Aufsteigen und losfahren, ohne nervigen Rucksack. Und dennoch wissen, dass man die wichtigsten Tools dabeihat. Was klingt wie ein Traum, ist mittlerweile Realität. Möglich machen das Hersteller wie Wolf Tooth Components, OneUp Components, Syncros, Bontrager, Specialized, Granite, Backcountry Research uvm. Wir verraten euch, worauf es ankommt, wenn man sein Werkzeug am Rad verstaut, und zeigen die besten Lösungen.

Wer es schafft, sein Werkzeug am Bike zu verstauen, kann die Tour ohne Rucksack genießen.

Ein schwitziger Rücken, nerviges Gewackel, Rückenschmerzen oder auch einfach das gute Gefühl, wenn der Wind durch das Shirt zieht – Gründe, auf einen Rucksack zu verzichten, gibt es viele. Für manch einen ist ein Hip-Bag, wie ihr es in diesem XXL-Test findet, schon die ultimative Lösung. Für alle anderen, die ganz ohne Tasche unterwegs sein wollen, haben wir diesen Guide erstellt. Und selbst wenn man auf langen Touren mit einem Rucksack unterwegs ist, macht es dennoch Sinn, seine Tools am Rad zu verstauen – immerhin ist es so immer dabei, schnell erreichbar und man reduziert das Gewicht am Rücken. Weiterlesen lohnt sich also in jedem Fall!

Trotz Panne auf dem Trail: alles mit dabei. Entweder dank der Tools im Hip-Bag oder direkt am Rad.

Was erwartet euch in diesem Guide?

Was muss ich eigentlich alles auf Tour mitnehmen? Wo kann ich das Werkzeug an meinem Rad befestigen? Welche Anbieter und Lösungen gibt es? Welche ist die beste Lösung und welche passt zu meinem Anwendungsbereich und meinem Bike? Die Antworten auf all diese Fragen findet ihr in diesem Artikel. Außerdem verraten wir euch unsere Favoriten und geben weitere nützliche Tipps.

Wo kann man am MTB überhaupt Werkzeug und Ersatzteile befestigen?

Zugegeben, nur die wenigsten Bikes besitzen einen richtig großen „Kofferraum“. Die wohl bekanntesten sind das Specialized Enduro, Stumpjumper und Stumpy Evo, sowie das Trek Fuel EX und Slash und das LAST TARVO. Besitzer dieser Bikes können sich glücklich schätzen und einen Großteil der benötigten Tools und den Schlauch direkt im Rad verstauen. Dennoch gibt es auch für Trek- und Specialized-Fahrer hier noch praktische Tipps.

Die Luxus-Lösung – ein Rahmen mit extra Staufach
Wahre Worte! Besser also, wenn man vorbereitet ist.
Extra Taschen halten das Werkzeug an Ort und Stelle und verhindern das Klappern im Rahmen.

Alle anderen müssen beim Unterbringen kreativ werden bzw. auf die hier vorgestellten Lösungen zurückgreifen. Grundsätzlich gilt: Hohlräume am Bike sind dazu da, genutzt zu werden. Der Gabelschaft, die Lenkerenden oder die Kurbelachse – für alle diese Orte gibt es mittlerweile Tools. Immer mehr Rahmenhersteller, wie z. B. Norco, Trek, RAAW, Nukeproof, YT oder auch Canyon, bieten außerdem extra Aufnahmen am Oberrohr, um dort mit einer kleinen Tasche oder einer Aufnahme für einen Strap den Schlauch o. ä. zu verstauen. Außerdem kann natürlich via Strap oder auch Gaffa-Tape ein Schlauch, CO2-Kartusche oder weiteres Werkzeug am Rad befestigt werden. Auch der gute alte Flaschenhalter dient mittlerweile für weit mehr als nur den Transport von Wasser – hier gibt es Lösungen mit integrierten Tools.

