Elektrisches Gold sieht man nicht jeden Tag! Das hat auch seinen Preis, denn die kabellose FOX Transfer Neo Factory ist für 1.319 € zu haben. Doch rechtfertigt sich der Preis und wie schlägt sich die Sattelstütze gegen die anderen Kontrahenten in unserem Dropper Post-Vergleichstest? Das erfahrt ihr hier!

FOX Transfer Neo Factory | Preis: 1.319 € | Gewicht inkl. Remote: 860 g (200 mm, Ø 34,9 mm) | Hub: 100–200 mm | Hersteller-Website

Im Sommer 2024 hat FOX mit der kabellosen Transfer Neo Factory den Dropper-Post-Markt ordentlich aufgemischt und die erste elektrische Dropper Post aus dem Hause FOX auf die Bühne geschickt. Natürlich haben wir es uns dann nicht nehmen lassen, sie direkt ausführlich in einem Einzeltest unter die Lupe zu nehmen. Jetzt geht der inspirierende Blick noch weiter, denn wir wollen sehen, wie sich die FOX Transfer Neo Factory in unserem Vergleichstest der besten Dropper des Jahres 2024 schlägt. Den ersten Platz auf der Preisliste hat sie schon mal sicher: Mit 1.319 € hebt sie sich deutlich von den anderen Modellen im Testfeld ab – schauen wir in puncto Kosten ans untere Ende der Fahnenstange, finden sich dort die PNW Loam Dropper mit 245 € und die erschwinglichste kabellose ist die TranzX EDP01 Dropper Post mit 500 €.

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Die beste Vario-Sattelstütze.

FOX bietet die Transfer Neo 2025 Dropper Post in allen drei gängigen Durchmessern an: 30,9 mm, 31,6 mm und 34,9 mm. Die Hublängen reichen von 100 mm bis 200 mm in 25-mm-Schritten. Dabei ist die 100-mm-Hub-Variante jedoch nur in den Durchmessern 30,9 und 31,6 mm verfügbar. Eine Performance-Elite-Version – also die gleiche Dropper Post, jedoch mit schwarz-anodisiertem Tauchrohr – ist zurzeit nur an Komplettbikes erhältlich. Die Kashima-Beschichtung unserer getesteten Neo soll einen geringeren Reibungskoeffizienten aufweisen und dadurch auch abriebfester, langlebiger und weniger anfällig für Kratzer sein. Aus unserer Praxiserfahrung mit FOX Factory-Fahrwerken ist der Unterschied in der Gleitreibung allerdings nicht spürbar – hier spielt eher der Prestigefaktor der goldenen Beschichtung die Hauptrolle.

Unsere Testversion der FOX Transfer Neo 2025 Dropper Post mit einem Hub von 200 mm hat eine Einstecktiefe von 315 mm – das sind 54 mm mehr als bei der RockShox Reverb AXS mit 170 mm Hub. Im Vergleich zur Kind Shock LEV Circuit, die ebenfalls 200 mm Hub bietet, liegt die Einstecktiefe der Neo leicht darunter – die Kind Shock kommt auf 320 mm. Nur die TranzX EPD01 ist mit einem Hub von 200 mm und einer Einstecktiefe von 288 mm noch kürzer.

Die Überstandshöhe – also die Höhe von der unteren Kragenkante bis zur Mitte der Sattelklemmung – ist mit 46 mm im Vergleich zur RockShox Reverb AXS (65 mm) schön kompakt, wodurch die Vario-Sattelstütze im eingefahrenen Zustand nicht so hoch aufbaut.

Für den stolzen Preis der FOX Neo Factory bekommt man dann aber die Remote mit Matchmaker und I-SPEC-Adaptern inklusive. Die Übertragung zwischen Remote und Dropper funktioniert mit dem von FOX eigens entwickelten NEO-Funk-System, das für eine sehr schnelle Reaktionszeit sorgen soll. Versorgt wird die Remote mit einer Knopfzelle, die laut Hersteller nach rund 12 Monaten gewechselt werden muss. Fällt die Remote dann doch mal aus und hat man gerade keine neue Knopfzelle zur Hand, kann man mit dem Pairing-Button, der sich am Kragen der Sattelstütze befindet, die Dropper manuell aktivieren. Dazu muss man den Button gedrückt halten, bis er weiß leuchtet, wodurch sich das Ventil öffnet und man die Dropper absenken kann. Anschließend muss man einfach den Button erneut drücken, um das Ventil wieder zu schließen.

Mitgeliefert wird von FOX auch ein Ladegerät mit USB-C-Kabel, mit dem sich der 300 mAh Akku innerhalb von rund 1,5 Stunden aufladen lässt. Der aktuelle Ladestand des Akkus wird durch eine farbige LED an der Dropper angezeigt: Gelb bedeutet 10–25 %, Rot bedeutet weniger als 10 %. Wichtig: Beim Transport sollte man nicht vergessen, den Akku herauszunehmen oder die Shake-to-Wake-Funktion über die App zu deaktivieren, um den Akku zu schonen.

