Klar weiß MERIDA, worauf es bei der Fertigung eines Bikes ankommt. Immerhin handelt es sich bei der taiwanesischen Firma um einen der weltgrößten Rahmenhersteller. Doch wie gut ist die eigene Entwicklungsabteilung? Wir haben das MERIDA ONE SIXTY 5000 getestet, um es herauszufinden.

Einen Überblick über das Testfeld erhaltet ihr hier: SOOOOO F#%$&NG ENDURO: 11 Endurobikes unter 4.000 € im Test

Merida ONE-SIXTY 5000 | 170/165 mm (v/h) | 14,12 kg | 3.899 €

Schon auf den ersten Blick begeistert das MERIDA mit dem formschönen, schlanken Carbonhauptrahmen der dem Rad mit seinen innenverlegten Zügen eine sehr cleane Optik verleiht. Anders als die meisten anderen im Test ist das Rad aktuell lediglich in drei Größen erhältlich (S, M, L). MERIDA hat jedoch bereits angekündigt, ab Herbst/Winter auch eine XL-Variante anzubieten. Am Hinterbau kommt ein schwimmend gelagerter RockShox Super Deluxe-Dämpfer mit Trunnion-Mount-Aufnahme und 160 mm Federweg zum Einsatz. An der Front arbeitet eine RockShox Yari mit 170 mm. Die restliche Ausstattung ist günstig, aber größtenteils funktional. Einzig die Teleskopsattelstütze mit lediglich 100 mm Hub und die auf langen Abfahrten etwas schwachen Shimano M506-Bremsen trüben das Gesamtbild. Die günstige NX-Schaltung kombiniert MERIDA mit einer 10–42-Kassette, so muss man bei der Übersetzungsbandbreite keine Kompromisse eingehen.

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„Die Basis stimmt!“ Der edle Carbonrahmen ist optisch wie funktionell ein Traum! Die Ausstattung besitzt aber Luft nach oben.

Bergauf marschiert das MERIDA willig. Die Sitzposition ist zentral, das Fahrwerk effizient. Einzig der 35-mm-Vorbau ist etwas kurz. Selbst in der Abfahrt würden wir uns ein etwas längeres Modell wünschen, um den Oberkörper zentraler zu positionieren und mehr Druck auf dem Vorderrad zu erhalten. Richtungswechsel erledigt das MERIDA super flink und schlägt Haken schneller als so mancher Hase. Allerdings würden wir uns speziell in Anliegern und bei hohen Geschwindigkeiten ein noch etwas tieferes Tretlager wünschen, um besser im Rad integriert zu stehen.

Dank des flachen Lenkwinkels von 65,3° bleibt das ONE SIXTY aber auch in steilen Sektionen sicher auf Kurs. Das Fahrwerk arbeitet harmonisch. Der Hinterbau spricht zwar nicht super feinfühlig an, gibt dafür aber gutes Feedback, steht stabil im Federweg und bleibt auch beim Anbremsen aktiv – nice!

Helm Giro Montaro | Brille Oakley Radar | Jersey iXS VIBE 6.1 | Shorts Alpinestars Pathfinder

Das MERIDA ONE SIXTY 5000 im Detail

Federgabel Rock Shox Yari RC 170 mm
Dämpfer Rock Shox Super Deluxe R 165 mm
Bremsen Shimano M506
Schaltung Sram NX
Sattelstütze MERIDA Expert Dropper 100 mm
Vorbau MERIDA Expert TR 35
Lenker MERIDA Expert TR 760 mm
Reifen Maxxis Minion DHR II TR EXO 3C / Minion DHR II TR EXO Dual
Laufräder MERIDA Expert TR

Potent
Der RockShox Super Deluxe vermittelt im Hinterbau des MERIDA ONE SIXTY viel Feedback und verfügt über große Reserven. Das Heck klebt zwar nicht ganz so satt am Untergrund wie andere Bikes im Test, dafür bleibt es aber auch beim Anbremsen voll aktiv.
No-Go
Der geringe Verstellbereich von 100 mm an der MERIDA-Teleskopsattelstütze ist ein No-Go. Auf anspruchsvollen Trails muss immer zusätzlich der Sattel abgesenkt werden.
Endlich Ruhe
Die Verschraubung der Züge verhindert jegliches Klappern im Unterrohr effektiv. Einmal montiert, herrscht hier Ruhe!
Ausreichend
Klar, ein edles Schaltwerk macht einiges her, doch auch das günstige NX-Schaltwerk samt Trigger wechselt alle Gänge zuverlässig – wenn auch nicht so knackig wie teurere Modelle. Doch seien wir ehrlich, am Fahrspaß bergab ändert das nichts!
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Die Geometrie des MERIDA ONE SIXTY 5000

Größe S M L
Sattelrohr 400 mm 430 mm 470 mm
Oberrohr [A] 563 mm 597 mm 632 mm
Lenkwinkel [D] 65,3 ° 65,3 ° 65,3 °
Sitzwinkel [B] 68.5 ° 68.5 ° 68.5 °
Kettenstrebe [C] 430 mm 430 mm 430 mm
BB Drop [J] 6 mm 6 mm 6 mm
Radstand [E] 1166 mm 1201 mm 1237 mm
Reach [G] 415 mm 445 mm 475 mm
Stack [H] 592 mm 601 mm 614 mm
Laufradgröße [F] 27,5″ 27,5″ 27,5″

Fazit

Das MERIDA ONE SIXTY 5000 begeistert mit seinem hochwertigen Rahmen und der gelungenen Geometrie. Wer ein spaßiges Bike mit breitem Einsatzbereich sucht, wird hier fündig – sollte aber noch etwas Budget für eine längere Teleskopsattelstütze und kraftvolle Bremsen einkalkulieren.

Stärken

– ausgewogenes, spaßiges Handling
– geiler Rahmen
– potenter Hinterbau

Schwächen

– Teleskopsattelstütze zu kurz
– Bremsen fehlt es an Power


Weitere Informationen findet ihr auf merida-bikes.com!

Das Testfeld

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