Das neue Privateer 161 Enduro-Bike ist ein höfliches „Fu@k you“ an die immer verrückteren Preise der Bike-Industrie. Dennoch geizt Privateer nicht mit Schlagworten wie „Performance“ oder „radikale Geometrie“. Doch bietet das Bike wirklich Premium-Performance zum kleinen Preis? Wir haben es getestet.

Privateer 161 | 170/161 mm | 29″ | 1.499 € (Rahmenset) | 16,30 kg | Hersteller-Website

Selbst ohne offiziellen Messestand hat das neue Privateer 161 bei der letztjährigen EUROBIKE für einigen Wirbel gesorgt. Die globalen MTB-Medien, stets hungrig nach aufregenden Storys, erschnüffelten den unlackierten Aluminium-Rahmen mit seinen radikalen Winkeln und rückten ihn in den Mittelpunkt. Mit seinem progressiven Design sah das Bike bereit dafür aus, sich auf der Stelle mit der neuen Garde progressiver Bikes, wie z. B. Pole, NICOLAI und RAAW, zu messen, dabei ist sein Preis aber alles andere als extrem. Lediglich rund 1.499 € für einen Rahmen inklusive RockShox Super Deluxe Ultimate-Dämpfer – unsere Server kollabierten fast! Doch spulen wir einige Monate vor: Das Warten hat ein Ende, denn wir haben endlich ein Privateer 161 im Test!

Hinweis: Privateer hat für unseren Test einen Vorserien-Rahmen bereitgestellt. Das Bike weist eine identische Geometrie und dasselbe Hinterbau-Konzept wie das Serien-Bike auf, doch es wird noch einige Änderungen geben, die sich auf einige der Kritikpunkte beziehen, die uns aufgefallen sind und auf die wir noch zurückkommen.

Verdammt, schau dir diesen Sitzwinkel an!

Privateer 161

1.499 €

Specifications

Fork RockShox Lyrik Ultimate 170 mm
Rear Shock RockShox Super Deluxe Ultimate 161 mm
Seatpost TranzX JD-YSP39J 150 mm
Brakes Shimano Zee 4-Kolben 200/180 mm
Drivetrain Shimano SLX 34/10-51
Stem DMR Defy35 35 mm
Handlebar DMR Wingbar Mk4 800 mm
Wheelset Hunt Enduro Wide 29"

Technical Data

Size P1 P2 P3 P4
Weight 16,30 kg

Ein tolles Paar
Die 170 mm-RockShox Lyrik Ultimate erwies sich als perfekte Begleitung zum Hinterbau – bei einem Bike-Aufbau würden wir sie mit Sicherheit in Betracht ziehen.
Inserts im Reifen
Das bereitgestellte Test-Bike verfügte über Rimpact-Inserts im Hinterreifen. Die dadurch verbesserte Eigendämpfung und Stabilität des Reifens gefiel uns sehr.
Racer zum Schnäppchenpreis
Wenn ihr darüber nachdenkt, dieses Jahr an einigen Amateur-Rennen teilzunehmen oder sogar bei der EWS zu starten, dann fallen uns nur wenige Rahmen ein, die das Privateer 161 in puncto Preis-Leistungs-Verhältnis schlagen könnten
Harte Arbeit
Wir waren mit einem Vorserien-Bike unterwegs, dessen Dämpfer eine M/M-Abstimmung besaß. Dadurch bot er zwar äußerst viel Support, doch gerade für leichtere oder weniger geübte Fahrer bedeutet das Schwerstarbeit. Die Serien-Bikes werden jedoch über eine leichtere Druckstufen-Abstimmung verfügen.
Ungeheuer potent
Dank 29”-Laufrädern und 161 mm Federweg am Heck fühlte sich das Privateer 161 in kaum einem Terrain überfordert an
Steif im Zentrum
Die Wippe besteht aus nur einem Teil und mit dem doppelten Lager auf der Antriebsseite des Hauptdrehpunkts fühlt sich das Privateer extrem stabil an, wenn man es in Kurven knallt
Nichts für Hobbits
Die maximale Sattelstützen-Einstecktiefe am Rahmen unseres Vorserien-Bikes war eine Katastrophe, doch Privateer hat das Design des Sattelrohrs am Serien-Bike verändert, sodass sich auch Stützen mit längerem Hub verwenden lassen
Schnörkellos
Der simple Rahmen-Schutz, bestehend aus 3M-Klebeband, wirkt zwar einfach und ein wenig ungepflegt, funktioniert jedoch tadellos

