Testbericht | Endura Singletrack Helm

Ein altes Sprichwort sagt: „Wenn es leicht, bequem oder günstig ist, kauf zwei
davon.“ Für die Bikeindustrie gilt das zur Zeitauf jeden Fall. Die letzten drei
Helme, die wir hier getestet haben, waren alle weit teurer als 200€, und angesichts
kontinuierlicher Weiterentwicklung des Equipments verliert man gerne ein
bisschen den Bezug zu den immer weiter in die Höhe schnellenden Preisen, nach
dem Motto „Qualität kostet halt“. Deshalb war es ziemlich erfrischend, den Preis
des neuen Helms der schottischen Firma Endura zu sehen: 99,95 €,
das klingt doch schon viel besser.

Das erste, was uns auffiel, war das kühne Design – das leuchtende Blau betont
dabei das aggressive, kantige Profil. Während die meisten Helme sich eher
fließender, geschwungener Formen bedienen, hat der Singletrack eine
entschlossene und dramatische Optik. Er steht großen Köpfen definitiv besser,
aber nach ein paar Sci-Fi-Witzen waren wir uns einig, dass uns der Style gefällt.
Endura ist bekannt für robuste Produkte zu vernünftigen Preisen, bewegte sich
dabei aber manchmal an der Grenze zum Langweiligen. Dieser Helm verdeutlicht
nun nochmals den in der farbenfrohen 2015er-Produktpalette erkennbaren
Richtungswechsel hin zu mutigeren Style-Statements.

Dieser leichte in-mold-Helm mit abnehmbarem Visier kommt ganz ohne fancy
Marketingkürzel und ähnliches aus. Mit dem einhändig bedienbaren Drehrad zur
Feineinstellung lässt er sich gut an unterschiedliche Kopfgrößen anpassen. Es ist
zurückgesetzt, damit sich die Hitze darunter nicht stauen kann. Das einzige, was
es zu meckern gibt, ist dass das Visier nicht verstellbar ist. Es war gerade so hoch
genug für unsere Tester, aber man sollte es unbedingt vor dem Kauf
ausprobieren. Starre Visiere sind an modernen Helmen wirklich nicht mehr
zeitgemäß (Endura kümmert sich aber bereits um dieses Problem, und die
nächste Generation des Singletrack wird ein verstellbares Visier haben). Wofür
man Endura aber wirklich loben muss, ist ihre Crash Replacement-Politik: falls
ihr das Pech habt, dass der Helm bei einem Sturz beschädigt wird, könnt ihr ihn
einfach einschicken und bekommt einen neuen zum halben Preis.


Auf dem Trail fühlt sich der Endura Singletrack leicht und luftig an, die gute
Luftzirkulation sorgt dafür, dass man auch bergauf einen kühlen Kopf behält. Der
Helm sitzt super und fühlt sich behaglich und sicher an, sogar mit offenem Gurt.
Die flexiblen Anpassungsmöglichkeiten gefielen einem unserer Tester besonders,
weil er immer Probleme hatte, einen Helm zu finden, der wirklich passt. Die
kantige Front ist ziemlich auffällig und etwas gewöhnungsbedürftig, aber es
dauerte nicht lange bis wir das Design wirklich mochten. Abgerundet wird das
Ganze noch durch das reflektierende Logo am Hinterkopf – eine nette Idee, die
ein Plus an Sichtbarkeit bringt, wenn man im Dunkeln auf der Straße unterwegs
ist.


Fazit
Der Endura Singletrack-Helm ist sehr leicht, gut belüftet und bietet eine wirklich
gute Konstruktion zu einem fairen Preis. Besonders toll fanden wir die
hervorragende Hinterkopf-Abdeckung, aber auch der Sci-Fi-Look ist uns ans Herz
gewachsen. Die Passform ist nicht so universell wie bei manchen anderen
Modellen, daher sollte man ihn unbedingt anprobieren – wenn er passt, ist es
ein super Helm. Wenn man nur noch dieses Visier ein kleines bisschen höher
stellen könnte, dann wär’s auch die volle Punktzahl.
Mehr Informationen findet ihr auf der ENDURA website
Text: Trev Worsey, Richard Turley Fotos: Trev Worsey
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