
Ein sicherer und günstiger Transport eures Bikes ist auf Reisen das A und O. Euer geliebtes Sportgerät sollte ohne Blessuren am Reiseziel ankommen, um dort direkt für die Trails einsatzbereit zu sein. Beschädigungen sind frustrierend und teuer. Dabei sind sie vermeidbar, vorausgesetzt, man hat das richtige Equipment. Grundsätzlich sollte eine gute Transporttasche simpel zu packen sein, das Rad während des Transports gut schützen und gleichzeitig möglichst leicht sein, um viel Spielraum für euer Bike und Equipment zu haben. Zudem sollte sie sich problemlos durch den Flughafen rollen lassen, was euch schon vor dem Abheben einen smoothen Urlaubsstart ermöglicht.
Die Thule RoundTrip MTB-Tasche kostet 799,95 € und bringt 14,3 kg auf die Waage. Sie kombiniert robuste Features mit cleveren Details: Ein integrierter Montageständer soll den Auf- und Abbau erleichtern, während stabile Rollen ein einfaches Handling eures Lieblingsgepäcks versprechen. Thule setzt zudem auf ein faltbares Design, das die Tasche trotz ihrer Größe erstaunlich praktisch im Alltag machen soll. Wir haben mit der Bike-Tasche ordentlich Flugmeilen gesammelt und für euch herausgefunden, ob sie im Reisealltag hält, was sie verspricht.
Die Thule RoundTrip MTB im Detail
Die Thule RoundTrip MTB-Tasche punktet mit ihrem cleanen minimalistischen Look, robusten Materialien und einer hochwertigen Haptik. Mit einem Preis von knapp 800 € liegt die Thule RoundTrip MTB-Tasche im oberen Bereich, verglichen mit Konkurrenzprodukten wie der Evoc Bike Bag, die für nur 525 € erhältlich ist. Auch auf der Waage bleibt die Anzeige eher oben stehen: Während ein einfacher Bike-Karton rund 4 kg wiegt oder eine leichtere Softshell-Bike Tasche wie die Evoc Bike Bag etwa 8,6 kg, ist die über 14 kg schwere Thule kein Fliegengewicht. Vor Abflug gibt es dann zu beachten: Viele Airlines begrenzen das Gewicht für Sportgepäck, meist bei einer Obergrenze von 32 kg. Manche Fluggesellschaften wie British Airways oder Air France ziehen die Grenze schon bei 23 kg und verlangen darüber hinaus satte Kosten.Um zusätzliche Aufpreise zu vermeiden, bleiben bei solchen Airlines also lediglich 9 kg für das Bike und Equipment in der RoundTrip MTB übrig. Wenn ihr jedoch mit einer Airline fliegt, die bis zu 32 kg Gepäck Gewicht erlaubt, habt ihr mit 18 kg deutlich mehr Spielraum. Unser Tipp: Je nach Bike und Bike-Tasche besser im Voraus checken, wie die Regelungen bei der Airline eurer Wahl sind. So lässt sich viel Geld sparen!
Die Tasche ist 144 cm lang, 38 cm breit und 98 cm hoch, der maximal zulässige Radstand liegt bei 1300 mm. Bikes wie das Propain Hugene CF und das Specialized S-Works Stumpjumper 15 lassen sich also locker darin verpacken. Längere DH-Bikes, wie beispielsweise das Atherton S.200 oder das Canyon Sender CFR, sind – je nach Rahmengröße allerdings nicht mit der RoundTrip MTB kompatibel. Der maximal zulässige Gesamtumfang einer Bike-Tasche, die Fluggesellschaften vorschreiben, liegt meistens bei rund 300 cm, mit einem Gesamtumfang von 280 cm entspricht die RoundTrip MTB also problemlos dieser Norm. Die RoundTrip MTB ist eine Hybrid-Tasche aus widerstandsfähigem Polyester. Sie hat einen verstärkten, stabilen Boden und Seiten aus gepolstertem Textilmaterial. Besonders praktisch:Die Seitenteile sind so konstruiert, dass sie sich im Handumdrehen flach zusammenklappen lassen. So kann die Tasche ohne Probleme beispielsweise unter das Hotelbett geschoben werden. Auf Reisen lässt sich so perfekt Platz sparen! Im Lieferumfang enthalten ist eine Schiene, welche in der Tasche eingerastet werden kann und mit folgenden Steckachsen-Maße kompatibel ist: 15×110 Boost, 15×100, 20×110, 12×100 und 9 mm Schnellspanner.


