Burley D’Lite

Der Burley ist ein Brummer! Deftige 6061er Alu-Rohre und -Stützen, eine Stahlfeder und ein Beladungslimit von stolzen 45 kg – Eltern mit mehreren Kindern oder dem Bedürfnis, eine Menge Ausrüstung mitzuschleppen, werden das Design lieben. Burley hat natürlich auch noch den Solo im Angebot, welcher dieselben Features wie der D’Lite für nur einen Fahrgast besitzt. Mit dem bei Weitem größten Laderaum im Test könnt ihr allen möglichen Krempel mitnehmen, solange ihr dafür die Power in den Beinen habt. Denn das Extragewicht ist spürbar und benötigt einiges an Kraftaufwand, um bewegt zu werden. Mit dem neigungsverstellbaren, hängend gelagerten Sitz, einem Fünfpunktgurt, getönten Fenstern, extra Belüftung und einstellbarer Sonnenblende ist das Cockpit des Burley D’Lite so gemütlich, dass sogar Erwachsene neidisch werden könnten. Die Stahlfeder erlaubt es euch, die Vorspannung an das Gewicht eurer Beladung anzupassen. Beim Bordsteinkantentest konnte der Burley auch schräg den Bordstein hinaufklettern, zumindest solange man in Gehgeschwindigkeit unterwegs war – bei höheren Geschwindigkeiten drohte er jedoch umzukippen. Es gibt keine zusätzliche Dämpfung neben der Feder selbst. Obwohl der D’Lite aussieht, als sei er auch für gröberes Gelände gebaut, liegt er bei höheren Geschwindigkeiten nicht so satt auf der Strecke, was für den Fahrer nervenaufreibend ist und die Stabilität des Anhängers beeinflusst.

Sofern ihr keine 135 mm Schnellspanner-Hinterachse habt, wird ein zusätzlicher Steckachsen-Adapter benötigt, um den Anhänger an Bikes mit 142 oder 148 mm breitem Hinterbau zu befestigen. Ein cleverer Käufer wird hinsichtlich dieser nennenswerten Extra-Kosten von 60 € an der Kasse wohl mit dem Verhandeln beginnen. Einmal gekauft, muss man nur die Achse austauschen und den Burley mit einem 17er Maulschlüssel wieder anspannen. Das einzige Problem hatten wir mit dem Sicherheitsband: Dieses wird knapp vor der Hinterachse der Nicht-Antriebsseite zwischen der Kettenstrebe und der Bremsscheibe hindurchgefädelt und um die Strebe gewickelt. Bei unserem Bike gab es an dieser Stelle jedoch nur einen minimalen Spalt, sodass wir das Band sehr straff anziehen und zusätzlich mit Kabelbindern fixieren mussten. Aufgrund der elastischen Befestigung ist das Handling für solch einen großen Anhänger flott und wendig, außerdem kann man das Bike sogar auf den Boden legen, während es am Anhänger befestigt ist. Allerdings unterstützt der Anhänger das Bike nicht dabei, frei zu stehen, was wir bei der Nutzung mit unseren kostbaren Bikes enttäuschend fanden.

Das D’Lite Modell ist ein 75 cm breiter Fahrradanhänger für zwei kleine Fahrgäste, daher wird es für ihn auf schmaleren Trails etwas eng. Trotz seiner Größe lassen sich die Räder leicht abnehmen und das Packmaß durch Zusammenklappen reduzieren. Somit passt er in einen mittelgroßen bis großen Kofferraum. Für große Familien und Komfort wie in der Business-Class ist der Burley D’Lite erste Wahl.

Stärken

– Stahlfeder gleicht ruppiges Terrain aus
– Robust und für den alltäglichen Gebrauch sowie schwere Beladung gebaut
– Unmengen Platz für Kind & Ausrüstung

Schwächen

– Mehr Gewicht bedeutet mehr Rollwiderstand
– Breite Konstruktion schränkt den Einsatzbereich ein


Gewicht 12,9 kg
Preis 705 € + 60 € für 12 mm Steckachsen-Adapter
Alters-/Gewichtsbereich bis zu 45 kg
Montage standardmäßig 135 mm Schnellspanner, andere Achsoptionen für 142/148 mm breite Naben verfügbar

Mehr Infos auf der Burley Website


Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als ENDURO-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, das die Mountainbike-Welt auch weiter ein kostenloses und unabhängiges Leitmedium hat. Jetzt Supporter werden!

Über den Autor

Thomas Corfield

Nach fast 30 Jahren auf dem Bike und einer Karriere im Vertrieb einer Fahrradmarke begeistert mich das Thema Mountainbike noch wie am ersten Tag. In meiner Heimat in der Nähe der schottischen Grenze genieße ich Solo-Abenteuer in den Bergen ebenso wie Nightrides in größeren Gruppen.