Das Trek Fuel EX 8.0 XT ist das teuerste Bike in unserem Vergleichstest und gewinnt dennoch den Kauftipp. Was macht das Trek so gut, um diese Auszeichnung zu rechtfertigen?

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Trail- und Touren-Bike unter 3.200 € im Test

Trek Fuel EX 8 XT | 140/130 mm (v/h)
14,18 kg in Größe L | 3.199 € | Hersteller-Website

Das Trek Fuel EX ist ein absoluter Mountainbike-Klassiker. Im letzten Jahr wurde die neueste, komplett überarbeitete Version vorgestellt. Die Aufmerksamkeit erlangte bei der Vorstellung – wie so oft – das super teure Carbon-Modell. Ungerechterweise – denn gerade die bezahlbare Alu-Variante ist ein echtes Highlight im Portfolio von Trek. Für das Fuel EX 8.0 XT werden 3.199 € fällig, das ist viel Geld – zumal andere Bikes in diesem Vergleichstest knapp ein Drittel weniger kosten. Allerdings gibt es am Fuel EX dafür auch nichts zu meckern und es wird über den Fachhandel vertrieben.

Das 29er-Bike besitzt eine komplette Shimano XT-Schaltgruppe, ein FOX-Fahrwerk mit 130 mm Federweg am Heck bzw. 140 mm in Front und hat eine Teleskopsattelstütze mit 150 mm Hub (in Gr. L). Trek-typisch kommen viel Anbauteile von der Hausmarke Bontrager. Das Cockpit und der Sattel punkten mit sehr guter Ergonomie, die Laufräder und Reifen mit guter Beschleunigung und gutem Grip. Die 2,6” breiten Pneus sollte man mit minimal weniger Luftdruck für mehr Grip und Komfort fahren. Bei der Bremse verbaut Trek ein einfaches Shimano-Modell, welches aber dank großer Bremsscheibe und Einfingerhebel mehr Bremspower liefert als z. B. das Canyon oder SCOTT mit Vierkolbenbremse.

Weniger ist mehr
Bei den 2,6” breiten Bontrager-Reifen lohnt es sich, den Luftdruck um ca. 0,1 bar im Vergleich zu einem 2,4”-Modell zu reduzieren. So bieten die breiten Pneus mehr Grip und Komfort.
Die alte Leier
Nein, wir werden in diesem Leben keine Freunde mehr des Knock Block. Er limitiert den Lenkeinschlag, damit die Federgabel nicht das Unterrohr beschädigt. Auf dem Trail stört das nicht, aber das Bike lässt sich z. B. schlecht ins Auto laden.
Definiert, aber schluckfreudig
Das Heck des Fuel EX bietet guten Gegenhalt, schluckt Schläge effektiv und wippt bergauf nicht – so muss das sein.

Trek Fuel EX 8 XT

3.199 €

Specifications

Fork FOX 34 Rhythm 140 mm
Rear Shock FOX Float EVOL Performace 130 mm
Seatpost Bontrager Line Dropper 150 mm
Brakes Shimano M6000 203/180 mm
Drivetrain Shimano XT 30 (10-51)
Stem Bontrager Line 50 mm
Handlebar Bontrager Line 780 mm
Wheelset Bontrager Line Comp 30 29
Tires Bontrager XR4 Team Issue 2,6"

Technical Data

Size XS S M L XL XXL
Weight 14,18 kg

Specific Features


Unnötig
Die Geometrie-Verstellung am Hinterbau haben wir nicht benötigt, wir würden das Bike immer im Low Setting fahren.
Hier geht noch mehr
Die Bremsen des Fuel EX funktionieren solide, allerdings werden sie dem Potenzial des Rads nicht ganz gerecht. Ein SLX-Modell mit Vierkolbenbremsen wäre ideal.

Die Geometrie des Trek Fuel EX 8.0

Beim Blick auf die Geometrie-Tabelle stellt man fest, dass das Fuel EX erst kürzlich überarbeitet wurde. Das Trail-Bike besitzt eine moderne Geometrie mit langem Reach (470 mm in Gr. L), einem flachen 65°-Lenkwinkel und ein um 34 mm abgesenktes Tretlager. Kritisch wirkt nur der noch immer flache Sitzwinkel von 75° – doch im Vergleich zum Vorgängermodell ist der Knick im Sitzrohr weniger ausgeprägt, sodass sich der Sitzwinkel mit zunehmendem Sattelauszug weniger abflacht.

