Wenn ihr schon mal auf einem der größeren Rennen wart, habt ihr sie bestimmt gesehen, rastlos, am Limit, immer mit hoher Geschwindigkeit – wir meinen aber nicht die Fahrer, sondern die Fotografen. Keiner arbeitet härter als die Media Teams auf der Jagd nach dem perfekten Foto. Wenn ihr euch je gefragt habt, was sie in ihren großen, schweren Taschen haben, seid ihr hier richtig – die Fotografen und Filmer des ENDURO Teams öffnen exklusiv für euch ihre Rucksäcke.

Ross Bell kam vor zwei Jahren zur Mountainbike-Fotografie. Zuerst konzentrierte er sich vornehmlich auf die britische Nationalmeisterschaft im Downhill und die Worldcups. Seit September 2015 ist er Teil des ENDURO Mountainbike Magazine-Teams und knipst seitdem alles von Rennen bis Produktvorstellungen. Lernt Ross kennen und findet heraus welches Foto Equipment er nutzt:

Ross Bell Camera Gear
Ross beim Interview mit Fabien Barel bei der letzten EWS in Finale.

Zwar kaufte ich mir erst 2013 meine erste DSLR, Fahrrad bin ich aber davor schon gefahren. Es war also nur logisch, dass es zu einer Verbindung beider Hobbys kommen würde. Besonders Arbeiten von Laurence Crossman-Emms oder Duncan Philpott haben dafür gesorgt, dass ich mir meine Kamera schnappte und zu den Rennen fuhr. Es wurde zu einer Sucht und seitdem bin ich davon besessen, auf Rennen und anderen Sportveranstaltungen zu fotografieren.

RossBell-WhatsInTheBag

Foto Equipment:

Gerade bin ich mit dem Studium fertig geworden und versuche jetzt, beruflich festen Boden unter die Füße zu kriegen. Man kann mein Equipment also getrost „minimalistisch“ nennen. Es erfüllt zwar seinen Job, ich habe für die kommenden Jahre aber schon mal eine Wunschliste geschrieben. Als Body nutze ich eine 7D aus zweiter Hand, die in drei Jahren Gebrauch schon einiges mitmachen musste – das herrliche englische Wetter, ein paar Crashs und ein Abgang über italienische Hänge … Ich habe drei Objektive, ein 70-200 f2.8 Tele, mein Arbeitstier für Mountainbike-Bilder, ein 16-35 f2.8 und ein 50 mm für 100 €, ein spaßiges Objektiv für kleines Geld! Und natürlich eine Handvoll an Blitzen und Fernauslösern, die ich im letzten Jahr nur selten gebraucht habe. Ein ziemlich bodenständiges Set, das langsam müde wird und nach einem Service und einem Upgrade zu schreien scheint. Als nächstes kommen ein Vollformat-Body und ein 15-mm-Fisheye.

Essentials:

Kürzlich habe ich mir die Reload-Tasche von Dakine gegönnt, die einen guten ersten Eindruck macht. Ob der sich halten kann, wird sich während der kommenden Saison zeigen müssen. Wenn ich auf dem Berg bin, habe ich mein komplettes Kamerakit dabei, außerdem noch ein paar Werkzeuge und Ersatzteile, um kleinere Probleme direkt lösen zu können, dann noch Essen, etwas zu trinken und eine Regenjacke. Ich trage auch gerne Knieschoner, da sie das Fotografieren in bestimmten Positionen etwas angenehmer machen können. Ich denke, ich mache das Beste aus meinem Kit – ein Update würde meine Aufnahmen qualitativ nicht großartig verändern. Meine Arbeit würde aber effizienter werden. Letztlich ist es das Auge des Fotografen, das über die Qualität eines Bildes entscheidet, nicht unbedingt die Kamera. Man lernt Demut, wenn man sieht, was für großartige Arbeiten in den Presseräumen der World Cups und der EWS-Rennen entstehen.

Ein paar von Ross’ Arbeiten:

Mehr Fotos von ihm findet ihr auf seiner Website oder auf Instagram.

In unserer neuen “What’s in the Bag” Serie stellen sich unsere Fotografen und Filmer vor und lassen euch einen Blick in ihre Kamerataschen werfen. Bald folgen weitere Episoden.

Text & Bilder: Ross Bell


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