Nachdem Schwalbe die Enduro-Welt zuletzt mit der hervorragenden Super Gravity Karkasse bereichert hat, haben die Entwickler bei Schwalbe wieder einmal ihren Innovationsgeist unter Beweis gestellt: Zusammen mit Syntace entwickelten sie ein neues Reifensystem, das das Fahren mit extrem geringem Luftdruck ermöglicht. Der Trick: Im Inneren der Reifen befinden sich zwei getrennte Luftkammern.

Schwalbe Dual Chamber reifen

Jeder Reifen ist in zwei Kammern aufgeteilt, beide benötigen keinen Schlauch. Die Äußere, direkt unter der Lauffläche des Reifens, wird mit extrem niedrigen Drücken von rund 1 Bar (15 Psi) oder weniger befüllt, damit der Reifen den bestmöglichen Grip generiert. Die innere Kammer zur Felge hingegen wird mit recht hohem Druck befüllt, um dem Reifen genügend Stabilität zu verleihen, damit er auch bei aggressiven Richtungswechseln nicht weg knickt und, um die Felge vor Durchschlägen zu schützen.

Die Kombination der beiden unterschiedlichen Luftdrücke sorgt also für eine Art progressiven Widerstand, wenn der Reifen komprimiert wird – eine Idee mit jeder Menge Potential! Schwalbe wird die neue Technik zunächst bei den Enduro und Gravity Reifen einführen, später soll das System auch bei leichteren Reifen Einzug halten. Apropos Gewicht: Laut Schwalbe bringt die zusätzliche Kammer lediglich 200 Gramm mehr auf die Waage als der herkömmliche Reifen. In Anbetracht der Tatsache, dass kein Schlauch (ca 190 Gramm) mehr benötigt wird, ergibt sich also fast kein Mehrgewicht. Natürlich braucht man eine Felge mit zwei Ventilen, Syntace wird hier passende Modelle anbieten.

Wir können es kaum erwarten, dieses spannende Produkt zu testen und werden euch natürlich so bald wie möglich mit einem Testbericht versorgen.

Text: Aaron Steinke Fotos: Robin Schmitt


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Über den Autor

Aaron Steinke

Aaron war der erste Mitarbeiter unseres Unternehmens, hat es tatkräftig mit aufgebaut und dabei den Auftritt und die Ausrichtung unserer Magazine maßgeblich mitgeprägt. Seit Mitte 2020 verfolgt er eigene Projekte, berät und unterstützt uns aber weiterhin bei Marketing- und Technik-Themen. Viele Jahre lang konnte man Aaron vor allem auf spaßorientierten Enduro-Rennen finden, in letzter Zeit auch vermehrt auf dem Rennrad – es lebe die Freiheit auf zwei Rädern!