Wir haben uns das Feedback von mehr als 10.000 Lesern im Rahmen unser Leserumfrage 2014 zu Herzen genommen und testeten für Ausgabe #015, acht spaßige Bikes die ideal sind für schnelle Runden auf den Hometrails oder gelegentlich gar ein XC-Rennen.

Ein Teil der Testcrew auf dem Trail.
Ein Teil der Testcrew auf dem Trail.

Purer Realismus: Diesem Vergleichstest liegt auch die Erkenntnis zugrunde, dass die meisten, weltweit verkauften XC-Bikes zwar stets als World-Cup-Rennmaschinen vermarktet werden, doch kaum ein Käufer sein Bike auf besagten Rennen bewegt. Einige Bikehersteller haben das bereits erkannt und bringen Trail-Versionen ihrer XC-Racebikes auf den Markt. An diesen findet man versenkbare Sattelstützen, dickere Reifen und breitere Lenker und manchmal sogar eine Gabel mit mehr Federweg, was für einen flacheren Lenkwinkel sorgt. So verschiebt sich der Fokus von Gewichtsfetischismus in Richtung Spaß, Sicherheit und Bergabperformance bei ähnlich bleibender Leichtfüßigkeit – ein klares Plus für viele der XC-Biker.

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Nicht zu Unrecht gab auch XC-Worldcup-Racer und Olympionike Manuel Fumic im Rahmen des Design & Innovation Award 2015 zu Protokoll, dass sich das Bild des traditionellen XC-Fahrers rasant ändert: „Beim Begriff Cross-Country denken viele an den Hardtail-Fahrer, der die Berge hoch prischt und dann nur auf seine Zeit schaut. Der moderne XC-Fahrer fährt Fully und hat genauso viel Spaß bergauf aber noch mehr Spaß beim bergab fahren. Es geht ihm einfach um eine gute Zeit auf dem Rad.“
Nicht zuletzt sorgen die immer potenteren, leichteren und effizienteren Bikes dafür, dass sich die Maßstäbe verschieben.

Neue Art der Testausschreibung:

Erstmals fragten wir bei den Herstellern keine spezifischen Modelle an sondern schickten ihnen ein Briefing zur Ausrichtung des Tests. Sie erhielten Informationen über die Beschaffenheit des Test-Tracks, den Preisrahmen, das Testszenario und einen Vorschlag zum Federweg und sollten dann das Modell schicken, dass in ihren Augen diese Anforderungen am besten erfüllt. Gerade bei Herstellern wie Trek oder Specialized, die sehr ausdifferenzierte Produkt-Portfolios haben, fällt diese Entscheidung nicht leicht. Die unterschiedlichen Laufradgrößen sorgen zusätzlich für eine „Überauswahl“. Anders als bisher waren kleinere Änderungen an der Serienausstattung erlaubt, um das Bike weiter für den Einsatzbereich zu optimieren. Schließlich bietet der Händler dem Kunden meist auch eine kostenlose Anpassung und den Austausch einiger Komponenten an, wenn man das Bike im Fachhandel kauft. Dazu gehören unter anderem Reifen, Cockpit und das nachrüsten einer Teleskopsattelstütze. Kleine Änderungen mit großer Wirkung.

Wir freuen uns über euer Feedback zu dieser Art der Testausschreibung!

Nun aber Back-to-Business.

Die Testrunde:

Mitte Januar flogen wir nach Kalifornien, um mit einer siebenköpfigen Testcrew acht XC-Bikes auf den anspruchsvollen Trails des Küstenortes Santa Barbara zu testen. Runde für Runde mussten sich die Bikes im Uphill sowie auf einer 15-minütigen Abfahrt behaupten, die von flowigen Kurven über ruppige Steinfelder bis hin zu kleineren Sprüngen alles zu bieten hatten. Wer nun sagt, “Das ist doch nicht Cross Countr!”,, sollte sich die gnadenlosen World-Cup Kurse ansehen. Ein klarer Benefit der anspruchsvollen Strecke: Hier trennte sich die Spreu vom Weizen, große Unterschiede wurden sichtbar.

Unser Camper auf der Golden Gate Bridge in San Francisco. Die Fahrt geht gen Süden nach Santa Barbara.
Unser Camper auf der Golden Gate Bridge in San Francisco. Die Fahrt geht gen Süden nach Santa Barbara.
Unsere Test-Base schlugen wir am Traileinstieg auf.
Unsere Test-Base schlugen wir am Traileinstieg auf.

Das Team:

Sieben Fahrer mit unterschiedlichstem Background formierten das US-Testteam, dass sich aus 2 Frauen und 5 Männern zusammensetzte ENDURO-US-Chefredakteur und Ex-Racer Joe Parkin leitete mit ENDURO-Gründer Robin Schmitt, der extra aus Deutschland angereist war, den mehrtägigen Testprozess.

Fahrtechnik-Lehrerin Inga Beck und ihr Partner Jason van Horn waren genauso Teil des Test Teams wie Abner Kingman und Santa Barbara-Local Jen See (XC-Fahrerin, freie Autorin und Surferin), die nicht nur eifrig mittestete, sondern stellte auch ihre Wohnung für das Besprechen der Bikes bei Pizza und Craft Beer zur Verfügung. Shop-Besitzer und Racer Ty Hathaway rundete das Testteam ab. Ex-Downhill-Worldcup-Profi und SRAMie Duncan Riffle war unser Guide vor Ort

Happy Faces: Local Jen See hat permanent gute Laune und beweist unglaubliches Feingefühl beim Testen.
Happy Faces: Local Jen See hat permanent gute Laune und beweist unglaubliches Feingefühl beim Testen.
Duncan Riffle supportet das Testeam mit seiner langjährigen Erfahrung beim Fahrwerks-Setup und Testen.
Duncan Riffle supportet das Testeam mit seiner langjährigen Erfahrung beim Fahrwerks-Setup und Testen.
Inga Beck und das Giant Anthem SX. Schön und schnell.
Inga Beck und das Giant Anthem SX. Schön und schnell.

Die Testbikes:

Der großteil der getesteten Bikes hatte 100 bis 120 mm Federweg. Wider erwarten verbauten weniger Hersteller als erhofft Teleskop-Sattelstützen. Der Preis sowie das Mehrgewicht mögen die Gründe dafür sein – zu oft wird beim Bike-Kauf nur auf diese Parameter geachtet! Leider erreichte uns das Specialized Camber nicht mehr rechtzeitig für den Test.

Das Testfeld: BMC Four Stroke FS02 | Cannondale Scalpel Carbon 2 | Felt Edict 1 | Giant Anthem Advanced SX 27.5 | Ibis Ripley | Marin Rift Zone 8 | Trek Fuel EX 9.8 27.5 | Yeti ASRc

In den kommenden Tagen werden wir in First Look-Artikeln jeweils einen näheren Blick auf die einzelnen Bikes werfen. Stay tuned!

Living the Dream: Unser erster Vergleichstest in den USA war ein voller Erfolg!
Living the Dream: Unser erster Vergleichstest in den USA war ein voller Erfolg!

Text: Joe Parkin Fotos: Abner Kingman


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