Das Nukeproof Mega 290 RS 2021 ist die jüngste Inkarnation eines der besten Enduro-Bikes am Markt. Das Vorgängermodell rühmt sich mit drei Elite-EWS-Titeln. Die Latte lag also hoch. Lest weiter, wenn ihr alles über dieses aufregende Bike wissen möchtet!
Das Nukeproof Mega stand schon immer für Performance auf den härtesten Tracks dieser Welt, und das schon seit der Markteinführung im Jahr 2011. Aus dem heutigen Enduro-Rennsport ist das Mega nicht mehr wegzudenken und es wird mit jedem Update besser. Letztes Jahr wurde das Mega 290c mit Carbon-Rahmen vorgestellt. Die erfolgreiche Karriere des Bikes war jedoch kurzlebig, da Nukeproof nun das brandneue Mega mit neuem Rahmen, verbesserter Federungskinematik und überarbeiteter Geometrie herausgebracht hat.
Das neue 2021 Nukeproof Mega im Detail
Das neue 2021 Nukeproof Mega gibt es mit mehr Größenoptionen und Ausstattungsvarianten als je zuvor. Die 29”- und 27,5”-Modelle sind jeweils als Aluminium- und Carbon-Varianten und in fünf unterschiedlichen Größen erhältlich. Die Größen von S bis XXL sollen so alle Fahrer mit einer Körpergröße von 159–201 cm ansprechen. Beide Laufradgrößen werden mit einer 170-mm-Gabel geliefert, jedoch variiert der hintere Federweg um 5 mm. Das Mega 290 mit den größeren Laufrädern hat einen Federweg am Heck von 160 mm und die 27,5″-Option bietet 165 mm. Pro Radgröße sind fünf Ausführungen zu einem Preis von 3.149,99 € bis 6.399,99 € erhältlich.
Optisch wirkt das neue Mega wie eine Fusion aus den schönen Linien des Vorgängers und der aggressiven Silhouette des ersten Mega. Unserer Meinung nach ist es das schönste Mega bis jetzt! Und ja, für 2021 hat das Bike auch Platz für eine Wasserflasche im Rahmendreieck. Das völlig neue Rahmendesign gab Nukeproof nicht nur die Möglichkeit, Platz für einen Flaschenhalter zu schaffen, sondern ermöglichte auch Updates der Geometrie und der Federungskinematik. Nukeproof behauptet, beide Aspekte für ihre Teamfahrer und Kunden gleichermaßen verbessert zu haben, aber dazu später mehr!
Die wichtigsten Merkmale des 2021 Nukeproof Mega auf einen Blick
- neue Größeneinteilung: 29”- und 27,5”-Varianten sind in jeweils fünf Größen erhältlich (S–XXL)
- Carbon- und Alu-Versionen verfügbar
- Platz für einen Flaschenhalter: Eine große Wasserflasche findet nun Platz im vorderen Rahmendreieck des Mega
- neue Geometrie und Federungskinematik
- SRAM UDH-Schaltauge: große Verfügbarkeit
- Enduro MAX-Lager: für längere Serviceintervalle
- Carbon-Rahmen sind mit einer durchsichtigen Rahmenschutzfolie versehen
- Preise von 3.149,99 € bis 6.399,99 €
Das Nukeproof-Team ist stolz darauf, dass sie ihre Produkte für die Rennstrecke entwickeln. Somit wird das Produktdesign stark vom internationalen Rennteam beeinflusst. Das neue Mega ist da keine Ausnahme. Viele Elemente des Bikes entstanden nach den Vorlieben von Sam Hill, Kelan Grant und Elliot Heap. Schon nach einem kurzen Blick auf die Ausstattungsliste fällt auf, dass das getestete Mega 290c RS in Sachen Race-Tauglichkeit ganz vorne mitspielt. Schnelle Bike sind leise Bikes und wir sind erfreut, einen sehr guten Kettenstrebenschutz als Standard zu finden. Weitere Pluspunkte gibt es sowohl für die serienmäßige, durchsichtige Rahmenschutzfolie, die bei allen Carbon-Varianten angebracht ist, und für das geschraubte Tretlager sowie die Kettenführung bei allen Modellen!
