Nach einem geilen Winter-Ride stellt sich immer wieder die gleiche Frage: Wie schaffe ich es, dass das verschlammte Bike nicht das ganze Auto einsaut? Wir haben uns mit den neuesten mobilen Druckreinigern bewaffnet, um zu testen, welcher den Dreck am besten beseitigt.

Jeder Fahrer, der regelmäßig bei Schlechtwetter unterwegs ist, kennt das Problem: Auf dem Trail bleibt der Matsch ewig lang nass und eben matschig, doch kaum landet er am Rad, härtet er derart aus, dass man ihn selbst mit brutalsten Methoden kaum noch entfernen kann. Daher ist es am besten, das Rad zu reinigen, solange der Dreck noch frisch ist. Doch das ist leichter gesagt als getan, vor allem wenn die Tour weit weg von zu Hause endet. Wenn du häufiger mit der Situation konfrontiert bist, völlig verschmutzte Räder in die Familienkutsche zu laden, solltest du vielleicht über einen mobilen Druckreiniger nachdenken.

Mobile Bikereiniger: das perfekte Tool gegen den Schlamm

Einige Erfindungen haben die Menschheitsgeschichte nachhaltig beeinflusst, das Feuer, das Rad – und der mobile Druckreiniger. Mit seinem Wassertank und dem Niederdruckschlauch hat er genug Power, um das Bike überall vom Schlamm zu befreien, und der Dreck im Kofferraum gehört der Vergangenheit an. Ein guter Druckreiniger hat genug Wasser dabei, um mehrere Bikes am Parkplatz zu reinigen, er hilft neue Freunde zu finden, beugt Beziehungsproblemen vor und reduziert zusätzlich die Zeit, die du dein Bike putzt.

Zu viel Druck ist schlecht

Gute Druckreiniger haben einen Wassertank, der ausreichend groß ist, um zumindest zwei Bikes zu putzen, und genug Druck, um auch hartnäckigen Dreck zu lösen, ohne gleich den Rahmen zu entlacken. Eine einstellbare Düse ist bei der Reinigung empfindlicher Stellen von Vorteil und Bürstenaufsätze helfen beim Finish. Die besten Reiniger haben eine Batterie, die auch längere Bikeausflüge und Race-Wochenenden durchhält, manche kann man auch direkt an der Autobatterie betreiben. Vor allem aber sollte er kompakt genug für jeden Kofferraum sein, nicht auslaufen und stabil genug sein, um nicht schon bei kleinen Stößen kaputtzugehen.

Gerät Preis Akku-Kapazität 12V Tank/Betriebsdauer* Waschkraft Mobilität Preis/Leistung
Aqua2go 189 € 27 min X 20L/7,4 min
Nomad 18 V 185 £ 54 min 14L/5,2 min
Kärcher OC 3 159 € 22 min 4L/2,0 min
Mobi V-15 123 € X 15L/6,5 min
RinseKit 99 € 10L/1,5 min

*Laufzeit mit einer Tankfüllung

Ein Reiniger für alle(s)

Wir haben 5 der spannendsten Druckreiniger aller Preisklassen getestet. Der leichte und günstige Mobi V-15 verzichtet zugunsten eines 12-Volt-Anschlusses auf eine Batterie. Der kompakte und durchdachte Kärcher OC 3 mit 4 l bietet für seine Größe viel, und was ihm an Volumen fehlt, macht er durch Mobilität wett. Beim innovativen Black Rinsekit kommen keine beweglichen Teile zum Einsatz, er funktioniert einzig durch Wasserdruck – aber ist diese Einfachheit überlegen? In der höheren Preisklasse haben wir den Nomad 18 V Cordless, der eine einstellbare Sprühstärke, einen 14-Liter-Tank und eine Batterie mit genug Saft für bis zu 10 Tankfüllungen bietet. Außerdem glänzt der Aqua2go PRO im Test, er bietet einen 20-Liter-Tank, eine abnehmbare Batterie und eine USB-Ladestation. Er hat einen günstigen Preis und ist sofort einsatzbereit.

