Das Propain Spindrift 5 lässt die Herzen von Freeride- und Bikepark-Enthusiasten höher schlagen. Der deutsche Direktversender stellt ein brandneues Carbon-Modell sowie zwei grundverschiedene Aluminium-Varianten vor – und das alles zu einem Top-Preis. Doch für was taugt das Spindrift mit seinen satten 180 mm Federweg wirklich?
Propain, der Direktversender aus Vogt im Allgäu, hat sich mit seinen umfangreichen Individualisierungsmöglichkeiten dank ihres Online-Konfigurators einen Namen gemacht – fast jedes Anbauteil kann aus einer breiten Produktpalette ausgesucht werden. Mit dem neuen Spindrift 5 macht die etablierte Marke keine Ausnahme: Es gibt einen Carbon-Rahmen und einen Alu-Rahmen, wobei letzterer noch einmal eine Bikepark- und Freeride-lastigere Geometrie bekommen hat und auch mit Doppelbrückengabel ausgestattet werden kann. All das gibt es bereits ab 3.000 € und solltet ihr doch die volle Hütte im Konfigurator auswählen, kommt ihr auf ca. 8.800 € raus. So gibt es also ordentlich Spielraum, sodass jeder seinen passenden Begleiter findet.
Unser Test-Bike, das Propain Spindrift CF-Modell in der exotischen Ausstattung „Swedish Gold“ wiegt 16,12 kg und rollt für 6.199 € aus dem Allgäuer Werk direkt zu eurer Haustür.
Das neue Propain Spindrift 5 2025 im Detail
Das Propain Spindrift 5 CF
Das Propain Spindrift 5 CF zeigt sich in seiner edlen Carbon-Ausführung mit geschmeidigen, organischen Formen und einer eleganten Linienführung. Optische Akzente setzt es zudem auch mit seinen drei neuen Lackierungen: Es ist im glänzenden Rot, matten Silber und dem puristischen Raw Carbon-Finish erhältlich. Das Spindrift setzt natürlich auf die Propain-eigene Pro 10-Hinterbaukinematik, bei der der Dämpfer senkrecht vor dem Sitzrohr platziert ist und von zwei Wippen angelenkt wird.
Ein praktisches Feature für Selbstschrauber ist die Kabelverlegung in drei verschiedenen Möglichkeiten. So hat man die Wahl, die Kabel klassisch durch geklemmte Cable Ports im Rahmen, durch den Steuersatz per Acros-Lösung oder direkt durch den SIXPACK-Vorbau zu verlegen. Neu, praktisch und gut durchdacht ist das Staufach im Unterrohr, das sich mit einem robusten Schiebeverschluss öffnen und schließen lässt. Allerdings erschwert eine im Flaschenhalter platzierte Trinkflasche den Zugriff etwas. Im Innern des Staufachs befindet sich eine Neopren-Tasche. Sie bietet genug Platz für einen Ersatzschlauch und in ihrem kleinen, per Reißverschluss verschließbares Fach könnt ihr z. B. ein Kettenschloss sicher verstauen. Damit ihr nicht eure dünne Jacken beschädigt oder gar eure Finger am scharfen Carbon verletzt, hat das Staufach eine Kunststoffummantelung.
Zusätzlich findet sich unter dem Oberrohr ein Toolmount, wo beispielsweise noch ein Multitool Platz findet, damit kleine Pannen vor Ort behoben werden können. Der weiche Kettenstrebenschutz ist umfangreich und sorgt gemeinsam mit den integrierten Kabelführungen für absolute Ruhe auf dem Trail. Ein Cover am Unterrohr schützt zudem vor Steinschlägen und Aufsetzern, was sich bei ruppigen Abfahrten bezahlt macht.
Die Propain Spindrift Alu-Modelle im Vergleich
Während die Aluminium-Version das identische Rahmen-Dämpfer-Design aufweist, unterscheidet sie sich optisch leicht vom Carbon-Bruder. Das Oberrohr ist weniger geschwungen und durch die sichtbaren Schweißnähte muss man Abstriche beim ansonsten cleanen Erscheinungsbild des Spindrift hinnehmen. Farblich stehen hier Raw Aluminium, ein mattes Rosa oder ein glänzendes Grün zur Auswahl. Ein Nachteil: Die Alu-Variante verzichtet auf das praktische Staufach und leider auch auf den praktischen Toolmount – so bleibt euch nur ein Rucksack oder Hip-Bag, um eure Essentials zu verstauen. Auch in Sachen Kabelverlegung gibt es nur die klassische Version durch den Rahmen, obwohl das die meisten ohnehin bevorzugen werden. Die Alu-Modelle stellen dafür die robuste, zuverlässige und natürlich preislich attraktivere Alternative zum CF-Modell dar.
