Bereits bei unserem letzten Trail-Bike-Vergleichstest konnte uns das Giant Trance Advanced 29 überzeugen. Es hatte nur ein Problem – es war nicht mit einer hochwertigen Ausstattung verfügbar. Das ändert sich mit dem Trance Advanced Pro nun. Ist es damit ein echtes Traum-Bike geworden?

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Trail-Bike im Test

Giant Trance Advanced Pro 29 | 29″ | 130/115 mm | 12,38 kg | 9.499 € | Hersteller-Website

Obwohl am violetten Trance Advanced Pro 29 nirgends ein großes Giant-Logo prangt, entlarvt seine Silhouette es sofort als Giant. Die fließende Rahmenform und der Maestro-Hinterbau sind unverkennbar! Mit lediglich 115 mm Federweg am Heck und 130 mm in Front war das 29er in diesem Test der Underdog – doch bekanntlich ist nicht die Länge entscheidend, sondern was man damit anstellt. Für den satten Preis von 9.499 € erhält man beim Trance Advanced 29 fast ausnahmslos feinste Teile. Der SRAM X01 Eagle AXS-Antrieb und die RockShox Reverb AXS funktionieren nicht nur hervorragend, sondern sorgen auch für einen cleanen Look. Die RockShox PIKE Ultimate ist eine gute Wahl für das Bike. Smart ist auch die Reifenkombination aus einem MAXXIS Minion DHF und einem DHR II– beide in nur 2,3” Breite. Das unterstreicht den direkten und präzisen Eindruck des Bikes. Das breite und kurze TRUVATIV-Cockpit mit bulliger Optik vermittelt schon im Stand viel Sicherheit und Selbstvertrauen. Die leichten Giant TRX-0 Carbonlaufräder tragen ihren Teil zum geringen Gewicht von 12,38 kg bei – das Trance ist das leichteste Bike in diesem Vergleichstest.

Giant Trance Advanced Pro 29

9.499 €

Specifications

Fork RockShox Pike Ultimate RC2
Rear Shock RockShox Super Deluxe Ultimate RCT
Seatpost RockShox Reverb AXS 150 mm
Brakes SRAM G2 RSC 180/180 mm
Drivetrain SRAM X01 Eagle AXS 32/10-50
Stem Truvatic Descendant 50
Handlebar Truvativ Descendant Carbon 800 mm
Wheelset Giant TRX-0 Carbon
Tires MAXXSI MINION DHF/DHR II EXO 2,3

Technical Data

Size S M L XL
Weight 12,38 kg
Wheelsize 29"
Travel (f/r) 130/115 mm

Edel
Farben sind bekanntlich Geschmackssache, aber der Lack des Trance Advanced Pro 29 hat wirklich alle Tester begeistert! Die Rahmenform dagegen nicht.
Leicht und vortriebsstark
Die Giant-eigenen TRX-0-Carbonlaufräder verleihen dem Trance 29 viel Vortrieb und machen es im Antritt sehr spritzig.
Überarbeitet
In der Vergangenheit kam es an der Kettenstrebe häufig zu Lackschäden. Jetzt wurde der Protektor überarbeitet – top!
Smart gelöst
Zugegeben, wir sind keine Fans der Plastikstöpsel, die Giant in der Regel für die Zugführung nutzt, denn sie lösen sich ständig. Die Blind-Deckel bei der SRAM AXS sind jetzt aber ein konsequenter Schritt. Bei vielen anderen Herstellern bleiben die Löcher nämlich einfach offen.
Clean und selbstbewusst
Das Cockpit des Giant ist nicht nur beeindruckend clean, der breite TRUVATIV-Lenker vermittelt auch direkt beim Aufsteigen das Gefühl, dass man es mit diesem Bike ordentlich krachen lassen kann.
Straff und definiert
Der Hinterbau ist genau so, wie sich viele Leute im Fitnessstudio ihren Traumkörper wünschen – straff und definiert!

Die Geometrie des Giant Trance Advanced Pro

Die Geometrie des Giant Trance Advanced Pro fällt für ein Rad mit lediglich 115 mm Federweg erstaunlich progressiv aus. So ist es durch den langen Reach angenehm geräumig, der Lenkwinkel ist mit 66,5° zwar nicht super flach, aber auch nicht sonderlich steil, und das Sattelrohr ist mit 454 mm ausreichend kurz. Auffallend ist, dass das Steuerrohr zwischen den Größen Medium und Large nicht mitwächst, 110 mm Länge sind aber bei vielen Bikes dieser Kategorie Standard.

Komfort wird beim Giant Trance Advanced Pro 29 kleingeschrieben – dafür begeistert das Rad mit massig Vortrieb!