Hier die potenziellen Befestigungs- und Verstau-Orte

  1. Flaschenhalter: Viele Modelle gibt es mittlerweile inklusive Tools.
  2. In der Flasche: Diese klassischen Road Tool-Boxen sind noch immer sehr populär, es fehlt dann aber der Raum fürs Wasser.
  3. Unterm Sattel: Der Klassiker ist die Satteltasche, mittlerweile gibt es auch offene Lösungen, leider voll im Dreckbeschuss.
  4. Gabelschaft: Immer mehr Tools machen sich den Gabelkschaft zunutze, von oben, wie von unten.
  5. Lenkerende: Einige Tools und vor allem Tire-Plugs können im Lenkerende verstaut werden.
  6. Ober- oder Unterrohr: Perfekt für den Schlauch, entweder mit Strap, Tape oder an fixen Befestigungspunkten
  7. Kofferraum im Rahmen: Specialized, Trek und LAST bieten mittlerweile Stauraum im Rahmen.
  8. Kurbelachse: Auch hierfür gibt es spezielle Tools.
  9. Hinterradachse: Hier hat es zwar nicht viel Platz, aber ein Inbus lässt sich integrieren.
  10. Züge am Cockpit: Der Klassiker, um das Kettenschloss zu verstauen
  11. Hosentasche: Idealer Platz fürs Smartphone und ggf. auch flache Multitools (aber nie Tool und Smartphone in die gleiche Tasche!)
Oft sind es die kleinen Tricks und Kniffe, die einem auf Tour den Allerwertesten retten können. Ein Kettenschloss am Schaltzug ist ein guter Anfang.

Was gibt es beim Befestigen von Werkzeug, dem Schlauch und anderen Teilen am Rad zu beachten?

Nichts sollte euch beim Fahren beeinträchtigen
Wichtig beim Befestigen von weiteren Anbauteilen ist vor allem, dass sie euch beim Fahren nicht beeinträchtigen. So sollte man nichts auf dem Oberrohr anbringen, da man hier die Bewegungsfreiheit zum Ablegen des Bikes in Kurven benötigt.

Die volle Funktion muss erhalten bleiben
Speziell bei einem vollgefederten Bike muss man darauf achten, dass der Hinterbau weiterhin arbeiten kann. Die Freigängigkeit der Umlenkung muss gegeben sein und natürlich sollte nichts reiben oder scheuern.

Es sollte nichts zusätzlich klappern
Nerviges Klappern oder Wackeln ist auch ein No-Go! Seit Jahren versucht jeder, das Rad an sich leise zu bekommen, da sollte nicht plötzlich das Kettenschloss im Steuerrohr umherfliegen oder das Tool in der Kurbel wackeln.

Wenn man einen Trail mit seinen Kumpels hinab rauscht, sollte man außer Freudenschreien und Abrollgeräusch der Reifen nichts hören. Nerviges Geklapper des Werkzeugs im Rahmen ist da ein echtes No-Go!

Achtet auf die Garantie
Je nach Lösung kann es sein, dass es zu Einschränkungen bei der Garantie gewisser Bauteile kommt. So erfordert z. B. das klassische, große OneUp-EDC-Tool, wenn man es ohne den speziellen Vorbau nutzen will, dass man ein Gewinde in den Federgabelschaft schneidet. Je nach Federgabel-Hersteller erlischt hier die Garantie.

Es muss kompatibel sein
Nicht jedes Tool ist mit jedem Bauteil kompatibel. So passt das All In-Multitool nicht bei aktuellen SRAM DUB-Kurbeln und das Wolf Tooth EnCase Bar-Kit nicht in jeden Lenker (speziell bei Carbon-Lenkern kommt es oft zu Problemen).

Style und Optik
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, aber wenn man ein paar Tausend Euro für ein Bike ausgibt, sollten die Tools auch möglichst schick integriert werden. Für den einen ist eine Pumpe am Flaschenhalter bereits ein No-Go, andere tapen einfach alles fest.

Erreichbarkeit & Geschwindigkeit
Wie oft braucht ihr das Tool und wie schnell wollt ihr es dann zur Hand haben? Wenn euer Minitool zusammen mit dem Schlauch an einem Strap hängt, ist das Gefummel, es herauszubekommen, deutlich größer, als wenn es einfach aus einer extra Halterung gezogen werden kann. Worst Case ist es, wenn man alles einfach mit Tape festklebt. So lässt es sich nach der Verwendung auf dem Trail nur wieder schwer am Rad verstauen.

In einer Tasche wie der von 76 Projects lässt sich ein Schlauch schnell und sicher verstauen und dann auch wieder verpacken.

Langlebigkeit
Kriegen eure Trail-Essentials permanent eine Dusche aus Schlamm und Dreck? Das wird sich negativ auf die Funktion und Haltbarkeit auswirken. Besonders Pumpenköpfe sind sehr empfindlich gegen Dreck. Euren Ersatzschlauch solltet ihr möglichst nicht schon vor seinem Einsatz zerlöchern. Die Unterseite des Unterrohrs ist mit einem Strap also ein No-Go. Gegen die Befestigung im Rahmendreieck spricht hier dagegen nichts.

