WhatsApp, Strava, Instagram & Co. – für die meisten von uns ist das Smartphone auch auf dem Trail ein ständiger Begleiter. Besonders widerstandsfähig sind die teuren Geräte aber meist nicht und auch robuste Schutzhüllen lösen das Problem nur begrenzt. Die US-Firma Caterpillar verfolgt dagegen einen konsequenteren Ansatz: Nicht nur die Hülle, sondern das gesamte Smartphone ist auf maximale Haltbarkeit ausgelegt und mit vielen outdoorspezifischen Features ausgestattet. Wir hatten das Topmodell CAT S50 die letzten Monate im harten Mountainbikeralltag im Einsatz.

Das CAT S50 wird mit Wasser-, Staub- und Stoßfestigkeit beworben.
Das CAT S50 wird mit Wasser-, Staub- und Stoßfestigkeit beworben.

Mal wird es in einen Topf voll kochend heißem Wasser geworfen, mal von einem VW T5-Transporter überfahren – im Internet kursieren zahlreiche Videos, die die Robustheit des CAT S50-Smartphones belegen wollen. Auch der Hersteller selbst wirbt mit Wasser-, Staub- und Sturzfestigkeit, „MIL SPEC“ prangt stolz über dem Display und zeugt davon, dass das Gerät US-amerikanische Militärstandards erfüllt. Außerdem soll sich der Touchscreen bei Regen besser bedienen lassen als der von Geräten der Konkurrenz. Alles Eigenschaften, die das CAT nach einem idealen Begleiter für Outdoor-Freaks klingen lassen.

Das 4,7" Display in Kombination mit dem dicken Schutzgehäuse erschwert  die Bedienung mit einer Hand.
Das 4,7″ Display in Kombination mit dem dicken Schutzgehäuse erschwert
die Bedienung mit einer Hand.

Erster Eindruck

Tatsächlich ergeben ein 4,7″ großes Display in Kombination mit einem dicken Schutzgehäuse nicht gerade das kleinste Exemplar seiner Gattung. Mit einem Außenmaß von 145 x 78 x 13 mm liegt das Smartphone recht sperrig in der Hand. Wer nicht mit Riesenpranken gesegnet ist, wird Schwierigkeiten haben, das Gerät mit einer Hand zu bedienen. Mit dem Daumen das obere, gegenüberliegende Eck des Displays zu erreichen, ist mit normal großen Händen nahezu unmöglich. Auch in puncto Gewicht trägt das CAT S50 ordentlich auf. Unsere Digitalwaage zeigt ganze 185 g an. Bei Konkurrenzgeräten in derselben Größenordnung sind es lediglich 120–145 g.
Power- und Lautstärkebuttons sind praktischerweise auf halber Höhe angebracht und so bequem zu erreichen. Gut verarbeitete Abdeckungen schützen sämtliche Öffnungen des Smartphones vor Staub und Wasser. Gefallen hat uns auch der Extrabutton zum Auslösen der Kamera – wer gerne auf dem Trail Fotos macht, wird dieses Feature lieben.

Das S50 überzeugt durch lange Laufzeiten, LTE Empfang und  eine gute Arbeitsgeschwindigkeit.
Das S50 überzeugt durch lange Laufzeiten, LTE Empfang und
eine gute Arbeitsgeschwindigkeit.

Technik & Ausstattung

Die Menüführung gestaltet sich übersichtlich und lässt keine Wünsche öffen, angenehmerweise setzt CAT auf eine wenig angepasste Android-Version (4.4.2 KitKat) ohne unnötigen Schnickschnack.
Ebenso wunschfrei lässt sich das CAT S50 über den Android PlayStore erweitern. Damit und dank der zuverlässigen Standortermittlung per GPS steht der Jagd nach KOMs auf Strava also nichts im Wege. Unterwegs ist auch bei Sonnenschein das Display hell genug und mit einer Auflösung von 1.280 x 720 Pixel gestochen scharf. Lediglich Farben erscheinen etwas blasser als gewohnt.
Der flotte Snapdragon 400-Prozessor ist schnell genug für flüssiges Navigieren durch die Menüs und auch die Kamera öffnet sich ohne Verzögerung. Selbst grafikintensive Anwendungen (z. B. 3D-Spiele) laufen in guter Qualität und ohne Ruckeln.
Bei ausreichend Licht produziert die verbaute Kamera solide Bilder. Bei dunkleren Verhältnissen allerdings schwächelt sie deutlich und produziert unscharfe Aufnahmen mit starkem Farbrauschen.

Auffällig gut sind dagegen die Soundqualität und die Lautstärke der Lautsprecher genauso wie der leistungsstarke Akku, der trotz mobilem Datenverkehr Laufzeiten von zwei Tagen bei normaler Nutzung ermöglicht.
Gut gefallen haben uns auch outdoorspezifische Features wie extralaute Klingeltöne oder ein seitlich am Handy platzierter Auslöser für die Kamera, der bei langer Betätigung zusätzlich den LED-Blitz als Taschenlampe einschaltet.

Bedienung mit Handschuhen oder nassen Fingern? Kein Problem!
Bedienung mit Handschuhen oder nassen Fingern? Kein Problem!

Im Praxiseinsatz

Wie vom Hersteller versprochen, lässt sich das CAT S50 mit Handschuhen oder Regentropfen auf dem Display deutlich besser bedienen, als man es von anderen Smartphones gewohnt ist. Hat man sich einmal daran gewöhnt, seine Handschuhe nicht ständig an- und ausziehen zu müssen, möchte man dieses komfortable Feature nicht mehr missen.
Noch viel wichtiger allerdings: Tatsächlich ist das Outdoor-Smartphone erstaunlich robust. Auch nach mehreren Stürzen aus mehr als einem Meter Höhe und unsanften Landungen auf Asphalt und in Pfützen zeigte es kaum Gebrauchsspuren. Bei einem Sturz ins Wasser muss es lediglich trocken gewischt werden. Fällt es auf eine der gut geschützten Kanten oder die Rückseite des Geräts, kann man sich fast sicher sein, dass es keinen Schaden nimmt. Die größte Schwachstelle eines jeden Smartphones kann aber auch CAT nicht vollständig beheben: Ein Sturz auf einen großen, spitzen Stein mit dem Display voran ließ das Glas unseres Testgeräts brechen. Hier entfällt der stoßabsorbierende Schutz des Gehäuses und auch das extraharte Gorilla-Glas kann dem direkten Kontakt mit Steinkanten nicht viel entgegensetzen. Die Funktion des Touchscreens blieb dabei aber vollkommen intakt.

Ein Sturz auf spitze Steine ließ das Glas des S50 brechen.
Ein Sturz auf spitze Steine ließ das Glas des S50 brechen.

Das rund 430 € teure Smartphone überzeugt neben der versprochenen
Wasser-, Staub- und Stoßfestigkeit auch durch seine lange Akkulaufzeit, sinnvolle Outdoor-Features und ein robustes Gehäuse. Die Performance der Kamera hinkt der ansonsten hervorragenden Hardware etwas hinterher. Wer mit den großen Abmessungen leben kann, erhält einen äußerst widerstandsfähigen Begleiter, der für den Alltag eines Mountainbikers deutlich besser gewappnet ist als ein normales Smartphone. Gibt man sich allerdings richtig Mühe, ist auch das CAT S50 kaputt zu kriegen.

Weitere Modelle und Informationen: catphones.com/de

Text & Bilder: Daniel Schlicke


Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als ENDURO-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, das die Mountainbike-Welt auch weiter ein kostenloses und unabhängiges Leitmedium hat. Jetzt Supporter werden!