Größe S M L XL
Sattelrohr 380 mm 431 mm 482 mm 507 mm
Oberrohr 592 mm 612 mm 632 mm 652 mm
Steuerrohr 95 mm 110 mm 110 mm 120 mm
Lenkwinkel 66,5° 66,5° 66,5° 66,5°
Sitzwinkel 74,5° 74,5° 74,5° 74,5°
Kettenstrebe 435 mm 435 mm 435 mm 435 mm
Tretlagerabsenkung 35 mm 35 mm 35 mm 35 mm
Radstand 1154 mm 1176 mm 1196 mm 1218 mm
Reach 426 mm 442 mm 462 mm 480 mm
Stack 599 mm 613 mm 613 mm 622 mm

Das Trance Advanced Pro im Test

Sobald man sein Bein über den Sattel schwingt, motivieren einen das geringe Gewicht und das straffe Fahrwerk des Trance förmlich dazu, Vollgas zu geben. Das Rad sprintet willig nach vorn und besitzt dabei dennoch ausreichend Traktion für technische Uphills. In der Ebene lässt sich richtig viel Tempo mit dem Rad machen. Geht es steil bergauf, muss man den Oberkörper bewusst absenken und auf der Sattelnase etwas nach vorn rutschen – wir hätten uns einen minimal steileren Sitzwinkel gewünscht. Auf langen Touren ist das straffe Trance zwar kein Komfortwunder, aber dank des effizienten Fahrwerks kommt man trotzdem problemlos voran.

Lass krachen! Für ein Bike mit lediglich 115 mm Federweg am Heck kann man es mit dem Trance 29 ordentlich laufen lassen.

So straff, wie sich das Rad bergauf fährt, so zeigt es sich auch bergab. 115 mm Federweg sind nicht gerade eine Menge, doch das Giant holt das Maximum aus ihnen heraus und kann problemlos mit Bikes mithalten, die deutlich mehr Reserven besitzen. Auf flachen und flowigen Trails verwandeln das direkte Fahrwerk und die gelungene Geometrie das Trance 29 in eine echte Rakete! Wird das Gelände allerdings steiler und verblockt, nimmt man fast automatisch etwas Speed raus. Hier wird das Rad dann nämlich fordernd und verzeiht nur wenig Fehler – allerdings kämpft es noch immer weit über seinem Federweg. Für noch mehr Bewegungsfreiheit beim Springen und im fordernden Gelände hätten wir uns ein tiefer gezogenes Oberrohr gewünscht. Einem so potenten Bike würde außerdem eine SRAM CODE deutlich besser stehen als die G2 mit 180 mm Scheiben.

Tuning-Tipp: größere Bremsscheiben

Helm Smith Forefront | Brille Oakley Jawbreaker | Jersey Fox Ranger Shirt | Short Fox Ranger | Knieschoner Fox Launch Pro

Wie fährt sich das Giant Trance Advanced 29 im Vergleich zur Konkurrenz?

Das Giant Trance Advanced und das Norco Optic könnten fast Geschwister sein. Beide besitzen ein ausgesprochen direktes Handling und einen Hinterbau, der jeden Impuls in Vortrieb umwandelt. Sie belohnen beide einen aktiven Fahrstil, sind gleichzeitig aber fordernd im verblockten Gelände. Aufgrund seiner etwas längeren Geometrie, dem flacheren Lenk- und dem steileren Sitzwinkel ist das Optic insgesamt noch progressiver und ausgewogener. Auch das Plus an Bewegungsfreiheit und der deutlich günstigere Preis sprechen für das Norco.

Riding Characteristics

12

Uphill

1
  1. sluggish
  2. efficient

Agility

2
  1. cumbersome
  2. playful

Stability

3
  1. nervous
  2. confident

Handling

4
  1. demanding
  2. balanced

Suspension

5
  1. harsh
  2. plush

Fun Factor

6
  1. planted
  2. poppy

Value for money

7
  1. terrible
  2. very good

Intended Use

XC

8

Trail

9

Enduro

10

Downhill

11

Unser Fazit zum Giant Trance Advanced Pro 29

Das Giant Trance Advanced Pro 29 ist das perfekte Cross-Country-Bike für Downhiller. Es überzeugt mit super Vortrieb und seinem sehr direkten Handling. Dank des progressiven Fahrwerks kann man es mit ihm ordentlich krachen lassen und hat so schon auf einfachen Trails maximalen Spaß. Im harten Gelände verlangt das Rad eine beherzte Hand. Und der Preis ist heftig!

Tops

  • super direktes und spaßiges Handling
  • klasse Vortrieb dank geringem Gewicht
  • genialer Lack
  • durchdachte Ausstattung

Flops

  • straffes Heck bietet wenig Komfort
  • Bremse unterdimensioniert
  • hoher Preis

Mehr Informationen findet ihr unter giant-bicycles.com

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Trail-Bike im Test

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