Von Matsch und Regen in Schottland bis hin zu endlosen Abfahrten in den Alpen oder dicken Sprüngen auf den Hometrails – unsere Dauertestbikes hatten wahrlich kein leichtes Leben. Hinter ihnen liegen unzählige Kilometer und noch mehr Tiefenmeter auf anspruchsvollen Trails und bei knallharten Rennen. Mit dem Beginn der neuen Saison ziehen die Tester Bilanz und verraten euch, ob ihr Testbike sie überzeugen konnte und ob sie es kaufen würden.

Ricky – Liteville 301 MK12 Enduro Werksmaschine

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Liteville – die Marke kannte ich bereits gut und auch das 301 war mir zu Beginn des Dauertests bereits vertraut, allerdings noch in einer älteren Evolutionsstufe. Umso gespannter war ich, wie sich das neue Rad, das obendrein das erste Komplettbike von Liteville ist, im Lauf dieser Saison schlagen würde.

Um eines vorwegzunehmen: Die vergangenen zehn Monate mit dem 301 MK12 waren wirklich wunderbar. Das Rad und ich bestritten einige Enduro-Rennen, erkundeten neue Trails in den Alpen, erklommen Gipfel und reisten für vier Monate nach La Palma.

Während des gesamten Testzeitraums gab es kaum Beanstandungen am Bike. Speziell während der Rennen ließ mich das schwarz eloxierte Liteville nie im Stich. Auch das schroffe Terrain auf La Palma machte dem 301 nichts aus – von ein paar Kratzern in der Eloxalschicht einmal abgesehen. Einzig das Syntace W35-Hinterrad hat leider unzählige Durchschläge abbekommen und läuft dementsprechend unrund.

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Der von Haus aus verbaute Rock Razor wurde nicht gefahren, sondern direkt durch einen Hans Dampf ersetzt und auf tubeless umgerüstet. Die RockShox PIKE-Federgabel und der RockShox Monarch-Dämpfer erhielten vor dem Flug nach La Palma einen Service und laufen seither seidenweich. Am häufigsten musste ich die Bremsbeläge wechseln. Aber auch kein Wunder, das Liteville klettert zwar super bergauf, um die Trailausbeute jedoch noch weiter zu vergrößern, bevorzugte ich oft einen Lift oder Shuttle.

Durch die Kombination aus 27,5″-Vorderrad und 26″-Hinterrad fuhr sich das Rad sehr wendig und laufruhig zugleich. Viele Spitzkehren konnte ich durchfahren, ohne das Hinterrad versetzen zu müssen. Einzig die Ersatzteilversorgung mit zwei unterschiedlichen Laufradgrößen empfand ich als etwas unpraktisch.

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Preis: 5.275 €
Gewicht: 12,3 kg
Mehr Infos: Liteville Website
Testdauer: 10 Monate
Gefahrene km: 3.000 km
Tiefenmeter: 114.413 m
Defekte:

  • Felge hinten verdellt (Durchschläge)
  • Verzahnung der Kassettenschraube ausgerissen

Würde ich das Liteville 301 MK12 kaufen?

Ich hätte es kaum für möglich gehalten, aber das Liteville 301 MK12 ist noch einmal ein deutliches Upgrade zu meinem vorherigen MK11. Als Komplettbike besitzt es ein sehr gutes Gesamtpaket. Es ist schlicht und rundum sorglos zu fahren. Das Einsatzgebiet ist wahnsinnig breit: Ich konnte es aufgrund des geringen Gewichts problemlos auf jeden Gipfel tragen, mit ihm in jeden Bikepark fahren oder auch mal viele Höhenmeter am Stück kurbeln. Ich würde es sofort behalten oder kaufen, dann jedoch dem Rahmen ein wenig Farbe verpassen.

Mehr zum Bike findet ihr in Rickys Testbericht zum Liteville 301. Den Originalzustand des 301 seht ihr im First Look.

Wenn ihr wissen wollt, was unseren Dauertester erleben, schaut regelmäßig in die Dauertest-Timeline.

Text: Ricky Westphal Bilder: Christoph Bayer / Ricky Westphal


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