Keine Bike-Region gibt zurzeit derart Vollgas wie die Bike Republic Sölden. Entsprechend vollgepackt waren auch das Programm und das Trailangebot beim offiziellen Opening am vergangenen Wochenende. Unbestreitbares Highlight: Die Rasenmäher-Schnitzeljagd, die bereits zum 10. Mal in Sölden gastierte und auch diesmal wieder rund 190 Zweier-Teams ins schöne Ötztal lockte.
Das Ötztal präsentierte sich bei Kaiserwetter von seiner besten Seite: Tadellos gepflegte Trails und gleich mehrere neue Abfahrten luden zum kollektiven Öffnen des Gashahns ein. Dank der neuen „Eebne-“ und „Ohn-“Lines kann die Bike Republic Sölden nun mit über 16 km Flow-Lines und stolzen 33 km voller naturbelassener Singletrails in verschiedenen Schwierigkeitsstufen aufwarten. Und in wenigen Tagen wird das Angebot noch um die „Harbe-“Line vom Giggijoch ergänzt. Viele weitere Abfahrten sind bereits geplant – nach Abschluss der Bauarbeiten sollen rund 100 Trailkilometer zur Verfügung stehen. Chapeau!
Gut also, dass Gaislachkogl- und Giggijochbahn bereits am Donnerstag den Betrieb aufnahmen und so das lange Wochenende komplett zum Erkunden der Trails genutzt werden konnte. Ab Freitag öffnete dann auch die Expo-Area an der Talstation der Gaislachkoglbahn mit einem umfangreichen Angebot ihre Tore: kostenlose Testbikes, Trial- und Freestyle-Shows, Fahrtechnik-Workshops, geführte Touren und natürlich die allabendlichen After-Bike-Partys bildeten die perfekte Ergänzung zu den famosen Trails.
Am Samstagmorgen wurde es dann „ernst“ für die Teilnehmer der Schnitzeljagd – aber nur exakt so ernst, wie man wollte, denn statt Rennstress und erbittertem Konkurrenzkampf stehen bei der Schnitzeljagd der Spaß und die gute Zeit auf den Trails im Vordergrund! Entsprechend locker war auch die Stimmung, als die rund 380 Teilnehmer am 3.058 m hohen Gaislachkogl Stellung bezogen.
Die Regeln der Schnitzeljagd sind schnell erklärt: Es gilt, an vier Almhütten verschiedene Missionen zu erfüllen und unterwegs sieben Checkpunkte anzufahren – dort gibt es jeweils einen Stempel in den „Schnitzelpass“. Das Team, das als Erstes mit allen elf Stempeln im Ziel ist, gewinnt. Zusätzlich wird das Team, dessen Zeit am nächsten am Durchschnitt aller Teams ist, mit dem begehrten goldenen Riesenschnitzel prämiert. Reihenfolge der Stationen und die Routenwahl sind frei, auch Gondeln dürfen nach Belieben genutzt werden – eine solide Routenplanung entscheidet also über Sieg oder Niederlage.
Den Schnitzelpass mit den Positionen der Checkpoints und Stationen gibt es natürlich erst kurz vor Start, sodass nicht viel Zeit bleibt, die optimale Route zu planen. Dabei hat jedes Team die Wahl: maximaler Trailgenuss und Tiefenmeter satt oder eine hochoptimierte Route mit wenig Liftbenutzung und qualvollen Anstiegen? Zähne zusammenbeißen und durchpowern oder doch lieber Mittagspause und Kaiserschmarrn?
Egal welche Taktik und Reihenfolge die Teams gewählt haben, die ersten Kilometer sind für alle die gleichen: Über eine grobe Schotterpiste schlängelt sich das Fahrerfeld gen Tal, Geschwindigkeiten von über 60 km/h sind dabei keine Seltenheit.
An der Mittelstation trennte sich dann das Fahrerfeld: Während ein Teil sich zur Station nahe der Löple-Alm aufmachte, folgten andere dem Trail zur Gampe Thaya, wo es galt, einen kleinen Parcours mit einem Kidsbike zu bezwingen. Wieder andere nahmen direkt die legendäre Teäre-Line in Angriff, um zum ersten Checkpoint zu kommen. The Race was on!
Die kompletten Ergebnislisten findet ihr hier (PDF-Dokument).
Lust bekommen? Die Schnitzel sind gegessen, doch zum Glück gibt es dieses Jahr erstmals noch weitere kulinarische Jagden: Am 15. Juli findet in Arosa Lenzerheide (Schweiz) die 1. Hörnli-Trailjagd statt. Am 9. September folgt dann in Gröden/Wolkenstein (Italien) die Knödeljagd. Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeit dazu findet ihr auf der Website der Rasenmäher. Sehen wir uns dort?
In der Bike Republic Sölden lohnt natürlich auch abseits der Schnitzeljagd ein Besuch. Anlaufstelle für alle Informationen rund um das umfangreiche Bike-Angebot ist bikerepublic.soelden.com.
Weitere Bilder + das offizielle Video
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Text: Aaron Steinke Fotos: Christoph Bayer