Genau das haben wir uns während unseres Tests unzählige Male gehört. Ja, das Privateer 161 besitzt einen 80°-Sitzwinkel, aber dazu gleich mehr. Auch wenn 1.499 € unbestreitbar ein ganzer Haufen Kohle ist – ein rennfertiger Enduro-Rahmen mit einem (zumindest auf dem Papier) derart progressiven Design ist für diesen Preis trotzdem ein absolutes Schnäppchen. Mit an Bord sind 161 mm Federweg am Heck, ein tiefliegendes Horst Link-Hinterbau-System, 29”-Laufräder und eine Geometrie, die voll im Trend liegt. Ethos und Design des Privateer 161 konzentrieren sich dabei auf schnörkellose Performance und Wartungsarmut, und als Zielgruppe hat sich die Firma Hardcore-Vollgas-Biker und Rennfahrer auserkoren. Neben seiner externen Zugführung und den sicheren Kabel-Klemmungen für klapperfreies Fahrvergnügen werden vor allem die eingekerbten Lageraufnahmen Heimwerkern ein anerkennendes Nicken entlocken. Denn dank dieser lassen sich die Lager flink und ohne großes Fluchen wechseln. Der Privateer 161-Rahmen wird in vier Größen sowohl in Schwarz als auch in einer Raw-Ausführung erhältlich sein sowie. Komplette Ausstattungspakete werden bald noch veröffentlicht.

Die Geometrie des Privateer 161

Was seine Geometrie angeht, sitzt das Privateer 161 fest in der radikalen Ecke. Während der lange 490-mm-Reach (Größe P3) noch nicht sonderlich ins Auge sticht, fallen der 64°-Lenkwinkel und die 446-mm-Kettenstreben schon relativ progressiv aus, doch es ist der Sitzwinkel mit 80°, der für wirkliche Aufregung sorgt. Die drei größten Rahmengrößen P2 (M), P3 (L) und P4 (XL) des Privateer 161 besitzen 29”-Laufräder, während die kleinste Größe P1 (S) mit kleineren 27,5”-Laufrädern ausgestattet ist. Überraschend für solch ein preisbewusstes Bike verfügt das Privateer 161 über größenspezifische Kettenstreben, von 434 mm bei der kleinsten Größe bis hin zu 452 mm bei Größe XL. Eine Tretlagerabsenkung von 30 mm ist bewährt und sorgt für eine gelungene Integration auf einem 29er. Die geräumigen Abmessungen und flachen Winkel führen außerdem zu einem ellenlangen Radstand von 1278 mm bei Größe P3.

Größe P1 P2 P3 P4
Sattelrohr 400 mm 420 mm 450 mm 480 mm
Oberrohr 553 mm 581 mm 603 mm 629 mm
Steuerrohr 120 mm 110 mm 120 mm 130 mm
Lenkwinkel 64° 64° 64° 64°
Sitzwinkel 80° 80° 80° 80°
Kettenstrebe 434 mm 440 mm 446 mm 452 mm
BB Drop 15 mm 30 mm 30 mm 30 mm
Radstand 1.221 mm 1.250 mm 1.278 mm 1.316 mm
Reach 445 mm 470 mm 490 mm 515 mm
Stack 613 mm 633 mm 642 mm 651 mm

Der Horst Link-Hinterbau: altbewährt

Das Privateer 161 verfügt über ein bewährtes Horst Link-Hinterbau-System, das 161 mm Federweg aus dem Hinterbau kitzelt. Kontrolliert wird das Ganze von einem RockShox Super Deluxe Ultimate-Dämpfer. Die Kinematik wurde im Sinne eines abfahrtsorientierten Fahrwerks designt, daher fällt die Progression hoch aus, mit einem Übersetzungsverhältnis, das im Laufe des Federwegs von ca. 2,65 auf 2,15 fällt. Das Privateer sollte daher auch mit einem Stahlfederdämpfer gut funktionieren. Der Anti-Squat ist um den Sag herum ebenfalls hoch, fällt jedoch im Verlauf stark ab und minimiert somit Kettenlängung. Der Anti-Rise hingegen wurde niedrig gestaltet, wodurch die Bremskräfte der Hinterradbremse keinen signifikanten Einfluss auf die Performance des Fahrwerks haben dürften. Designer Alastair Beckett führt dazu aus: „Wir wollten, dass sich das Bike vertraut anfühlt und man mit ihm auf Anhieb leicht zurechtkommt. Da die Geometrie selbst schon ziemlich progressiv ausfällt, wollten wir durch die Kinematik und das vom Fahrwerk vermittelte Gefühl einen Ausgleich schaffen.“ Die einteilige Wippe läuft auf mächtigen Lagern und besitzt auf der Antriebsseite des Hauptdrehpunkts ein doppeltes Lager, um dabei zu helfen, die beim Pedalieren auftretenden Kräfte zu kontrollieren.

