Specialized war einer der Pioniere, die schon vor einigen Jahren auf 29″-Laufräder bei Endurobikes gesetzt haben. Einige Jahre war das Specialized Enduro 29 nun nahezu unverändert erhältlich, bis Mitte letzten Jahres der Nachfolger präsentiert wurde. In diesem Test musste sich das Basismodell beweisen.
Einen Überblick über das Testfeld erhaltet ihr hier: SOOOOO F#%$&NG ENDURO: 11 Endurobikes unter 4.000 € im Test

Specialized Enduro Comp 29 | 160/155 mm (v/h) | 14,47 kg | 3.299 €

Das Specialized Enduro hat mittlerweile Legendenstatus erreicht. Mit seinem Namen definiert es eine Art, biken zu gehen: entspannt bergauf, rasant bergab. Mit 165 mm Federweg am Heck, gepaart mit großen 29″-Laufrädern, sollte es bergab keine Grenzen geben. Das Enduro 29 Comp ist mit 3.299 € das zweitgünstigste Bike im Test – und das sieht man ihm auch etwas an. Wer auf Bling-Bling steht, sollte lieber ins Schaufenster eines Juweliers starren. Hier gibt es auf den ersten Blick nur Hausmannskost statt Sterneküche. Der SRAM NX-Antrieb, gepaart mit einer 10–42-Kassette, besitzt zwar ausreichend Bandbreite, erledigt Gangwechsel aber natürlich nicht ganz so knackig wie teurere Konkurrenten. Eine Schwäche leistet sich das Enduro aber nicht, die gesamte Ausstattung ist stimmig. Das einzige wünschenswerte Upgrade wäre eine Sattelstütze mit 150 mm Hub.

[emaillocker id=”153850″]
„Raus aus dem Shop, rauf auf den Trail – das Specialized Enduro Comp 29 ist direkt ready to rumble!“

Direkt nach dem Aufsteigen wird klar: Hier sitzt man auf einem Specialized. Die Sitzposition ist gewohnt komfortabel, hier herrscht Wohlfühl-Flair. Selbst lange Touren verlieren bei so viel Komfort ihren Schrecken. Mit 14,47 kg ist das Enduro Comp 29 das schwerste Bike im Test – doch das merkt man ihm nicht an. Weder bergauf noch beim Handling bergab macht sich das Gewicht negativ bemerkbar. Richtungswechsel erledigt das Specialized super definiert. Die Balance ist extrem ausgewogen.

Die im Vergleich zum Vorgänger etwas längeren Kettenstreben (432 mm) und der für ein 29er flache Lenkwinkel (66°) halten das Bike bei höheren Geschwindigkeiten sicher auf Kurs. Es vermittelt mehr Selbstvertrauen als jedes andere Rad im Test, es ermutigt den Fahrer, die radikalsten Linien zu fahren, und ist gleichzeitig unglaublich gutmütig im Handling. Das Fahrwerk arbeitet ebenfalls sehr feinfühlig und schluckt selbst große Brocken kommentarlos weg.

Helm Smith Forefront | Brille Smith PivLock | Jersey Race Face Stage LS | Shorts Race Face Podium

Das Specialized Enduro 29 Comp im Detail

Federgabel RockShox Yari RC 160 mm
Dämpfer RockShox Monarch Plus 155 mm
Bremsen SRAM GUIDE R
Schaltung SRAM NX
Sattelstütze Specialized Command Post IRCC
Vorbau Specialized Trail 50 mm
Lenker Specilized DH 780 mm
Reifen Specialized Butcher Grid / Specialized Slaughter Grid
Laufradsatz Roval Traverse 29

Size up
Die Lager des Specialized Enduro waren in der Vergangenheit nicht immer die haltbarsten. Beim neuen Modell haben die Amerikaner nach eigenen Angaben nachgebessert und verbauen zusätzlich überall gleich große Lager. Dadurch muss man keine teuren Komplett-Lagerkits kaufen.
Praktisch
Nie mit einem komplett falschen Setup fahren: Speziell Anfängern fällt die Abstimmung des Dämpfers häufig schwer. Das Auto-SAG-Ventil erleichtert die Arbeit und garantiert so maximalen Fahrspaß.
Besser klein als groß
Häufig verbauen Hersteller bei 1-fach-Antrieben zu große Kettenblätter. Steile Anstiege werden dann für weniger trainierte Fahrer zur Qual. Specialized setzt auf ein 28-Zahn-Kettenblatt, das in Verbindung mit den großen Laufrädern optimal passt.
Zukunftsmusik
Aktuell verfügt das Specialized Enduro 29 über eine Command Post-Sattelstütze mit 125 mm Hub. Die steckt jedoch mit einem Shim im Sattelrohr, das eigentlich für eine dickere Stütze konzipiert wurde. Wir sind gespannt, was Specialized hier in Zukunft vorstellt.
[/emaillocker]

Die Geometrie des Specialized Enduro 29

Größe S M L XL
Sattelrohr 396 mm 430 mm 468 mm 523 mm
Oberrohr [A] 555 mm 575 mm 600 mm 625 mm
Lenkwinkel [D] 66 ° 66 ° 66 ° 66 °
Sitzwinkel [B] 76,5 ° 76,5 ° 76,5 ° 76,5 °°
Kettenstrebe [C] 432 mm 432 mm 432 mm 432 mm
BB Drop [J] 19 mm 19 mm 19 mm 19 mm
Radstand [E] 1159 mm 1179 mm 1205 mm 1231 mm
Reach [G] 410 mm 430 mm 450 mm 470 mm
Stack [H] 609 mm 609 mm 622 mm 636 mm
Laufradgröße [F] 29″ 29″ 29″ 29″

Fazit

Das Specialized Enduro 29 besitzt zwar nicht die beste Ausstattung, dafür aber das mit Abstand beste Handling im Test. Kein Bike fährt sich ausgewogener, keines vermittelt mehr Sicherheit, keines macht mehr Spaß. Verdienter Testsieg! Und das Beste: Bei einem Preis von 3.299 € bleibt Tuningfreunden noch Budget für Upgrades.

Stärken

– pusht dein Selbstbewusstsein
– agil und laufruhig zugleich
– super komfortabel

Schwächen

– Ausstattung eher günstig
– Farben lassen das Bike billig wirken
– schwer (aber nicht spürbar)


Weitere Informationen findet ihr auf specialized.com!

Das Testfeld

Einen Überblick über das Testfeld erhaltet ihr hier: SOOOOO F#%$&NG ENDURO: 11 Endurobikes unter 4.000 € im Test

Alle Bikes im Test: Bergamont ENCORE 9.0 | Canyon Strive CF 7.0 Race | Giant Reign 1.5 LTD | Merida ONE-SIXTY 5000 | Propain Tyee CF Free | Radon SWOOP 170 10.0 | Rose UNCLE JIMBO 3 | Trek Remedy 9 Race Shop Limited | VOTEC VE ELITE 2017 | YT CAPRA CF PRO


Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als ENDURO-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, das die Mountainbike-Welt auch weiter ein kostenloses und unabhängiges Leitmedium hat. Jetzt Supporter werden!