Das Trek Slash ist ein echter Dauergast bei unseren Vergleichstests und immer wieder freuen wir uns aufs Neue, ihm auf den Zahn zu fühlen. Für 2019 gibt es das Rad nun auch wieder mit einer richtig edlen Ausstattung. Ob sie es schafft, den mittlerweile etwas in die Jahre gekommenen Rahmen noch mal nach vorne zu katapultieren?

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Enduro-Bike 2019 – 14 Bikes im Vergleichstest

Trek Slash 9.9 | 160/150 mm (v/h) | 13,26 kg | 7.499 €

Das Trek Slash war eines der ersten echten 29”-Enduro-Bikes und hat eine riesige Fangemeinde. Am Rahmen selbst hat sich seit dem Launch im Jahre 2016 zwar nichts getan, doch Trek hat dem Bike im letzten Jahr einen mit Penske Racing entwickelten Thru-Shaft-Dämpfer spendiert. Für die neue Saison kommt das Slash außerdem mit jeder Menge edler Komponenten. So sind am 7.499 € teuren Topmodell eine feinfühlige FOX Factory GRIP2-Federgabel und eine standfeste Shimano XT-Vierkolben-Bremse verbaut. Geschaltet wird mit einer SRAM GX/X01 Eagle und leichte Bontrager Line Carbon 30-Laufräder sollen dafür sorgen, dass die Power des Fahrers effektiv in Vortrieb umgewandelt wird. Die Bontrager Line Dropper-Sattelstütze wurde überarbeitet und besitzt jetzt 150 mm Verstellbereich. Das Slash ist für 2019 außerdem in zwei Farbvarianten erhältlich: wie unser Test-Bike im super edlem Schwarz-Matt oder in bunter Miami-Lackierung.

Trek Slash 9.9 im Detail

Federgabel FOX 36 FLOAT Factory 160 mm
Dämpfer RockShox Deluxe RT3 Thru Shaft 150 mm
Bremsen Shimano Deore XT Vierkolben
Schaltung SRAM X01 Eagle
Sattelstütze Bontrager Line 150 mm
Vorbau Bontrager Line Pro 50 mm
Lenker Bontrager Line Pro OCLV Carbon 780 mm
Laufradsatz Bontrager Line Carbon 30 29″
Reifen Bontrager SE4 Team Issue 2,4″
Gewicht 13,26 kg
Preis 7.499 €

Viel Traktion
Beim Thru-Shaft-Dämpfer des Trek wandert die Kolbenstange beim Einfedern nach unten aus dem Federbein. Dadurch wird kein Öl durch sein Volumen verdrängt und man braucht keinen Ausgleichsbehälter. Durch weniger Hochdruckdichtungen reduziert sich außerdem die Reibung spürbar.
Super edel
Der schwarz-matte Rahmen mit gelungener Linienführung besticht noch immer mit seiner grandiosen, edlen Optik.
Nervig
Der Knock Block verhindert, dass die Federgabel ans Unterrohr schlagen kann. Er erschwert aber auch z. B. das Einladen des Bikes ins Auto. Für uns ist er mehr ein Bug als ein Feature.
Viel Power
Die Shimano XT-Vierkolbenbremse überzeugt mit guter Power und hoher Standfestigkeit. Allerdings muss man sie penibel entlüften, da sonst der Druckpunkt wandert.

Die Geometrie des Trek Slash 9.9

Größe 15,5″ 17,5″ 19,5″ 21,5″
Oberrohr 590 mm 605 mm 635 mm 661 mm
Steuerrohr 100 mm 100 mm 110 mm 125 mm
Lenkwinkel 65,6/65,1° 65,6/65,1° 65,6/65,1° 65,6/65,1°
Sitzwinkel 74,1/73,6° 74,1/73,6° 74,1/73,6° 74,1/73,6°
Kettenstrebe 433/434 mm 433/434 mm 433/434 mm 433/434 mm
Tretlager Höhe 352/345 mm 352/345 mm 352/345 mm 352/345 mm
Radstand 1171/1172 mm 1186/1187 mm 1219/1219 mm 1247/1248 mm
Reach 416/410 mm 431/430 mm 459/445 mm 481/475 mm
Stack 608/612 mm 608/612 mm 618/628 mm 631/635 mm
Helm Giro Switchblade | Goggle ETHEN ZEROQUATTRO | Shirt POC Raceday Jersey | Shorts POC Resistance DH Shorts | Schuhe Specialized 2FO Cliplite

Trek Slash 9.9 auf dem Trail

In Zeiten, in denen Bikes immer länger werden, wirkt das Slash mit seinem Reach von 445 mm fast schon altbacken. Doch auf den ersten Metern überzeugt es vor allem mit einem: seiner Ausgewogenheit. Die Balance auf dem Rad ist trotz des kurzen Reaches sehr gut, die Gewichtsverteilung zwischen den Laufrädern wirklich ausgeglichen. Fahrimpulse setzt das insgesamt sehr steife Bike super direkt und präzise um.

Durch sein straffes und direktes Setup belohnt das Slash aktive Fahrer mit jeder Menge Geschwindigkeit.

Auf engen Trails lässt sich das Slash willig und leichtfüßig um die Ecke manövrieren. Wird es allerdings schnell und verblockt, braucht es Kraft, um das Rad auf Kurs zu halten. Das Fahrwerk arbeitet zwar feinfühlig, ist aber eher straff abgestimmt. Wer aktiv fährt und viel pusht, kann mit ihm viel Speed aufbauen. Wer dagegen weniger fit ist, wird mit dem Rad schnell ermüden. Aus Kurven und im Antritt beschleunigt das Slash sehr willig. In steilem Gelände zeigt sich das Rad unbeeindruckt. Durch den kurzen Rahmen hat man viel Bewegungsspielraum und gelangt einfach mit dem Gesäß über das Hinterrad. Trotz des geringen Gewichts von 13,26 kg sind Uphills mit dem Slash aufgrund des extrem flachen Sitzwinkels kein Vergnügen. Man sitzt trotz nach vorn geschobenem Sattel weit über dem Hinterrad und muss speziell bei steilen Anstiegen den Oberkörper weit absenken.

Tuningtipp: Sattel ganz nach vorn schieben

Fazit

Das Trek Slash ist noch immer ein sehr gutes Enduro, das mit seinem guten Fahrwerk und ausgewogenen Handling punktet. Im Vergleich zu seiner Konkurrenz spürt man mittlerweile allerdings, dass die Geometrie in die Jahre gekommen ist. Die Topversion mit den vielen Carbon-Komponenten ist straff und steif abgestimmt und fordert vom Fahrer einiges an Fitness, wenn man mit ihr bergab richtig schnell unterwegs sein will.

Tops

  • direktes, spritziges Handling
  • super schicke Optik
  • lässt sich sehr aktiv fahren

Flops

  • fordert viel Energie vom Fahrer
  • unkomfortable Sitzposition bergauf

Uphill

Downhill

Stability

Agility

Value for money


Mehr Infos findet ihr unter: trekbikes.com

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Enduro-Bike 2019 – 14 Bikes im Vergleichstest

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