Vergleichstest Trailbikes: Das Focus Sam 3.0
Der neueste Spross aus dem Hause Focus hört auf den Namen SAM und ist in der kommenden Saison das Arbeitsgerät des frisch gegründeten Focus Trail Teams, das mit dem Rad, neben etlichen deutschen Rennen, auch an einigen Läufen der Enduro World Series an den Start gehen wird.
Das günstigste Modell, das SAM 3.0, ist bereits für 2.599 Euro zu haben und strahlt schon im Stand eine gewisse Race-Attitüde aus. Mit seinem flachen 65° Lenkwinkel, der zweifach Kettenführung und der durchdachten Zugführung wirkt es bereits im Stand verdammt schnell.
Einmal auf dem Rad Platz genommen, sitzt man leicht gestreckt aber doch zentral im Rad und hat, dank des tiefgezogenen Oberrohrs, jede Menge Bewegungsfreiheit. Bergauf geht es, trotz nahezu wippfreiem Hinterbau und guter Tretposition, gemächlich – hier bremst das Gewicht von 14,90kg den Vorwärtsdrang.
Sobald jedoch das Gefälle von bergauf zu bergab wechselt, gibt es für das SAM kein Halten mehr. Mit einer stoischen Gelassenheit schluckt der zu Beginn linear wirkende Magura Dämpfer alle Schläge und verhindert mit einer sanft einsetzenden Endprogression das Durchschlagen des Hinterbaus. Dadurch klebt das Hinterrad förmlich am Boden und auch die günstige Fox 34 Float Evolution Gabel überraschte mit sensiblem Ansprechverhalten und guten Dämpfungseigenschaften.
Je schneller und härter es zur Sache geht, umso wohler fühlt sich das SAM. Mit seinem langen Radstand fährt es sich beinahe wie auf Schienen und bügelt alles weg, ohne dabei träge zu wirken. Wird es eng und verwinkelt, verlangt das SAM etwas Nachdruck, um die Wunschlinie exakt zu treffen.
Im Geschwindigkeitsrausch fällt es schwer die Hände vom Lenker zu nehmen, weshalb wir eine vom Lenker aus bedienbare Vario-Sattelstütze schmerzlich vermissen; diese lässt sich allerdings kostengünstig nachrüsten. Die restliche Ausstattung ist solide und gibt keinen Grund zur Beanstandung.
Fazit:
Mit dem SAM 3.0 kommt man dem Rennsieg einen ganzen Schritt näher. Kein anderes Bike im Test war so schnell wie das Focus. Nach kleinen Änderungen in der Ausstattung, darf man sich getrost zum nächsten Rennen anmelden – die Ausrede “es lag am Bike!” gibt es dann nicht mehr.
Hier geht es zur Übersicht: “Vergleichstest: Acht Einsteiger Trailbikes im Einsatz”
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Text & Fotos: Christoph Bayer
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