Das Giant Trance 2 rollt mit einer frischen Lackierung in die Saison 2016 und besitzt auch weiterhin das bewährte Maestro-Hinterbausystem. In diesem Vergleich überraschte es die Tester mit einem bemerkenswerten Handling. Wo seine Stärken liegen, erfahrt ihr hier.
So auffällig die neue Lackierung am Giant Trance ist, so unspektakulär sind die Änderungen an der Geometrie und dem Hinterbaukonzept des Rahmens – es gibt keine. Doch das muss keinesfalls etwas Negatives bedeuten. Der Maestro-Hinterbau ist seit Jahren bewährt, wurde bereitsöfter optimiert und hat auch bei einigen unserer Tests schon sehr gut abgeschnitten.
Bei diesem Vergleich wirkt das Trance mit seinem schlanken Design, dem tief gezogenen Oberrohr und den 140 mm Federweg ein wenig wie der schmächtige Underdog. Doch schon die verbaute 2-fach-Kettenführung lässt vermuten, dass man mit dem Bike auch bergab ordentlich Spaß haben kann.
Und so ist es: Besonders das sehr direkte Handling und das hohe Maß an Agilität hat allen Testern ein breites Grinsen aufs Gesicht gezaubert. Richtungswechsel setzt das Trance willig und schnell um. Das Fahrwerk gibt dabei viel Feedback und speziell der Hinterbau begeistert mit hervorragender Performance. Er nimmt sowohl kleine als auch große Schläge souverän auf und besitzt eine angenehme Progression. An der Front hingegen hätten wir uns eine etwas potentere Federgabel gewünscht, hier wäre eine FOX 34 sicher die bessere Wahl. Apropos potenter: Die verbauten, schmalen 2,25″ Nobby Nic in der harten Performance-Variante sind ein No-Go und sollten noch beim Händler direkt ersetzt werden. Die vielen Spacer unterm Vorbau sind optisch zwar kein Highlight, machen im Bezug auf das Handling aber absolut Sinn. Zentral und gut integriert steht man als Fahrer im Bike und fühlt sich stets als Herr der Lage. Uphills meistert das Rad gelassen, allerdings griffen alle Tester zum Verstellhebel der Druckstufendämpfung, um ein Wegsacken des Hecks im steilen Terrain zu unterbinden.
Details zum Giant Trance 2 LTD
Unter Kontrolle: Die 2-fach-Kettenführung hält die Kette in Zaum, verhindert Verluste und unnötiges Klappern. Sie ist im Stand das erste Indiz über die Fähigkeiten des ansonsten eher unscheinbar wirkenden Trance.
Sensibel: Der FOX FLOAT EVOL DPS-Dämpfer spricht schon bei kleinsten Unebenheiten sehr feinfühlig an und steckt auch große Schläge problemlos weg. Bergauf empfiehlt es sich aber, die Plattformdämpfung zu aktivieren, da der Hinterbau sonst im steilen Terrain wegsackt.
Zu schmal: Die verbauten Schwalbe Nobby Nic-Reifen sind mit 2,25″ nicht nur zu schmal, es sind auch die günstigen und deutlich weniger griffigen Performance-Modelle verbaut. Hier ist ein Upgrade noch vor der ersten Fahrt absolut empfehlenswert.
Überfordert: Die verbaute FOX 32-Federgabel mindert das Abfahrtspotenzial des Trance deutlich. Eine FOX 34 besitzt nicht nur mehr Reserven bei harten Schlägen, sie verleiht dem Bike auch eine höhere Lenkpräzision.
Ausstattung: Giant Trance 2 LTD
- Gabel: FOX 32 Float FIT 4 Performance 140 mm
- Dämpfer: Fox Float DPS Evol (140 mm am Heck)
- Antrieb: Shimano Deore/XT 2×10
- Bremsen: Shimano Deore
- Sattelstütze: Giant Contact SL
- Vorbau: Giant Contact
- Lenker: Giant Contact
- Reifen: Schwalbe Nobby Nic Performance 2,25″
- Laufradgröße: 27,5″
- Laufräder: Giant, SXC-2 Disc
- Gewicht: 13,51 kg
- Preis: 2.299 €
Fazit zum Giant Trance 2 LTD
Das Giant Trance 2 LTD ist ein Wolf im Schafspelz und kann weit mehr, als man beim ersten Betrachten des Bikes vermuten würde. Mit seinem ausgewogenen Handling und dem potenten Hinterbau weiß es zu begeistern. Aufgrund der schwachen Reifen und der unterdimensionierten Federgabel kann es jedoch sein volles Potenzial nicht entfalten.
Stärken
- agiles Handling
- potenter Hinterbau
- ausgewogene Geometrie
Schwächen
- Schwächen bei der Ausstattung
- Hinterbau sackt im Steilen weg
Mehr Informationen zum Giant Trance 2 LTD findet ihr auf der Giant-Website.
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Darfs ein bisschen mehr sein? Dann werft auch einen Blick in unseren Giant Trance Advanced 1 Test
Text und Bilder: Christoph Bayer
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