Die Geometrie des neuen 2021 Nukeproof Mega
Beeinflusst von ihrem EWS-Rennteam, hat Nukeproof das Bike um 0,5° flacher gemacht als das Vorgängermodell und so ergibt sich ein Lenkwinkel von 64°. Die Tretlagerhöhe des neuen Mega 290 liegt bei 345 mm und der BB-Drop beträgt 30 mm. Der Reach wurde um 5 mm verlängert und liegt in Größe Large bei 475 mm. Die langen Kettenstreben, die dem Vorgängermodell die Laufruhe verliehen haben, wurden um 10 mm gekürzt. Quer durch alle Größen ergibt sich eine Kettenstrebenlänge von 440 mm. Laut Nukeproof wurden die Änderungen aufgrund des direkten Feedbacks ihrer Rennfahrer vorgenommen, um das Bike in engen Abschnitten agiler zu machen, ohne die Gesamtbalance und die Highspeed-Performance zu beeinträchtigen. Um den erhöhten Sattelauszug größerer Fahrer auszugleichen, setzt Nukeproof auf einen 78° steilen Sitzwinkel bei den Größen L bis XXL. Das sind 0,5° mehr als der 77,5°-Winkel bei den Rahmengrößen S und M. Dadurch wird sichergestellt, dass auch langbeinige Fahrer beim Klettern eine zentrale Sitzposition haben. Nukeproof hat dem neuen Mega auch ein kurzes Sattelrohr mit genügend Einstecktiefe für Dropper-Posts mit viel Hub verpasst, sodass die Fahrer zwischen mindestens zwei Rahmengrößen wählen können.
Die Geometrie des 2021 Mega 290
| Größe | S | M | L | XL | XXL |
|---|---|---|---|---|---|
| Sattelrohr | 380 mm | 410 mm | 440 mm | 470 mm | 500 mm |
| Oberrohr | 548 mm | 593 mm | 611 mm | 633 mm | 655 mm |
| Steuerrohr | 100 mm | 100 mm | 120 mm | 130 mm | 140 mm |
| Lenkwinkel | 64° | 64° | 64° | 64° | 64° |
| Sitzwinkel | 77.5° | 77.5° | 78° | 78° | 78° |
| Kettenstrebe | 440 mm | 440 mm | 440 mm | 440 mm | 440 mm |
| Tretlagerhöhe | 345 mm | 345 mm | 345 mm | 345 mm | 345 mm |
| Radstand | 1197 mm | 1222 mm | 1251 mm | 1275 mm | 1300 mm |
| Reach | 430 mm | 455 mm | 475 mm | 495 mm | 515 mm |
| Stack | 621 mm | 621 mm | 639 mm | 648 mm | 657 mm |
Die Geometrie des 2021 Mega 275
| Größe | S | M | L | XL | XXL |
|---|---|---|---|---|---|
| Sattelrohr | 380 mm | 410 mm | 440 mm | 470 mm | 500 mm |
| Oberrohr | 566 mm | 593 mm | 611 mm | 633 mm | 655 mm |
| Steuerrohr | 100 mm | 110 mm | 130 mm | 140 mm | 150 mm |
| Lenkwinkel | 64° | 64° | 64° | 64° | 64° |
| Sitzwinkel | 77.5° | 77.5° | 78° | 78° | 78° |
| Kettenstrebe | 435 mm | 435 mm | 435 mm | 435 mm | 435 mm |
| Tretlagerhöhe | 350 mm | 350 mm | 350 mm | 350 mm | 350 mm |
| Radstand | 1195 mm | 1224 mm | 1253 mm | 1277 mm | 1302 mm |
| Reach | 435 mm | 460 mm | 480 mm | 500 mm | 520 mm |
| Stack | 591 mm | 600 mm | 618 mm | 627 mm | 636 mm |
Die Ausstattung des 2021 Nukeproof Mega
Zum ersten Mal sind sowohl die 29″- als auch die 27,5″-Version des Mega in fünf Größen erhältlich, wobei fünf Ausstattungsvarianten pro Radgröße verfügbar sind. Die Preise beginnen bei 3.149,99 € für das Mega Comp aus Aluminium und enden bei 6.399,99 € für das Flaggschiff Mega RS aus Carbon. Unser Mega RS Test-Bike haben wir mit der entsprechenden Serienausstattung getestet. Dieses Bike ist bereit für die Rennstrecke, und zwar „out of the box“! Von den griffigen Michelin Wild Enduro-Reifen bis hin zum erstklassigen RockShox-Fahrwerk, den robusten Mavic Deemax Pro-Laufrädern und Sam Hill-spezifischen Komponenten lässt dieser Aufbau selbst für einen Weltklasse-Racer kaum Wünsche offen. Die einzige Änderung, die wir vornehmen würden, wäre die Aufrüstung der kleinen 180-mm-Bremsscheibe hinten auf 200 mm. Ein Bike, das so hohe Geschwindigkeiten fahren kann, braucht maximale Bremspower!