Gewichtsverteilung!
Je zentraler und je tiefer ihr das Werkzeug im Rad verstaut, umso besser ist das für das Handling. Natürlich zerstören ein paar extra Gramm im Lenker nicht das Fahrgefühl, aber es lohnt sich, den Punkt Gewichtsverteilung mit in die eigene Planung aufzunehmen.

Die Specialized SWAT-Box sorgt nicht nur für viel Ordnung, sondern positioniert das Gewicht der Tools auch sehr tief im Rad. So wird das Handling nicht negativ beeinflusst.

Was es bei den jeweiligen Tools zu beachten gibt, verraten wir euch bei den jeweiligen Produktvorstellungen. Allerdings ist es anhand der Vielzahl von verschiedenen Komponenten unmöglich, eine komplette Auflistung zu bieten. Im Zweifelsfall hilft euch hier die jeweilige Hersteller-Website weiter.

Welche Tools muss man auf eine Mountainbike-Tour mitnehmen?

Beim Biken gibt es verschiedene Szenarien, auf die man vorbereitet sein sollte. Wer natürlich auf Nummer ganz sicher gehen will, der kommt um einen Rucksack nicht herum. Es ist daher ein Abwägen von Wahrscheinlichkeiten, für die man vorbereitet sein sollte. Nachfolgend kommen die häufigsten Defekte auf Tour und die dazu benötigten Tools. In diesem extra Guide verraten wir euch außerdem nützliche Hacks für echte Worst-Case-Szenarien on Tour. Neben Werkzeug muss natürlich auf Tour auch das Handy, gegebenenfalls ein Snack und etwas zum Trinken mit – darauf gehen wir später noch einmal ein.

Was muss wirklich alles mit? Wer auf einen Rucksack oder Hip-Bag verzichten will, muss gegebenenfalls kleine Abstriche bei der Packliste in Kauf nehmen.

Platter Reifen

Der Klassiker unter den Pannen. Selbst mit einem Tubeless Setup ist man nicht davor gefeit, dass ein spitzer Stein, ein Dorn oder auch nur ein zu hart gefahrener Anlieger zu Luftverlust führt. Wenn man einen Platten nicht reparieren kann, ist die Tour gelaufen und es heißt wandern. Daher sollte man eine Pumpe oder zwei CO2-Kartuschen sowie Reifen-Plugs und gegebenenfalls Flickzeug für den Schlauch und Reifen sowie einen Ersatzschlauch immer dabeihaben. Zwei 25 g CO2-Kartuschen empfehlen wir deshalb, da man eine häufig verbraucht, um den Reifen wieder aufzufüllen, nachdem man einen Plug installiert hat. Klappt das aber nicht, muss man doch einen Schlauch einziehen und wäre ohne eine zweite Kartusche aufgeschmissen. Außerdem ist es wichtig zu wissen, dass einige Dichtmilch-Modelle ihre Funktion bei Kontakt mit CO2 verlieren. Wer den Reifen dann noch länger tubeless weiterfahren will, sollte im Zweifel zu Hause die Milch erneuern.

Der wohl häufigste Defekt beim Mountainbiken: ein platter Reifen. Die Reparatur ist einfach – vorausgesetzt, man hat die richtigen Teile dabei!

Kettenriss

Ein Kettenriss passiert selten, aber wenn er passiert, ist man ohne Tools aufgeschmissen. Was es braucht, damit es weitergeht, ist ein Kettennieter sowie ein Kettenschloss. Übrigens: Eine Kette reißt selten ganz einfach so, meistens kam es vorher zu einer Beschädigung. Wenn ihr euch einen Ast in die Kette zieht oder sie mal richtig fies klemmt, lohnt es sich, danach die Kette einmal genauer anzuschauen und prophylaktisch zu reparieren. So kann man möglicherweise einem Riss vorbeugen. Auch ein schlecht eingestelltes Schaltwerk begünstigt Kettenrisse.

Lockere Schrauben

Muss nicht passieren, kann aber: Eine oder mehrere Schrauben lösen sich, von der Lagerung am Hinterbau, dem Pedal oder dem Schaltwerk. Wenn man es rechtzeitig erkennt, ist die Reparatur easy. Wichtig allerdings: Man muss alle passenden Tools auch dabeihaben. Checkt daher an eurem Bike, welche Verschraubungen vorhanden sind, und holt euch ein Tool, das all diese beinhaltet. Außerdem ist es wichtig, dass es auch lang genug ist und an die entscheidenden Stellen gelangt – häufig sind Inbus am Minitool für das Schaltwerk zu kurz.