Tops

Laufzeit
Die 18-Volt-Batterie des Nomad 18 V Cordless erinnert an Akkubohrmaschinen und hält beeindruckende 54 min
Zubehör
Der Aqua2go PRO hat eine eingebaute Taschenlampe und eine abnehmbare Pumpe, um Wasser aus anderen Quellen zu ziehen. Die Taschenlampe hilft bei der Suche von Steckachsen in der Dunkelheit.
Dosierbarkeit
Der Nomad 18 V Cordless hat eine einfach einzustellende Düse, um auch empfindliche Teile gut zu reinigen
Klein, aber oho
Auch wenn der Tank ohne Nachfüllen nicht für zwei Bikes reicht, passt der Kärcher OC 3 selbst in den Fußraum des kleinsten Autos

Flops

Verschenktes Potenzial
Der einfache Mobi V-15 hat uns mit seinem großen Tank und dem simplen 12-Volt-Anschluss gefallen. Bei der Verarbeitungsqualität gibt es aber noch Luft nach oben.
Fehlendes Durchhaltevermögen
Wenn man den Black RinseKit einschaltet, ist man sofort vom kraftvollen Wasserstrahl beeindruckt. Leider verebbt der aber viel zu schnell zu einem armseligen Rinnsal – man muss schnell sein.
Verarbeitungsqualität
Der Aqua2go PRO hat einige gute Features, aber der billige Kunststoff bereitet Sorge und das billig wirkende Ladegerät ging im Test kaputt
Kein 12-Volt-Anschluss
Auch wenn der Nomad 18 V Cordless unser Testsieger ist, hat er leider keinen 12-Volt-Anschluss. Nomad hat uns aber auf Nachfrage mitgeteilt, dass 12 V das kraftvolle System nicht vernünftig antreiben könnten. Na gut.

Und, wie läuft’s?

Unsere Tester haben die mobilen Druckreiniger im täglichen Gebrauch hart rangenommen. Durchflussrate, maximale Batterielebensdauer, Anzahl der gewaschenen Bikes pro Tankfüllung und die Aufladedauer, alles wurde getestet. Die Bikereiniger sind im Auto herumgeflogen, auf dem Parkplatz umgefallen und wurden von uns generell schlecht behandelt. Wir wollten sehen, ob sie dicht bleiben, und hatten am Ende des Tests so saubere Bikes wie noch nie.

Fazit: You get what you paid for!

Auch wenn man anfangs vielleicht meint, dass so ein Gerät unnötig ist, sind wir von den Vorteilen seit Ende des Tests völlig überzeugt. Wenn man im Winter sein Bike gleich nach der Fahrt putzt, spart man viel Zeit – Zeit, die man lieber bei einem Bier mit Kumpels verbringt. Enttäuscht waren wir vom Black RinseKit, denn auch wenn die Idee gut ist, hat der Druck nie lang genug durchgehalten. Der Mobi V-15 ist mit seinem großen Tank und dem einfachen 12-Volt-Betrieb unser Kauftipp, auch wenn die Verarbeitung nicht mit den besten mithalten kann. Überrascht hat uns der Kärcher OC 3: ein toller Reiniger für alle mit wenig Platz, aber der kleine Tank reicht nur für ein Bike. Der Aqua2go PRO und der Nomad 18 V Cordless bieten neben genug Wasser für zwei Bikes auch genug Batteriekapazität für längere Trips. Der Aqua2go PRO ist vollgepackt mit Features, aber die höhere Verarbeitungsqualität und die Robustheit entscheiden den Kampf um den Testsieg zugunsten des Nomad.

Testsiger – Nomad 18 V
Kauftipp – Mobi V-15

Dieser Artikel ist aus ENDURO Ausgabe #031

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