Größe XS S M L XL
Sattelrohr 400 mm 400 mm 445 mm 480 mm 520 mm
Oberrohr 559 mm 581 mm 603 mm 626 mm 654 mm
Steuerrohr 90 mm 100 mm 100 mm 112 mm 143 mm
Lenkwinkel 67,0° 67,0° 67,5° 67,5° 67,5°
Sitzwinkel 74,5° 74,5° 74,5° 74,5° 74,5°
Kettenstrebe 430 mm 430 mm 440 mm 440 mm 440 mm
Radstand 1.122 mm 1.146 mm 1.166 mm 1.190 mm 1.222 mm
Reach 398 mm 418 mm 433 mm 453 mm 473 mm
Stack 579 mm 589 mm 612 mm 623 mm 651 mm
Helm Sweet Protection Traiblazer | Brille Sweet Protection Ronin
Jersey Sweet Protection Hunter | Shorts SCOTT Trail Pant

Einmal auf das Fuel EX gestiegen, fühlt sich direkt alles sehr vertraut an. Trek schafft es, wie sonst kaum ein anderer Hersteller, seinen Bikes eine starke DNA zu verpassen. Die Sitzposition ist aufrecht und komfortabel. Es lohnt sich, den Sattel gegebenenfalls ein wenig nach vorn zu schieben, es ist aber kein Muss wie bei anderen Bikes. Das liegt auch am sehr antriebsneutralen Hinterbau, der kaum wippt oder wegsackt und für viel Vortrieb sorgt. Im Antritt sprintet das Fuel EX trotz der breiten Reifen willig nach vorn und sorgt so auch auf flachen Trails für Fahrspaß. Bei technischen Uphills punktet das Bike mit sehr guter Traktion. Hier lohnt es sich aber, mit dem Oberkörper etwas nach vorn zu arbeiten, um das Vorderrad stets gut kontrollieren zu können.

Für alles bereit! Mit dem Fuel EX hat man sicher immer das richtige Bike im Gepäck!

Bergab steht man dank des 780 mm breiten Riser-Lenkers, dem tiefen Tretlager und dem langen Reach sehr gut integriert im Fuel EX. Hier fühlt man sich super sicher und kann es ordentlich laufen lassen. Das Fahrwerk unterstreicht diesen Eindruck. Es arbeitet effektiv und filtert Schläge jeder Art gut weg, ist aber nicht undefiniert oder schwammig. Das Fuel EX hat guten Pop und lässt sich sehr einfach in die Luft bewegen. Bei Sprüngen liegt das Rad super stabil und vermittelt Selbstvertrauen. Trotz der großen Potenz im harten Gelände ist das Bike auf flachen Trails nicht unterfordert und wirkt auch nicht behäbig. Dank des guten Gegenhalts des Fahrwerks lässt sich viel Geschwindigkeit generieren und die Balance zwischen den Laufrädern ist top. So macht das Trek auch bei schnellen Richtungswechseln und in engen Sektionen viel Spaß. Bei offenen Kurven hat man stets genug Grip am Vorderrad. Das Fuel EX macht es seinem Fahrer sehr einfach, auf einfachen Trails Spaß mit ihm zu haben, gleichzeitig limitiert es ihn aber auch im anspruchsvollen Terrain nicht.

Wie fährt sich das Trek Fuel EX 8.0 im Vergleich zur Konkurrenz?

In diesem Vergleichstest ist das Trek Fuel EX das Bike mit dem größten Einsatzbereich. Es klettert sehr leichtfüßig bergauf, wirkt dabei aber nicht so sportiv und vortriebsstark wie das YT IZZO oder MERIDA. Hier liegt der Fokus mehr auf Komfort als maximalen Vortrieb. In der Abfahrt ist das Fuel Ex minimal weniger direkt, dafür aber deutlich vielseitiger. Während das IZZO seinen Fahrer bereits auffordert, etwas vom Gas zu gehen, kann man mit dem Trek noch die Bremse offen lassen. Dadurch eignet sich das Trek auch für ruppigere oder stärker verblockte Trails und ist so das vielseitigste Bike im Test.

Tuning-Tipp: ggf. schmalere und robustere Reifen

Riding Characteristics

12

Uphill

1
  1. sluggish
  2. efficient

Agility

2
  1. cumbersome
  2. playful

Stability

3
  1. nervous
  2. confident

Handling

4
  1. demanding
  2. balanced

Suspension

5
  1. harsh
  2. plush

Fun Factor

6
  1. planted
  2. poppy

Value for money

7
  1. terrible
  2. very good

Intended Use

XC

8

Trail

9

Enduro

10

Downhill

11

Fazit

Das Trek Fuel EX 8.0 sichert sich mit seiner Vielseitigkeit in diesem Test den Kauftipp. Wer ein Bike sucht, mit dem man auf flachen flowigen Trails viel Spaß hat, leichtfüßig Berge erklimmt und damit dennoch ab und an auch mal einen Ausflug in ruppiges Terrain unternehmen will, wird hier fündig. Ihr sucht ein Bike für alles? Checkt das Fuel EX!

Tops

  • überzeugt auf jeder Art von Trail
  • top Ausstattung
  • ein super Mix aus Laufruhe und Agilität

Flops

  • teuer
  • Sitzwinkel könnte noch etwas steiler sein

Mehr Informationen findet ihr unter trekbikes.com

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Trail- und Touren-Bike unter 3.200 € im Test

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