Ausgabe #037 Test

The Lab: POC Ora Goggle im Test

In der Kategorie „The Lab“ präsentieren wir spannende Produkte, die wir für euch ausprobiert haben. Manche waren monatelang im Einsatz, andere haben wir nur kurz abgecheckt. Diesmal verraten wir euch, wie sich die POC Ora Goggle im Test geschlagen hat.

Die großen Carl Zeiss-Gläser der POC Ora bieten ein uneingeschränktes Sichtfeld. Da sich in den Belüftungsöffnungen kein Schaum befindet, besitzt die Ora Goggle eine exzellente Atmungsaktivität

Um POCs Helm-Kollektion perfekt zu ergänzen, hat der schwedische Sportprodukte-Hersteller die Ora Goggle entwickelt. Sie ist als DH-Version mit Pins für Abreißfolien und als Trail-/Enduro-Version erhältlich. Die letztgenannte und von uns getestete Ausführung besitzt keinen Schaum in den Belüftungsöffnungen, wodurch eine bessere Luftzirkulation bei niedrigen Geschwindigkeiten erreicht wird. Die Abreißfolien-kompatiblen DH-Gläser sind im Handel für 29 € erhältlich. POCs Carl Zeiss-Gläser sind glasklar und das Sichtfeld der Ora ist ausgezeichnet: kein Stück des Rahmens schleicht sich in euer peripheres Sehen. Wir haben die leicht getönten Zeiss-Gläser bei allen Lichtverhältnissen getestet: Während eines sechsstündigen Enduro-Rennens an einem heißen Sommertag auf offenen Bergflanken hat die Goggle einen super Job gemacht, indem sie blendendes Licht herausgefiltert hat. Auch in nahezu totaler Finsternis im dichten Winterwald ist die graue Tönung kaum spürbar gewesen. Da diese zudem äußerst dezent ausfällt, kommt die Ora Goggle sehr gut mit Übergängen von Licht zu Schatten und umgekehrt klar, lediglich für nächtliche Ausfahrten ist sie ungeeignet.

Die dezent grau getönten Gläser funktionieren auch bei unterschiedlichsten Lichtverhältnissen gut

Wir haben die Goggle sowohl an einem Helm mit offenem Gesichtsfeld beim Trail-Biken als auch mit einem Fullface-Helm bei Rennen und an Uphill-lastigen Tagen genutzt. Der Sitz ist in allen Einsatzbereichen komfortabel, ohne Druck auf den Nasenrücken. Die Ora füllt euren Helm perfekt aus und bietet eine gute Gesichtsabdeckung. Ohne den zusätzlichen Schaum ist die Luftzirkulation in der Tat außerordentlich gut und wir haben uns deutlich seltener mit beschlagenen Gläsern herumgeärgert, als wir das von anderen Goggles gewöhnt sind. Für eine Goggle sind 70 € natürlich ein Premium-Preis, daher sollte sie auch eine Weile halten. Letztendlich benötigt eine solche Brille für maximale Langlebigkeit Pflege und auch etwas Glück. Ohne die Abreißfolien zum Schutz der Gläser haben wir den eingetrockneten Schlamm zuerst abgewaschen, bevor wir die Brillengläser mit dem Beutel gereinigt und die Ora Goggle darin aufbewahrt haben. Während des Testzeitraums haben wir keine Probleme mit Kratzern gehabt, trotz einiger Ausfahrten bei wirklich schlammigen Bedingungen.

Egal ob ihr sie mit einem Trail- oder Fullface-Helm kombiniert – ihr Tragekomfort, die Atmungsaktivität und das uneingeschränkte Sichtfeld machen die POC Ora zu einer Goggle, mit der ihr schnell vergesst, dass ihr sie überhaupt tragt. Mit ihrer dezenten aber vielseitigen Glas-Tönung wird sie schnell zu eurer Standard-Goggle werden, unabhängig von den Wetterverhältnissen.

Stärken

  • hervorragende Sicht
  • gute Atmungsaktivität

Schwächen

  • schwache Tönung behindert die Sicht bei geringem Licht

Tester Tom
Dauer 5 Monate
Preis 70 €
Mehr Infos pocsports.com


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Text & Fotos: Thomas Corfield

Über den Autor

Thomas Corfield

Nach fast 30 Jahren auf dem Bike und einer Karriere im Vertrieb einer Fahrradmarke begeistert mich das Thema Mountainbike noch wie am ersten Tag. In meiner Heimat in der Nähe der schottischen Grenze genieße ich Solo-Abenteuer in den Bergen ebenso wie Nightrides in größeren Gruppen.