Alle 2021 Mega-Modelle im Überblick
Die 2021 Mega-Reihe beginnt mit dem Einstiegsmodell Comp-Build, das für 3.149,99 € zu haben ist. Während die RockShox Yari-Gabel und die Shimano DEORE-Gruppe in diesem Preissegment nicht gerade herausragend sind, profitiert selbst das erschwinglichste Mega von den hervorragenden Michelin Wild Enduro-Reifen. Wir denken jedoch, dass das Mega Pro-Modell, um 3.999,99 €, mit seiner RockShox Lyrik Select+ Gabel, den kraftvollen SRAM Guide RE-Bremsen und dem Nukeproof-Laufradsatz das bessere Paket ist. Für 4.699,99 € bekommt ihr das Mega Elite. Ausgestattet mit der 36 Performance Elite-Gabel von FOX und dem X2 Performance-Dämpfer, sowie DT Swiss E1700-Laufrädern und einer Shimano SLX-Gruppe ist dieses Modell ein solider Kandidat, wenn eine starke Performance zu einem fairen Preis sucht. Am oberen Ende der Modellpalette finden sich das Mega Factory für € 5.699,99 € und das Mega RS für 6.399,99 €. Der Name deutet es schon an: Die Factory-Version wird mit dem Flaggschiff von FOX, der 38 Factory-Gabel und dem X2 Factory-Dämpfer ausgestattet. Eine Shimano XT-Gruppe erledigt das Schalten und Bremsen, und das Bike rollt auf einem DT Swiss E1700-Laufradsatz. Wie bereits erwähnt, besteht der RS-Build aus einer durchdachten Auswahl an Highend-Komponenten. Die RockShox ZEB Ultimate-Gabel und der Super Deluxe Ultimate-Dämpfer, kombiniert mit Sam Hills charakteristischen Mavic Deemax Pro-Laufrädern mit Michelin-Reifen, verleihen dem Mega RS Traktion in jedem Gelände. Das Nukeproof-Finishing-Kit sieht hervorragend aus und wirkt hochwertig. Die SRAM Code RSC-Bremsen und der X01-Antriebsstrang bieten top Performance.
Gabel: RockShox Yari RC 170 mm
Dämper: RockShox Super Deluxe Select R
Bremsen: Shimano DEORE 4-Kolben
Antrieb: Shimano DEORE 12-Fach
Sattelstütze: Brand-X Ascend Dropper
Vorbau: Nukeproof Neutron AM 45 mm
Lenker: Nukeproof Neutron V2
Laufräder: SUNringlé Düroc
Reifen: Michelin Wild Enduro
Gabel: RockShox Lyrik Select+ 170 mm
Dämper: RockShox Super Deluxe Select+ RT
Bremsen: SRAM Guide RE
Antrieb: SRAM GX Eagle 12-Fach
Sattelstütze: Brand-X Ascend Dropper
Vorbau: Nukeproof Neutron AM 45 mm
Lenker: Nukeproof Horizon V2
Laufräder: Nukeproof Neutron V2
Reifen: Michelin Wild Enduro
Gabel: FOX 36 Performance Elite 170 mm
Dämpfer: FOX FLOAT X2 Performance
Bremsen: Shimano SLX 4-Kolben
Antrieb: Shimano SLX M7100 12-Fach
Sattelstütze: Brand-X Ascend Dropper
Vorbau: Nukeproof Horizon 50 mm
Lenker: Nukeproof Horizon V2
Laufräder: DT Swiss E1700
Reifen: Michelin Wild Enduro
Gabel: FOX 38 Factory 170 mm
Dämpfer: FOX FLOAT X2 Factory
Bremsen: Shimano XT
Antrieb: Shimano XT 12-Fach
Sattelstütze: BikeYoke
Vorbau: Nukeproof Horizon 50 mm
Lenker: Nukeproof Horizon V2
Laufräder: DT Swiss E1700 30
Reifen: Michelin Wild Enduro
Gabel: RockShox ZEB Ultimate 170 mm
Dämpfer: RockShox Super Deluxe Ultimate RCT
Bremsen: SRAM Code RSC
Antrieb: SRAM X01 Eagle
Sattelstütze: RockShox Reverb Stealth w/ 1x Remote
Vorbau: Nukeproof Horizon 50 mm
Lenker: Nukeproof Horizon Carbon
Laufräder: Mavic Deemax Pro Sam Hill
Reifen: Michelin Wild Enduro
Das neue Nukeproof Mega 290 RS auf dem Trail
Nach dem Erfolg des vorherigen Mega 290 konnten wir es kaum erwarten, die neueste Version zu testen. Nukeproof schickte uns ein Bike in Größe M (empfohlen für Fahrer bis 177 cm), das sich leider für unsere 180–185 cm großen Testfahrer als etwas zu klein erwies. Dennoch haben wir euch noch einige detaillierte Erkenntnisse zu berichten!
