Das Specialized Stumpjumper Comp Alloy ist nicht nur das teuerste Bike in unserem Vergleichstest, es ist obendrein auch noch am schwersten und relativ günstig ausgestattet. Dennoch war es am Ende einer der Lieblinge unserer Tester – und das hat gute Gründe.
Einen Überlick über das Testfeld findest du hier: Der spannendste Test des Jahres! – 11 Trail-Bikes um 3.000 € im Vergleich
Wer auf der Suche nach einem bezahlbaren Trail-Bike ist, muss bei Specialized trotzdem noch tief in die Tasche greifen. Das Stumpjumper Comp Alloy 29 ist das günstigste Modell im Portfolio, mit 3.099 € ist es aber kein Schnäppchen. Betrachtet man dann noch die gebotene Ausstattung, wirkt das Rad eher unattraktiv: SRAM NX-Eagle-Schaltung, Guide R-Bremsen und eine FOX 34 Rhythm-Federgabel – gemessen am Preis sollte man hier eigentlich mehr erwarten dürfen. Doch das Specialized hat etwas, das den Mehrpreis rechtfertigt: einen hochwertigen Rahmen. Das Rad sieht nicht nur super schick aus, es besitzt auch einige smarte Details. Der extra gefertigte Kettenstrebenschutz mit seinen Stufen reduziert Geräusche auf ein Minimum, das tief gezogene Oberrohr bietet maximale Bewegungsfreiheit, via Flip-Chip lässt sich die Geometrie verstellen und das geschraubte Tretlager erleichtert die Wartung. Wie das Carbon-Modell besitzt auch das Alu-Pendant die asymmetrische Strebe, die für eine optimale Steifigkeit sorgen soll. Das 14,9 kg schwere Bike hat 150 mm Federweg in Front und 140 mm am Heck. Es rollt auf einem Specialized Butcher am Vorder- und einem Purgatory-Reifen am Hinterrad – beide in 2,6” Breite. Allerdings fallen die Reifen etwas schmaler aus als Pendants von MAXXIS oder Schwalbe.
Das Specialized Stumpjumper ist ein echtes Do-it-all-Bike und begeistert überall mit enormem Fahrspaß!
Das Specialized Stumpjumper Comp Alloy 29 im Detail
Federgabel FOX 34 FLOAT Rhythm 150 mm
Dämpfer FOX FLOAT DPS 140 mm
Bremsen SRAM Guide R 200/180 mm
Antrieb SRAM NX Eagle
Sattelstütze X-Fusion Manic 150 mm
Vorbau Specialized Trail 45 mm
Lenker Specialized Trail 780 mm
Laufradsatz Roval Traverse 29″
Reifen Specialized Butcher/Purgatory 2,6″
Der Rahmen wirkt insgesamt sehr hochwertig und begeistert mit seiner dezenten Farbgebung – we like!
Der Hinterbau des Stumpjumper besitzt nur wenig Progression. Hier lohnt es sich, mit Volumen-Spacern zu experimentieren. Bergauf ist obendrein der Griff zum Verstellhebel Pflicht – das Heck wippt beim Pedalieren stark.
Schwache Bremse + kleine Scheibe = verkrampfte Arme. Wer lang und steil bergabfährt, sollte in eine bessere Bremse mit größerer Scheibe investieren.
Wo andere Hersteller sparen, punktet Specialized: Die Kontaktpunkte zum Fahrer (Sattel und Griffe) fallen sehr hochwertig und komfortabel aus.
