Kaufberatung: Mountainbikes für Kinder im Test
Was bewegt einen Menschen dazu, schon morgens Bier zu trinken, eine zu rauchen oder am Automaten sein Glück zu versuchen? Ist es Ablenkung von der Realität oder einfach Sucht? Menschen entwickeln schnell Abhängigkeiten. Wünsche ich das meinen Kindern? Ja – aber auf eine gute Art. Ich will, dass sie bikesüchtig werden!
Im Moment lieben es meine Kids jedenfalls, mit mir biken zu gehen. Ich weiß nicht, ob sie es an sich so toll finden oder ob sie einfach „quality time“ mit ihrem Daddy verbringen wollen. Aber spielt das eine Rolle? Vermutlich nicht! Ich möchte, dass sie eine lebenslange Leidenschaft für etwas entwickeln. Für irgendetwas. Aber am liebsten wäre es mir natürlich, wenn es etwas ist, das ich auch mag.
Fahrradfahren hat sich verändert, seit ich ein Kind war. Wir wissen jetzt, welche Risiken wir eingegangen sind, als wir ohne Helm auf wackeligen Rädern mit eher schlecht als recht funktionierenden Bremsen herumfuhren. Außerdem habe ich nun endlich genug Geld, gute Sachen zu kaufen. Nicht übertrieben, aber eben gut. Ich habe mir einen gebrauchten Van gekauft, ein Haus, das ich mir leisten kann, und bin immer sehr vernünftig mit meinen Finanzen umgegangen, sodass mir nun das Geld einigermaßen locker in der Tasche sitzt.
Ich glaube, ich habe meiner Frau nie wirklich gesagt, wie viel Geld ich eigentlich für meine Bikes ausgebe. Es ist nicht so, dass ich sie belüge, ich weiche nur den Frage ein wenig aus und erzähle ihr stattdessen, wie viel ich gespart habe, indem ich das Modell vom letzten Jahr gekauft oder die Aluminium- statt der Carbon-Variante gewählt habe. Manchmal schweife ich ab und lasse mich dann darüber aus, wie super es ist, dass ich mein Geld nicht in Spielhöllen oder im Puff verjuble. Egal, Hauptsache, ich muss ihr nicht sagen, wie teuer meine Fahrräder wirklich sind!
Aber wie ist es mit Fahrrädern für die Kinder? Sollte mein Gewissen nicht noch einfacher zu beruhigen sein, wenn ich für meine Kinder einen Haufen Geld ausgebe? Das sollte sich doch leicht vermitteln lassen, schließlich geht es um Sicherheit, um Bewegung und darum, eine schöne Zeit als Familie zu erleben. Aber irgendwie kann ich mich trotzdem nicht überwinden, so viel Geld für ein Kids-Bike auszugeben. Wisst ihr, was eine neue Xbox oder Playstation kostet – ohne Spiele? Oder diese hässlichen Fußballtrikots? Zugegeben, ein ordentliches Kids-Bike ist teuer, aber es ist ja schließlich auch ein ernsthaftes Stück Ingenieurskunst und hat Komponenten, die speziell für die Bedürfnisse von Kinderkörpern entwickelt wurden. Aber dennoch stellt sich mir die Frage: Ist das so viel Geld wert?
Das ist der Grund, weshalb wir einen Kids-Bike-Test machen: Nicht, weil es mir wichtig wäre, das Gewicht sämtlicher Einzelteile oder die Geometriedaten der einzelnen Bikes penibelst zu vergleichen oder genau zu wissen, bei welchem die Front in der Kurvenausfahrt mehr Präzision bietet. Sondern weil ich weiß, dass es da draußen jede Menge Mütter und Väter gibt, denen es wie mir geht: Sie wollen ihren Kindern WIRKLICH gerne ein richtig geiles Bike kaufen. Aber davor wollen sie wissen, ob sie ihr Geld dabei zum Fenster rauswerfen oder nicht.