Die Kontrolle über Ladestände von Remote und Dropper, kann man auch mit der FOX Bike App im Auge behalten. Zudem liefert die App Informationen zu Servicestellen und wie oft die Dropper betätigt wurde, denn laut Hersteller sollte die Neo Transfer Dropper nach 8.000 Betätigungen zu einer offiziellen FOX-Servicestelle gebracht werden. Beim Service wird das Innenleben der FOX Transfer Neo, das auf dem System der analogen FOX Transfer 2025 basiert, vollständig überholt. Aufgrund der elektrischen Bauteile lässt sich zu Hause lediglich der Staubabstreifer servicen, den man mit einem Schlitzschraubendreher anheben, reinigen und neu fetten kann. Wie bei der analogen FOX Transfer 2025 kann auch die elektrische Variante mit dem unter der Sattelklemmung angebrachten Schrader-Ventil auf die gewünschte Ausfahrgeschwindigkeit angepasst werden: und zwar im Bereich von 275 bis 325 PSI – je nach Vorliebe und Fahrergewicht.

Hier ansetzen und lospumpen!
Dem Akku geht’s an den Kragen! :)
Die Remote ist hochwertig verarbeitet und verfügt über eine gummierte Druckfläche.

Die Installation am Bike ist simpel und stressfrei: Die FOX Transfer Neo wird einfach ins Sattelrohr gepackt und der Sattel mit einer klassischen Sattelklemmung mit zwei Schrauben von unten und konischen Muttern befestigt. Da die Schrauben nah am Tauchrohr liegen, muss man jedoch beim Anziehen der Schrauben mit dem Multitool vorsichtig sein, um Kratzer an der Kashima-Beschichtung am Tauchrohr zu vermeiden. Der verschiebbare Anschraubpunkt an der Remote sorgt dafür, dass man keinen sechsten Finger zur Betätigung braucht – nice! Seit unserem Einzeltest läuft die FOX Transfer Neo immer noch smooth auf und ab, Probleme gab es bis jetzt keine. Die Ausfahrgeschwindigkeit ist und bleibt dabei immer noch beeindruckend, natürlich nur, wenn man die Dropper bis auf Anschlag voll pumpt. Dabei sollte man beachten, dass durch den höheren Druck auch der Widerstand größer wird, also das Absenken etwas mehr Kraft erfordert. Auch die Akkulaufzeit ist absolut in Top, auf dem Weg nach Italien und nach einer Woche Bikeurlaub war immer noch Energie da. Obwohl wir beim Transport die Shake-to-Wake-Funktion nicht deaktiviert haben. Das hängt natürlich immer auch davon ab, wie häufig man die Dropper betätigt und wie häufig sie aus dem Schlafmodus gerissen wird.

Die Remote lässt sich ohne großen Kraftaufwand bedienen, und die gummierte Druckfläche bleibt auch bei Nässe griffig. Ein angenehmes Klicken am Ende bestätigt die Betätigung, so kann man die FOX Transfer Neo trotz ihrer enormen Ausfahrgeschwindigkeit über den gesamten Verstellweg präzise stoppen. Im Vergleichstest gehört die Neo definitiv zu den schnellsten Dropper Posts, nur die BikeYoke REVIVE 3.0 legt hier noch eine Spur mehr Wumms an den Tag.

Fazit zur FOX Transfer Neo 2025 Dropper Post

Die FOX Transfer Neo ist auch nach Monaten eine zuverlässige Dropper Post. Die Remote ist benutzerfreundlich, und die FOX Bike App erleichtert einem das Leben. Auch die Ausfahrgeschwindigkeit ist sehr schnell – genau so, wie man es sich von einer Dropper wünscht. In puncto Einstecktiefe kann die FOX Transfer Neo zwar nicht ganz mit einigen anderen Modellen im Test mithalten, jedoch macht ihre Überstandshöhe das wieder wett. Den Preis finden wir dennoch überzogen und nicht gerechtfertigt für eine kabellose Dropper Post im goldenen Gewand.

Tops

  • zuverlässig
  • sehr schnelle Ausfahrgeschwindigkeit
  • gelungene Remote
  • einfache Installation

Flops

  • sehr teuer

Mehr Informationen findet ihr unter ridefox.com


Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Die beste Vario-Sattelstütze.

Alle Dropper im Test: BikeYoke REVIVE 3.0 | Crankbrothers Highline 11 | FOX Transfer Factory | FOX Transfer Neo Factory | FOX Transfer SL Factory | FSA Flowtron Dropper Post | Kind Shock LEV Circuit | LIMOTEC H1 | OneUp V3 | PNW Loam Dropper | RockShox Reverb AXS | SDG TELLIS V2 | TranzX EDP01 | Turnon Bunker | Wolf Tooth Resolve rev2


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Text: Robin Ulbrich Fotos: Peter Walker