Das RAAW Madonna V2 ist eines der kompromisslosesten Enduro-Bikes am Markt und für seine enormen Nehmer-Qualitäten bekannt. Es ist wie gemacht für die härtesten Trails dieser Welt, aber ist es denn auch wirklich schnell auf einem Race-Track?
In unserer Testübersicht des schnellste Enduro-Race-Bike findet ihr nicht nur spannende Erkenntnisse und das Fazit des Tests, sondern auch einen Überblick über das komplette Testfeld.
Das RAAW Madonna V2 hat sich in unserem letzten Highend-Enduro-Vergleichstest den begehrten Kauftipp gesichert und wir waren sehr gespannt, wie sich das Alu-Bike im Kampf gegen die Uhr schlägt. Der auf Langlebigkeit ausgelegte Alu-Rahmen mit seinen massiven Lagern ist kein Leichtgewicht und trotz ENVE-Carbon-Lenker, (in diesem Testfeld leichten) MAXXIS Doubledown-Reifen und Carbon-Laufrädern ist das RAAW am Ende mit 16,16 kg das schwerste Bike im Test. Zugegeben, die NEWMEN-Laufräder sparen nur wenige Gramm gegenüber ihrem Alu-Pendant.
Die weitere Ausstattung besteht aus einer FOX 38 Performance Elite mit 170 mm Federweg, die sich perfekt in das komplett schwarze Gesamtbild einfügt. Am Heck des RAAW verrichtet ein neuer FOX X2-Dämpfer seinen Dienst und kontrolliert die 160 mm Federweg. Gebremst wird das Madonna V2 von einer Shimano XT-Vierkolbenbremse. Ebenfalls aus Shimano XT-Teilen besteht der 12-fach-Antrieb. Ein Highlight ist die 212 mm lange Vecnum NIVO-Stütze, welche sich noch dazu komplett im Rahmen versenken lässt – Wahnsinn! Am Oberrohr besitzt das Madonna V2 einen Montagepunkt, um eine kleine Tasche oder einen Schlauch direkt am Rad zu befestigen. Je nach Körpergewicht kann man das RAAW mit dem passenden Rocker und somit angepassten Übersetzungsverhältnis bestellen. Dazu kommt dann ein Dämpfer mit 60 oder 65 mm Hub zum Einsatz, die aber in der jeweiligen Kombination mit der Wippe 160 mm Federweg am Hinterrad generieren.
Raaw Madonna V2 FOX Factory Custom
5.302 €
Specifications
Fork FOX 38 Performance Elite Grip2 170 mm
Rear Shock FOX FLOAT X2 Performance Elite 160 mm
Seatpost Vencum Nivo mm212
Brakes Shimano XT 200/200 mm
Drivetrain Shimano XT 32 (10-51)
Stem Acros 50 mm
Handlebar Enve M7 35 780 mm
Wheelset Newmen ADVANCED SL A.30
Tires MAXXIS Assegai / Minion DHR II 2,5"/2,4"
Technical Data
Size S M L XL
Weight 16,16 kg
Wheelsize 29"
Specific Features
Tool Storage
Entspannt bergauf, gelassen bergab – Die Geometrie des RAAW Madonna
Das RAAW Madonna war eines der ersten Bikes mit einem steilen, realen Sitzwinkel und noch heute hinkt der Großteil der Konkurrenz hinterher. Dank ihm klettert das Bike nämlich deutlich besser, als sein Gewicht vermuten lässt. RAAW legt schon immer großen Wert auf Balance und das merkt man deutlich an den mitwachsenden Kettenstreben, welche in Größe Large 445 mm lang sind und mit einem 480 mm langen Reach kombiniert werden. Der Lenkwinkel ist mit 64,5° flach gewählt.
Größe | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Sattelrohr | 395 mm | 420 mm | 445 mm | 470 mm |
Oberrohr | 573 mm | 596 mm | 617 mm | 645 mm |
Steuerrohr | 100 mm | 115 mm | 130 mm | 145 mm |
Lenkwinkel | 64,5° | 64,5° | 64,5° | 64,5° |
Sitzwinkel | 71,0° | 72,5° | 74,0° | 74,0° |
Kettenstrebe | 440 mm | 440 mm | 445 mm | 450 mm |
Tretlagerabsenkung | 35 mm | 35 mm | 35 mm | 35 mm |
Radstand | 1.197 mm | 1.233 mm | 1.269 mm | 1.305 mm |
Reach | 430 mm | 455 mm | 480 mm | 505 mm |
Stack | 621 mm | 643 mm | 657 mm | 670 mm |
Lass laufen, Junge! Das RAAW bügelt einfach alles platt!