Ich möchte eine kurze Geschichte erzählen: Letztes Jahr war ich mit meiner Frau und den Kindern zum Biken in Tirol, in der Nähe von Mayrhofen. Wir fuhren mit dem Lift hoch auf den Berg und dann über Forststraßen runter. Mein Sohn war damals sechs Jahre alt und fuhr ein 20″-Specialized Hot Rock mit V-Bremsen, ein ziemlich gutes Bike. Es kamen einige langgezogene, weite Kurven auf einem Abschnitt, der zwar schnell, aber weder besonders steil noch furchteinflößend war. Mein Sohn fühlte sich wohl, war aber vielleicht schon etwas müde und mitten in einer der Kurven ließ er einfach die Bremsen los. Er flog aus der Kurve, raste über die Wiese und schaffte es gerade noch rechtzeitig 3 m vor einem Steilhang, die Kontrolle über das Rad wiederzuerlangen. Als ich mich wieder beruhigt hatte, fragte ich ihn, was denn los gewesen war. Er sagte, seine Hände seien müde und er brauche eine Pause. In diesem Moment wurde mir klar, dass Kinder ihre körperlichen Bedürfnisse manchmal nicht äußern können, bis es dann vielleicht schon zu spät ist. Dieser Vorfall hat die Art und Weise, wie ich mit meinen Kindern Fahrrad fahre und wie wir dabei kommunizieren vollkommen verändert. Aufgrund solcher Erfahrungen gibt es eine lange Liste an Kriterien, die ein Kids-Bike erfüllen muss.
Was also sollte man von einem High-End-Kinderrad erwarten?
EIN GLÜCKLICHES KIND, dazu braucht es:
- eine gute Passform
- ein geringes Gewicht
- konstante Bremsen mit guter Dosierbarkeit
- eine hochwertige, einstellbare Federung
- eine einfache Wartung
- ein aufregendes Design, das die Kids begeistert
Sieben Bikes sollten ins ENDURO Headquarter nach Leonberg bei Stuttgart geliefert werden. Die Kartons, die ankamen, waren kleiner als sonst. Ich konnte es kaum erwarten, bis wir sie aufgebaut hatten. Das hier sind keine Spielzeuge, das sind richtige Bikes – nur kleiner. Wie cool ist das denn? Als sie fertig montiert waren, hatten wir eine neue Mini-Flotte, bereit zum Shredden. Die Bikes werden im Laufe des Jahres einem Dauertest unterzogen, um herauszufinden, wie gut sie über einen längeren Zeitraum funktionieren. Aber nun ging es erstmal um den ersten Eindruck von Komponenten, Passform, Style und Funktionalität.
Wichtige Faktoren eines Kids Bikes
Die Passform
Nicht alle 20″-Räder sind gleich. Nicht einmal ansatzweise. Mein siebenjähriger Sohn ist groß für sein Alter, der fünfjährige klein. Dem einen passte das COMMENCAL, dem anderen das PROPAIN – beide 20″. Fest steht: Wie auch bei uns Erwachsenen ist vor dem Kauf eine Probefahrt Pflicht, sonst kauft man das Falsche und das Geld ist futsch. Das Bike muss richtig zum Kind passen und es glücklich machen, sonst hat man es, aber es steht nur rum.
Laufradgröße
Der Vorteil eines größeren Laufrads ist, dass es leichter über Unebenheiten rollt. Was in der 26/27,5/29″-Debatte gilt, gilt auch für Kinderräder. Wenn dem Kind ein Rad mit größeren Laufrädern gut passt, dann kauft es, aber nur, wenn es sich darauf wohl fühlt. Mein älterer Sohn kann ein 24″-Bike fahren – aber auf einem 20″-Modell fühlt er sich sicherer. Hier spielt besonders die Überstandshöhe eine große Rolle: Ein Bike, das zu groß/hoch ist, wird dem Kind (oder Erwachsenen) Angst machen, und es wird sich darauf nicht wohlfühlen. Und wenn es sich nicht wohlfühlt, macht es irgendwas Dummes und stürzt, und dann hat es wenig Lust, wieder aufzusteigen.
Bremsen
Wie bei Erwachsenen ermüden auch bei den Kleinen die Hände und Muskeln schnell auf langen Abfahrten. Und weil sie das nicht immer merken, bevor es zu spät ist, sind Bremsen von guter Qualität absolut entscheidend. Ein Premium-Rad sollte immer über mechanische oder hydraulische Scheibenbremsen verfügen.
Superstarke Bremsen haben bei Kindern allerdings Vor-und Nachteile. Der Übergang von leicht dosierbaren Cantilever-Bremsen oder V-Brakes zu richtig potenten Bremsen erfordert eine gewisse Lernphase. Mein fünfjähriger Sohn hat schon einmal bei der Vorderbremse auf einem Schotterweg richtig zugelangt, ist dann über den Lenker gesegelt und auf dem Gesicht gelandet. Gott sei Dank trug er einen Fullface-Helm, weshalb nichts passiert ist, aber der Schock, wie schnell die Bremsen blockieren können, saß dennoch tief. Scheibenbremsen sind also eine Notwendigkeit, aber Kinder brauchen eine gewisse Eingewöhnungszeit, um zu lernen, wie man damit umgeht. Sie tendieren dazu, ihre Bremsen „ganz oder gar nicht“ zu verwenden. Daher ist es wichtig, dass sie lernen, sie richtig zu dosieren, insbesondere bei kraftvollen Bremsen.
