Mit der SRAM XPLR Collection stellen die US-Amerikaner eine Gravel-Federgabel, eine neue Schaltgruppen-Plattform, eine weiterentwickelte versenkbare Reverb AXS-Sattelstütze und einen brandneuen Zipp-Laufradsatz vor. SRAM, RockShox und Zipp für ein Gravel-Halleluja. Hier findet ihr alle wichtigen Infos und unseren ersten Test-Eindruck.

SRAM XPLR (sprich „Explore“) verbindet die drei Marken SRAM, RockShox und Zipp in einem Gravel-Produkt-Launch der Superlative. Mit gleich drei neuen Produktgruppen will der Hersteller aus Chicago für ordentlich Furore auf dem Gravel-Markt sorgen und Schotter-Fans noch mehr Möglichkeiten für ihre eigene Interpretation des Gravel-Konzepts bieten. Wir haben hier alle wichtigen Infos auf einen Blick zusammengetragen und verraten euch, wie sich die Komponenten im ersten Test geschlagen haben.

RockShox Rudy Ultimate XPLR-Federgabel im Detail

Laut RockShox wurde die brandneue Rudy Ultimate XPLR-Federgabel von Grund auf für den (E-)Gravel-Einsatz entwickelt und ermöglicht eine Reifenfreiheit von bis zu 700 x 50C. Dabei soll sie mit ihren wahlweise 30–40 mm Federweg genügend Reserven bieten, um die Kontrolle zu behalten, wenn die Straße richtig ruppig wird oder der Singletrail winkt. Mehr Kontrolle, mehr Speed, mehr Fahrspaß – so das Credo der 869 € teuren Federgabel.

Der verbaute Dämpfer Charger Race Day ist bekannt aus den Performance-orientierten Cross-Country-Federgabeln aus dem Portfolio von RockShox, wie beispielsweise der SID Ultimate. Er wurde auf die Anforderungen des Gravel-Bereichs hin optimiert, bietet eine komplett starre Lockout-Funktion und einen großzügigen Einstellbereich der Zugstufe.

Der Name Rudy ist eine Hommage an die ursprüngliche Rennrad-Federgabeln aus dem Hause RockShox – die Ruby, die zweite Generation der Paris Roubaix SL Straßengabel.
Die Wartungsintervalle der Rudy-Gabel beinhalten einen 50-Stunden-Service für die Tauchrohreinheit und einen 200-Stunden-Service für Dämpfer und Luftfeder – genau wie bei allen anderen RockShox-Federgabeln.

Die Solo Air-Federung soll sich für kurze Federwege besonders gut eignen und ist so abgestimmt, dass kleinere Schläge sensibel entschärft werden, während sie über ausreichend Progression verfügt, um das Durchschlagen bei großen Kompressionen zu verhindern. Länger, schneller fahren und weniger ausgepowert ans Ziel kommen? Klingt auf dem Papier plausibel.

Luftfeder und Dämpfer finden in den 30 mm starken Standrohren Platz, die durch die gefräste und schwarz-eloxierte Gabelkrone gehalten werden. Die Tauchrohre sind in glänzendem Schwarz oder der Signature-Farbe „Kwiqsand“ erhältlich. Dank der clever integrierten Stealth-Aufnahmen an der Rückseite der Gabelbrücke und an den unteren Enden der Tauchrohre bietet die RockShox Rudy volle Fender-Kompatibilität. Für alle Fans kurzer Schutzbleche, wie man sie aus dem MTB-Bereich kennt, kommt die Rudy ab Werk mit dem sogenannten RockShox Premium Fender. Alternativ kann dieser für 23 € auch als Zubehör erworben werden.

