Rotor 1×13 – erste Schaltung mit 13 Gängen und 520% Bandbreite
Wow! Das ging ja schnell: gerade eben haben die beiden Schaltungs-Giganten ihre neuesten 1×12-Antriebe präsentiert, da kommt der spanische Underdog Rotor und zeigt eine neue 1×13 Schaltung mit bis zu 520% Übersetzungsbandbreite. Doch damit nicht genug! Die Schaltung setzt statt auf einen klassischen Seilzug auf ein hydraulisches System.
Mit Schaltungs-Komponenten kennt Rotor sich aus. Die Spanische Firma ist schon seit jahren für ihre ovalen Kettenblätter bekannt und hat außerdem bereits seit einiger Zeit bereits eine hydraulische Schaltung im Angebot – die Rennrad-Gruppe-UNO. Mit dem Know How aus dieser Gruppe, haben die Spanier jetzt ihre neue 13-fach-Gruppe gebaut.
Die Rotor 1×13 ist nicht nur für den Rennrad- oder Gravel-Einsatz konzipiert sondern soll ebenso im Mountainbike-Bereich funktionieren. Möglich wird das durch verschiedene Kassetten und Schalthebel. Das Schaltwerk selbst ist bei allen Schaltungen das gleiche.
Die Rotor 1×13 Mountainbike Kassetten
Für den Mountainbike Bereich bietet Rotor zwei Kassetten an. Eine sehr fein abgestufte 10-46 und eine 10-52 mit satten 520% Übersetzungsbandbreite. Die Kassette ist zweiteilig und besteht aus sieben Stahl-Ritzeln im unteren Bereich und sechs Alu-Ritzeln im oberen Bereich. Trotz des Plus an Übersetzungsbandbreite ist die Kassette lt. Rotor bis zu 30 g leichter als die Topmodelle von SRAM und Shimano.
Das Schaltwerk der Rotor 1×13
Schon beim ersten Blick auf neue Rotor Schaltwerk wird klar, das hier etwas anders ist als bei den bisher bekannten Mountainbike-Schaltungen. Im großen Kasten hinter dem Parallelogramm sitzt die Hydraulikeinheit der Schaltung. Anders als bei anderen Schaltungen, sitzt hier auch die Rasterung der einzelnen Gangsprünge. Ein Stift am Schaltwerk soll es im Falle eines Defekts der Hydraulikleitung ermöglichen, das Schaltwerk in einzelnen Gängen zu fixieren.
Der Schalthebel der Rotor 1×13
Der Schalthebel ist das unauffälligste Teil der neuen Rotor 1×13-Schaltung. Durch den Wegfall der Rasterung am Hebel fällt er super minimalistisch aus. Mit ihm kann sowohl ein einzelner Gang als auch mehrere Gänge gleichzeitig geschalten werden.
Spezielle Naben für die Roto 1×13
Es ist der wohl größte Nachteil der neuen Rotor 1×13-Schaltung. Die Kassette passt nur auf die Rotor eigene Nabe. Der Grund: das 13er Ritzel sitzt neben dem Shimano HG-Freilaufkörper und verschiebt den gesamten Speichenschirm weiter nach innen. Natürlich wird der Speichenwinkel dadurch steiler – inwieweit das die Steifigkeit und Stabilität des Hinterrads beeinflusst bleibt abzuwarten.
Preise und Verfügbarkeit der Rotor 1×13
Verfügbar soll die neue Rotor ab Mitte des nächsten Jahres sein. Preislich wird sie dann in etwa gleich auf liegen wie die Konkurrenz von SRAM und Shimano.
Unsere Meinung zur neuen Rotor 1×13
Die neue Rotor 1×13 wirkt auf den ersten Blick wie eine echte Revolution. Mehr Gänge, mehr Bandbreite, weniger Gewicht und obendrein, leichtgängige, hydraulische Schaltvorgänge. Hier erkennt man das gesamte Know-How Rotors. Allerdings bleibt abzuwarten wie gut die Schaltung in der Praxis wirklich funktioniert, wie gut z.B. die Dämpfung des Schaltwerks ist, wie zuverlässig das Hydrauliksystem. Möglicherweise ist die Rotor 1×13 auch nur eine Lösung für ein Problem, das es bisher gar nicht gab. So hatten wir bisher nie das Gefühl, dass die Gangsprünge der SRAM Eagle oder Shimano XTR zu groß oder die Übersetzungsbandbreite zu klein waren. Dennoch wird die Schaltung sicher einige Fans finden, die dann auch die spezielle Nabe in Kauf nehmen.
Weitere Informationen findet ihr in Kürze auf rotorbike.com
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