Die Ausstattung des von uns getesteten Propain Spindrift 5 CF 2025 in der Swedish Gold Variante
Als wäre das kräftige Rubinrot des Spindrift CF-Rahmens nicht schon genug, kommt dann noch das auffällige Gelb des schwedischen Fahrwerk-Spezialisten Öhlins dazu – was dieser Ausstattungslinie den Namen verleiht. Die Öhlins RXF 38-Federgabel mit 180 mm Federweg bietet eine breite Einstellbarkeit, inklusive Ramp-up-Ventil, um die Endprogression anzupassen – cool, bei anderen Federgabeln muss hierfür oft geschraubt werden. Das macht es auch perfekt für schwere Fahrer, die sich trotz sensiblem Ansprechverhalten einen hohen Durchschlagschutz wünschen. Der Öhlins TTX 22 Stahlfeder-Dämpfer steht dem in nichts nach und spricht ebenso sensibel an. In Sachen Kompression findet man hier drei Positionen: Open, Mid und Pedal – und einen einstellbaren Rebound, um das Bike auf die eigenen Vorlieben abzustimmen. Genial: Beim Kauf könnt ihr direkt die für euch passende Federhärte auswählen und verringert so die Wahrscheinlichkeit, dass ihr nach dem Kauf nachrüsten müsst.
Die Schaltung übernimmt ein elektronisches SRAM GX Eagle Transmission-Schaltwerk, das ohne Schaltauge direkt am Rahmen montiert ist und für butterweiche Schaltvorgänge sorgt. Mittlerweile selten gesehen: die Shimano SAINT-Bremsen, die hier aber einen guten Job machen. Ihre goldenen Decals passen nicht nur optisch perfekt, sondern bieten in Kombination mit 200-mm-Bremsscheiben vorne und hinten auch eine starke Verzögerung. Der robuste DT Swiss FR 1500-Laufradsatz (Standard in der Swedish Gold Variante: DT Swiss EX 1700) aus Aluminium ist wie geschaffen für den harten Downhill- oder Enduro-Einsatz. Kombiniert ist er an Front und Heck mit Continental Kryptotal-Reifen, die mit gelben Akzenten und in der Enduro Variante ebenfalls ideal zum Bike passen und für optimalen Grip und Stabilität auf den Trails sorgen. Beide Reifen verfügen über eine robuste Karkasse und die weichste Gummimischung, die es am Markt gibt.
Die OneUp V3 Vario-Sattelstütze mit 210 mm Hub in Rahmengröße L bietet maximale Bewegungsfreiheit und erfordert geringe Bedienkräfte. Besonders angenehm: Der Hub lässt sich im Konfigurator ohne Aufpreis anpassen, was Fahrern erlaubt, die Dropper-Länge passend zur Körpergröße zu wählen, außerdem kann die Sattelstütze um 10 bzw. 20 mm im Hub reduziert werden. Das Cockpit besteht aus einem 35 mm kurzen SIXPACK-Vorbau der ein direktes Einlenken begünstigt und einem OneUp Carbon-Lenker.
Propain Spindrift CF Swedish Gold
6.199 €
Specifications
Fork Öhlins RXF 38 m.2 180 mm
Rear Shock Öhlins TTX 22 180 mm
Seatpost OneUp V3 210 mm
Brakes Shimano SAINT 200/200 mm
Drivetrain SRAM GX Eagle AXS Transmission 1x12
Stem SIXPACK Millenium 35 mm
Handlebar OneUp Carbon 800 mm
Wheelset DT Swiss EX1700 29"/27,5"
Tires Continental Kryptotal FR, Enduro, Soft/Continental Kryptotal RE, Enduro, Soft 2,4"/2,4"
Technical Data
Size S M L XL
Specific Features
Staufach
Toolmount
Insgesamt verfolgt die „Schweden-Ausstattung“ des Spindrift 5 CF nicht nur ein stimmiges Konzept in puncto Farbe, auch jedes Bauteil ist auf den Einsatzbereich des Bikes abgestimmt. Vom Fahrwerk über die Bremsen bis hin zu den Reifen zeigt sich das Spindrift als rundes, durchdachtes Gesamtpaket, das für anspruchsvolle Enduro-Abenteuer wie geschaffen ist.