Bauartbedingt liegt der Axle-to-Crown-Abstand je nach Federweg zwischen 425 und 435 mm. Bei handelsüblichen Gravel-Bikes mit Starrgabel liegt dieser Abstand bei 390–395 mm. Verbaut man in ein solches Gravel-Bike nun die Rudy-Federgabel, verändert man die Geometrie des Bikes enorm. Vor einem solchen Umbau empfehlen wir euch daher dringend, die Kompatibilität von Federgabel und Rahmen zu prüfen. Das bewahrt euch nicht nur vor einem merkwürdigen Fahrverhalten, sondern auch vor etwaigen Beschädigungen und möglicherweise verfallenden Garantie-Ansprüchen. #bettersafethansorry

Quick-Facts

  • Federweg: 30 mm oder 40 mm
  • Gabelversatz: 45 mm oder 51 mm (nur OEM)
  • Achse: 12 x 100 mm
  • Axle to Crown: 425–435 mm (je nach Federweg)
  • Dämpfer: Charger Race Day, voller Lockout, Zugstufe einstellbar
  • Feder: Solo Air-Luftfeder
  • Reifenfreiheit: bis zu 700 x 50C
  • Laufradgröße: optimiert für 700C
  • Standrohre: durchgehend 30 mm, Aluminium
  • Bremsenmontage: Direct-Mount 160 mm, mit Adapter bis 180 mm
  • volle Fender-Kompatibilität
  • Gabelkrone gefräst und eloxiert
  • Farben: Kwiqsand oder Gloss Black
  • zugelassen für E-Bikes
  • maximales Systemgewicht: 150 kg
  • Gewicht: 1.235 g mit Kralle und 24 cm langem Gabelschaft
  • Preis: 869 €

Rudy Ultimate XPLR-Federgabel im ersten Test

Die Verarbeitung der neuesten RockShox-Federgabel ist konsequent hochwertig und leistet sich keine Schwächen. Das Design der Gabel kommt wenig aggressiv daher und erinnert uns an Federgabeln aus dem Trekking-Bereich. Aus der Perspektive des Fahrers glänzt die hochwertige Gabelkrone, der CNC-gefertigte Lockout-Hebel auf der rechten Seite macht hier keine Ausnahme. Er lässt sich während der Fahrt einfach bedienen und blockiert die Gabel auf Wunsch gänzlich. Zur Einstellung der Gabel haben wir uns an die Herstellerempfehlungen gehalten, die auch auf dem rechten Tauchrohr zu finden sind. In unserem Fall hieß das 150 psi für unseren 82 kg schweren Testfahrer.

Die Federgabel steht während unserer ersten Testrunden angenehm hoch im Federweg und taucht auch beim harten Anbremsen nicht unangenehm tief ein. Trotz des daraus resultierenden eingeschränkten SAG, dem Negativfederweg, bietet sie auf ruppigen Untergründen ein deutliches Plus an Komfort. Während das bereits auf grobem Asphalt oder schroffem Schotter zu spüren ist, sind es besonders hochfrequente und spitze Schläge, die durch die Rudy im Vergleich zur Starrgabel entschärft werden. Auf Wurzeln beispielsweise ist so das Sicherheitsempfinden enorm verbessert.

Doch nicht nur im ruppigen Gelände kann man von der Gabel profitieren. Bei längeren Touren oder beim Bikepacking kommt es in der Regel nicht auf das letzte Gramm an und so kann die Rudy durch die geringere Belastung der Haltemuskulatur seitens des Fahrers auch hier absolut überzeugen. Einziges Manko: An den Tauchrohren lassen sich offiziell keine Halter für Gepäck oder Trinkflaschen befestigen.

Die Rudy-Gabel verwendet keine Token für das Air-Tuning, aber RockShox verwendet einen Jounce Bottom-out-Puffer, um das sogenannte Bottomless-Gefühl zu erhalten.
Dein Rahmen wurde mit einer Starrgabel geliefert. Erlischt durch den Einbau einer Federgabel die Garantie? Bitte erkundigt euch bei eurem Rahmenhersteller.

Die Bandbreite der Zugstufeneinstellung ist passend gewählt und erlaubt in insgesamt 15 Klicks eine ausreichend feine Einstellung. Nerviges Wippen beim Antritt? Kaum vorhanden. Natürlich lässt sich das Rad aufgrund des Gewichts-Zuwachses im Vergleich zur Vollcarbon-Gabel ein Spur behäbiger beschleunigen. Aber während unserer ersten Tests haben wir nie das Bedürfnis gehabt, zum Lockout-Hebel greifen zu müssen. Wie sich die Rudy Ultimate XPLR-Federgabel im Langzeittest schlägt, werden wir euch in den nächsten Monaten ausführlich berichten.

