Wer glaubt, das Specialized S-Works Stumpjumper sei so langsam etwas in die Jahre gekommen, der irrt! Mit dem kompletten Öhlins-Fahrwerk und einer überarbeiteten SWAT-Integration ist das Bike besser denn je! Reicht das für den Testsieg?

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Everyday Heroes! – 6 edle Trailbikes für maximalen Fahrspaß im Test

Specialized S-Works Stumpjumper | 150/135 mm (v/h) | 12,88 kg | 8.999 €

Einen Specialized-Schriftzug sucht man auf dem Stumpjumper vergebens. Stattdessen macht das S-Works-Logo am Unterrohr Szenekennern klar, dass es sich bei dem Rad um die Topversion der Modellpalette handelt. Kein Wunder also, dass die Ausstattung keine Wünsche offen lässt. Typisch Specialized, besitzt auch das Stumpy ein Öhlins-Fahrwerk mit RXF 36-Federgabel (150 mm) und einem STX-Dämpfer (135 mm). Letzterer lässt sich via Auto-SAG-Ventil und einer reduzierten Anzahl an Klicks relativ einfach und effektiv an die persönlichen Bedürfnisse anpassen. Die Federgabel erfordert mit ihren zwei Luftkammern dagegen etwas mehr Geduld und Know-how. Außer den SRAM Guide RS-Carbonbremsen und der SRAM X01-Schaltung kommen die meisten Komponenten von Specialized direkt. Darunter auch die edlen Traverse SL-Carbonlaufräder sowie die bekannte Command Post, welche leider nach wie vor über lediglich 125 mm Verstellbereich verfügt.

Ein echtes Highlight ist das überarbeitete SWAT-System, bei dem sich das Minitool jederzeit griffbereit im Steuerrohr befindet. Außerdem verfügt das Stumpy natürlich über die bekannte SWAT-Box im Unterrohr, in der ein Schlauch, eine Pumpe und weitere Tools Platz finden – genial!

  Dieses Bike mag es hart! Das Specialized Stumpjumper kennt bergab keine Grenzen!

Die Sitzposition auf dem Specialized Stumpjumper fällt aufgrund des langen Steuerrohrs, des Riser-Lenkers und des nach oben gerichteten Vorbaus sehr aufrecht aus. Angenehm entspannt nimmt man Platz, bereit, die nächsten Stunden den Sattel nicht mehr zu verlassen. Der Hinterbau bleibt auch im offenen Modus angenehm ruhig, das ist gut, denn komplett verhärten lässt sich der Dämpfer ohnehin nicht. Die Stunde des Stumpjumper schlägt aber sowieso in der Abfahrt! Mit keinem Bike war der Trailspeed in diesem Test höher. Das Fahrwerk arbeitet extrem feinfühlig und sehr definiert. Der Hinterbau saugt Unebenheiten förmlich auf und fühlt sich nach deutlich mehr an als den offiziellen 135 mm Federweg. Dank des tiefen Tretlagers (33 mm BB-Drop) steht man als Fahrer sehr gut integriert im Bike. Kurven lassen sich mit sehr viel Druck fahren und trotz des kurzen Reach (431 mm Gr. L) ist das Stumpjumper sehr laufruhig und extrem gutmütig im Handling. Das Rad erfordert wenig Körpereinsatz und setzt Richtungswechsel sehr berechenbar um. Wer gern Manuals zieht und an Kanten abspringt, wird das Stumpy lieben!

Helm Specialized Ambush | Brille Oakley Jawbreaker | Jersey ION TEE LS TRAZE AMP Shorts ION SCRUB AMP Rucksack ION Rampart 8

Das Specialized S-Works Stumpjumper im Detail

Federgabel Öhlins RXF 36 150 mm
Dämpfer Öhlins STX 135 mm
Bremsen SRAM Guide RS Carbon
Schaltung SRAM XX1/X01 Eagle
Sattelstütze Specialized Command Post 125 mm
Vorbau Syntace F109 60 mm
Lenker Specialized Trail Carbon 780 mm
Reifen Specialized Butcher/Purgatory (v/h)
Laufradsatz Roval Traverse SL 29″
Gewicht 12,88 kg
Preis 8.999 €

Exklusiv
Specialized setzt auf eine enge Kooperation mit Öhlins. Das Fahrwerk funktioniert sehr gut, speziell die Federgabel erfordert aber Geduld und Know-how beim Setup.
Erhaben
Das Specialized-Logo am Steuerrohr sieht einfach nur verdammt schick und edel aus!
Veraltet
Die Command Post funktioniert zwar sehr zuverlässig, ist in ihrer Funktion aber mittlerweile veraltet. Wir wünschen uns ein Modell mit mehr Hub und ohne Setback.
Ultra praktisch
Das Minitool wird einfach im Steuerrohr verstaut und ist so immer sofort griffbereit!

Die Geometrie des Specialized S-Works Stumpjumper

Größe S M L XL
Sattelrohr 396 mm 430 mm 468 mm 523 mm
Oberrohr (horizontal) 563 mm 590 mm 616 mm 648 mm
Steuerrohr 95 mm 95 mm 125 mm 145 mm
Lenkwinkel 67° 67° 67° 67°
Sitzwinkel 74° 74° 74° 74°
Kettenstrebe 437 mm 437 mm 437 mm 437 mm
Tretlagerabsenkung 33 mm 33 mm 33 mm 33 mm
Radstand 1.122 mm 1.149 mm 1.179 mm 1.212 mm
Reach 386 mm 413 mm 431 mm 457 mm
Stack 618 mm 618 mm 646 mm 664 mm

Fazit

Das Specialized S-Works Stumpjumper ist ein Spaßbike erster Güte! Wer ein Rad mit top Fahrwerk und ausgewogener Geometrie sucht, wird hier fündig. Bergauf mag es das Stumpjumper eher gemütlich, dafür sind auch Ausflüge in einen Bikepark oder zu einem Endurorennen mit ihm kein Problem!

Stärken

– super sattes und definiertes Fahrwerk
– grandioses Handling
– SWAT-System macht Rucksack überflüssig

Schwächen

– bergauf eher gemächlich
– Sattelstütze nur wenig Hub

Uphill
Downhill
Laufruhe
Agilität
Preis/Leistung


Mehr Infos findet ihr unter: specialized.com

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Everyday Heroes! – 6 edle Trailbikes für maximalen Fahrspaß im Test

Alle Bikes im Test: Giant Trance Advanced 0 | Liteville 301 MK14 All Mountain | Nicolai ION-G13 QLFLINE | Scott Genius 700 Ultimate | Trek Fuel EX 9.9 29

Dieser Artikel ist aus ENDURO Ausgabe #031

Das ENDURO Mountainbike Magazin erscheint auf Deutsch und Englisch im digitalen App-Format. Ladet euch jetzt die App für iOS oder Android und lest alle Artikel auf eurem Tablet oder Smartphone. Kostenlos!


Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als ENDURO-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, das die Mountainbike-Welt auch weiter ein kostenloses und unabhängiges Leitmedium hat. Jetzt Supporter werden!

Text & Fotos: