Mitten im Geschehen sein, alles vom Trail mitbekommen und sich den Fahrtwind ins Gesicht wehen lassen wie ein großer Shredder: Es gibt für Kids zwar bequemere Möglichkeiten, bei euch auf dem Bike mitzufahren – aber kaum eine so puristische wie den Shotgun Pro MTB-Kindersitz.

Shotgun Pro MTB Kindersitz
Shotgun Pro MTB-Kindersitz | für Kinder ab 2 Jahre bis 27 kg | 220 € | Hersteller-Website

Einen ausführliche Kaufberatung rund um Kinderfahrräder, Anhänger und Kindersitze Sitze findet ihr hier: Kinderfahrrad-Kaufberatung – 11 spannende Konzepte in der Übersicht. Wenn schon sicher ist, dass es ein trail-tauglicher MTB-Kindersitz werden soll, werdet ihr in unserem vorherigen MTB-Kindersitz Vergleichstest fündig.

Mit dem Shotgun Pro MTB sitzt euer Kind direkt vor euch auf eurem Rad, stützt seine Füße links und rechts vom Rahmen in Trittschlaufen ab und hält sich direkt an eurem Lenker fest. Damit erlebt es Fahrtwind und Dreckspritzer ungefiltert und noch bevor sie bei euch selbst ankommen! Ihr könnt den Shotgun werkzeuglos von Rad zu Rad mitnehmen und ihn auch einfach abnehmen, wenn ihr mal ohne Kind ballern gehen wollt. Dabei bleiben keine störenden Montageteile am Rad zurück.

Anders als beim Vorgängermodell, bei dem der Sattel direkt auf das Oberrohr geklemmt wurde, sitzt das Kind beim Shotgun Pro auf einer zusätzlichen Strebe, die unterhalb des Vorbaus und an der Sattelstütze befestigt wird. Vorne stülpt ihr dazu zunächst den mitgelieferten Montagering in der Dimension eines 10 mm hohen Spacers unterhalb des Vorbaus auf das Steuerrohr. Achtung: Unter unserem kurzen Vorbau in 45 mm Länge hatte der Montagering nicht ausreichend Platz und wir mussten einen zusätzlichen Spacer einlegen. Wenn ihr euer Steuerrohr bereits maximal gekürzt habt und es keinen Platz für Spacer hergibt, habt ihr mit dem Shotgun ein Problem. Am hinteren Ende wird die Strebe des Shotgun um die Sattelstütze geklemmt. Hierfür reicht eine Fingerbreite Platz.

Den Sattel und die Fußtritte könnt ihr in Position und Neigung einstellen. Sollte die gut bebilderte Aufbauanleitung noch Fragen offen lassen, bringt euch ein QR-Code auf dem Karton direkt zu einer Videoanleitung. Spätestens damit sollte alles klar sein. Achtet aber beim Festziehen der Schrauben darauf, dass ihr die vorgegebenen Drehmomente einhaltet, damit auf dem Trail nichts locker wird!

Den fertig aufgebauten Sitz könnt ihr mit wenigen Handgriffen am Rad montieren und wieder abnehmen. Dank dem zweiten mitgelieferten Vorbauring kann sogar ein weiteres Rad für den Shotgun-Sitz präpariert werden, sodass ihr durchtauschen könnt. Fragt aber vor Nutzung vorsichtshalber in eurem Radladen nach, was der Hersteller eures Fahrrads zur Nutzung des Shotgun sagt. Die Anbringung und das Zusatzgewicht könnte Einfluss auf Garantieansprüche und Gewichtsfreigaben haben. Generell dürft ihr den Shotgun nicht überall nutzen – in Österreich beispielsweise müssen Kindersitze grundsätzlich hinter dem Sattel montiert sein.

Der Shotgun Pro in seinem dezenten Schwarz fühlt sich wertig und solide an! Im Trockentest steckte die Konstruktion sogar ein kurzes Probesitzen durch unseren Testchef Felix locker weg. Und der wiegt … räusper … mehr als 27 kg. Gleichzeitig bietet die Strebe aber auch etwas Flex, wodurch die kleinen Passagiere leicht gefedert auf ihrem Sattel sitzen. Möglicherweise ist euer 35 mm dicker Lenker zu groß, um von Kinderhänden sicher gegriffen zu werden. Und wenn die Hand eures Kinds einmal abrutscht, kann es sich am Vorbau stoßen, wenn ihr den nicht vorher selbst abgepolstert habt. Hier können die optionalen Zusatzgriffe von Shotgun (40 €) interessant für euch sein.

Vorne
Der Sitz wird einfach per Schraube an den dafür vorgesehenen Spacer montiert.
Hinten
Mit einem Schnellspanner lässt sich der Sitz an eurer Stütze festmachen. Viel Platz benötigt es dafür nicht.
Wilder Ritt
Durch die Schlaufen und Rasten hat euer Kind einen sicheren Halt während der Fahrt. Sie lassen sich durch die beiden Schrauben einfach in Länge und Ausrichtung anpassen.
Undercover
Ohne den Shotgun-Sitz ist an eurem Bike kaum etwas davon zu sehen. Lediglich der spezielle Spacer bleibt übrig.

Auf dem Shotgun haben die Kids den Fahrtwind im Gesicht und spüren die Lenkbewegungen mit eigenen Händen. Mehr Trail geht nicht, ohne selbst zu fahren! Bei so viel Action müssen die Kids aber fit und wach sein, um sicher mitfahren zu können. Für lange Touren würden wir lieber zu anderen Kindersitzen mit mehr Unterstützung greifen. Doch um unsere Nachwuchs-Shredder gleich mal mit dem MTB-Fieber zu infizieren, ist der Shotgun klasse!

Tops

  • pures Trail-Feeling
  • solide Verarbeitung
  • schneller Abbau und Wechsel zwischen Bikes

Flops

  • kaum Sicherung für das Kind

Mehr Informationen findet ihr unter kidsrideshotgun.de

11 spannende Konzepte in der Übersicht

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Kinderfahrrad-Kaufberatung – 11 spannende Konzepte in der Übersicht

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Text: Moritz Geisreiter, Peter Walker, Felix Stix Fotos: Peter Walker, Daniel Geiger