Unser Fazit zur RockShox Rudy

Mit der Rudy stellt RockShox eine sehr spannende Federgabel-Option für alle Gravel-Fans vor. Ihre Verarbeitung, Einstellbarkeit, volle Fender-Kompatibilität und Funktion überzeugen im ersten Test. Aufgrund des Axle-to-Crown-Maßes von 425–435 mm dürfte sie jedoch nur für die wenigsten Gravel-Rahmen eine Tuning-Option zum Nachrüsten sein. Mit einem Gewicht von um die 1.200 g ist sie kein Leichtgewicht per se und Bikepacker werden die fehlende Option zur Gepäck- bzw. Flaschenhalter-Montage vermissen.

Federweg für den Sattel: Die neue RockShox Reverb AXS XPLR-Sattelstütze

„Das ist doch einfach eine dünnere Reverb AXS!“ Beim Anblick der neuen Reverb AXS XPLR-Sattelstütze mit einem Durchmesser von 27,2 mm ist man schnell geneigt, so zu urteilen. Doch unterscheidet sich das Innenleben der neuen Gravel-Dropper-Stütze maßgeblich von ihrem MTB-Pendant, dessen kleinste Version mit einem Durchmesser von 30,9 mm limitiert ist. Was beide Stützen jedoch verbindet, ist der Kopf mit der AXS-Einheit. Er ist komplett identisch und kompatibel mit allen bestehenden AXS-Controllern sowie der SRAM AXS-App.

Im Inneren kommt anstelle des Öl-Zylinders ein Luftzylinder zum Einsatz. Die Dropperpost mit Air-only-Innenleben und eingebauter ActiveRide-Dämpfung ist komplett starr, wenn sie zu 100 % ausgefahren ist, und lässt sich je nach Einbaulänge um 50 oder 75 mm absenken. In unserem Fall genügt dazu ein gleichzeitiger Druck auf beide Schaltwippen. Befindet man sich zwischen dem komplett aus- bzw. eingefahrenen Zustand, so verfügt das Air-only-Innenleben über eine eingebauter Compliance – im Grunde also einer Federung für den Sattel. Sie ist per Luftdruck auf das Gewicht des Fahrers einstellbar. Als Ausgangspunkt gilt hier: Fahrergewicht in Pfund mal 2 = Druck in psi, der in die Luftkammer rein muss. Wer über eine herkömmliche Dämpferpumpe verfügt, könnte hier also auch mal ans Ende der Skala kommen. Eine Dämpferpumpe mit bis zu 600 psi ist also hilfreich. Die Reverb AXS XPLR-Sattelstütze ist für ein maximales Fahrergewicht von 125 kg ausgelegt.

Quick-Facts

  • Durchmesser: 27,2 mm
  • Drop: 50 mm oder 75 mm, je nach Länge
  • Sattelstützenlänge: 350 mm oder 400 mm
  • Setback: 0 mm
  • Sattelklemmung-Optionen: 7 mm rund, 7 x 9 mm oval und 7 x 10 mm oval
  • wasser- und staubdicht nach IP69K
  • Kompatibilität mit allen AXS Lenker-Controllern (Drop- oder Flatbar)
  • Gewicht: 593 g mit Akku in der 40 mm Version mit 75 mm Drop
  • Preis: 600 € (inkl. Akku & Ladegerät, ohne Controller)

Im ersten Test: Reverb AXS XPLR-Sattelstütze

Wie auch das bereits bestehende Pendant aus dem MTB-Bereich brilliert die versenkbare Reverb AXS XPLR-Sattelstütze durch eine ausgesprochen intuitive Bedienung und maximalen Bedienkomfort. Die Position der Hände muss nicht verändert werden, da als Standardeinstellung das gleichzeitige Drücken der Schaltwippen an den Schalthebeln genügen. Während unseres Tests hat uns die flotte Reaktionszeit gefallen! Die Anpassung der Tastenbelegung ist bei Bedarf über die SRAM AXS-App möglich. Da die brandneue Dropperpost auf die bestehenden Akkus zurückgreift, ist auch hier keine Umstellung möglich. Die Sattelneigung ist sehr genau durch eine Schraube im vorderen Bereich des Kopfes durchzuführen und auch die großzügige Kompatibilität mit allen gängigen Sattel-Rails gefällt!

