TATZE ist ein kleiner Hersteller aus Österreich, der sich auf die Verbindungspunkte zwischen Biker und Bike spezialisiert. Sie sind bekannt dafür, Griffe und Pedale herzustellen, die sich bereits im Look von der breiten Masse abheben. Doch wie schlagen sich die LINK Composite in unserem Pedal-Vergleichstest?

Preis 89,00 € | Gewicht pro Paar 356 g | Plattformgröße (L x B x H) 112 x 99 x 13 mm |
Durchmesser Pins 3 mm | Anzahl Pins 10 | Einschraubrichtung Pins von unten | Hersteller-Website

Die TATZE LINK Composite fallen durch ihre ungewöhnliche Form direkt ins Auge. Sie bestehen, wie der Name schon sagt, aus Composite-Material – also Kunststoff. Die gleichen Pedale sind aber auch aus Aluminium und Titan erhältlich. Auch wenn sie im gesamten Testfeld mit einem Preis von 89,00 € im Mittelfeld landen, so sind es dennoch die teuersten Composite-Pedale im Test. Mit einem Gewicht von 356 g gehören sie dafür zu den leichtesten von uns getesteten Pedalen – nur die Federgewichte von LOOK können das noch unterbieten. Die LINK Composite besitzen 10 Pins pro Seite, die – wie bei allen Kunststoff-Pedalen im Test – jeweils von unten durch eine Mutter im Pedal verschraubt sind. Das macht es wiederum einfach, Pins mit den mitgelieferten Ersatzteilen auszuwechseln, wenn sie verbiegen oder abbrechen sollten. Mit einer Breite von gerade einmal 99 mm sind die TATZE die schmalsten Pedale im Test. Für die Wartung der Lager kann man das Pedal einfach mit einem 6er-Inbus öffnen, um die Achse auszubauen, wird allerdings eine schmale 8er-Nuss benötigt, die in die kleine Öffnung hineinpasst.

Die Plattform der TATZE ist sehr schmal, was für große Fahrer ungemütlich sein kann.
Die LINK Composite bieten sehr viel Grip, aber auch eine schlechte Selbstreinigung.

Das TATZE LINK Composite Pedal auf dem Trail

Stellt man seinen Fuß auf die TATZE-Pedale, findet man schnell die richtige Position. Die Achse steht weniger weit hoch als bei den anderen Composite-Pedalen, wie z. B. dem LOOK oder SIXPACK im Test, wodurch die Standfläche weniger konvex ist. Auf den konkaven Alu-Pedalen steht man dennoch intuitiver. Durch die schmale Standfläche sind die Pedale relativ weit innen und der Stand eher eng. Für Fahrer mit breiten Füßen oder Hüften kann sich das etwas unbequem anfühlen. Doch kein Composite-Pedal im Test hatte so viel Grip wie das TATZE und bis auf die kleinere Standfläche kommt es z. B. an das sehr starke Crankbrothers-Alu-Modell ran. So steht man sicher, kann seine Fußposition aber dennoch gut verändern. Wer gerne wie festgeklebt auf den Pedalen steht und das letzte Fünkchen Halt herauskitzeln möchte, der ist mit Chromag oder Nukeproof besser beraten. Ein Makel, den die LINK Composite aufweisen, ist allerdings die schlechte Selbstreinigung. Denn aufgrund der wenigen offenen Flächen können sich Dreck und Matsch leicht auf dem Pedal ansammeln.


Die LINK Composite-Pedale heben sich optisch deutlich von den anderen Pedalen ab. Zwar sind es die teuersten Composite-Pedale im Test, aber sie bieten auch viel für das Geld: Die TATZE sind leicht und haben den besten Grip aller Composite-Pedale. Dabei fühlt man sich nicht festgeklebt und kann den Fuß noch umpositionieren. Allerdings haben sie durch die wenigen offenen Flächen eine schlechte Selbstreinigung und für große Fahrer ist der Stand der Plattform zu schmal.

Tops

  • sehr guter Grip
  • geringes Gewicht

Flops

  • schlechte Selbstreinigung
  • für manche Fahrer zu schmaler Stand

Mehr Informationen findet ihr unter tatze-bike.com.


Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Die besten Pedale für Mountainbiker

Alle Pedale im Test: Acros Klickpedal | Crankbrothers Mallet E LS | Hope Union | HT T2 | Shimano XT PD-M8120 | TIME SPECIALE 12 | Chromag Dagga | Crankbrothers Stamp 7 |
Hope F22 | Look Trail Fusion | Nukeproof Horizon Pro Sam Hill | OneUp Composite Pedal | Race Face Atlas | Sixpack Kamikaze RA | SQ Lab 50X | Tatze Link Composite |


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Text: Simon Kohler Fotos: Jan Richter

Über den Autor

Simon Kohler

Simon liebt Geschwindigkeit. Als Downhill Skater ist er lange Zeit Rennen gefahren und mit seinem Longboard Alpenpässe runtergeknallt. Inzwischen hat er vier gegen zwei Reifen eingetauscht und heizt jetzt mit seinem Mountainbike auf Trails und Bikepark Lines. Bei verschiedensten Roadtrips durch die Alpen hat er seither einige der feinsten Trails Europas ausgekostet. Da er einige Zeit in Österreich gelebt hat, kennt er zudem die lokalen Bikeparks wie seine Westentasche. Durch sein Ingenieurstudium und seine Liebe zum Detail ist er ein echter Technik-Nerd und testet jetzt als Redakteur die aktuellsten Bikes und Parts auf Herz und Nieren. Als Frühaufsteher und selbsterklärter Müsli-Connaisseur lebt er sein Leben frei nach dem Motto „Powered by Oats. And also Legs.“