Gerade bei E-Mountainbikes kommt es noch immer häufig zu Kettenrissen. Ein Kettennieter und ein Kettenschloss sind daher bei jeder Tour Pflicht.

Laufrad-Defekt

Speichenrisse sind zum Glück selten, dennoch sollte man in der Lage sein, ein Laufrad notdürftig nachzuspannen – von zentrieren wollen wir auf dem Trail gar nicht reden. Zum Glück ist der benötigte Nippelspanner bei so gut wie jedem Tool irgendwie integriert. Achtung: Bei einigen Systemlaufradsätzen, wie dem Mavic Deemax, wird Spezialwerkzeug benötigt. Hier ist euer Multitool meistens überfragt.

Anpassungen an Schaltung, Bremse oder anderen Teilen

Wenn das Schaltauge verbogen ist, kann man das auf dem Trail meist nicht adäquat reparieren. Was man aber tun kann, ist die Schaltung wieder so einzustellen, dass man noch nach Hause kommt. Auch dafür braucht es ein Tool.

Hier eine Liste von allen Tools und Ersatzteilen, die auf keiner MTB-Tour fehlen sollten

  • Ersatzschlauch (Tipp: der Tubolito-Schlauch spart richtig Platz)
  • Reifenplugs (bei Tubeless Setup)
  • Pumpe oder zwei 25 g

    CO2-Kartuschen

    inklusive Aufsatz oder Pumpe + CO2

  • Flickzeug (optional, aber empfehlenswert)
  • Reifenheber (ideal mit integrierter Kettenschlosszange)
  • Kettennieter
  • Kettenschloss
  • Minitool mit allen nötigen Tools
  • Gaffer-Tape
Manche Tools sind so gut versteckt, man findet sie erst beim genauen Suchen. SCOTT und Syncros integrieren einen T25 und 6-mm-Inbus im Schnellspanner. Genial! Ein ähnliches System gibt es auch von DT-Swiss.

Werkzeug ist das eine, aber wohin mit Essen, Wasser und Handy?

Ohne etwas zum Essen und Trinken ist eine Tour im Zweifel auch schnell wieder vorbei. Wie bereits erwähnt, gibt es Unternehmungen, bei denen man um einen Rucksack nicht vorbeikommt. Allerdings kann man auch längere Touren ohne Proviant unternehmen – man muss nur richtig planen. Energieriegel und Snacks lassen sich gut in Cargo-Bib-Shorts mit Taschen verstauen. Solche Bibs gibt es von Specialized, Rapha, Patagonia und vielen weiteren. Auch die Hosentasche bietet oft erstaunlich viel Platz. Dort lässt sich das Smartphone gut verstauen. Für das Wasser ist der Flaschenhalter ideal. Wenn euer Bike keinen Platz dafür besitzt, werdet ihr um ein Hip-Bag vermutlich nicht herumkommen.

In einer Cargo-Bib-Short lassen sich im Bedarfsfall das Smartphone, Wasser oder Müsliriegel verstauen. Außerdem bietet die gute alte Hosentasche ebenfalls Platz für Trail-Essentials.

Welche Lösungen gibt es, Werkzeug am Rad zu verstauen, und welche sind empfehlenswert?

Der Markt an Lösungen, Werkzeug und Ersatzteile am Rad zu befestigen, ist in den letzten Jahren extrem vielfältig geworden. Natürlich kann man seinen Schlauch einfach an den Rahmen tapen, aber mittlerweile gibt es dafür auch Straps, die das Ganze schöner und praktischer und nachhaltiger lösen. Nachfolgend präsentieren wir euch eine Vielzahl an Herstellern, die spannende Produkte im Angebot haben. Im Anschluss zeigen wir euch unsere persönlichen Lieblingskonfigurationen.

OneUp Components – Erstklassige Integration und hervorragende Pumpen

Die kanadische Firma hat sich mit seinem EDC-Tool, das sich im Steuerrohr verstauen lässt, schon vor Jahren einen Namen gemacht. Allerdings musste man dafür entweder ein Gewinde in den Gabelschaft schneiden oder den OneUp-Vorbau verbauen. Alternativ lässt sich das Tool auch in die eigenen Mini-Pumpen verstauen. Das neue EDC-Lite findet ohne extra Gewinde oder Vorbau im Steuerrohr Platz, besitzt aber einen abgespeckten Funktionsumfang. Neben den Tools sind auch die Pumpen der Kanadier der Hammer. Die Straps dagegen fallen eher rudimentär aus – hier gibt es bessere Alternativen.