Unterwegs mit dem Privateer 161

Wir waren gespannt darauf, das Privateer 161 zu testen, denn es besitzt einen der radikalsten Sitzwinkel überhaupt – mit dem wohl nur das Pole Stamina wetteifern kann. Verglichen mit seinem finnischen Gegenstück verfügt es jedoch über einen konservativeren Reach sowie Radstand und kostet weniger als die Hälfte. Die Frage lautet daher: Funktioniert das Ganze? Wir haben einen Vorserien-6066-T6-Aluminium-Rahmen erhalten und ihn bei einer Vielzahl verschiedenster Ausfahrten auf die Probe gestellt: Von langen Tagen im Sattel mit 1.500 Höhenmetern und mehr bis hin zu halsbrecherisch steilen Abfahrten. Das Test-Bike wurde uns in einem Hardcore-Aufbau geliefert, inklusive einer 170 mm RockShox Lyrik Ultimate-Federgabel, Shimano SLX-Antrieb und HUNT Enduro Wide-Laufrädern, ausgestattet mit MAXXIS Minion DHF 2,5”-Reifen.

Nimmt man auf dem Bike Platz, spürt man sofort, dass hier die Dinge etwas anders gestaltet sind. Selbst mit dem geräumigen 490-mm-Reach sorgt der 80°-Sitzwinkel dafür, dass sich die Sitzposition äußerst kompakt und zentral über dem Tretlager anfühlt. Geht es bergauf ans Eingemachte, bietet der Hinterbau beeindruckenden Support bei 30 % Sag. Das Bike sitzt hoch in seinem Federweg und von den Pedalen geht kein Wippen aus. Auf steileren Anstiegen hält einen das super steile Sitzrohr in einer sehr komfortablen Position vorn über den Pedalen, verbessert die Kontrolle über das Vorderrad und unterbindet das ermüdende Gefühl, „an den Griffen zu hängen“, unter dem Bikes mit einem flacher gestalteten Sitzrohr oft leiden. Das Privateer 161 ist definitiv dafür gemacht, sich seilwindenartig die steilen Verbindungen zwischen verschiedenen Abfahrten heraufzuarbeiten. Wachsamen Lesern wird aufgefallen sein, dass unser Test-Rahmen eine wirklich kümmerliche Einstecktiefe für Teleskopsattelstützen bietet. Auch wenn das bei unserem Vorserien-Bike zweifellos der Fall ist, hat Privateer das Design des Sattelrohrs an seinem Serien-Bike hin zu einer Variante ohne Knick verändert, sodass eine weitaus größere Einstecktiefe für längere Teleskopstützen vorhanden ist.

Auf natürlichen Flow-Trails fühlt sich das Privateer 161 dynamisch und lebendig an und schießt geradezu voller Eifer aus Kurven – ganz im Gegensatz zu einigen anderen Aluminium-Bikes, die ein geringfügig unterdämpftes und totes Gefühl vermitteln. Der Rahmen hat einen tiefen Schwerpunkt, fühlt sich ausbalanciert an und in Anlieger-Kurven leistet die Geometrie einen herausragenden Dienst. Denn dort lassen euch der satte Support des Hinterbaus und die langen 446-mm-Kettenstreben das Bike bis zur Unendlichkeit neigen und das Gewicht verlagert sich für gewaltigen Grip wie selbstverständlich ans Vorderrad. Ein großer Teil dieser Direktheit stammt von dem seitlich steifen Hauptdrehpunkt. Ob das nun an der doppelten Lagerung auf der Antriebsseite, der einteiligen Wippe oder einfach den geringen Fertigungstoleranzen liegt, wissen wir nicht. Vermutlich wirken alle Faktoren in Summe. Fakt ist jedoch: Wenn man in eine Kurve hineinfährt, dann hält das Bike jede noch so direkte Inside-Line.