Das Fahrwerk
Die Federelemente an billigen Rädern könnt ihr vergessen. Sie sind schwer und man kann sie meist nicht einstellen. Geld, das man sinnvollerweise für einen guten Antrieb ausgeben könnte, wird für schrottige Fahrwerke verschwendet. Bei unseren Testbikes gab es folgende Optionen: ohne Federung, vorne gefedert oder vollgefedert.
Keine Federung
Ungefederte Bikes bieten das Meiste fürs Geld. Sie sind sehr gut geeignet, um Kindern die Grundlagen beizubringen, denn mit ihnen können sie nicht schummeln, indem sie die Federung die ganze Arbeit machen lassen. Die teureren Kids-Bike-Modelle verfügen meist über Federelemente – auch deshalb, weil das für die Kids eine gewisse Faszination ausübt. Der Nachteil von Federelementen: Es kann mehr kaputtgehen, sie haben ein höheres Gewicht und nur wenn die Federung richtig abgestimmt ist, bietet sie tatsächliche Vorteile. Meine Kinder haben deshalb ungefederte BMX-Bikes für Pumptracks, zum Dirtjumpen, um in der Stadt herumzucruisen oder zur Schule oder zu Freunden zu fahren. Die können sie meinetwegen zerlegen oder im Regen stehen lassen, das lässt mich kalt. Mit diesen Luxusteilen ist das anders!
Vorne gefedert
Eine Federgabel ist schwerer als eine starre, aber sie entschärft Unebenheiten und sie hilft nicht nur, das Vorderrad besser auf der Spur zu halten, sondern macht auch die Bremsen effektiver, weil das Rad durch sie mehr Traktion hat. Je besser die Federgabel ist, desto leichter ist sie, und desto besser werden die Einstellmöglichkeiten für Federvorspannung/Luftkammer und Rebound sein. Wenn die Front stabiler ist, wird das Kind eher die Kontrolle behalten und weniger unter Ermüdungserscheinungen leiden.
Vollgefedert
Die Anlenkung und der Dämpfer bei vollgefederten Rädern bringen einiges an Gewicht mit sich. Deshalb ist es sinnvoll, auf eine GUTE Federung zu setzen. Kauft nicht den Schrott, den es bei Aldi oder Walmart gibt, der taugt nichts. Bei den Bikes, die wir hier testen, ist die Federung speziell für Kids designt – aber teilweise noch lange nicht gut! Wenn ihr viel in Bikeparks seid und/oder Downhill mit den Kindern fahrt, dann ist eine hochwertige Federung auch am Heck eine sinnvolle Investition. Allerdings fallen dann Anstiege schwerer, da das Bike mehr wiegt und mit jedem Tritt in die Pedale wippt – die Fahrwerke der meisten Kids-Bikes sind nicht auf maximale Effizienz oder Performance getrimmt. Entscheidend bei einem Fully ist, dass die Federelemente hinten und vorne aufeinander abgestimmt sind. Eine zu straffe Federgabel mit einem zu weichen Dämpfer ist Quatsch. Achtet darauf, dass ihr sie für euer Kind individuell einstellen könnt, damit sie richtig funktionieren. Die Kinder wachsen weiter und werden schwerer und dann müsst ihr das Setup anpassen. Das geht besonders gut und einfach mit einem Luftfahrwerk. Bei unseren Testbikes hatten wir bei Federgabeln mit Stahlfeder Probleme, das richtige Setup zu finden – ein Umbau ist stets mit großem Aufwand verbunden.
Der Antrieb
Wie viel Gänge braucht ein Kind? Die Devise lautet: Je simpler, desto besser. Letztendlich lautet die Frage: Wo wird das Bike gefahren? Wenn das Rad hauptsächlich im Bikepark zum Einsatz kommt oder im Shuttle bergauf transportiert wird, dann sind der Komfort und die Einfachheit eines Einfach-Antriebs nicht zu verachten. Der ist leise und erfordert nicht viel Wartung. Wenn es aber ein Bike zum Hoch- und Runterfahren ist, dann sind die großen Übersetzungsbandbreiten ihr Geld wert (auch wenn sie Pannenanfälligkeit und Gewicht erhöhen). Denn kleine Kinder haben eben auch nicht so viel Kraft in den Beinen, sodass ein paar Gänge mehr allen Beteiligten das Leben leichter machen können. Umwerfer gehören üblicherweise nicht zu den Teilen, die man später noch einfach nachmontieren kann. Daher solltet ihr das im Kopf haben, bevor ihr das Geld ausgebt – danach ist es vermutlich zu spät.
