Flowig auf Trails – und das am besten mit der FSA Flowtron Dropper Post? Die Vario-Sattelstütze bringt 175 mm Hub mit in den Ring. Doch kann sie in unserem Testfeld mit weiteren Kandidaten überzeugen? Wir haben sie auf den Trails für euch getestet.

FSA Flowtron | Preis: 335 € | Gewicht inkl. Bowdenzug und Remote: 765 g (175 mm, Ø 31,6 mm) | Hub: 125–175 mm | Hersteller-Website

FSA steht für den Komponentenhersteller Full Speed Ahead mit einem umfangreichen Portfolio an Komponenten – nicht nur für Mountainbikes, sondern auch für Rennräder, Gravel-Bikes und E-Bikes. Da darf eine Dropper Post im Line-up nicht fehlen.

2017 erstmals vorgestellt, ist die FSA Flowtron fester Bestandteil im überschaubaren Dropper-Post-Portfolio der Amerikaner, das sie zusammen mit zwei weiteren leicht abgewandelten Cross-Country-Versionen füllt. Die FSA Flowtron – der Modellname stammt übrigens von einem Trail im Osten von Seattle – wird zu einem Preis von 335 € angeboten. Damit gehört sie zu den günstigeren Dropper Posts im Testfeld. Doch reichen die analogen 175 mm Hub aus, um im Vergleichstest mitzuhalten?

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Die beste Vario-Sattelstütze.

FSA bietet ihre Flowtron in zwei verschiedenen Durchmessern an: 30,9 mm und 31,6 mm. Biker mit einem 34,9-mm-Sattelrohr müssen sich separat eine Reduzierhülse besorgen. Als Hublängen stehen 125 mm, 150 mm und 175 mm zur Auswahl, wobei der Preis für alle Varianten konstant bleibt. Für Langbeiner oder Liebhaber von langen Verstellwegen hat FSA keine Optionen im Angebot.

Mullet-Style! Mit einer Einstecktiefe von 322 mm bei 175 mm Hub ist die FSA Flowtron oben kurz und unten lang. Zum Vergleich: Die Crankbrothers Highline 11 kommt bei einem etwas kürzeren Hub von 170 mm auf eine deutlich geringere Einstecktiefe von nur 286 mm. Mit einer Überstandshöhe von 50 mm baut die FSA Flowtron ähnlich hoch wie eine PNW Loam Dropper mit 47 mm oder eine LIMOTEC H1 mit 51 mm. Auf die geringen Überstandshöhen einer BikeYoke REVIVE 3.0 mit 39 mm oder einer OneUp V3 (28 mm) kann sie nur herabschauen.

Allerdings kommt es ja bekanntlich auch auf die inneren Werte an. Deshalb setzen die Experten von FSA auf eine geschlossene Kartusche. Die lässt sich bei einem potenziellen Defekt mit ein paar Handgriffen und ohne Spezialwerkzeug zu Hause wechseln. Das macht auch kleinere Wartungsarbeiten, wie das Reinigen des Staubabstreifers oder den Wechsel der Gleitlager, angenehm einfach.

Hier sieht man den einstellbaren Aktuator, die drei Löcher sind der Einstellbereich.
Konische Muttern machen die Montage etwas weniger fummelig.

Eine Besonderheit der Flowtron ist der Aktuator, der sich durch eine Feder einstellen lässt und so die Bedienkräfte an der Remote beeinflusst. Die Einstellung des Aktuators ist jedoch etwas fummelig, da hierfür die Feder ausgebaut werden muss. Dazu löst man eine Schraube und führt die Feder je nach gewünschter Bedienkraft in eines der drei Löcher ein. Natürlich haben wir auch die verschiedenen Positionen der Aktuatorfeder getestet, konnten jedoch nur einen minimalen Unterschied in der benötigten Kraft feststellen. Die Sattelklemmung funktioniert klassisch mit zwei Schrauben, wobei konische Muttern als Gegenstück dienen, was die Montage des Sattels deutlich erleichtert – nice! Allerdings muss man weiterhin darauf achten, mit dem Multitool keine Kratzer ins Tauchrohr zu ziehen. Die Remote der FSA Flowtron wird mitgeliefert und mit einer Standard-Schelle am Lenker befestigt. Da Remote und Schelle fest miteinander verbunden sind, erschwert das eine ergonomische Integration und schließt die Nutzung von Matchmaker oder I-SPEC aus.

Auf dem Trail lässt sich die Remote mit moderater Fingerkraft betätigen. Egal, in welcher Position wir den Aktuator eingestellt haben: Es muss ein vergleichsweise großer Leerweg überwunden werden, bevor die Remote die Dropper tatsächlich betätigt. Damit ist das Stoppen auf dem gesamten Verstellweg zwar präzise möglich, fühlt sich jedoch nicht besonders geschmeidig an.

Positiv fällt die große, geriffelte Druckfläche der Remote auf, die auch bei Nässe guten Grip bietet – top! Weniger überzeugend hingegen ist die Ausfahrgeschwindigkeit der Dropper: Sie ist sehr gemütlich und macht es auf dem Trail etwas frustrierend, wenn man schnelle Gegenanstiege wie bei uns auf den Hometrails hat – ganz so flowt’s mit der Flowtron bei uns nicht. Allerdings ist die Dropper Post stets zuverlässig und zeigte weder ein Spiel noch Knarzen oder andere Auffälligkeiten.

Fazit zur FSA Flowtron Dropper Post

Die FSA Flowtron ist eine solide Dropper Post, die allerdings etwas in die Jahre gekommen ist und vom Markt in einigen Punkten überholt wurde – vor allem, was die Einstecktiefe und die erhältlichen Längen angeht. Performance-technisch gibt es an der Zuverlässigkeit der Dropper nichts auszusetzen. Die sehr gemütliche Ausfahrgeschwindigkeit und der Leerweg der Remote sind jedoch gewöhnungsbedürftig. Das beeinträchtigt die Funktion der Dropper nicht, aber es gibt mittlerweile moderne Alternativen.

Tops

  • zuverlässig

Flops

  • langsame Ausfahrgeschwindigkeit
  • gewöhnungsbedürftige Remote

Mehr Informationen findet ihr unter fullspeedahead.com


Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Die beste Vario-Sattelstütze.

Alle Dropper im Test: BikeYoke REVIVE 3.0 | Crankbrothers Highline 11 | FOX Transfer Factory | FOX Transfer Neo Factory | FOX Transfer SL Factory | FSA Flowtron Dropper Post | Kind Shock LEV Circuit | LIMOTEC H1 | OneUp V3 | PNW Loam Dropper | RockShox Reverb AXS | SDG TELLIS V2 | TranzX EDP01 | Turnon Bunker | Wolf Tooth Resolve rev2


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Text: Robin Ulbrich Fotos: Peter Walker