Testbericht: Die RockShox Reverb Stealth im Dauertest

Im Rahmen unseres großen ENDURO Dauertests fällt UK-Redakteur Trevor sein Langzeit-Urteil über die an seinem Focus SAM 1.0 verbaute RockShox Reverb Stealth. Bei den enormen Geschwindigkeiten, mit den sich die Technologien im Mountainbike-Segment entwickeln, ist es erstaunlich zu sehen, dass die Reverb Stealth mit ihrem UVP von 411 € noch immer die Liste der Bike-Teile anführt, welche sich Fahrer am sehnlichsten wünschen. Und das, obwohl die Stütze schon längere Zeit auf dem Markt ist. Qualität die sich bewährt hat? Wir haben die letzten Monate in schottischem Regen, Matsch und gelegentlichem Sonnenschein damit verbracht es herauszufinden.

Das Alleinstellungsmerkmal der Rockshox Reverb ist, dass sie hydraulisch funktioniert und nicht wie die anderen am Markt erhältichen Stützen über einen Seilzug verfügt. Beim Stealth-Modell der Reverb wird die Leitung von unten durch das Sitzrohr an die Stütze geführt. Vorraussetzung für die Verwendung der Sattelstütze ist ein entsprechender Zugang im Rahmen. Die Anlenkung von unten sorgt nicht nur für eine sehr aufgeräumte Optik, sondern verhindert auch das Abknicken der Leitung bei eingefahrener Stütze. Die Höhe der Sattelstütze lässt sich mittels des Remotehebels am Lenker stufenlos einstellen. An diesem befindet sich außerdem eine Verstellschraube, mit deren Hilfe die Ausfahrgeschwindigkeit der Stütze eingestellt werden kann.


Im Testbetrieb gab es lediglich eine Kleinigkeit, welche das sonst sehr positive Gesamtbild etwas trübte. Dabei handelt es sich um die Verbindung zwischen Leitung und Hebel. Diese ist nicht sonderlich stabil und so hatten wir bereits mehrmals (auch bei anderen Modellen) das Problem, dass sich diese Verbindung bei Stürzen oder bei starkem Ziehen an der Leitung löste. Das Ersatzteil ist recht günstig – weniger als 10 €, die Tour in diesem Fall aber leider vorzeitig beendet, da die Stütze sich nun nicht mehr absenken lässt.


Das Entlüften der Stütze gestaltet sich äußerst einfach und ist nicht schwieriger als bei einer Scheibenbremse. Nur der große Service ist verglichen mit dem Konkurrenzprodukt – der Kindshock LEV – bei der RockShox Reverb deutlich komplexer. Hier empfiehlt es sich, diese im Bedarfsfall an ein Servicecenter zu senden. Es sei aber gesagt, das wir bei diversen Modellen auch nach Jahren noch nie einen Service benötigt haben.


Werden bei der Schaltung und Bremse ebenfalls Produkte aus dem Hause SRAM oder Avid verwendet, kann man dank der Matchmaker genannten Schelle alle Komponenten an nur einer Klemmschelle montieren. Dies sorgt für Ordnung am Cockpit. Wir empfehlen bei 1-fach Antrieben die Reverb auf der linken Seite, an Stelle des Schaltgriffs zu montieren.
Die Sattelklemmung arbeitet unauffällig und zuverlässig. Wir konnten weder knacken noch seitliches Spiel an der Stütze feststellen.
Fazit:
Die RockShox Reverb Stealth ist zurecht die Benchmark im Bereich der Teleskopsattelstützen. Sie besticht nicht nur durch ihre schicke Optik, sondern auch durch eine herausragende Funktion. Während unseres Tests mussten wird leider feststellen, dass eine Beschädigung des Hydraulik-Systems einen Totalausfall der Stütze bedeuten kann, welcher erst wieder zu Hause repariert werden kann.
Text: Trev Worsey / Christoph Bayer Bilder: Trev Worsey
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