Was das Fahrwerk angeht, steht außer Frage, dass Privateer die Kinematik auf erfahrene Piloten ausgelegt hat. Der Hinterbau verfügt über gehörig Progression und Support im mittleren Federwegsbereich, mit deutlich ansteigender Kennlinie, und er hält seine Geometrie auch im steilen Gelände bei. Aktive Fahrer werden das meiste aus diesem Support herausholen können und massiven Grip generieren, indem sie das Bike fest auf den Boden pressen. Die Kehrseite davon ist, dass sich das Bike bei schnellen Schlägen und über Wurzelteppichen überdämpft anfühlt, speziell für leichtere oder weniger aggressive Fahrer. Ein kräftiger und erfahrener Pilot wird dieses straffe und rassige Gefühl allerdings feiern. Doch wer lieber gemütlich dahin cruist, wird das Bike als harsch und in Steinfeldern schwierig zu beherrschen empfinden.

Hinweis: Laut unserer Kommunikation mit Privateer besitzt das von uns getestete Vorserien-Bike einen RockShox Super Deluxe Ultimate-Dämpfer mit einer M/M(medium/medium)-Zug- und -Druckstufen-Einstellung. Die Serien-161-Bikes werden jedoch mit einer M/L(medium/low)-Zug- und -Druckstufen-Einstellung am Dämpfer ausgeliefert, wodurch sich das Fahrgefühl für leichtere und weniger versierte Fahrer verbessern sollte.

Verarbeitungsqualität – man bekommt, was man bezahlt

Jeder, der erwartet, für einen absoluten Schnäppchen-Preis einen super edlen Rahmen zu erhalten, vergleichbar mit der Qualität eines Pole oder RAAW, wird hier enttäuscht. Privateer hat sich eher auf das Fahrerlebnis konzentriert, als sich hinsichtlich der Details ins Zeug zu legen. Ihr werdet keine maschinell gefertigten Lager-Dichtungen finden, ebenso wenig feingliedrige Schweißnähte, formschlüssigen Rahmenschutz oder irgendwelche versteckten Verstaumöglichkeiten. Das Privateer versprüht definitiv eher Arbeitspferd-Feeling als Supermodel-Style. Einige der Schweißnähte gehören nicht zu den schönsten und das Rahmenschutz-Tape (zumindest an unserem Vorserien-Rahmen) sieht ziemlich einfach aus. Doch davon sollte der Reiz für die Zielgruppe nicht geschmälert werden. Das Privateer 161 ist kein Poser-Bike für die Eisdiele, sondern ein Bike für ordentliches Geknüppel. Während unseres Tests hat das simple 3M-Rahmenschutz-Tape das Bike sehr leise gehalten und auch der Rahmen hat sich als strapazierfähig, funktional und robust erwiesen. Also alles was man braucht, ohne großen Firlefanz.

Ist ein 80°-Sitzwinkel zu steil?

Das ist die große Frage, an der sich zudem die Geister scheiden. Während der letzten Jahre haben revolutionäre Marken wie Pole und NICOLAI/Geometron ihre Sitzrohre zunehmend steiler gestaltet und damit vermutlich die gesamte Industrie mit sich gezogen. Doch sind 80° ein Schritt zu weit? Eine schnelle Berechnung zeigt, dass bei gleicher Sitzhöhe und identischem Reach ein Bike mit einem 80°-Sitzrohr den Sattel etwa 5 cm näher an den Lenker rückt als bei einem Bike mit einem 76°-Sitzwinkel. Geometrie-Trends schwingen oft wie ein Pendel und radikale Firmen loten die Extreme aus, doch oftmals liegt das Beste für die meisten Fahrer irgendwo in der Mitte. Auf steilen Anstiegen ist der extrem steile Sitzwinkel des Privateer 161 von Vorteil und erlaubt es euch, aufrecht und relaxed zu sitzen sowie Energie zu sparen. Doch auf flacheren Trails und gemäßigteren Anstiegen befördern der extreme Sitzwinkel und der moderate Reach eine Menge Gewicht auf eure Handflächen, was mit der Zeit ermüdend sein kann. Wenn eure regulären Ausfahrten dem Profil einer Toblerone gleichen, mit steilen Anstiegen und Abfahrten, dann werdet ihr die sorglose Bergauf-Performance des Privateer 161 lieben. Doch wenn eure Ausfahrten eher in gemäßigterem Gelände stattfinden, sind wir der Meinung, dass 80° ein oder zwei Grad zu viel des Guten sind und es vielseitigere Bikes gibt. Wir haben jedoch schon Gerüchte gehört, dass seitens Privateer bereits ein kurzhubigeres 141 unterwegs ist – mit einem geringfügig flacheren Sitzwinkel für mehr Vielseitigkeit.

