Das Giant Trance Advanced Pro 29 1 ist der Underdog in diesem Vergleichstest. Es besitzt nicht nur am wenigsten Federweg, sondern kostet auch nur fast die Hälfte der meisten anderen Bikes im Test. Kann es dennoch mithalten?

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Trail-Bike 2019 – 13 Bikes im Vergleichstest

Giant Trance Advanced Pro 29 | 130/115 mm (v/h) | 12,82 kg | 4.799 €

Es ist die Frage, die sich garantiert viele stellen: Warum habt ihr nicht das Trance Advanced Pro 29 0 getestet? Die Antwort ist einfach: Wir haben es nicht bekommen, denn in Deutschland bietet Giant das Modell offiziell nicht an. Hier markiert das 4.799 € teure Trance Advanced Pro 29 1 das Ende der Fahnenstange. Wie alle Trance 29er verfügt es über 130 mm Federweg in Front, kombiniert mit 115 mm am Heck, die wiederum von einem Maestro-Hinterbau bereitgestellt werden. Im Vergleich zu den restlichen Bikes im Test wirkt die Ausstattung zum Teil sehr günstig. SRAM Guide T-Bremsen und eine FOX 34 Performance-Federgabel sorgen nicht gerade für schwitzige Hände. Umso erstaunlicher ist, dass Giant dem Bike die hauseigenen Carbon-Laufräder spendiert. An der SRAM GX-Eagle-Schaltung und der Giant Contact Switch-Sattelstütze mit 150 mm Verstellbereich gibt es nichts auszusetzen. Seltsam ist allerdings die Sattelklemme mit ihren zwei Klemmschrauben. Trotz seines „günstigen“ Preises gehört das Trance 29 mit 12,82 kg zu den leichteren Bikes im Test.

  Das Giant Trance ist der Opel Astra unter den Trail-Bikes – solide Technik, wenig Image.

Das Giant Trance Advanced Pro 29 1 im Detail

Federgabel FOX 34 FLOAT Performance 130 mm
Dämpfer FOX FLOAT DPX2 Performance 115 mm
Bremsen SRAM Guide T 180/180 mm
Schaltung SRAM GX Eagle
Sattelstütze Giant Contact Switch 150 mm
Vorbau Giant Contact SL 55 mm
Lenker Giant Contact SL 780 mm
Laufradsatz Giant TRX 1 Carbon
Reifen MAXXIS Minion DHF/DHR II
Gewicht 12,82 kg
Preis 4.799 €

Unschön
Hier hat Giant am falschen Ende gespart: Ein etwas größerer Kettenstrebenschutz würde den Lack effektiv vor Beschädigungen bewahren. So hat man leider bereits nach wenigen Fahrten unschöne Kratzer im Lack.
Sehr kurz
Giant verbaut beim Trance 29 in Größe M und L die gleiche Steuerrohrlänge. Speziell dem großen Rahmen hätte eine etwas höhere Front sehr gutgetan. Abhilfe schafft nur ein unschöner Spacerturm.
Freshe Rims!
Giant spendiert dem Trance Advanced Pro 29 einen Satz hauseigene Carbonfelgen. Sie tragen maßgeblich zum guten Antritt des Bikes bei, allerdings würden wir lieber zu einem Satz Alulaufräder greifen und das gesparte Geld in ordentliche Bremsen oder ein besseres Fahrwerk investieren.
Hart, aber herzlich
Der Maestro-Hinterbau ist mit seinen 115 mm eher straff abgestimmt, kann aber dennoch durch den guten Support und die angenehme Progression überzeugen. Wer maximalen Komfort sucht, wird hier jedoch nicht fündig.

Die Geometrie des Giant Trance

Größe S M L XL
Sattelrohr 380 mm 431 mm 482 mm 507 mm
Oberrohr 592 mm 612 mm 632 mm 652 mm
Steuerrohr 95 mm 110 mm 110 mm 120 mm
Lenkwinkel 66,5° 66,5° 66,5° 66,5°
Sitzwinkel 74,5° 74,5° 74,5° 74,5°
Kettenstrebe 435 mm 435 mm 435 mm 435 mm
Tretlagerabsenkung 35 mm 35 mm 35 mm 35 mm
Radstand 1154 mm 1176 mm 1196 mm 1218 mm
Reach 426 mm 442 mm 462 mm 480 mm
Stack 599 mm 613 mm 613 mm 622 mm
Helm Bontrager Rally MIPS | Brille Oakley Jawbreaker | Rucksack Osprey Raptor | Shirt Mons Royale Redwood ¾ Raglan Tea | Short POC Resistance Enduro Mid | Schuhe Specialized 2FO Cliplite

Das Giant Trance Advanced Pro 29 1 auf dem Trail

Das geringe Gewicht macht sich auch bergauf bemerkbar, denn in Kombination mit den leichten Laufrädern und dem straffen Hinterbau beschleunigt das Rad sehr gut. Energie vom Fahrer wird direkt in Vortrieb umgewandelt. Schiebt man den Sattel etwas nach vorn, ist auch die Sitzposition angenehm. Allerdings könnte der Sitzwinkel gern ein bis zwei Grad steiler ausfallen. Im Uphill sorgen die lediglich 115 mm Federweg für gute Traktion, allerdings ist das Rad kein Komfortwunder. Die Spritzigkeit im Antritt macht sich auch auf flachen Trails bezahlt. Hier sprintet das Rad willig nach vorn und begeistert durch sein straffes Fahrwerk mit einem sehr direkten Fahrverhalten. Abziehen oder durch Wellen pumpen – beides kein Problem! Durch das tiefe Steuerrohr empfiehlt es sich, alle Spacer unter dem Vorbau zu montieren. Dann steht man angenehm zentral und gut integriert im Rad. Trotz seines geringen Federwegs macht das Giant auch in technisch anspruchsvollen und steilen Passagen eine gute Figur. Es fährt sich hier sehr berechenbar und ist stets gut zu kontrollieren. Allerdings ist man mit ihm deutlich langsamer unterwegs als mit den besten Bikes im Test. Es empfiehlt sich generell, die Druckstufe an der Federgabel zur Hälfte zu schließen, um ein Wegsacken zu verhindern. Kurven meistert man mit dem Trance 29 zügig, die Gewichtsverteilung ist ausgewogen und das Rad sehr gut kontrollierbar. Wirklich sketchy sind auf langen, steilen Abfahrten die Guide T-Bremsen mit kleinen 180-mm-Bremsscheiben – hier besser gleich auf größere Scheiben oder eine SRAM CODE umsteigen.

Tuningtipp: standfestere Bremsen / Federgabel Upgrade (teuer!)

Fazit

Das Giant Trance Advanced Pro 29 1 überrascht trotz des geringen Federwegs und des vergleichsweise günstigen Preises mit einem erstaunlich ausgewogenen und spaßigen Handling. Es klettert effizient bergauf und fährt gutmütig bergab. Wer nicht genau weiß, was er will, bekommt hier ein Rad mit breitem Einsatzbereich. Allerdings wird es von der wenig durchdachten Ausstattung gebremst.

Tops

  • sehr spaßig auf flowigen Trails
  • gute Beschleunigung

Flops

  • Bremse ist unterdimensioniert
  • Fahrwerk wenig feinfühlig
  • Lackschäden am Hinterbau

Uphill

Downhill

Stability

Agility

Value for money


Mehr Infos findet ihr unter: giant-bicycles.com

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Trail-Bike 2019 – 13 Bikes im Vergleichstest

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