Im Inneren der Tasche findet man zahlreiche Straps zur Befestigung von Lenker, Laufrädern und dem Rahmen selbst. Zusätzlich gibt es extra Schutzpolster für die Bremsscheiben und das Schaltwerk. Außen an der Tasche befinden sich auf der Hinterseite 2 Rollen und vorne eine abnehmbare schwenkbare Rolle. Um das Bike am Urlaubsort aufzubauen, können die drei ebenfalls im Lieferumfang enthaltenen Füße in die Ständeraufnahme gesteckt werden. So lässt sich die Schiene samt Bike auf die Aufnahme fixieren und sein Bike problemlos auf dem Montageständer zusammenbauen. Wer auf den Montageständer verzichten kann und Füße sowie Aufnahme zuhause lässt, spart sich etwa 1,7 kg Gewicht.


Die Thule RoundTrip MTB im Test
Auch wenn sie kein Fliegengewicht ist: Die Thule RoundTrip MTB lässt sich mit ihren stabilen Rollen ohne Probleme durch den Flughafen zur Sperrgepäckabgabe manövrieren. Bevor man die Tasche abgibt, sollte man daran denken, das vordere Rad abzumontieren, sonst könnte es beim Transport abfallen und verloren gehen. Die Verarbeitungsqualität der RoundTrip MTB ist insgesamt sehr hochwertig. Die Tasche bietet dem Bike hervorragenden Schutz und unser Testbike kam in einem einwandfreien Zustand am Reiseziel an! In unserem Test sind wir mit einem Pivot Firebird in Größe XL verreist. Somit haben wir den maximalen Radstand von 1.300 mm bis auf den letzten Millimeter ausgenutzt.

Dementsprechend wenig Platz war für zusätzliches Gepäck wie Helm und Schuhe. Die großen 29-Zoll-Laufräder mit dicken DH-Reifen ließen sich nur mit ordentlich Pressen in die Tasche zwängen. Das Verzurren und Verpacken des Bikes ist entsprechend aufwendig, dafür gelingt es dank des Bike-Ständers immerhin recht komfortabel. Der Ständer macht einen guten Job beim Auf- und Abbau oder für kleine Schraubarbeiten, einen hochwertigen Montageständer für umfangreicheres Tüfteln kann er allerdings nicht ersetzen, dafür steht das Bike nicht stabil genug. Die Befestigung am Tretlager sitzt – je nach Dämpferposition – an einer ungünstigen Stelle – bei unserem Testrad kam der Strap dem Rebound-Verstellrad gefährlich nah.



Das Fazit zur Thule RoundTrip MTB
Die Thule RoundTrip MTB Tasche bietet einen erstklassigen Schutz für euer Bike und überzeugt mit hoher Verarbeitungsqualität. Praktische Rollen erleichtern den Transport und dank der Möglichkeit, die Tasche zusammenzufalten, lässt sich sie sich platzsparend verstauen. Auch der integrierte Montageständer erleichtert den Auf- und Abbau deutlich. Die robusten Materialien und durchdachte Features fordern aber ihren Tribut in Form von zusätzlichem Gewicht und eingeschränkter Kompatibilität, was man bei der Kaufentscheidung im Hinterkopf behalten sollte. Insgesamt ist die Tasche eine rundum durchdachte und verlässliche Lösung für den sicheren Bike-Transport. Ready for take-off? Absolut!
Tops
- integrierter Montageständer
- praktische Rollen
- guter Schutz eures Bikes
- faltbar
Flops
- hohes Gesamtgewicht
- eingeschränkte Kompatibilität bei Bikes mit langem Radstand
Alle weiteren Infos findet ihr auf der Website von Thule.
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Text: Jan Pätzold Fotos: Peter Walker