Das Mega war schon immer ein solider Kletterer. Auch wenn es kein Cross Country-Bike ist und das Klettern mit einem Enduro-Bike immer noch Mittel zum Zweck ist, macht das Mega beim Uphill eine gute Figur. Der steile Sitzwinkel sorgt dafür, dass ihr bei Anstiegen mittig zwischen den Rädern sitzt und nicht über dem Hinterrad. Das Mega klettert ohne lästiges Aufschaukeln des Hinterbaus durchaus effizient nach oben. Wenn man aus dem Sattel geht, beschleunigt das Bike gut und fühlt sich dadurch agil an. Kurz gesagt, das neue Mega schafft es, auf den soliden Kletterfähigkeit des Vorgängers aufzubauen
Das Klettern auf einem Enduro Bike ist Mittel zum Zweck. Das neue Mega macht es aber bequem und schmerzfrei!
Obwohl das Test-Bike etwas zu klein war, konnten wir auf den rauen Trails des Bike Park Kronplatz in Südtirol richtig Gas geben. Das Fahrwerk des neuen Nukeproof Mega funktioniert tadellos, glättet kleine Wellen mühelos aus und fühlt sich unglaublich satt an, wenn es über kleinere Brocken, Wurzeln und Schläger geht. Dank der überarbeiteten Kinematik und der exzellenten Reifen ist das Grip-Niveau hoch und bietet viel Vertrauen auf nassen Wurzeln. Entgegen dem Trend zu immer stärkerer Progression ist das neue Mega eigentlich etwas weniger progressiv als sein Vorgänger, mit 17 % Progression im Vergleich zu 22 %. Das bedeutet, dass es seinen Federweg gleichmäßiger und konsequenter ausnutzt, während schnelle und aggressive Fahrer immer noch die Möglichkeit haben, mit Volumenspacern oder einem RockShox MegNeg Shock-Upgrade mehr Progression zu bekommen. Trotzdem bietet das Mega jede Menge Feedback vom Trail und hat genug Pop, um an der nächsten Welle einfach abzuziehen.
Das Fahrwerk des neuen Mega funktioniert tadellos. Es filtert kleine Unebenheiten mühelos weg und bewältigt große Schläge, Löcher und Landungen mit Leichtigkeit!
Im Gelände hatte das Mega trotz seines feinfühligen Fahrwerks genügend Reserven. Wir hatten immer viel Grip in den Kurven und schreckten nie davor zurück, in Rock Gardens und über raue Wurzelteppiche zu rasen, obwohl das Bike eine Nummer zu klein war. Das Bike in Größe M, das wir getestet haben, fühlte sich zwar ausgewogen und gelassen an, aber wir hätten das 2021 Mega gerne in der richtigen Größe getestet (Large, nach den Richtlinien von Nukeproof).
Tuning-Tipp: Hinten eine 200-mm-Bremsscheibe montieren und Gas geben!
Unser Fazit zum neuen 2021 Nukeproof Mega 290 RS
Das neue Nukeproof Mega ist ein aufregendes Bike! Obwohl unser Testrad eine Größe zu klein für uns war, fanden wir das 2021 Mega 290 RS unglaublich schnell und leistungsfähig. Es klettert nun noch besser als sein Vorgänger und das Fahrwerk wurde auf ein neues Level gehoben! Wir lieben die kompromisslosen Specs der verschiedenen Varianten und die attraktiven Preise von Nukeproof. Obwohl wir aufgrund der nicht ganz passendenden Größe des Test-Bikes keine abschließende Bewertung zur überarbeiteten Geometrie machen können, können wir sagen, dass das 2021 Nukeproof Mega ein Megabike ist! Das Modell in Größe Large ist unterwegs zu uns und wir können es kaum erwarten!
Tops
- unglaubliches Fahrwerk
- gut gewählte, (fast) Race-taugliche Ausstattung
- schöner Rahmen und tolle Verarbeitung
Flops
- hintere Bremsscheibe zu klein
Mehr Infos gibt es unter nukeproof.com
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Text: Fotos: Christoph Bayer