Bikes im Test
PROPAIN FRECHDAX 20″
Das PROPAIN FRECHDAX macht seinem Namen alle Ehre! Die Kids lieben es allein schon wegen seiner fetzigen Lackierung. Eltern schätzen die durchdachten Details wie die verkürzten Kurbelarme, die gut gewählte Übersetzung des Antriebs und das aufs Fliegengewicht der Kleinen einstellbare Luftfahrwerk. Die kraftvollen hydraulischen MAGURA-Bremsen vermitteln viel Sicherheit, sind aber speziell am Vorderrad etwas zu bissig für grob zupackende Kinderhände. Bergab sorgt die niedrige Überstandshöhe für ein sicheres Fahrgefühl und viel Bewegungsfreiheit, damit sich die Kids auf dem Bike richtig austoben können. Highlight: Das 16″-Modell wächst mit und lässt sich auch mit 20″-Laufrädern fahren – das schont den Geldbeutel.
Gewicht: 10,1 kg | Preis: 1.649 € | Info: Propain Webseite
COMMENCAL SUPREME 20″
Das massive COMMENCAL vermittelt bereits beim ersten Anblick den Eindruck, unverwüstlich zu sein. Mit dem Singlespeed-Setup gibt es auch keine Schaltung, die kaputt gehen könnte. Die griffigen Kenda Kinetics-Reifen bieten ausreichend Traktion. Die Federgabel war für unsere Nachwuchs-Testpiloten und deren geringes Gewicht leider zu straff, was sich aufgrund der verbauten Stahlfeder auch nicht einfach ändern ließ. Die hydraulischen Avid-Bremsen sorgen für sichere Verzögerung mit angenehmer Dosierbarkeit, an die sich die Kids auch zügig gewöhnen konnten. Dass das SUPREME mit einem Singlespeed-Antrieb ausgestattet ist, freut zwar den Geldbeutel und drückt das Gewicht und die Pannenanfälligkeit. Bergauf geht es mit dem 11,8 kg schweren Bike dann aber nur sehr langsam. Praktischerweise verfügt das Rad jedoch serienmäßig über ein Schaltauge, sodass eine Schaltung jederzeit nachgerüstet werden kann.
Gewicht: 11,8 kg | Preis: 1.499 € | Info: Commencal Webseite
Specialized Fatboy 20
Wer ist der Coolste auf dem Spielplatz? Das Fatboy gibt die Antwort: Überall wo es auftaucht, zieht dieses Mini-Fatbike alle Blicke auf sich und sorgt für einen lässigen Auftritt. Seine dicken Reifen lenken dabei gekonnt von der eher günstigen Ausstattung ab. Die mechanischen Scheibenbremsen benötigen etwas Einstellarbeit, bevor sie zufriedenstellend funktionieren. Das ist jedoch schnell vergessen, sobald die Kids mit dem Fatboy loslegen: Die Fatbike-Reifen auf den 20″-Laufrädern vermitteln massig Sicherheit, sodass die Kleinen direkt Vollgas geben können und mit mächtig Spaß viele Hindernisse einfach überrollen, die mit einem normalen Bike vielleicht ein Problem gewesen wären – Starrgabel hin oder her, das Reifenvolumen sorgt hier für genug Komfort. Wer ein unkompliziertes Bike sucht, mit dem der Nachwuchs garantiert Spaß hat, ist mit dem Specialized Fatboy 20 richtig beraten.
Gewicht: 13,4 kg | Preis: 999 € | Info: Specialized Webseite
COMMENCAL META HT 24
Rein optisch konnte das COMMENCAL META HT 24 sofort bei unseren jungen Testern punkten – mit seinen knalligen Farben sorgt das Bike definitiv für Aufmerksamkeit. Bei der Ausstattung offenbaren sich jedoch Schwächen, vor allem bei der Federgabel und dem recht hohen Gewicht von 11,2 kg. Die Federgabel bietet zwar 65 mm Federweg, diese können jedoch nur aufwendig durch Federntausch auf das Gewicht des Kinds abgestimmt werden: Die Verstellung beschränkt sich auf die Federvorspannung, für ein Setup leider zu wenig. Andere Komponenten wie die Downhill-Kettenführung treiben das Gewicht nach oben, während sich der Nutzen für die Kids in Grenzen hält. Positiv fielen dagegen die hydraulischen Avid-Bremsen auf, an deren Dosierbarkeit sich die Kinder schnell gewöhnt haben.