Das OneUp EDC-Tool ist das bekannteste Werkzeug fürs Steuerrohr. Es begeistert mit massig Funktionen und einem modularen Konzept. Allerdings erfordert es entweder ein Gewinde im Gabelschaft (Garantieverlust) oder einen speziellen Vorbau.
Anders beim neuen OneUp EDC-Lite-Tool. Es lässt sich mit einer klassischen Kralle im Gabelschaft verwenden.
Allerdings sitzt hier nur ein Minitool im Steuerrohr, auf einen Kettennieter und weitere Funktionen muss man im Vergleich zum EDC-Tool verzichten.
Wer ohnehin mit einer Pumpe unterwegs ist, dem empfehlen wir das 70 CC Modell von OneUp. Es pumpt nicht nur sehr effizient und bietet die Funktion, den Kopf mit einer CO2-Kartusche zu benutzen, in ihm lässt sich auch das EDC-Tool verstauen. So hat man dann alles ganz einfach dabei. Genial!

Wolf Tooth – Praktische Halter und smart integrierte Tools

Wolf Tooth hat mit dem B-RAD-System den Grundstein gelegt für schicke Halterungen im Rahmen. Statt den Schlauch mit Tape zu befestigen, kann man ihn hier an einer verschraubten Platte befestigen. Außerdem gibt es extra Taschen, die sich an der Platte befestigen lassen. Beliebt ist das B-RAD-System außerdem bei Bikepackern, die damit noch mehr Zubehör und Getränke am Bike verstauen können.
Neu von Wolf Tooth ist das EnCase-System. Mit ihm lassen sich Tools in den Lenkerenden verstauen. Allerdings geht das System nur bei Griffen ohne integrierte Bar Ends. Außerdem ist der Innendurchmesser vieler Carbon-Lenker zu gering. Dafür ermöglicht das flexible Design auch eine Montage am Gravel-Bike.
Außerdem praktisch: das Pack Pliers-Kit. Dabei handelt es sich um eine Kettenschlosszange inklusive Ventilkernschrauber und Reifenheber. Es bietet Platz für zwei Kettenlinks und eine Kettenblattschraube.

Das neue Wolf Tooth EnCase-System ist qualitativ und beim Funktionsumfang über jeden Zweifel erhaben. Verschiedene Bits, ein Kettennieter und Tire-Plugs finden in den Lenkerenden Platz. Das Problem: viele Carbon-Lenker besitzen einen zu geringen Innendurchmesser. Wenn es passt, ist es allerdings genial.
Das EnCase-System ist eines der wenigen Werkzeuge, das auch mit Gravel-Lenkern kompatibel ist.
Weit mehr als eine Kettenschlosszange. Im Pliers Kit ist außerdem Platz für 4 Kettenschlösser und eine Kettenblattschraube. Außerdem funktioniert es wunderbar als Reifenheber.
Der Klassiker im Wolft Tooth-Sortiment: der B-RAD-Strap. Besitzt ein Bike die nötigen Anschraubpunkte, lässt sich mit ihm ein Schlauch und Werkzeug fest und schick am Rahmen montieren.

Specialized SWAT-System

Specialized hat mit der SWAT-Box das Rahmendesign revolutioniert. Der praktische Stauraum im Unterrohr legt den Grundstein dafür, sich gedanklich vom Rucksack zu verabschieden. Doch die Amerikaner haben auch jede Menge weiterer spannender Produkte im Angebot, die universell an vielen Bikes funktionieren. Sei es der Zee-Cage-Flaschenhalter mit integriertem Minitool oder das geniale SWAT Conceal Carry-Tool, das im Steuerrohr verbaut wird, und dort nicht nur ein Minitool, sondern auch einen Kettennieter und Kettenschlösser beheimatet. Für alle, die ohnehin mit Bib-Shorts unterwegs sind, empfehlen wir die SWAT-Bib. In ihren Taschen lassen sich neben Energieriegeln auch Schlüssel, Handy und andere Kleinigkeiten verstauen.