Wie vom Hersteller angegeben, ist die Stütze komplett ein- bzw. ausgefahren absolut starr und gibt keinen Millimeter nach. Um die ActiveRide-Dämpfung zu nutzen, genügt es, die Höhe des Sattels minimal abzusenken. Ein kurzer Tastenbefehl, Sattel um Haaresbreite nach unten und ab sofort auf dem fliegenden Teppich Platz nehmen. Vom Feedback des Untergrunds ist man bei korrekt eingestelltem Luftdruck in der Kammer der Stütze nicht entkoppelt, doch sind spitze und starke Schläge deutlich entschärft. Anders als bei Carbon-Sattelstützen mit eingebauter Compliance kommt es nie zu seitlichen Bewegungen, was dem sportlichen Pedalieren zugute kommt. Der „Federweg“ der Sattelstütze betrug in unserem Test in der Regel einen Zentimeter. Zusammen mit der nötigen Absenkung zur Aktivierung der Federung bekommt die eigene Sitzhöhe zwar eine deutliche Abfuhr, doch wiegt der gebotene Komfort auf ruppigen Untergründen zumindest kurzzeitig diesen Nachteil auf. Längere Streckenabschnitte im abgesenkten Bereich werden aufgrund der veränderten Sitzposition jedoch zu starken Kompromissen. Um die Stütze nicht zu weit abzusenken, gilt es, den Wurzelteppich frühzeitig zu erkennen. Ist man bereits im ruppigen Geläuf, ist die Reverb schnell zu weit abgesenkt und man kann direkt stehen bleiben.

Mit 75 mm Drop an unserer Test-Reverb bekommen wir den Sattel auch für steile Abfahrten im technischen Gelände ausreichend weit aus dem Weg. Ohne das drohende Überschlagsgefühl kann man die Abfahrten so deutlich mehr genießen und fühlt sich sicherer. Bauartbedingt wird die Nutzung herkömmlicher Satteltaschen unter Umständen schwierig bis unmöglich. Zwar gibt es für Bikepacking-Fans auch Dropperpost-kompatible Modelle, doch begrenzen sie häufig den Travel der Stützen. Bei gerade einmal 75 mm maximaler Absenkung dürfte sich hier schnell die Frage nach der Sinnhaftigkeit stellen.

Unser Fazit zur RockShox Reverb AXS XPLR

Die Reverb AXS XPLR-Dropperpost ist eine logische und aus Sicht vieler längst überfällige Erweiterung der Reverb-Linie. Die Konstrukteure machen aus der Not eine Tugend und nutzen das bauartbedingte Luftpolster clever als weitere Komfort-Quelle. Mit der Kompatibilität zu bestehenden AXS-Komponenten und dem Standard-Einbaumaß ein absolut sinnvolles Upgrade für alle, die mit ihrem Gravel-Bike in anspruchsvolles Terrain vorstoßen wollen.

Neue Gravel-Übersetzung: XPLR eTap AXS-Schaltwerk und -Kassetten

Die neuen spezifischen 1-fach-XPLR-Antriebe von SRAM sind modernen Gravel-Fans gewidmet und decken mit einer Kassettengröße von 10–44 Zähnen den mittleren Übersetzungsbereich ab. Ein ausbalancierter Kompromiss aus großer Bandbreite und angenehm kleinen Gangsprüngen soll im gemäßigten Einsatzbereich im hügeligen Gelände zwischen Asphalt und Schotter für ordentlich Fahrspaß sorgen. Interessenten haben die Wahl zwischen den drei Preisklassen RED, Force und Rival, wobei alle die hauseigene AXS-Funkschaltung, das Kettenmanagement und die hydraulischen Scheibenbremsen von SRAM nutzen.

SRAM XPLR Antriebskomponenten sind kompatibel mit den bestehenden
1×12-fach Rennrad-Kurbelgarnituren, 1×12-fach Kettenblättern und Flattop 12-fach
Ketten. Das XPLR-Schaltwerk funktioniert mit 12-fach 10–36 und 10–44 Kassetten.

Die neuen Schaltgruppen bedienen sich überwiegend aus dem Road-Segment. Dabei sind Kettenblatt, Schaltwerk und Kassette XPLR-spezifisch. Wer die SRAM 1-fach-Antriebe bereits seit Langem kennt, wird sich an die Allround-Kassetten mit 11–42 Zähnen sehr gut erinnern können. Für die 12-fach-Plattform der US-Amerikaner gab es diesen mittleren Bereich bisher leider nicht, da aufgrund der abweichenden Drehpunkte ein eigenes Schaltwerk vonnöten war. Zwar hätte man in der Theorie ein Eagle AXS downgraden und auf einer kleineren Kassette nutzen können, doch erschien das den Konstrukteuren als fauler Kompromiss.

XPLR eTap AXS-Schaltwerk: die Spezifikationen zu RED, Force und Rival

Alle XPLR eTap AXS-Schaltwerke sind einzig auf 1-fach-Antrieb ausgelegt und können mit der brandneuen 10–44 T-Kassette oder der bestehenden 10–36 T-Kassette genutzt werden. Schaltlogik, Bedienung und Individualisierbarkeit bleiben im Vergleich zu den bestehenden eTap AXS-Schaltwerken unangetastet. Die Stellmotoren und die Parallelogramme der Schaltwerke sind identisch zu ihren Rennrad-Pendants, während B-Knuckle, Schaltwerkkäfige und die X-SYNC-Schaltwerksröllchen angepassten wurden. Bei den Schaltwerken auf RED- und Force-Niveau kommen die bewährten Orbit Fluid-Dämpfer zum Einsatz, die das Schlagen der Kette auf ruppigen Untergründen minimieren sollen. Auf Rival-Niveau findet sich wie bisher auch ein Schaumstoff-Dämpfer. Alle Schaltwerke sind mit bestehenden AXS-Controllern, eTap AXS-Akkus und der AXS-App kompatibel.

Bei voller Aufladung unter normaler Nutzung liefert das System einen Monat
Fahrzeit oder 1.000+ Kilometer (mehr als 620 Meilen) oder rund 60 Fahrstunden.

Spezifikationen

  • Gänge: 12-fach
  • Käfiglänge: medium
  • max. Kapazität: 44
  • Farbe: RED schwarz, Force grau, Rival schwarz
  • Schaltröllchen-Lager: RED Keramik, Force Stahl, Rival Stahl
  • Käfig-Material: Aluminium
  • Gewicht (ohne Akku): RED 293 g, Force 308 g, Rival 327 g
  • Preis: RED 685 €, Force 465 €, Rival 265 €

SRAM XPLR 10–44 T-Kassetten

Die 440 % Übersetzungsbandbreite der brandneuen XPLR 10–44 T-Kassetten bieten ausreichend leichte Bergübersetzung im Gelände und fein abgestufte kleine Ritzel für die Highspeed-Orgien auf Asphalt. Sie sind allein für 1-fach-Antriebe freigegeben und verfügbar als XG-1271 (Force) und XG‑1251 (Rival). Eine Kassette auf RED-Niveau ist bisher nicht verfügbar. Grund dafür ist die aufwendige Fertigung aus einem Werkstück bei den RED-Kassetten und die aktuell große Auslastung der Fertigungskapazitäten mit den bestehenden Modellen. Kompatibel sind die Kassetten mit den bestehenden Flattop-Ketten und XDR-Freiläufen.

Spezifikationen

  • Gänge: 12-fach
  • Bandbreite: 10–44 T
  • Ritzel-Finish: Nickel-Chrom
  • Abstufung: 10, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 24, 28, 32, 38, 44
  • Gewicht: XG-1271 (Force) 373 g, XG‑1251 (Rival) 412 g
  • Preis: XG-1271 (Force) 225 €, XG‑1251 (Rival) 160 €

Neue Direct-Mount 1-fach-Kurbelgarnitur

Während die Kurbelarme auf RED- und Force-Niveau unverändert bleiben, sorgen die Direct-Mount 1x-Kettenblätter in den Größen von 38–46 T für frischen Wind im XPLR-Antriebs-Setup. Die von SRAM bekannte X-SYNC Kettenblatt-Technologie mit breiten und schmalen Zähnen kommt auch hier zum Einsatz und soll für eine gute Kettenkontrolle sorgen. Das hochwertige, lasergravierte Direct-Mount-Kettenblatt ist sowohl bei RED als auch bei Force verbaut, da sie beide auf die gleiche Kettenblattmontage setzen. Außerdem können sie auf Wunsch mit einem SRAM-Powermeter kombiniert werden. Die Rival-Kurbelarme bekommen ein entsprechend abgespecktes Angebot. Alle Kurbelgarnituren sind mit den DUB-Innenlagern versehen, wobei die Force 1 Wide-Kurbelgarnitur eine längere DUB-Kurbelachse aufweist und sowohl für Rennrad-Standards als auch für 73 mm MTB Innenlager-Standards passt. Sie ist somit kompatibel mit 135 mm, 142 mm und Boost-Hinterrad-Einbaubreiten.

Spezifikationen

  • Gänge: für 1×12
  • Kettenblattgrößen: 38 T, 40 T, 42 T, 44 T, 46 T
  • Kurbellängen: 165 mm, 167,5 mm, 170 mm, 172,5 mm, 175 mm, 177,5 mm
  • Kettenlinie: 45,0 mm oder 47,5 mm
  • Tretlagerachse: DUB
  • Lochkreis: RED und Force 107 BCD und Direct Mount / Force 1 Wide und Rival 1 Wide Direct-Mount
  • Preis: RED 700 €, Force 435 €

Unser Fazit zur neuen SRAM XPLR eTap AXS-Übersetzung

Mit den neuen XPLR-Abstufungs-Optionen schließt SRAM ein bisher klaffendes Loch im hauseigenen 12-fach-Line-up und bietet fortan eine sinnvolle Produktvielfalt. Bestehende Parts wurden an den richtigen Stellen mit eingebunden und die Kompatibilität zum eTap AXS-Kosmos bringt für SRAM-Fans und Bestandskunden coole Optimierungsmöglichkeiten. Im ersten Test konnten wir keine Schwächen unserer Testgruppe ausfindig machen. Wie sie sich im Langzeittest schlägt, werden wir euch zum gegebenen Zeitpunkt berichten.

Zipp 101 XPLR-Laufradsatz

Der 101 XPLR-Laufradsatz ist der erste Laufradsatz von Zipp, der speziell für den (Extrem-)Gravel-Bereich entwickelt wurde. Dank der MOTO-Technologie soll er Gravel-Fahrern mehr Kontrolle und Haltbarkeit in schwierigem Gelände bieten und für
ein laufruhiges Fahrverhalten sorgen. Das Konzept basiert auf den Zipp 3ZERO MOTO-Laufrädern (zum Test), die das ENDURO-Team bereits getestet hat. Mit einem Felgeninnenmaß von stolzen 27 mm ist der Laufradsatz sowohl in 700C als auch in 650B erhältlich.

Die MOTO-Technologie setzt auf eine einwandige Felgenkonstruktion. So soll sich die Felge unter Belastungen besser verformen können. Dadurch entsteht nicht nur eine bessere Compliance und eine verbesserte Vibrationsdämpfung, sondern auch mehr Grip. Die Funktion des Konzepts konnte unsere Redaktion im MTB-Bereich bereits bestätigen. Wir fiebern derweil den ersten Gravel-Laufradsätzen entgegen und werden uns dann mit einem Schotter-Testbericht wieder bei euch melden.

Neben dem neuen Laufradsatz (1.870 €) präsentiert Zipp brandaktuell den Zipp G40 XPLR-Reifen (72 €) und den Zipp Service Course SL-70 XPLR-Lenker (123 €). Sämtliche Spezifikationen haben wir euch in der nachstehenden Tabelle zusammengefasst.