Gebaut für Highspeed – Das RAAW Madonna V2 auf dem Trail
Auf dem Weg zu unserer gezeiteten Test-Stage haben wir immer einen schnellen, roughen Trail zum Einfahren unter die Räder genommen. Hier haben wir mit dem RAAW garantiert die Bremse am längsten offen gelassen. Das Bike liegt extrem satt und vermittelt enormes Selbstvertrauen. Man steht tief integriert im Bike, hat massig Grip und fühlt sich unzerstörbar. Trotz des super feinfühligen Hecks sackt das RAAW nicht weg, sondern bietet guten Gegenhalt und eine angenehme Progression. Auch das höhere Gewicht zahlt sich hier aus und sorgt für einen stabilen Geradeauslauf. Auf unserer Teststrecke mit vielen hängenden Kurven punktet das Madonna mit einer sehr guten Gewichtsverteilung. Auch ohne große Gewichtsverlagerung hat man sehr guten Grip auf beiden Laufrädern.
Enge Sektionen sind kein Problem, brauchen aber Kraft.
Allerdings merkt man hier die Länge des Bikes. Durch den langen Radstand ist das Rad zwar sehr laufruhig, schnelle Richtungswechsel und enge Sektionen verlangen aber viel Körpereinsatz. Auch das Fahrwerk, welches zwar nicht wegsackt, aber tief im Federweg steht, fordert dann Input. Während man Bikes wie das Lapierre oder Canyon sehr intuitiv fährt und flink navigieren kann, will das Madonna eher wie ein Downhill-Bike gefahren werden. Das bedeutet, dass man sehr bewusst mit dem Körpergewicht das Fahrwerk mit Energie auflädt und diese dann beim Ausfedern nutzt, um Richtungswechsel zu vollführen. Im Kampf gegen die Uhr verliert das RAAW dadurch Zeit. Wer allerdings am liebsten die härtesten Trails runter hämmert, den ganzen Sonntag Bikepark-Laps abreißt und dabei möglichst sicher und komfortabel unterwegs ist, wird das RAAW lieben.
Wie fährt sich das Madonna im Vergleich zur Konkurrenz?
Zwischen dem RAAW Madonna und dem GT Force Carbon liegen Welten! Während das RAAW erst bei Highspeed richtig zum Leben erwacht, fallen einem beim GT dann schon fast die Pupillen aus dem Kopf. Allerdings ändert sich das Blatt, sobald ein Trail enger und verwinkelter wird. Hier springt das GT wie ein Hase um die Ecken und das Madonna rollt gemütlich hinterher. Doch Rennen gewinnt man bekanntlich in den Kurven. Vor allem in den ganz engen. Eine Balance zwischen den beiden Bikes bietet das Canyon oder das Lapierre.
Unterschiede zum Serien-Bike
- NEWMEN Carbon-Laufräder
- Vecnum-Sattelstütze
- MAXXIS Doubledown-Reifen
- ENVE-Carbon-Lenker
- OneUp-Griffe
Fazit
Das RAAW Madonna V2 ist kein klassisches Enduro-Race-Bike. Es ist vielmehr ein Baller-Bike für Highspeed-Tracks und Downhill-Strecken. Dabei vermittelt es dank seiner super ausgewogenen Geometrie und dem klasse Fahrwerk enorme Sicherheit und ist gutmütig und einfach zu fahren. In engen Sektionen allerdings verliert es im Vergleich zu den schnellsten Bikes im Test an Zeit.
Tops
- ausgewogenes, sicheres und gutmütiges Handling
- enorme Bewegungsfreiheit auf dem Rad
- potentes Fahrwerk
Flops
- hohes Gewicht
- in engen Sektionen sperrig
Mehr Informationen findet ihr auf raawmtb.com
Das Testfeld
Noch mehr Testbikes, wichtige Erkenntnisse und Trends für die kommende Saison gefällig? Dann schau auf jeden Fall noch mal in unsere Übersicht zum ultimativen Test des schnellsten Enduro-Race-Bike.
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