Die weiteren verschiedenen Ausstattungsvarianten des Propain Spindrift 5 2025
Die Ausstattungsvarianten des Propain Spindrift 5 bieten nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. In dem mega umfangreichen Konfigurator von Propain stehen drei Plattformen zur Auswahl: CF und AL mit 180 mm Federweg und Singlecrown-Federgabel sowie die Alu-Park-Version mit 200 mm großer Doppelbrücken-Federgabel. Am Heck setzen alle Modelle auf 180 mm Federweg. Für jede der Plattformen gibt es neben der Test-Bike-Variante „Swedish Gold“ noch 3 vorgefertigte Ausstattungsvarianten, die euch ohne große Suche im Konfigurator an das Komplettbike-Ziel bringen.
Propain Spindrift 5 CF 2025 und AL-Ausstattungsvarianten
Die Base-Ausstattungsvariante richtet sich an preisbewusste Fahrer, die auf solide Performance setzen, aber auch wissen, dass hier und da noch Tuning-Potenzial besteht. Das Herzstück ist ein RockShox Basis-Fahrwerk, das aus einer ZEB R-Federgabel und einem Vivid Coil Select-Dämpfer besteht. Beide Federelemente bieten allerdings nur begrenzte Einstellmöglichkeiten und der schwerere Stahlfederdämpfer erhöht das Gewicht des Spindrifts erheblich. Fast schon rudimentär ist die SIXPACK Kamikaze-Sattelstütze: Sie ist starr und ohne Verstellbereich – hier ist der Name definitiv Programm. Wer sie bei der Abfahrt oben lässt, erlebt schnell, warum sie so heißt. Für Verzögerung sorgen SRAM DB8-Bremsen, die zwar klobig und wenig detailverliebt sind, aber solide Power auf dem Trail bringen. Ein kabelgesteuerter SRAM GX Eagle-Antrieb sorgt für zuverlässige Schaltvorgänge. Dahergerollt kommt die Base-Ausstattungsvariante auf einem robusten NEWMEN Performance 30-Laufradsatz aus Aluminium, auf dem Schwalbe-Reifen aufgezogen sind: vorne der griffige Magic Mary, hinten der vielseitige Big Betty. Ein solides Setup, das auf den meisten Trails gut funktionieren sollte. Die Base-Ausstattung kostet am Alu-Modell 2.999 € und an der Carbon-Variante 3.699 € – ein sehr fairer Preis. Aufgrund der begrenzten Einstellbarkeit der Federung sollte man sich jedoch darüber im Klaren sein, dass es noch Raum für Verbesserungen gibt, wenn man mehr Kontrolle und Anpassungsmöglichkeiten wünscht. Zudem würden wir euch wärmstens den Aufpreis für eine Vario-Sattelstütze ans Herz legen, außer ihr seid damit lediglich im Bikepark unterwegs.
Die Ultimate-Ausstattungsvariante des Propain Spindrift 5 hebt das Bike in den Premium-Bereich und setzt ausschließlich auf Top-Komponenten von RockShox und SRAM. Im Mittelpunkt steht das RockShox-Fahrwerk, bestehend aus der ZEB Ultimate-Federgabel in auffälligem Rot und dem Vivid Air Ultimate-Dämpfer. Beide bieten eine breite Einstellbarkeit und liefern Spitzen-Performance für anspruchsvolle Fahrer. Die RockShox Reverb AXS-Dropperpost lässt sich verzögerungsfrei bedienen, allerdings nur in einem begrenzten Bereich von 125 bis 170 mm Hub. Für die nötige Bremskraft sorgen die SRAM CODE RSC-Bremsen, die auf dem Trail zupacken und unzählige werkzeuglose Einstellmöglichkeiten bieten. Die kabellose SRAM X0 Eagle Transmission-Schaltung überzeugt mit präzisen, weichen Schaltvorgängen. Perfekt zum „Freeride ain’t dead“-Claim von Propain passt der DT Swiss FR 1500 Laufradsatz. Die Felgen sind gepaart mit Continental Kryptotal-Reifen in der Enduro-Karkasse, die für einen guten Grip und Pannenschutz auch auf harten Trails bieten. Diese Ausstattung ist die zweitteuerste im Sortiment: 6.319 € für die Alu-Version und 7.029 € für das Carbon-Modell. Der Preis mag zunächst hoch erscheinen, ist aber angesichts der erstklassigen Komponenten gerechtfertigt.
