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Pro Bike Check: Martin Maes GT Force Pro

Während der Saison war es soweit: Martin Maes tauschte sein GT Sanction gegen das Nachfolgemodell GT Force Pro. Seither ist er auf einem Hauptrahmen aus Carbon unterwegs, außerdem hat das Force Pro einen konventionelleren Hinterbau als das Sanction und setzt nicht auf 29″-Laufräder. Hier lest ihr alles zu Martins Endurowaffe!

Das notwendige Quäntchen Glück hat Martin Maes beim letzten Rennen der Enduro World Series leider gefehlt, sonst wäre für ihn die Rennsaison 2018 überragend verlaufen. Nach seinem Sieg beim sechsten EWS-Lauf in Whistler gewann er den UCI Downhill-Weltcup in La Bresse und holte anschließend noch Silber bei den Weltmeisterschaften in der Lenzerheide für das GT Factory Racing Team. Martin hat damit nicht nur bewiesen, dass er derzeit einer der besten Mountainbiker weltweit ist – er hat darüber hinaus auch ein Stück Geschichte geschrieben.

Martin Maes am Freitagnachmittag nach dem Training zum letzten Rennen der Enduro World Series in Finale Ligure. Zu diesem Zeitpunkt war die Welt für Martin noch in Ordnung: Er lag auf dem zweiten Platz der Gesamtwertung und hatte die Chance auf den Titel des EWS-Champions 2018.

Beim letzten EWS-Rennen in Finale Ligure hatte er theoretisch noch die Chance auf den Gesamtsieg, doch es kam ganz anders. Auf der zweiten Stage touchierte er einen Baum und zog sich eine Verletzung an der rechten Hand zu. Doch Aufgeben war für Martin keine Option: Trotz starker Beeinträchtigung fuhr er das Rennen zu Ende und landete letztendlich auf Platz 131. Damit kam er in der Gesamtwertung der EWS 2018 aber nur auf den undankbaren vierten Platz.

Vor Kurzem hat Martin seinen Vertrag beim GT Factory Racing Team um drei weitere Jahre verlängert. Ob der sympathische Biker 2019 seinen Schwerpunkt auf Enduro oder Downhill legen wird, ist noch nicht ganz raus. Doch eins steht fest: Martin ist heiß auf einen Titel und will unbedingt Weltmeister werden!

Martin war beim EWS-Rennen in Whistler erstmals mit dem neuen GT Force Pro am Start – und gewann! Das neue GT Force Pro hat einen Carbonrahmen mit Aluhinterbau, steht auf 27,5″-Laufrädern und sieht wesentlich konventioneller aus als Martins bisheriges GT Sanction.
Hier zum Vergleich Martins Vorgängerbike, das GT Sanction 2017
Während das Serienbike mit einer 160-mm-Federgabel auskommen muss, hat Martin an seinem Racebike eine FOX 36 FLOAT Factory GRIP2 mit 170 mm Federweg montiert. In Finale fuhr er mit einem Druck von 77 psi.
Den FOX X2-Dämpfer mit 150 mm Federweg hat Martin auf 152 psi aufgepumpt
Der LTS-Hinterbau (Linkage Tuned Suspension) ist ein klassischer Viergelenker mit Horstlink
Martin vertraut auf die Mallet E-Pedale von Crankbrothers, die sich bei unserem Klickpedal-Vergleichstest gegen sieben weitere Modelle durchsetzen konnten
In Finale Ligure hatte Martin ein 34er-Kettenblatt von OneUp Components und eine Kettenführung von E*thirteen montiert. Seine Shimano XTR-Kurbeln fährt er mit 170 mm.
Die Geometrie des GT Force Pro lässt sich durch einen Flip-Chip an der unteren Dämpferhalterung anpassen, sodass man zwischen einem Winkel von 65 und 65,5° wählen kann. Martin fuhr mit dem flacheren Lenkwinkel von 65°.
Martin fuhr in Finale noch das alte XTR-Schaltwerk. Seine Shimano XT-Kassette hatte 11–46 Zähne.
Die Kind Shock LEV INTEGRA-Sattelstütze mit einem Hub von 150 mm wird von Hope geklemmt
Martins Cockpit ist super clean. Sein Race Face SixC-Lenker mit 780 mm Breite ist mit einem Race Face Atlas-Vorbau kombiniert. Im Steuerrohr versteckt sich ein OneUp Components EDC-Tool.
Sowohl sein Vorder- als auch sein Hinterrad werden von einer Shimano XTR mit 180-mm-Bremsscheiben verzögert. Laut seinem Mechaniker reichen die 180-mm-Scheiben für Martin aus, da er nur sehr kurz und sehr hart bremst, wodurch die Bremsscheiben nicht so heiß werden. Außerdem sparen sie wertvolles Gewicht gegenüber den 200-mm-Modellen.
Die Seitenstollen am Schwalbe Dirty Dan wurden von seinem Teammanager und Mechaniker Mark Maurissen abgeknipst. Der Druck im Hinterrad betrug 1,75 bar. Am Vorderrad war ein Schwalbe Magic Mary montiert, den Martin mit einem Druck von 1,6 bar fuhr.
Um die Pannensicherheit zu gewährleisten, fuhr Martin im Hinterrad das CushCore Inner-Tire Suspension System
Wann holt sich Martin Maes endlich den EWS-Titel?

Wir wünschen Martin Maes alles Gute für die kommende Saison!


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Text & Fotos: Manne Schmitt

Über den Autor

Manne Schmitt

Als stolzer Daddy von Robin und Max-Philip ist Manne der Mann der ersten Stunde und die „graue Eminenz“ im Redaktionsteam. Sein erstes Rad-Rennen gewann er im Grundschulalter beim Schulfest. Nach weniger erfolgreichen Versuchen im Fußball fand er über den Ausdauersport (Marathon) im Jahr 1989 seine Passion fürs Biken! Das Thema Racing verfolgt ihn noch immer, niemand im Team kennt die EWS-Profis besser als Manne. Als ehemaliger Chef-Analyst einer Landesbehörde weiß er, wie man richtig recherchiert, und findet exklusive News, die sonst niemand hat. Als Prokurist unterstützt er seine Söhne erfolgreich im Alltag – viva la familia!