Zipp 101 XPLR
GRÖßE 650b, 700c
FELGENKONSTRUKTION Carbon – Hakenlos
REIFEN KOMPATIBILITÄT nur Tubeless Reifen
BREMSEN KOMPATIBILITÄT Disc (Center Lock)
FELGE – INNENBREITE 27 mm
FELGENPROFIL Asymmetrisch
FELGEN-FINISH NCF, Aufkleber
NIPPELMATERIAL Aluminium
SPEICHENTYP CX-Sprint
SPEICHENANZAHL 28
SPEICHENMUSTER 3-fach gekreuz
FREILAUFKÖRPER SRAM XDR, SRAM/Shimano Rennrad
ACHSTYP TA 12×100, TA 12×142
KUGELLAGER Patronenlager – Stahl
FREILAUF-MECHANISMUS 6 Sperrklinken Blattfeder, 66 Eingriffspunkte
GEWICHT 700c: 1665 g, 650b: 1590 g
Zipp G40 XPLR Reifen
REIFENTYP Tubeless Ready
REIFENGRÖßE 700×40
GEWICHT 480 g
Zipp Service Course SL-70 XPLR Lenker
MATERIAL AL-7050
REACH 70 mm
DROP 115 mm
BREITE (MITTE-MITTE) 40 cm, 42 cm, 44 cm, 46 cm
LENKERAUFSATZ-KOMPATIBEL Ja
KLEMMDURCHMESSER 31,8 mm
ÜBERGANGSWINKEL 10°
OUTSWEEP 11°
BACKSWEEP
UNTERLENKER FORM Variabel
MÖGLICHE KLEMMBREITE 100 mm
FINISH Matt mit Stealth-Aufklebern
UNTERLENKER FLARE

Verfügbarkeit der SRAM XPLR-Komponenten

SRAM XPLR AXS-Komponenten sind ab August 2021 in begrenzter Stückzahl und ab September 2021 in größerer Stückzahl erhältlich. Die SRAM XPLR XG-1251 Kassette und Kompletträder mit dieser Kassette werden etwas später, ab Oktober 2021 verfügbar sein. Die Verfügbarkeit wird je nach Region und Vertriebsweg variieren. Genauere Information soll es ab sofort beim Händler vor Ort geben.

Die Zipp 101 XPLR-Laufräder und die RockShox Rudy Ultimate XPLR-Federgabel sind ab August 2021 in begrenzter und ab September 2021 in größerer Stückzahl erhältlich. Für die RockShox Reverb AXS XPLR-Variostütze soll es ab September 2021 begrenzte Stückzahlen am Markt geben. In den darauffolgenden Monaten soll laut Hersteller eine weltweite Verfügbarkeit gewährleistet werden. Was das im Detail bedeuten wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist nur, dass sämtliche Komponenten anfangs nicht flächendeckend erhältlich sein dürften.

Unser Fazit zur SRAM XPLR Collection

SRAM haut mit der XPLR Collection voll auf die Pauke und präsentiert eine ganze Reihe spannender Produkte! Für Bestands- und Neukunden des AXS-Kosmos bieten sich neue Möglichkeiten, ihren Antrieb an die eigenen Vorlieben anzupassen und die Zipp 101 XPLR-Laufräder haben das Potenzial, echte Gamechanger zu sein. Zum jetzigen Zeitpunkt stellt sich uns nur die Frage, welcher potenzielle Kunde alle Komponenten der Collection in einem Bike nutzen könnte. Vielmehr sehen wir hier eine Ansammlung spezieller Tuning-Komponenten als eine One-Shop-Lösung. Ob sich unsere Meinung diesbezüglich noch ändert und wie sich die Komponenten in den nächsten Monaten schlagen, werden wir euch zum gegebenen Zeitpunkt in einem gesonderten Artikel mitteilen.

Weitere Informationen zur SRAM XPLR Collection findet ihr auf sram.com


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Text & Fotos: Benjamin Topf