Das Propain Spindrift mit den drei Plattformen und der Konfigurator-Funktion ist nahezu die eierlegende Wollmilchsau für anspruchsvolle Trails.
Die Factory-Ausstattungsvariante bietet das volle FOX Factory-Paket und stellt das Top-Modell der vorgefertigten Varianten dar. Im Fokus steht das FOX-Fahrwerk mit der 38er Federgabel mit goldener Kashima-Beschichtung und der neuen sensiblen X2-Dämpfungskartusche. Der DHX2-Stahlfederdämpfer bietet maximale Einstellbarkeit und eine – für ein Stahl-Federelement – hohe Performance. Dank der superleichten SLS-Feder wird das Gewicht niedrig gehalten, ohne an Haltbarkeit einzubüßen. Auch die FOX Transfer Factory-Dropperpost kommt mit der charakteristischen Kashima-Beschichtung und bietet einen Hub von 125 bis 200 mm. Für eine starke Verzögerung sorgen die MAGURA MT7-Bremsen, die mit werkzeugloser Hebelweiteneinstellung aufwarten. Geschaltet wird mit der SRAM XX Eagle Transmission, die leichter ist als das X0-Pendant und die gleichen sanften Schaltvorgänge bietet. Ein besonderes Feature im Vergleich zu den anderen Varianten sind die Synthesis Carbon-Laufräder mit Industry Nine Hydra-Naben – sie machen das Factory-Modell zur einzigen vorkonfigurierten Ausstattung mit Carbon-Laufrädern. Dafür ist das Factory-Modell auch das teuerste vorkonfigurierte Modell: Für das Alu-Bike werden 8.069 €, für die Carbon-Version 8.769 € fällig.
Die Swedish Gold-Ausstattungsvariante ist wie immer stark an das Fahrwerk angelehnt. Welcher Fahrwerkshersteller kommt aus Schweden und hat gelbe Logos? Genau, es ist Öhlins.
Aber die gesamte Ausstattungsvariante ist bereits bei unserem Test-Bike ausführlich beschrieben. Für diese Variante am Alu-Modell wandern 5.499 € und am Carbon-Bike 6.199 € über die digitale Ladentheke. Der faire Preis macht die Swedish Gold-Variante zu unserem Ausstattungs-Tipp für alle, die sich nicht durch den umfangreichen Konfigurator klicken möchten – top!
Propain Spindrift 5 2025 AL Park
Für alle reinen Bikepark-Shredder hat Propain noch ein Ass im Ärmel: Die Spindrift AL Park-Variante. Bei diesem Aufbau wird auf eine Dropperpost verzichtet, dafür kommt an allen Modellen eine 200-mm-Doppelbrückengabel zum Einsatz – jeweils passend zum Fahrwerks-Hersteller im ausgewählten Ausstattungs-Paket oder per Konfigurator. Der Dämpfer bleibt mit 180 mm am Heck unverändert. Für maximalen Pannenschutz setzt Propain auf einen NEWMEN Performance 30 DH oder DT Swiss FR 1500 DH-Laufradsatz und Reifen mit robusten DH-Karkassen. Zudem ist eine 7-Gang-Schaltung verbaut, perfekt abgestimmt auf den Einsatz im Park. Das Mini DH-Bike startet bei einsteigerfreundlichen 3.199 € und reicht bis 5.989 € in der Factory-Variante.
Die Geometrie des Propain Spindrift 5 CF 2025 und AL 2025
Das neue Propain Spindrift 5 CF ist in 4 Größen von S bis XL erhältlich und bei allen Ausstattungsvarianten habt ihr über den Konfigurator die Wahl zwischen einem Mullet-Setup (29” vorn und 27,5” hinten) oder 29″ Laufrädern. Die Geometrie ist im Vergleich zum Vorgänger flacher und länger geworden: Mit einem Lenkwinkel von 63,5° ist es ganze 1° flacher als der Vorgänger, und der Reach wurde um 10 mm verlängert – in Größe L beträgt er 485 mm.