Die eleganteste Art und Weise, ein Minitool zu verstauen. Dank einer integrierten Feder springt einem das SWAT-Tool beim Öffnen direkt entgegen. Im unteren Teil des Conceal Carry-Tool befindet sich außerdem ein Kettennieter. Hier ist kein Gewinde oder spezieller Vorbau nötig. Das Tool wird einfach eingeschraubt und spannt dann den Steuersatz vor.
Der Zee-Cage Flaschenhalter von Specialized besitzt die Möglichkeit, das Tool einfach darunter zu montieren. Wer genügend Platz im Rahmen hat, findet hier eine sehr einfache und günstige Möglichkeit das Werkzeug zu verstauen.
Die Specialized SWAT-Bib ist der Wegbereiter vieler Cargo-Bib-Shorts. Mittlerweile wurde sie mehrfach überarbeitet und ist besser denn je.

Bontrager BITS-Tool

Das Bontrager BITS-Tool ist die neueste Tool-Variante fürs Steuerohr am Markt. Hier ist kein Spezialwerkzeug und keine Veränderung an Gabel oder Rahmen zur Montage nötig und das Minitool lässt sich super schnell entnehmen. Neben den nötigen Inbus-Schlüsseln beinhaltet das Tool auch einen T25 und verfügt über einen Kettennieter. Mithilfe von Spacern lässt es sich schnell und einfach an die Länge des Gabelschafts anpassen. In Kombination mit einem Staufach am Rahmen, wie er beim Trek Slash oder Fuel Ex zu finden ist, hat man so schon alles Wichtige an Bord – genial.

Das Bontrager BITS-Tool ersetzt die Kralle im Gabelschaft und lässt sich bei Bedarf einfach nach oben herausziehen. Es beinhaltet neben den wichtigsten Inbus-Schlüsseln auch einen Kettennieter.

Granite Design – Jede Menge smarte Produkte

Granite Design hat gleich mehrere praktische Produkte im Angebot. Ein Highlight ist sicher das STASH RCX-Multitool, das sich auch in Gabeln mit Carbon-Schaft verbauen lässt, da hier keine Kralle nötig ist. Mountainbiker mit klassischen Federgabeln können das STASH-Multitool verbauen. Auch das STASH Tire-Plug-Kit lässt sich einfach im Lenkerende verstauen. Ebenfalls empfehlenswert ist der ROCKBAND+ Strap, mit dem sich ein Schlauch inklusive CO2-Kartusche am Rad verstauen lässt. Wer die Website von Granite Design besucht, sollte sich außerdem das STASH Chain-Tool, das PITA Pedal-Cover und den CO2-Inflator einmal genauer ansehen.

Die Granite-Tools bestehen aus mehreren Teilen. Das Multitool wird im Gabelschaft verstaut, der Kettennieter und Reifen-Plug findet in den Lenkerenden Platz. Die kurzen Bits erreichen nicht immer alle Schrauben am Bike. Außerdem hat sich das Tool im Gabelschaft bei uns gelöst und lässt sich dann nicht mehr auf dem Trail befestigen (der Inbus ist zu kurz). Dann klappert das Tool nervig im Steuerrohr. Besonders interessant, ist das kürzlich mit dem Design & Innovation Award ausgezeichnete Granite Design STASH RCX Multi-Tool, das sich auch in Gabeln mit Carbon-Schaft verbauen lässt.

GIANT Clutch-System – Praktische Lösungen vom Bike-Giganten

Was wohl nur die wenigsten wissen: Auch der Bike-Gigant GIANT hat super praktische Lösungen im Angebot, um Werkzeug unsichtbar am Bike zu verstauen. Da sind zum einen die Clutch-Reifenplugs fürs Lenkerende, aber auch das Clutch-Tool für die Kurbel kann punkten: Es passt in fast jede Kurbel mit hohler Achse und beinhaltet ein Minitool sowie einen Kettennieter. Außerdem lässt sich an ihm auch ein Kettenschloss verstauen. Bei unserem Test hat sich leider eine Schraube des Tools gelöst und es ließ sich kaum mehr entfernen. Wir empfehlen hier, vorab etwas LOCTITE auf der Verschraubung anzubringen. Der Clutch-Strap wiederum bietet genug Platz für einen Schlauch, CO2-Kartuschen und Reifenheber.

Das GIANT Clutch-Tool lässt sich in den meisten am Markt verfügbaren Kurbeln verbauen. Es beinhaltet ein Minitool und einen Kettennieter. Bei unserem Test hat sich eine Schraube am Kettennieter gelöst und das Tool ließ sich nicht mehr aus der Kurbel entnehmen. Unser Tipp: vorab zur Sicherheit mit LOCTITE behandeln. GIANT gibt allerdings an, das ab jetzt auch serienmäßig zu tun.
Der Funktionsumfang des Tools in der Kurbel kann sich sehen lassen. Wenn es passt, ist es eine super Option. Vorausgesetzt, man behält die Schrauben im Blick.
GIANT bietet auch Reifen-Plugs, die sich im Lenkerende verstauen lassen.
Eine 16 g CO2-Kartusche lässt sich bei GIANT von unten im Steuerrohr verstecken. Ganz ohne Werkzeug …

Backcountry Research Mutherload – Der Strap, dem auch Richie Rude vertraut

Der Backcountry Research Mutherload-Strap ist das wohl bekannteste Modell am Markt. Das Klettband verfügt über zwei Halterungen, an denen sich ein Schlauch, CO2-Kartuschen oder auch ein Minitool befestigen lassen. Das Ganze wird dann einfach am Rahmen fixiert. Dank Gummierungen verrutscht hier nichts. Einfach, effizient und hochwertig.

Der Backcountry Research Motherload Strap ist der Klassiker unter den Straps. Mit ihm lässt sich ein Tool, Schlauch und CO2 ganz einfach am Rahmen befestigen. Eine klare Empfehlung.

Syncros – Praktische, schicke Flaschenhalter uvm.

Auch Syncros hat bereits seit mehreren Jahren Flaschenhalter im Angebot, an denen sich ein Minitool und auf Wunsch auch eine Pumpe befestigen lässt. Mittlerweile hat sich auch die Anzahl an nützlichen Werkzeugen am Tool verbessert. Nur einen 6-mm-Inbus sucht man noch immer vergebens – das sollte man auf jeden Fall beachten. Außerdem hat die Marke weitere spannende Produkte, wie eine Tool-Box für den Flaschenhalter oder eine Tool-Rolle für die Bib-Shorts, im Angebot.

Beim Syncros Matchbox Coupe Cage-Trinkflaschenhalter sitzt das Tool unter der Flasche gut versteckt am Rahmen. Achtung: Das Tool verfügt allerdings nicht über einen 6- und 8-mm-Inbus. Ersterer lässt sich an der Steckachse des Hinterrads verbauen. Auf letzteren muss man verzichten.

Fork Cork – Kleines Teil, große Wirkung

Der Fork Cork von Mountain Products trägt sein Funktionsprinzip schon im Namen. Mit ihm lässt sich die Federgabel verschließen. Genauer gesagt, der Gabelschaft an der Unterseite. Er lässt sich super schnell installieren und passt in jede Tapered-Federgabel. Allerdings muss man sich selbst ein Konzept dafür überlegen, dass der Inhalt in der Gabel nicht klappert. Ideal ist der Fork Cork für Kleinteile wie einen Schaltzug, Kabelbinder, ein Kettenschloss u. ä.. Ideal ist es, alles in eine kleine Tüte zu verpacken.

Der Namen ist Programm. Der Fork Cork sitzt von unten im Steuerrohr und dichtet dies nach unten ab. So kann man dort z. B. ein Tool oder eine CO2 Kartusche verbauen. Aber Achtung: Wenn man es nicht ordentlich verpackt, klappert es nervig.

76 Projects Little Piggy – Praktische Halterungen und Taschen

76 Projects ist eine der Marken, die man eigentlich gar nicht kennt, die aber dennoch praktische Produkte im Angebot haben. Besonders gut gefallen hat uns hier die Little Piggy-Halterung, mit der sich ein Schlauch am Bike fixieren lässt – sogar, wenn man keine extra Bohrungen am Rahmen hat. Als Ergänzung bietet 76 Projects außerdem praktische Taschen, in denen der Inhalt dann zusätzlich vor Witterungseinflüssen geschützt ist und sicher am Rad hält.

76 Projects bietet praktische Befestigungslösungen fürs Oberrohr. Auf einer Basisplatte kann ein Schlauch lose befestigt werden. Alternativ kann man dort auch eine kleine Tasche anbringen, in der dann der Schlauch und weiteres Werkzeug Platz finden.

All In-Multitool – Die dritte Generation!