Der eigens entwickelte Kettenstrebenschutz dämpft Schläge effektiv und unterdrückt so jedes Geräusch.
| Größe | S | M | L | XL |
|---|---|---|---|---|
| Sattelrohr | 380 mm | 410 mm | 455 mm | 505 mm |
| Oberrohr | 573 mm | 597 mm | 628 mm | 662 mm |
| Steuerrohr | 100 mm | 100 mm | 125 mm | 140 mm |
| Lenkwinkel | 66,5° | 66,5° | 66,5° | 66,5° |
| Sitzwinkel | 74,8° | 74,8° | 74,8° | 74,8° |
| Kettenstrebe | 437 mm | 437 mm | 437 mm | 437 mm |
| BB Drop | 33 mm | 33 mm | 33 mm | 33 mm |
| Radstand | 1,151 mm | 1,171 mm | 1,201 mm | 1,232 mm |
| Reach | 405 mm | 425 mm | 445 mm | 470 mm |
| Stack | 619 mm | 619 mm | 642 mm | 656 mm |
Das Specialized Stumpjumper Comp Alloy 29 im Test
Zur Sitzposition gibt es nur eines zu sagen: Sie ist ultra komfortabel. Allerdings lohnt es sich, den Sattel möglichst weit nach vorne auf der Stütze zu schieben, um nicht zu stark von hinten zu pedalieren. Das Fahrwerk arbeitet sehr feinfühlig, neigt aber nicht nur im Wiegetritt zu spürbarem Wippen. Ein Griff zur Plattformdämpfung ist daher bergauf fast obligatorisch. Macht man das, sind auch längere, steile Uphills kein Problem. Das hohe Gewicht des Bikes bemerkt man bergauf erstaunlich wenig – im Gegenteil. Das Stumpy ist wie gemacht für lange Touren.
Es ist ein Phänomen: Auf Specialized-Bikes fühlt man sich einfach auf Anhieb wohl. Das liegt vor allem an der wenig extremen Geometrie. Das Stumpy macht hier keine Ausnahme. Rein von den Werten ist das Rad sehr konservativ, fast schon altmodisch. Doch auf dem Trail merkt man davon nichts, hier begeistert das Specialized mit enormem Fahrspaß, hoher Agilität und viel Pop. Trotzdem filtert es kleine und schnell aufeinanderfolgende Schläge willig heraus. Lediglich für harte Landungen bietet es zu wenig Reserven und schlägt durch. Hier lohnt es sich für ambitionierte Fahrer, die Luftkammer via Spacer zu verkleinern und so die Progression zu erhöhen. Mit dem Stumpy kann man problemlos lange, harte Abfahrten in den Alpen unternehmen oder sich auch einmal bei einem Enduro-Rennen anmelden, allerdings sollte man vorher die Bremse upgraden. Außerdem kann das Rad in Sachen Laufruhe aufgrund des kurzen Reaches nicht ganz mit den besten Bikes im Test mithalten.
Weniger ist mehr! Specialized beweist, dass man auch ohne extreme Geometrie ein sehr gutes Bike bauen kann.
Fazit
Das Specialized Stumpjumper Comp Alloy 29 überzeugt mit seinem hochwertigen Rahmen und dem sehr ausgewogenen und spaßigen Handling. Obendrein ist das Bike sehr komfortabel und wie gemacht für lange Touren. Ambitionierte Fahrer wünschen sich vom Fahrwerk aber mehr Progression, außerdem wippt es stark bergauf. Ein Schnäppchen ist das Rad ebenfalls nicht.
Tops
- vermittelt enormen Fahrspaß
- einfaches und intuitives Handling
- sehr schicke Optik
- wirklich vielseitig
Flops
- kein effizienter Kletterer
- zu wenig Progression am Hinterbau
- kurzer Reach ist Geschmackssache
Mehr Informationen findet ihr unter: specialized.com
Das Testfeld
Einen Überlick über das Testfeld findest du hier: Der spannendste Test des Jahres! – 11 Trail-Bikes um 3.000 € im Vergleich
Alle Bikes im Test: Canyon Spectral CF 7.0 | FOCUS JAM 6.8 NINE | Giant Trance 29 2 | MERIDA ONE FORTY 800 | Propain Tyee AM Performance | RADON SLIDE TRAIL 8.0 | ROSE PIKES PEAK AM 1 | SCOTT Genius 950 | Trek Remedy 8 | YT JEFFSY 27 AL Base
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