Grösse | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Sattelrohr | 410 mm | 425 mm | 450 mm | 480 mm |
Oberrohr | 565 mm | 593 mm | 620 mm | 648 mm |
Steuerrohr | 85 mm | 100 mm | 110 mm | 125 mm |
Lenkwinkel | 63,5° | 63,5° | 63,5° | 63,5° |
Sitzwinkel | 78° | 78° | 78° | 78° |
Kettenstreben | 445 mm | 445 mm | 445 mm | 445 mm |
BB Drop | 23 mm | 23 mm | 23 mm | 23 mm |
Radstand | 1223 mm | 1254 mm | 1284 mm | 1315 mm |
Reach | 435 mm | 460 mm | 485 mm | 510 mm |
Stack | 613 mm | 627 mm | 648 mm | 660 mm |
Das Spindrift AL hat eine eigene Geometrie erhalten und ist etwas kürzer und verspielter als die anderen Modelle. Mit einem Reach von 480 mm in Größe L ist es um 5 mm kürzer und der Lenkwinkel mit 63,9° um 0,4° steiler. Zudem gibt es noch mehr Laufradoptionen: Die Größen S, M und L sind als reine 27,5″-Bikes verfügbar, während M, L und XL auch als Mullet oder 29″ Setup konfiguriert werden können.
Size | S 27,5″ | M 27,5″ | L 27,5″ | M Mix/29″ | L Mix/29″ | XL Mix/29″ |
---|---|---|---|---|---|---|
Top tube | 553 mm | 580 mm | 607 mm | 585 mm | 612 mm | 641 mm |
Seat tube | 420 mm | 440 mm | 460 mm | 440 mm | 460 mm | 480 mm |
Head tube | 100 mm | 110 mm | 120 mm | 100 mm | 110 mm | 120 mm |
Head angle | 63.9° | 63.9° | 63.9° | 63.9° | 63.9° | 63.9° |
Seat angle | 78.4° | 78.4° | 78.4° | 78.4° | 78.7° | 78.6° |
Chainstay | 435 mm | 445 mm | 445 mm | 445 mm | 445 mm | 445 mm |
BB Drop | 7 mm | 7 mm | 7 mm | 20 mm | 20 mm | 20 mm |
Wheelbase | 1196 mm | 1226 mm | 1255 mm | 1244 mm | 1274 mm | 1305 mm |
Reach | 430 mm | 455 mm | 480 mm | 455 mm | 480 mm | 505 mm |
Stack | 605 mm | 614 mm | 623 mm | 636 mm | 644 mm | 658 mm |
Die Spindrift AL Park-Version, ausgestattet mit einer Doppelbrückengabel, ist ausschließlich im Mullet-Setup und in den Größen M, L und XL erhältlich. Durch das Plus an Federweg an der Front ist der Lenkwinkel hier um 0,4° flacher und liegt wie beim Carbon-Modell bei 63,5°.
Das neue Propain Spindrift 5 CF 2025 im Test
Gestartet wird mit der Pflicht, sonst gibts keine Kür – also ab auf den Uphill. Mit 180 mm Federweg und einem Gewicht von 16,12 kg erwartet man auf dem Spindrift sicher keine Uphill-Wunder. Aber das Bike überrascht: Man sitzt komfortabel und aufrecht, mit wenig Druck auf den Händen. Das Heck wippt nur leicht im Takt der Pedalumdrehungen. Ein klassischer Lockout am Heck fehlt zwar, aber mit der Compression im Pedal-Modus wird die Fahrt spürbar effizienter. Für ein Bike dieser Federwegs-Klasse gibt es bergauf kaum was auszusetzen, also ab zur Kür.
Propain hat den Slogan „Freeride ain’t dead“ für das gesamte Spindrift-Sortiment gewählt. Also haben wir es auch so getestet: im Bikepark Chatel, auf- und abseits der gebauten Strecken und auf den gröbsten Hometrails, die wir finden konnten. Am Zenit des Berges angekommen, zeigt das Spindrift 5, wo es wirklich glänzt. Bei kleineren Unebenheiten erzeugt das Bike jede Menge Traktion, damit man sicher jede Kurve nehmen kann. Das Fahrwerk mit 180 mm Federweg schluckt alles weg, was ihm in die Quere kommt, und bleibt auch bei größeren Schlägen stabil und progressiv, ohne durchzuschlagen. Man bekommt aber stets genügend Feedback vom Trail, und das Bike vermittelt eine sehr gute Laufruhe – ohne sich dabei träge anzufühlen. Richtungswechsel und Sprünge sind problemlos machbar, auch wenn das Spindrift erst bei größeren Sprüngen richtig aufblüht. Um kleinere Wellen zu überfliegen, braucht man dann etwas mehr Speed oder Input. Der Ausgleich dafür? In der Luft bleibt das Bike stets stabil und das Fahrwerk steckt selbst verpatzte Landungen weg, ohne zu murren.
Das Fahrwerk des Propain Spindrift frisst Unebenheiten zum Frühstück, aber bietet guten Gegenhalt und Reserven, wenn es drauf ankommt!
Auf moderateren Trails fühlt sich das Spindrift schnell unterfordert und wirkt etwas schwerfällig. Es will gefordert werden und seine Federwegsreserven voll ausschöpfen können. Erst auf ruppigen Abfahrten, in schnellen Kurven und Anliegern spielt es seine Stärken voll aus. Hier braucht es zwar etwas mehr Input bei schnellen Kurvenwechseln, dafür steckt es auch ausgebombte Bikepark-Strecken voller Schlaglöcher und Bremswellen locker weg. Auf naturbelassenen Trails mit Steinen und Wurzeln zeigt sich die gute Reifenwahl: Die Continental Kryptotal-Reifen bieten auch bei Nässe zuverlässigen Grip und lassen keine bösen Überraschungen aufkommen.
Insgesamt zeigt sich das Spindrift 5 als waschechtes Freeride-Bike, das sich in anspruchsvollem Gelände und bei hohen Geschwindigkeiten wohlfühlt und aufblüht. Gleichzeitig ist es bergauf nicht so träge wie man es bei einem Bike mit 180 mm Federweg vermuten würde – der Pro 10-Hinterbau leistet gute Arbeit und man pedaliert mit dem Bike effizient und neutral.
Für wen ist das Propain Spindrift 5 2025 das richtige Bike – oder für wen nicht?
Das Propain Spindrift 2025 ist für alle gemacht, die es richtig krachen lassen und auf dem Trail lieber mehr Bike haben, als sie brauchen. Die Federung ist nahezu unerschöpflich – hier stößt man selten an seine Grenzen. In der Carbon-Variante gibt es auch als ausgewachsenes Enduro-Race-Bike. Wer noch mehr Federweg sucht, aber dennoch verspielter fahren möchte, sollte sich die etwas kürzere Alu-Version ansehen. Und für alle, die in der Nähe eines Bikepark-Lifts wohnen, ist die Alu Park-Variante mit Doppelbrücke die beste Wahl. Damit deckt das Spindrift in seinen verschiedenen Varianten fast alle Fahrstile und Einsatzgebiete ab – und das zu einem fairen Preis. Aber: Wer nicht als „Shredder“ geboren ist oder lieber gemütliche Hometrails und ruhige Touren bevorzugt, ist mit einem Bike mit weniger Federweg sicher besser beraten. Für gemäßigte Einsätze ist das Spindrift einfach zu viel Bike und auf Dauer zu anstrengend zu fahren.
Das Fazit zum neuen Propain Spindrift 5 CF 2025
Das Spindrift ist für alle, die ihre Fahr-Performance auf dem Trail ernst meinen und keine Kompromisse eingehen wollen. Mit dem starken Preis-Leistungs-Verhältnis, praktischen Neuerungen und dem guten Fahrverhalten trifft es den Nerv vieler Biker – nur auf flachen Trails zeigt es wenig Begeisterung. Durch die verschiedenen Varianten wird fast jeder Fahrertyp fündig, und das Alu Park-Modell erweckt den Slogan „Freeride ain’t dead“ wirklich zum Leben.
Tops
- Fahrwerk bietet eine Menge Reserven
- hochwertig verarbeitetes Staufach
- hohe Varianz der verschiedenen Modelle
- umfangreiche Konfigurator-Funktion
Flops
- auf flachen Trails schnell gelangweilt
Mehr Infos unter Hersteller-Website
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Text: Julian Schwede Fotos: Peter Walker, Propain