Das All In-Multitool schlug ein wie eine Bombe. Im Jahr 2016 waren unzählige EWS-Profis mit dem Tool unterwegs. Doch dann gab es Probleme. Durch neue Standards an der Kurbel und sich damit verändernden Durchmessern passte das Tool nicht mehr. Jetzt haben die Italiener nachgebessert. Es erfordert zwar etwas Bastelei von euch, aber das All In-Multitool V3 passt jetzt auch in SRAM DUB-Kurbeln. Es besitzt sechs Bits, die sich frei an die Bedürfnisse eures Bikes konfigurieren lassen, und einen Kettennieter. Damit lassen sich laut Hersteller 99 % aller Defekte beheben. Vorausgesetzt, ihr erreicht mit dem Tool alle wichtigen Stellen an eurem Bike.

Das All In-Multitool sitzt in der Kurbelachse. Zuletzt hat das Tool in viele Kurbeln nicht mehr gepasst. Jetzt haben die Italiener nachgebessert. Die dritte Generation ist wieder kompatibel, allerdings muss der Haltering eingeklebt werden.

Topeak Ninja-Tools – Angestaubt, aber praktisch

Topeak war eine der ersten Marken, die bereits Werkzeug praktisch am Rad verstaut haben. Mittlerweile wirken die Tools aber sehr klobig und angestaubt. Wir sind uns sicher, dass hier bald nachgebessert wird. Daher gehen wir hier nicht zu sehr darauf ein.

Topeak verstaut ein großes Minitool direkt im Flaschenhalter. So hat man alles dabei, allerdings ist das Teil echt klobig. Nachdem es auf der Website gerade nicht zu finden ist, gehen wir davon aus, dass zeitnah ein Nachfolger vorgestellt wird.

Fix Manufacturing – Das Minitool am Gürtel

Noch nie von Fix Manufacturing gehört? Kein Wunder, bisher kennt man die Amerikaner im Bike-Bereich noch wenig. Dabei zeichnet sie eine Besonderheit aus. Statt am Bike positionieren sie das Werkzeug am Körper des Fahrers. Der Clou: Das Werkzeug sitzt in der Gürtelschnalle. Es gibt verschiedene Werkzeug- und Gürtel-Optionen, sodass jeder das für sich passende Paket findet. Auch Aaron Gwin und Hans Rey vertrauen auf die Werkzeuge und es gibt mittlerweile eine Sonder-Edition mit Dynaplug-Reifenflick-Set.

Einen ganz anderen Weg geht Fix Manufacturing. Hier findet das Minitool ganz einfach in der Gürtelschnalle Platz. Der Funktionsumfang ist für den geringen Platzbedarf erstaunlich hoch, der Tragekomfort allerdings dafür eher niedrig.

Was ist mit Reifen-Plugs?

Mittlerweile gibt es am Markt unzählige Anbieter von Tubeless-Reifen Flick-Sets. Welches das Richtige für euch ist, kommt unter anderem darauf an, wo ihr es verstauen wollt. In einem Vergleichstest haben wir einige Konzepte für euch verglichen. Wer Griffe fährt, die extra Lenkerendkappen ermöglichen, dem empfehlen wir das Set von GIANT oder Sahmurai S.W.O.R.D. Wer z. B. eine kleine Wolf Tooth- oder 76 Project-Tasche am Oberrohr befestigt, könnte dort einen Dynaplug-Racer verstauen. Am Ende gibt es viele Optionen und es liegt an euch, die für euch passende zu wählen.

Bei Reifen-Plugs vertrauen wir auf das Modell von Sahmurai S.W.O.R.D.. Die dicken Plugs verschließen auch große Löcher souverän.

So viele Tools, aber welche Lösung ist jetzt die beste?

Welche Lösung am Ende die beste ist, hängt stark von euren eigenen Vorlieben und eurem Bike ab. Wer ohnehin ein Staufach im Rahmen hat, kann zusätzlich ein Tool im Steuerrohr verbauen und hat schon fast alles dabei. Bei einem Rad ohne Flaschenhalter wird es allerdings deutlich komplexer. Checkt einfach die von uns vorgestellten Tools, schaut, welche Schrauben ihr an eurem Rad habt und stellt euch dann euer perfektes Setup zusammen.

Wir setzen gern auf das OneUp EDC, Bontrager BITS oder Specialized Conceal-Carry-Tool in Kombination mit einem Strap (oder einer Montageplatte) sowie Tire-Plugs am Lenkerende. Ob dieses Setup aber auch bei euch passt, muss jeder individuell entscheiden.

Shredden ohne schlechtes Gewissen! Wer die Tools am Bike hat, ist nicht nur selbst bestens gerüstet, sondern kann auch seinen Kumpels aus der Patsche helfen, wenn sie mal wieder nichts dabei haben.

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Text: Fotos: Diverse