Kabellos und erschwinglich – die TranzX EDP01 ist eine der günstigsten kabellosen Dropper Posts auf dem Markt. Doch wie steht es um das Preis-Leistungs-Verhältnis? Liefert die EDP01 eine zuverlässige Performance, oder gibt es Abstriche, die in Kauf genommen werden müssen? Und wie schneidet die Sattelstütze im Vergleich zur Konkurrenz ab?

TranzX EDP01 | Preis: 500 € | Gewicht inkl. Remote: 875 g (200 mm, Ø 34,9 mm) | Hub: 150–200 mm | Hersteller-Website

TranzX, seit 1986 in Taiwan ansässig, hat 2017 bereits die erste Wireless-Sattelstütze auf den Markt gebracht. Neben Dropper Posts produziert der taiwanesische Hersteller auch Vorbauten, Lenker und andere Fahrradkomponenten. Die kabellose TranzX EDP01, ist die einzige kabellose Dropper Post im TranzX-Produktportfolio. Mit einem Hub von 200 mm geht die EDP01 für 500 € über die Ladentheke, was sie zur günstigsten kabellosen Sattelstütze im Testfeld macht. Lade-Case und Remot sind bereits im Preis enthalten, man braucht lediglich noch ein USB-Netzteil für Power aus der Steckdose. Zum Vergleich: Die FOX Transfer Neo kostet 1.319 €, und die RockShox Reverb AXS liegt bei 745 €.

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Die beste Vario-Sattelstütze.

Der Name der TranzX EDP01 Dropper Post erinnert uns etwas an Star Wars – auch wenn die Dropper nicht mit uns reden kann wie C3PO. Dafür ist sie in den Durchmessern 30,9 mm, 31,6 mm und 34,9 mm sowie mit Hublängen von 150 mm, 170 mm und 200 mm erhältlich.

Mit einer Einstecktiefe von 288 mm ist die TranzX mit 200 mm Hub kompakt im Vergleich zu den anderen kabellosen Modellen im Testfeld, wie der Kind Shock LEV Circuit (320 mm) und der FOX Transfer Neo (315 mm) – bei gleichem Hub ein großes Plus. Das bedeutet, dass die Sattelstütze weniger tief in den Rahmen hineinragt, was besonders bei kleineren Rahmen oder Bikes mit kurzer maximaler Einschubtiefe einen Vorteil darstellt.

Bei der TranzX EDP01 Dropper Post führt die Akku-Positionierung direkt am Stützenkopf zu einer Überstandshöhe von 57 mm. Das ist weniger als bei der RockShox Reverb AXS (65 mm), aber etwas mehr als bei der FOX Transfer Neo (46 mm) und der Kind Shock LEV Circuit (51 mm).

Ebenfalls am Kopf befindet sich eine LED, die den Ladezustand des Akkus anzeigt. Blinkt die LED rot, reicht der Akku noch für etwa 500 Betätigungen. Wenn der 240-mAh-Akku vollständig entleert ist, benötigt er rund 80 Minuten, bis er wieder voll aufgeladen ist. Direkt neben der LED ist noch ein Pairing-Button, mit dem sich die Dropper auch manuell betätigen lässt. Dazu muss man einfach den Knopf drücken und das Ventil im Inneren öffnet, loslassen und es schließt. Das ist allerdings nur notwendig, falls die im Lieferumfang enthaltene Remote, die mit einer Knopfzelle betrieben wird, ausfällt. Wollt ihr das Bike transportieren, ist es wichtig, den Akku vor dem Transport aus der Dropper Post zu entnehmen, da sich der Akku sonst durch die Shake-to-Wake-Funktion entleert.

Im Inneren besteht die TranzX EDP01 aus einer anpassbaren Luftkartusche, mit der die Ausfahrgeschwindigkeit über ein Schrader-Ventil am unteren Ende geregelt wird – hier dürfen maximal 300 PSI an Druck rein. Eine Anleitung für den Service der TranzX sucht man auf der Website vergebens. Mit etwas handwerklichem Geschick lässt sich die Dropper aber auch ohne Anleitung und Spezialwerkzeug zerlegen.

