Willkommen in der Zukunft – endlich ist eine zuverlässige Drahtlose-Technologie mit echten Performance-Vorteilen hier! Die neue RockShox Reverb AXS ist die neue Benchmark unter den Teleskopsattelstützen, schlägt allerdings auch mit satten 800 € zu Buche. Kann eine Sattelstütze so viel Geld wert sein?
Hier findet ihr unseren Übersichtsartikel „Die beste Teleskopsattelstütze im Test“.
Die Installation der neuen RockShox Reverb AXS funktioniert wie folgt: Steckt die Sattelstütze in den Rahmen, befestigt den Bedienhebel am Lenker, koppelt die beiden und … fahrt los! Dank der verschlüsselten neuen AXS-Datenübertragung hat RockShox uns endlich eine elektronische drahtlose Teleskopsattelstütze beschert, die mindestens genauso gut wie eine standardmäßige Teleskopstütze funktioniert – genau genommen sogar besser. Der drahtlose Remote-Hebel wird via Matchmaker-Klemme befestigt und bietet ein riesiges Paddel zur Aktivierung der Stütze, das man unmöglich mit dem Daumen verfehlen kann. Die Sattelstütze wird angetrieben von einem kleinen, wiederaufladbaren Akku, der laut Hersteller ca. 40 Fahrstunden lang durchhalten sollte. Während unseres Tests erschien uns diese Zahl zwar ein wenig optimistisch, doch wir mussten uns nicht häufiger als alle paar Wochen um das Aufladen kümmern, selbst wenn wir täglich unterwegs waren. Der Akku benötigt nur eine Stunde zum Laden und eine LED an der Rückseite der Teleskopsattelstütze zeigt den Ladestand an: grün für voll, rot für 50 % und rot blinkend, wenn es Richtung Reserve geht. Der Remote-Hebel wird durch eine 2032-Knopfzelle gespeist, die laut Hersteller zwei Jahre lang halten sollte. Wenn sie dann ihren Geist aufgibt, ist eine Ersatz-Batterie schnell beschafft. Die neue Reverb AXS besitzt neben der drahtlosen Technologie auch ein überarbeitetes Innenleben mit hydraulischer IFP-Kartusche. Da es bei der elektronischen Version am Fuß der Stütze keinen Bedarf für eine Auslöseeinheit via Kabel gibt, hat RockShox an dieser Stelle ein Entlüftungsventil angebracht, das es euch erlaubt, die IFP-Kartusche innerhalb von Sekunden zu entlüften, sollte die Sattelstütze sich einmal schwammig anfühlen. Fahrt die Sattelstütze dafür komplett aus, dreht sie einfach um, haltet das Entlüftungsventil gedrückt und komprimiert sie, so weit es geht. Während unseres Tests mussten wir diese Funktion allerdings kein einziges Mal gebrauchen. Um Platz zu schaffen für die AXS-Einheit wurde die Sattelklemmung komplett neu designt. Sie verfügt nun über eine einzelne Schraube, mit der sich der Sattel weniger fummelig befestigen lässt – und dank der neuen „Tilt“-Einstellung kann man auch die Sattelneigung mühelos verstellen.
Auf dem Trail arbeitet die RockShox Reverb AXS-Teleskopsattelstütze auf einem deutlich anderen Level als ihre Konkurrenz.
Stütze | Preis | Gesamtlänge1 | Maximale Einstecktiefe2 | Fahrhöhe3 | Stack-Höhe4 | Hub [mm] | Gewicht (inkl. Hebel) | Mechanismus |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
RockShox Reverb AXS | 800 € | 470 mm | 245 mm | 190 mm | 75 mm | 100 – 125 – 150 – 170 | 650 g | Wireless |
Die Teleskopstütze ist erhältlich mit 100, 125, 150 und 170 mm Verstellweg und auch mit ovalen Sattelgestellen kompatibel. Am Kopf der Stütze ist ein wenig laterales Spiel spürbar, allerdings nicht, wenn man auf den Sattel sitzt. Kleine Nachteile gibt es trotzdem: Die Sattelstütze ist etwas schwerer und ihr klobiger Kopf ist nicht die schönste Lösung. Außerdem sollte man nicht vergessen, sie regelmäßig zu laden, und auch wenn das keine große Sache ist, ist die RockShox-Sattelstütze die einzige im Test, bei der es diesen Punkt zu beachten gilt. Auch die Stack-Höhe ist ziemlich hoch, wodurch es passieren kann, dass Fahrer mit kurzen Beinen auf etwas Verstellweg verzichten müssen, wenn der Platz oberhalb der Sattelklemme begrenzt ist. Andererseits sorgt das Fehlen einer Auslöseeinheit am Fuß der Reverb AXS dafür, dass nur eine sehr geringe Einstecktiefe erforderlich ist – perfekt, wenn euer Bike ein geknicktes Sitzrohr hat.
Ein kurzer Druck auf den taktilen Knopf des 56 g leichten Remote-Hebels setzt die Stütze in Bewegung und sobald der Knopf losgelassen wird, stoppt sie wieder – weitaus schneller und deutlich präziser, als es mit jeglicher hydraulisch oder per Seilzug aktivierten Sattelstütze möglich ist. Diese leichtgängige und verzögerungsfreie Aktivierung sorgt in Kombination mit dem herrlich gedämpften Betrieb dank des überarbeiteten Innenlebens dafür, dass ihr die Stütze mit haargenauer Präzision an jedem Punkt ihres Verstellweges anhalten könnt. Die RockShox Reverb AXS gleitet genauso geschmeidig durch ihren Verstellweg wie die RockShox Reverb und punktet auch mit dem gleichen federleichten Losbrechmoment, das schon ihre Vorgängerin so herausragend machte. Damit nicht genug, ergänzt sie diese Zutaten noch um eine kinderleichte Installation und lässt sich außerdem leichter und kontrollierter auslösen, als jede andere Sattelstütze auf dem Markt. Sie ist allerdings so sündhaft teuer, dass sie sicherlich nicht für jeden gemacht ist. Doch die Zukunft ist endlich da – zumindest für alle mit tiefen Taschen.
Fazit
Was das Thema Performance angeht, spielt die neue RockShox Reverb AXS-Teleskopsattelstütze auf einem neuen Level. Ja, sie ist teuer, und ja, sie hat eine größere Stack-Höhe als die standardmäßige RockShox Reverb C1. Aber sie verfügt eben auch über die leichtgängigste Funktion sowie präziseste Steuerung aller Sattelstützen im Test – und was ihre Installation sowie Technik angeht, agiert sie auf einem neuen Niveau. Sie ist zwar nicht perfekt, doch wir sind zuversichtlich, dass drahtlose Technik in Zukunft der neue Standard für Teleskopsattelstützen sein wird – und daher sichert sie sich unseren Testsieg.
Tops
- Performance auf einem neuen Level
- kabellose Installation
Flops
- hoher Stack
- Akku erfordert Aufladung
Mehr Info findet ihr in unserer Vorstellung der Reverb AXS oder unter: sram.com.
Hier findet ihr unseren Übersichtsartikel „Die beste Teleskopsattelstütze im Test“.
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