Gewicht: 13,6 kg | Preis: 649 € | Info: Commencal Webseite
Trek Fuel EX Jr
Ein Bike wie für die Großen, nur kleiner – das scheint das Konzept beim Trek Fuel EX Jr gewesen zu sein. Dank Features wie dem bewährten ABP-Hinterbau und wertigen, gut einstellbaren Federungskomponenten motiviert das Trek dazu, im Gelände Gas zu geben – die effektiven 90 mm Federweg sorgen hierbei für Sicherheit. Die Lockout-Optionen an Gabel und Dämpfer und der 2×10-fach-Antrieb sorgen dafür, dass es auch problemlos bergauf geht, wobei sich hierbei das Gewicht von 13,1 kg bemerkbar macht und allzu großen Uphill-Ambitionen irgendwann ein Ende setzt. Der Preis von 1.799 € ist zwar stolz, der solide Rahmen und die 26″-Reifen ermöglichen dem Nachwuchs jedoch auch langfristigen Spaß mit diesem Rad.
Wenn ihr mehr über das Bike erfahren wollt, dann schaut doch in unseren Dauertest des Trek Fuel EX Jr
Gewicht: 13,1 kg | Preis: 1.799 € | Info: Trek Webseite
Specialized Rockhopper Pro Evo 650b
Mit 650b-Laufrädern ist das Rockhopper der große Bruder unter den Kidsbikes. Die großen Reifen vermitteln in Kombination mit den 120 mm Federweg an der Front ein souveränes Fahrgefühl, während die Teleskopsattelstütze für neidische Blicke von den anderen Kids sorgt. Die Ausstattung beinhaltet zwar mit Komponenten wie dem SRAM X9-Schaltwerk einige Highlights für ein Bike dieser Kategorie, andere Teile wie die RockShox XC 32-Federgabel sorgen jedoch für ein unnötig hohes Endgewicht von 13,1 kg. Angesichts des soliden Rahmens mit seinen schönen Details und der zukunftssicheren Laufradgröße ist das Rockhopper eine sehr gute Basis. Wer will, pimpt das Rad durch nachträgliche Upgrades und drückt so das Gewicht.
Gewicht: 13,1 kg | Preis: 1.199 € | Info: Specialized Webseite
Early Rider Trail Runner 14″
Das Early Rider hat zwar weder Antrieb noch Bremsen, ist aber dennoch ein cooles Spielzeug und Bike für die Jüngsten. Mit dem Laufrad können sie bereits früh ein Gefühl für Gleichgewicht entwickeln und das funktioniert mit wohl keinem Bike so stylisch wie mit dem Early Rider: Carbon-Lenker und -Sattelrohr sorgen für ein geringes Gewicht und der Ledersattel sieht einfach nur lässig aus. Wirklich mehr als andere Laufräder kann das Trail Runner also nicht, es ist einfach nur cooler – und damit das perfekte Rad, um die Kids bereits früh mit dem Bikevirus zu infizieren.
Gewicht: 3,7 kg | Preis: 259 € | Info: Early Rider Webseite
Fazit
Und, hat sich bisher etwas verändert? Bin ich jetzt ein Fan dieser Bikes? Nun, meine Kids haben ihre nun seit ein paar Wochen und sie haben einen Riesenspaß. Die Tatsache, dass sie soooo viel schneller als vorher fahren, ist für mich etwas beängstigend. Sie haben einfach viel mehr Selbstvertrauen.
Ich bin ehrlich und gebe außerdem zu, dass es supercool ist, meine Kids in voller Montur shredden zu sehen. Sie sind glücklich, sie sind draußen und wir machen was zusammen als Familie. Alles gute Gründe, die dafür sprechen, das Extra-Geld hinzulegen, aber es ist natürlich immer noch … eine Menge Holz.
Zurück zu meiner Ausgangsfrage: Was bewegt einen Menschen dazu, schon morgens Bier zu trinken, eine zu rauchen oder am Automaten sein Glück zu versuchen? Ist es Ablenkung von der Realität oder einfach Sucht? Und was wäre gewesen, wenn seine Eltern ihm damals eins von DIESEN Bikes gekauft hätten? Ich kann natürlich nicht mit Sicherheit sagen, dass er dann nicht trotzdem spielsüchtig oder Kettenraucher geworden wäre, aber eins ist sicher: Seine Eltern hätten ein verdammt glückliches Kind gehabt. Und vielleicht, mit etwas Glück, wäre es ihm ergangen wie uns und er wäre jetzt bikesüchtig …
[/emaillocker]Text: Evan Phillips Bilder: Robin Schmitt, Evan Phillips
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