Simpel und unkompliziert: Die Akku-Integration direkt am Sattel.

Die Installation ist wie bei allen kabellosen Dropper Posts ein Traum – Fett aufs Rohr und Einschieben. Auch der Sattel lässt sich bei der TranzX EDP01 einfach mit einer 5-mm-Inbus-Schraube und zwei Klemmführungen montieren, was sehr viel angenehmer ist als die klassischen Zweischraubenklemmung. Über eine zweite Schraube an der Vorderseite des Stützenkopfs wird die Sattelneigung unkompliziert eingestellt. Die Remote der TranzX EDP01 wird mit einer Standard-Schelle geliefert und ist ruckzuck am Lenker befestigt. Wer es cleaner mag: Sie lässt sich auch mit Matchmaker- und I-SPEC-Adaptern kombinieren.

Aussehen ist nicht alles: etwas unsauber in der Verarbeitung – aber funktioniert.
Da schau her! Ein Schraderventil auf der Unterseite!

Beim Betätigen der Remote fährt die Dropper zuverlässig auf und ab, ohne merkliche Verzögerung des Signals zwischen Remote und Dropper. Allerdings vermittelt die Druckfläche der Remote keinen hochwertigen Eindruck. Zudem fehlt beim Betätigen das angenehme und hilfreiche Klickgeräusch.

Was die Ausfahrgeschwindigkeit angeht: Selbst im voll aufgepumpten Modus erreicht die Ausfahrgeschwindigkeit nicht das Niveau teurerer Modelle wie der FOX Transfer Neo oder der RockShox Reverb AXS. Sehr ambitionierte Fahrer, die zügig von der Abfahrt direkt in den Uphill wechseln und ihre Dropper sofort einsatzbereit brauchen, könnte das stören. Für Freizeitfahrer, die eine kabellose und erschwingliche Dropper suchen, bietet die TranzX EDP01 dennoch eine solide Option, wenn man auf einen Hub von 200 mm Wert legt.

Während des Testzeitraums zeigte sie kein übermäßiges Spiel und funktionierte im Alltag tadellos, solange Power im Akku war. Die Power hat für uns immer einen kompletten Tag Trailbiken ausgereicht. Einen ganzen Wochenendtrip im Elsass hat sie auch gerade so überlebt, am Montag darauf war allerdings Sense – hier bleibt die TranzX etwas hinter den anderen kabellosen Droppern zurück. Wenn man aber die Möglichkeit hat, sie jeden Tag zu laden, fällt das allerdings nicht ins Gewicht.

Fazit zur TranzX EDP01 Dropper Post

Im direkten Vergleich bietet die TranzX EDP01 ein preiswertes Konzept. Sie punktet mit einer einfachen Installation am Bike und einer unkomplizierten Montage des Sattels, was so manchen Frust erspart. Ein paar Schwächen muss man allerdings in Kauf nehmen – wie etwa die etwas geringere Akkulaufzeit, die langsame Ausfahrgeschwindigkeit und die weniger gelungene Remote. Wen das nicht stört, der bekommt mit der TranzX EDP01 eine solide und zuverlässige kabellose Dropper Post mit einer geringen Einstecktiefe und einem 200 mm Hub.

Tops

  • billigste kabellose Dropper Post
  • kurze Einstecktiefe
  • einfache Installation

Flops

  • langsame Ausfahrgeschwindigkeit
  • kein haptisches Feedback der Remote

Mehr Informationen findet ihr unter tranzx.com


Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Die beste Vario-Sattelstütze.

Alle Dropper im Test: BikeYoke REVIVE 3.0 | Crankbrothers Highline 11 | FOX Transfer Factory | FOX Transfer Neo Factory | FOX Transfer SL Factory | FSA Flowtron Dropper Post | Kind Shock LEV Circuit | LIMOTEC H1 | OneUp V3 | PNW Loam Dropper | RockShox Reverb AXS | SDG TELLIS V2 | TranzX EDP01 | Turnon Bunker | Wolf Tooth Resolve rev2


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Text: Robin Ulbrich Fotos: Peter Walker