Erster Test: MET Parachute MCR Helm – die Renaissance eines Klassikers
Der allererste MET Parachute Full Face hat mit seinem minimalistischen Kinnbügel am Markt der Mountainbike-Helme für etliche kontroverse Diskussionen gesorgt. Auch sein Nachfolger hat die Lager nicht weniger gespalten. Die neueste Version des MET Parachute MCR sieht nicht nur um Welten besser aus als sein Vorgänger, er ist auch sicherer und lässt sich super intuitiv bedienen. Wir haben ihn bereits für euch getestet.
Der MET Parachute MCR im Detail
Helme mit abnehmbaren Kinnbügeln gibt es mittlerweile einige auf dem Markt. Allerdings haben die meisten Modelle immer mindestens einen Nachteil: Sie sind schwer, der Kinnbügel ist umständlich zu montieren, sie sind sehr warm oder sie sehen einfach nicht gut aus. Der MET Parachute MCR will durch seine cleveren Details und das schicke Design alle anderen in den Schatten stellen. Der 840 g schwere Full Face-Helm (455 g ohne Kinnbügel) ist ASTM F-1952-15/F-2032-15-zertifiziert, verfügt über ein MIPS-System im Inneren, einen magnetischen FIDLOCK-Verschluss und ein BOA-Fit-System zur sicheren Fixierung des Helms am Kopf.
MCR steht bei MET für Magnetic Chinbar Release – ein simples System um den Kinnbügel innerhalb von Sekunden zu demontieren
Der Clou des MET Parachute MCR ist sein magnetischer Verschluss, mit dem sich der Kinnbügel sehr schnell montieren und wieder abnehmen lässt. Um den Kinnbügel anzubringen, klickt man die Nasen links und rechts in den Helm und drückt dann die beiden Stifte in die vorgesehenen Löcher – dort werden sie magnetisch angezogen. Zum Lösen des Helms dreht man die beiden Verschlüsse, wodurch sich der Kinnbügel aus der Verankerung löst und zieht ihn einfach nach vorn ab.
Das Visier lässt sich in zwei Positionen verstellen, um im Uphill problemlos eine Goggle darunter zu verstauen. 21 große Belüftungsöffnungen und speziell angelegte Air-Channel sollen für eine optimale Belüftung sorgen. Das Visier ist flexibel gestaltet um im Falle eines Sturzes einfach zu verbiegen und so die Rotationsenergie zu minimieren. Schrauben mit Sollbruchstellen, wie sie sonst oft zum Einsatz kommen, sucht man dagegen vergebens. Im Lieferumfang sind zwei verschieden dicke Kinnpads inklusive, um den Fit des Helms optimal anzupassen. Apropos anpassen: Wie bereits vom MET Roam gewohnt, lässt sich auch die Höhe des Fit-Systems am Hinterkopf variieren.
Alle Details auf einen Blick
- Gewicht: Full Face 840 g; Open Face 455 g (Größe M)
- Preis: 330 €
- ASTM zertifiziert (F1952-15/F2032-15)
- flexibles, justierbares Visier
- Neck-Brace kompatibel
- MCR – Magnetic Chinbar Release
- entfernbare Kinnpads (2 größen inklusive)
- drei Größen S (52–56); M (56–58); L (58–61)
- 21 Belüftungsöffnungen mit integrierten Air-Channels
- MIPS C2 Brain Protection System
- BOA Fit-System
- eingearbeitete STRAP-Anker
- magnetischer FIDLOCK-Verschluss
- insgesamt sechs verschiedene Farboptionen verfügbar
Erster Test des MET Parachute MCR
Wir konnten den neuen MET Parachute MCR bereits in Canazei, einem Austragungsort der Enduro World Series, sowie auf unseren Hometrails testen. Mit einem Kopfumfang von 58 cm und einem eher länglichen Kopf fiel unsere Wahl auf die mittlere Größe – in Large saß der Parachute MCR vor allem seitlich zu locker. Beim Kinnbügel entschieden wir uns für die dünneren der beiden Pads. Die Montage des Kinnbügels gelingt nach einigen Wiederholungen vor allem Spiegel sehr intuitiv und funktioniert auf dem Trail auch ohne den Helm abzunehmen.
Bereits nach wenigen Versuchen nahmen wir den Kinnbügel bei jeder Gelegenheit ab, da so die Ohren frei sind und man sich so besser unterhalten kann. Je nach Stellung des Rädchens dauert es aber etwas, bis man den Hebel richtig zu fassen bekommt – speziell mit Handschuhen. Da wir ohne Rucksack gefahren sind, haben wir im Uphill den Kinnbügel einfach am seitlichen Strap unserer Hose befestigt, was einwandfrei funktionierte. Die Halbschale allein sitzt sicher und fest und kann bergauf problemlos auch ohne Kinnschutz genutzt werden.
Der MET Parachute MCR ist ein echter 2-in-1-Helm und überzeugt sowohl bergauf als auch bergab!
Auf der ersten Abfahrt ragte das Visier in der niedrigen Einstellung (die noch immer hoch ist) etwas ins Sichtfeld. Allerdings lässt sich das durch eine Verstellung des Fit-System am Hinterkopf schnell und effektiv beseitigen, somit sitzt der Helm perfekt. Die Belüftung ist sowohl mit als auch ohne Kinnbügel sehr gut – soweit wir das bei den erlebten kühlen Test-Temperaturen beurteilen können.
Auch die große SCOTT-Goggle lässt sich problemlos sowohl im Helm als auch unter dem Visier befestigen. Selbst auf ruppigen Abfahrten sitzt der Helm sehr sicher und fest und vermittelt ein hohes Sicherheitsgefühl. Einen Crash-Test haben wir zum Glück nicht mit dem Helm durchgeführt. Die große Öffnung in der Mitte des Kinnbügels sorgt auch bei anstregenden Sektionen für gute Luftzufuhr.
Verfügbarkeit
Der neue MET Parachute MCR ist ab Juni zu einem Preis von 330 € in sechs Farben bei MET-Händlern und Online-Shops verfügbar. Eine optionale, robuste Tasche gibt es als Zubehör für den Preis von 35 €.
Unser Fazit zum MET Parachute MCR
Der neue MET Parachute MCR konnte uns nicht nur mit seiner Optik, sondern auch mit der ausgeklügelten Kinnbügel-Befestigung überzeugen. Er ist ein echter 2-in-1-Helm, der sowohl mit als auch ohne Kinnbügel eine sehr gute Figur macht. Der sichere Sitz, die hochwertige Verarbeitung und die smarten Details hinterlassen alle einen insgesamt sehr positiven Eindruck. Einziger Kritikpunkt: der hohe Preis von 330 €.
Stärken
- sitzt sehr komfortabel und sicher
- einfache Montage des Kinnbügels
- gute Belüftung
- variable Einstellung für jeden Kopf
Schwächen
- hoher Preis
Mehr Infos zum neuen MET Parachute MCR findet ihr auf der MET-Homepage.
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Text: Fotos: Christoph Bayer, Boris Beyer