterhin Top-Performance ohne Haltbarkeitsprobleme verspricht.
Dafür haben die Amis das TwinTube-System – das beim momentanen X2 und DHX2 zum Einsatz kommt – abgesägt und die neuen Modelle rund um das sehr gängige Monotube-System konstruiert. Dennoch wurde ein Weg gefunden, weiterhin die breite Einstellbarkeit von High- und Low-Speed-Rebound und Compression – also der sogenannte 4-Way-Adjuster – zu implementieren, was bislang kein Monotube-Dämpfer auf dem Markt besitzt.

Was ist neu am FOX FLOAT X2-Dämpfer 2026?
Das Chassis, das etwas abgerundeter ist und nun einen querliegenden Ausgleichsbehälter bekommen hat, ist wohl die offensichtlichste Neuerung. Dennoch ist der neue FOX FLOAT X2-Dämpfer klar als solcher zu erkennen. Im Inneren des Dämpfers spielt aber die eigentliche Musik, denn das neue Monotube-Design bringt einige Challenges mit, um die sich FOX kümmern musste. Aber Achtung, es wird wieder einmal etwas komplexer …

Der größte Unterschied zwischen einem TwinTube- und einem Monotube-System ist der Weg, wie das Öl im Dämpfer fließt. Denn in einem TwinTube-System hat das Öl quasi zwei Möglichkeiten, um sich beim Ein- oder Ausfedern von der einen Seite des Kolbens zur anderen Seite zu bewegen. Denn es kann durch die Ventile am Kolben selbst oder über den zusätzlichen Kreislauf – in dem auch die Druck- und Zugstufendämpfung sitzt – die Seite wechseln. In einem Monotube-Design fällt dieser extra Kreislauf weg und der Hauptteil des verdrängten Öls muss sich seinen Weg durch den Kolben suchen.
Das hat zwar durchaus seine Vorteile, bringt aber auch einige Nachteile mit sich. Der große Vorteil am Monotube-Dämpfer ist, dass das Öl wesentlich weniger Strecke zurücklegt und quasi der Kolben durch das stillstehende Öl fließt. Nur ein geringer Teil des Öls wird dann am neuen X2-Dämpfer durch die Druckstufeneinheit und beim Rebound zurück in den Bereich über den Kolben gedrängt. So entsteht der größte Dämpfungseffekt direkt am Hauptkolben.

An der Dämpfungseinheit – durch die jetzt eben nur noch ein geringer Teil des Öls fließt – gibt es einen größeren Haupt-Shim in Kombination mit mehreren kleinen Shims, durch die der Dämpfer dann im Nachhinein von den Herstellern fein abgestimmt wird. All diese Änderungen sollen sowohl den dynamischen Effekt der Kavitation als auch das Aufschäumen des Öls verhindern, was bei einem Monotube-System durchaus auftreten kann. Gleichzeitig soll die Performance des Dämpfers auf das Niveau der neuen GRIP X2-Dämpfungskartusche angehoben werden, die auf das gleiche Prinzip setzt.
Ein Nachteil des Monotube-Systems ist, dass eben der zweite Kreislauf fehlt, durch den FOX bislang seinen 4-Way-Adjuster realisiert hat. Aber auch für diese Challenge scheinen die Hersteller nun eine Lösung gefunden zu haben. Die Low-Speed-Rebound-Verstellung ist wie bei den meisten Dämpfern mit Hilfe einer Nadel, die in eine Bohrung fährt, gelöst. Die High-Speed-Rebound-Verstellung funktioniert nun allerdings über eine Kombination aus Nocken und Zahnrädern, welche die Rebound-Stange sowohl drehen (für die High-Speed-Verstellung) als auch Axial verschieben (für die Low-Speed-Verstellung) kann. Die Drehung bewegt dann auch die von FOX bekannte VVC-Platte – Variable Valve Control –, die für den High-Speed-Rebound zuständig ist. So habt ihr auch am Monotube-Design mittlerweile die Möglichkeit, beide Rebound-Kreisläufe einzustellen.

Da nun der zweite Kreislauf des TwinTubes wegfällt, war Platz vorhanden, um den Hauptschaft von 9,5 mm auf 12,7 mm Durchmesser anzuheben. Das war allerdings auch nötig, denn ein Monotube-Design benötigt eine größere Kolbenstange, denn nur das Ölvolumen, das durch die Kolbenstange verdrängt wird, fließt durch die Druckstufeneinheit. Die größere Kolbenstange soll aber auch die Stabilität und Haltbarkeit verbessern.
Was ist neu am FOX FLOAT DHX2-Dämpfer 2026?
Auch der neue FOX FLOAT DHX2-Dämpfer setzt nun auf ein Monotube-Design und hat damit dieselben Neuerungen bekommen wie der neue FOX FLOAT X2-Dämpfer. Allerdings mit dem Unterschied, dass er eben auf eine Feder, anstatt einer Luftkammer setzt ;). Der DHX2-Stahlfederdämpfer wiegt – inklusive Feder – ca. 200 g mehr als der neue X2-Luftdämpfer. Wie gewohnt wird es auch Performance-Modelle geben, die auf die Kashima-Beschichtung und – je nach Modell – auch auf gewisse Einstellmechanismen verzichten sowie Versionen für Downhill-Bikes ohne Climb-Switch.

Modelle und Preise der neuen FOX-Dämpfer 2026
Verfügbar sind die neuen FOX FLOAT X2- und DHX2-Dämpfer in den gängigen Einbaumaßen und sowohl mit Eyelet- als auch mit Trunnion-Aufnahmen. Der Hub des X2-Luftdämpfers variiert von 50 bis 75 mm und sollte somit in alle gängigen Trail-, Enduro- und Downhill-Bikes passen. Unser Modell mit 210 x 55 mm bringt 729 g auf die Waage. Im Vergleich dazu wiegt ein RockShox Vivid-Air und der Vorgänger des X2 ca. 650 g.
Preislich liegt der neue FOX FLOAT X2-Dämpfer zwischen 939 € und 989 € und der FOX FLOAT DHX2-Dämpfer zwischen 909 € und 959 €.
Der neue FOX FLOAT X2-Dämpfer 2026 im ersten Test
Wir konnten den neuen FOX FLOAT X2-Dämpfer bereits über mehrere Monate in zwei ganz unterschiedlichen Bikes testen: Als Trail-Bike hat ein Specialized Stumpjumper 15 gedient und als Enduro-Bike, das neue Pivot Firebird. Beide Dämpfer wurden mit 30 % SAG gefahren und nach jeweils ca. 30 Betriebsstunden sind keine Probleme oder Geräusche entstanden – so far, so good.
Die Einstellungen der Compression könnt ihr weiterhin nur mit einem 3er- und 6er-Inbus vornehmen, die aber in jedem gängigen Multitool enthalten sind. Dafür braucht ihr für die Rebound-Verstellung kein Werkzeug mehr, denn beide Rädchen lassen sich mit etwas Fingerkraft einfach drehen. Die Klicks sind dabei deutlich spürbar. Ihr habt jeweils 16 Klicks für die Low-Speed- und 8 Klicks für die High-Speed-Einstellung zur Verfügung. Auch das Einbauen von Volumenspacern ist weiterhin möglich, allerdings sind die alten und etwas größeren Spacer nicht mit dem neuen X2-Dämpfer kompatibel.

Selbstverständlich hat auch der neue FOX FLOAT X2-Dämpfer einen Hebel für die Plattformdämpfung, der – je nach Bike – gut erreichbar positioniert ist. Der Losbrechmoment bei aktivierter Plattformdämpfung ist angenehm gewählt und fängt größere Unebenheiten oder Wurzelkanten gekonnt ab, indem er den Federweg freigibt. Die Downhill-Performance ist weiterhin auf einem sehr hohen Niveau und auch der spürbare Unterschied zwischen den verschiedenen Einstellungen ist uns positiv aufgefallen, sowohl in der Compression als auch im Rebound-Bereich.

Zudem ist die Bandbreite der Tunes – vor allem am Rebound – gut gewählt und sowohl sehr schwere als auch sehr leichte Fahrer sollten in der Lage sein, ihren X2 auf ihr Gewicht einzustellen und dennoch etwas Spielraum zu besitzen. Auch der neue FOX FLOAT X2-Dämpfer strotzt mit viel Gegenhalt im Mid-Stroke-Bereich und unterstützt eine aktive Fahrweise, bei der ihr durch den Trail pusht. Lediglich die Sensibilität beim Anbremsen und bei ganz feinen Wurzeln hat im Vergleich zum Vorgänger etwas nachgelassen.
Fazit zum neuen FOX FLOAT X2-Dämpfer 2026
Die neuen Modelle – also der FOX FLOAT X2-Dämpfer sowie der FOX FLOAT DHX2-Dämpfer – sind von Grund auf neu konstruiert. In diesem Zuge wurde die Basis durch das Monotube-Design simplifiziert, ohne dabei die breite Einstellbarkeit der Factory-Dämpfer dafür zu opfern. Damit liefert der X2 auf dem Trail weiterhin hohe Performance, macht Hoffnung auf eine verbesserte Haltbarkeit und ermöglicht durch seine Konstruktion ein vereinfachtes Tuning.

Tops
- simples Design, hohe Einstellbarkeit
- starke Trail-Performance

Flops
- teuer
Alle weiteren Infos findet ihr auf der Website von FOX.
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Text & Fotos: Peter Walker