Tuning-Tipp
zum Stack-Höhe anpassen statt Spacern einen Lenker mit mehr Rise
montieren, um die Sitzposition nicht noch kompakter zu machen

Wie schlägt sich das Privateer 161 gegen die Konkurrenz?

Eines der Bikes, mit denen sich das Privateer 161 messen muss, ist das neue RAAW V2. Nicht nur auf dem Papier teilen sie sich Gemeinsamkeiten und wiegen zudem ungefähr gleich viel (3 bis 3,5 kg pro Rahmen), sondern die beiden weisen auch eine ähnliche Ästhetik auf und verfügen zudem über Horst Link-Hinterbau-Designs. Das Privateer besitzt jedoch einen steileren 80°-Sitzwinkel (gegenüber 78,2° beim RAAW) und auch die Preise unterscheiden sich gewaltig: 1.499 € gegenüber 2.290 €. Das von uns getestete Privateer setzt seine Priorität auf gewaltigen Support im mittleren Federwegsbereich sowie Progressivität, kann jedoch nicht mit dem grandiosen Gefühl, am Boden zu kleben, dem Grip sowie der Sensitivität bei kleinen Schlägen mithalten, die das RAAW V2 vermittelt. Das Privateer ist ein Bike, das besser von einer starken Hand geführt oder gleich als Waffe bei Rennen eingesetzt wird, wohingegen das beim RAAW V2 zwar auch möglich ist, dabei jedoch ein entspannteres und vielseitigeres Fahrgefühl bietet – allerdings auch zu einem Premium-Preis.

Alles in allem ist das neue Privateer 161 ein herausragendes Bike mit dem Ziel, Rennfahrern und Weekend-Warriors potente Performance zu liefern. Dabei bietet es die Möglichkeit, ein wenig Geld in der Tasche zu lassen, sodass auch eine Pilgerfahrt in die Alpen oder ein paar Rennen im Ausland noch im Budget enthalten sind. Und hinsichtlich dieser Zielsetzung übertrifft es sich selbst. Das Privateer 161 ist ein Bike, das besonders jene Fahrer ansprechen dürfte, die wissen, was sie wollen, denn es ist weniger eine „Allzweckwaffe“, als vielmehr ein „Meister seiner Klasse“. Mit der leichteren M/L-Druckstufen-Abstimmung des Dämpfers sollte es ein ansprechenderes Gefährt für eine breitere Masse an Fahrern werden, doch so wie von uns getestet, ist es eine wahre Rakete für all jene, die sowohl den Mut als auch die Fähigkeiten haben, ihr volles Potenzial zu entfesseln – und natürlich ist es ein krasses Schnäppchen.

Fazit

Während das Design vieler Bikes immer mehr die Grenzen zwischen den verschiedenen Kategorien verschwimmen lässt und ein Plus an Vielseitigkeit Trumpf ist, geht das Privateer 161 einen anderen Weg. Mit seinem direkten Fahrgefühl ist es ein Bike, das für einen einzigen Zweck konzipiert wurde: sich gemächlich nach oben zu winden und es dann bergab richtig krachen zu lassen. Wenn ihr auf der Suche nach einem erschwinglichen Enduro-Bike seid, dann fallen uns wenige Bikes ein, die einen derartigen Speed für so wenig Geld bieten. Wer allerdings einen Allrounder sucht, sollte sich anderweitig umschauen.

Tops

  • dank steilem Sitzwinkel entspannt bergauf
  • bergab sehr potent
  • ausgewogenes Handling

Flops

  • Sitzwinkel reduziert Vielseitigkeit
  • billig wirkender Rahmen-Schutz

Mehr Infos unter privateerbikes.com


Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als ENDURO-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, das die Mountainbike-Welt auch weiter ein kostenloses und unabhängiges Leitmedium hat. Jetzt Supporter werden!

Text & Fotos: