Eure Bikes haben es nicht verdient, im Winter zum Bildschirmhintergrund degradiert zu werden – fahrt sie! Mit den folgenden Setup-Tipps erzeugt ihr trotz kaltem und feuchtem Wetter mehr Grip auf dem Trail, bleibt warm – und werdet ganz nebenbei auch noch zu besseren Fahrern!

Biken macht auch im Winter Spaß
Mit der richtigen Einstellung habt ihr Grip trotz Kälte und Feuchtigkeit.

Ganz klar: Fahren im Winter bedeutet weniger Grip. Je nachdem, wo ihr lebt und fahrt, machen es Matsch, laubbedeckte Wurzeln oder Schnee schwierig, eure Ideallinie auf dem Trail durchzuziehen. Doch wer sich trotzdem hinauswagt, der wird mit einer Menge Spaß und neuen Skills belohnt! Denn der oft geschmähte Winter ist viel mehr als nur eine triste Dunkelphase zwischen zwei Bike-Sommern, die es irgendwie auszuhalten gilt – er kann euch schlicht zu besseren Fahrern machen! Mit unseren Tipps für mehr Grip unter kalten und feuchten Bedingungen schafft ihr es, die kalten Monate nicht nur zu überstehen, sondern sie regelrecht zu feiern! Wir geben euch Tipps zu eurem Equipment, der richtigen Fahrweise – und einen Profitrick aus dem Wintersport.

Grip or Slip? Tipps für mehr Grip bei Matsch und Schnee!

Die Mischung macht’s: Profile, Gummi und Reifendruck

Der wohl offensichtlichste Grip-Faktor am Bike ist die Kontaktfläche zwischen euren Reifen und dem Untergrund. In diesem Fall empfehlen wir euch ausnahmsweise das grobe Werkzeug: Je größer die einzelnen Stollen des Reifens sind, desto tiefer können sie sich in den Boden graben und kriegen auch durch Matsch, Laub und Schnee hindurch noch festen Untergrund zu fassen. Und je weiter sie auseinander stehen, desto besser lassen sie loses Material auch wieder los und können erneut zupacken, anstatt zu verstopfen. Falls ihr auf MAXXIS-Reifen unterwegs seid, tauscht euren Minion DHF am Vorderrad doch den Winter über gegen einen ASSEGAI oder gleich gegen den noch gröberen und schlammerprobten Shorty. Auch am Hinterrad sind Überlegungen zu Rollwiderstand und Gewicht jetzt fehl am Platz. Traktion ist Trumpf! Zumindest ein DHRII oder auch ein DHF darf es schon sein. Eure noch guten Sommerreifen könnt ihr wie eure Autoreifen einlagern und im Frühling wieder aufziehen. So verschenkt ihr auch keine Laufleistung.

Der MAXXIS ASSEGAI kann auch im Winter eine gute Wahl sein.
Der Schlammreifen Shorty ist noch mal eine Nummer gröber.

Beim Luftdruck steht ihr vor demselben Balanceakt wie im Sommer: Je weniger Luft im Reifen, desto größer der Grip, desto größer aber auch die Gefahr von Walken oder eines Defektes. Riskiert hier nicht zu viel, denn ein bisschen mehr Grip ist es nicht wert, am Ende bei -5 °C mit eiskalten Fingern einen Platten flicken zu müssen! Achtet auch darauf, dass die Luft, die ihr in der warmen Werkstatt in eure Reifen gepumpt habt, mit Abkühlen in der Kälte an Volumen einbüßt – das macht bei 30 °C Temperaturunterschied von drinnen nach draußen rasch 10 % des Reifendrucks aus! Für die Nerds: Das entspricht einem Abfall von 1,4 bar / 20 psi auf nur mehr 1,26 bar / 18 psi. Durch die geringe Kompression und die ständige Kühlung, die die Luft im Reifen unterwegs erfährt, ändert sich an der Temperatur in seinem Inneren dann auch nicht mehr viel. Antizipiert den Volumenverlust also schon beim Aufpumpen, indem ihr zunächst etwas höher zielt, um am Ende beim gewünschten Druck herauszukommen – Luft ist schneller ausgelassen als nachgepumpt. Kennt ihr unseren Guide zum richtigen Reifendruck? Falls nicht schon geschehen, zeigen wir euch hier außerdem, wie ihr für noch mehr Grip auf Tubeless umrüstet.

Sogar noch geringeren Luftdruck könnt ihr euch leisten, wenn ihr Reifen mit Downhill-Karkassen und/oder Reifen-Inserts wie z. B. CushCore montiert. Die extrafesten Karkassen und Schaumeinlagen stabilisieren den Sitz des Reifens, schützen ihn zusätzlich vor Walken und Platten und erlauben euch dadurch, noch ein paar weitere Zehntelbar gegen Grip (und abermals größeren Rollwiderstand) einzutauschen.
Die verschiedenen Gummimischungen der Reifenhersteller bieten euch die Möglichkeit, den Grip eures Bikes unter kalten und feuchten Bedingungen hoch zu halten: Je weicher sein Gummi, desto elastischer, anschmiegsamer und griffiger ist ein Reifen auch noch bei niedrigen Temperaturen. Doch Achtung: Das Team von MAXXIS rät wegen möglicher Rissbildung bereits ab 6 °C von seinen beiden weichsten Mischungen MaxxGrip und MaxxTerra ab und verweist bei Kälte stattdessen auf die härteren DualCompound-Alternativen. Schwalbe z. B. gibt die ADDIX Ultra Soft-Mischung unbeschränkt auch bei Minusgraden frei.

Schwalbe gibt seine klebrigste Mischung für alle Temperaturen frei.

Wie wäre es mal mit 2,3‘‘ anstatt 2,5‘‘ Breite?

Ihr habt ihn vielleicht schon öfter in Foren gelesen, doch den pauschalen Ratschlag, im Winter breitere Reifen zu fahren, unterschreiben wir nicht. Zugegeben, wenn eure Winter-Rides komplett auf geschlossenen Schneedecken stattfinden, dann bieten euch breite Reifen mit ihrem Plus an Auflagefläche und Auftrieb tatsächlich einen Vorteil. Doch solange ihr noch die Chance habt, durch Schnee, Matsch und Dreck hindurch Kontakt zu festen Bodenschichten herzustellen, hilft euch vielmehr ein schmalerer Reifen, der in der Lage ist, auch bis dort unten durchzudringen und zu greifen – anstatt wie ein dickes Kind im Schwimmbad beim Tauchversuch hilflos obenauf zu treiben. Wie wäre es also mal mit ein paar Millimetern weniger Breite, also z. B. 2,3‘‘ anstatt 2,5‘‘?

Von Gabeln, Dämpfern und Honig aus dem Kühlschrank – Kälte lässt euer Fahrwerk zäh werden

Selbst das beste Reifen-Setup bringt euch erst dann ein Plus an Grip, wenn euer Fahrwerk es schafft, die Laufräder auch auf dem Boden zu halten. Eine straffe und progressive Abstimmung auf griffige Anlieger und tiefe Drops kann im Sommer zwar Sinn ergeben, doch im kalten Winter ist eher feinfühliges Anschmiegen angesagt!

Luft und Öl im Inneren erwärmen sich auf dem Trail sehr schnell

Wenn der gefrorene Boden unter den Füßen knirscht, fühlt sich auch unser Fahrwerk eher steif an, und zwar sowohl bei Luft- als auch bei Coil-Federungen. Das liegt vor allem daran, dass das Öl im Dämpfer bei Kälte zäher wird und sich nur mühsam seinen Weg durch den Parcours aus Beilagscheiben bahnt – wie Honig aus dem Kühlschrank, den man nur noch schwer aus der Quetschflasche aufs Brot bekommt. Kaltes Schmieröl und Dichtungen tun ihr Übriges, dass sich unser Fahrwerk bei winterlichen Temperaturen widerwillig anfühlen kann. Doch anders als Reifen erwärmen sich die Luft und das Öl in Gabel und Hinterbaudämpfer durch Kompression und mechanische Reibung bei aktiver Fahrt sehr schnell. Das merkt ihr, wenn ihr nach einer harten Fahrt an die spürbar aufgewärmte Hauptkammer eures Dämpfers greift.

Fahrwerk einfach warmfahren oder vorab an Kälte anpassen?

Je nach Außentemperatur reichen sehr kurze Trails nicht aus, um eure Gabel und Dämpfer wirklich warmzufahren, und euer Bike fühlt sich auf den letzten Metern noch genauso bockhart an wie auf den ersten. Bestehen eure Rides im Winter aus einzelnen, sehr kurzen Abfahrten, zwischen denen ihr immer wieder pedalieren müsst, wodurch euer Fahrwerk nichts zu tun hat und wieder abkühlen kann? Dann könnt ihr dem kalten, zähen Dämpferöl seinen mühsamen Weg durch die Shimstacks erleichtern, indem ihr die Zug- und Druckstufe eurer Gabel und Dämpfer einige Klicks öffnet. Je weiter die Zugstufe offen ist, desto schneller richtet sich das Fahrwerk nach dem Einfedern wieder auf (Rebound). Das Öffnen der Druckstufe bewirkt, dass Federweg bereitwilliger freigegeben wird. Diese Einstellungen kosten nur Sekunden und bewirken viel. Zählt die Anzahl der Klicks mit und merkt euch, wo ihr eine Verbesserung spürt. Eine genaue Anleitung zum richtigen Setup eures Fahrwerks findet ihr hier.
Biegt ihr jedoch in einen längeren Trail ein, wird euer Fahrwerk auf dem Weg sowieso auf Temperatur kommen und sich rasch gewohnt geschmeidig anfühlen. Je nach Fahrweise und Ausgangstemperatur spürt ihr hier schon nach grob einer halben Minute deutliche Unterschiede. Habt ihr aber zusätzlich Zug- und Druckstufe geöffnet, riskiert ihr dadurch, dass euer Bike im Laufe der Abfahrt zum wilden Mustang mutiert – wenn nämlich das warmgefahrene, wieder leichtflüssige Dämpferöl den Rebound so schnell werden lässt, dass sich eure Reifen vom Boden abstoßen und ihr mehr Grip verliert als gewinnt #Pogostick.

Wenn ihr Zug- und Druckstufe etwas öffnet, arbeitet euer Fahrwerk in beide Richtungen schneller. Fahrt ihr das Öl dann zusätzlich warm, kann das aber zum Problem werden.

Gutes Warm-up ist der Schlüssel – für euer Bike wie auch für euch selbst

Wie also einen Mittelweg finden? Pumpt euch warm! Durch einige kräftige Impulse nach unten ins Fahrwerk – wie bei einem halb ausgeführten Bunnyhop – treibt ihr das Öl durch die Shims und komprimiert die Luft in den Kammern. So könnt ihr zähe Federelemente unmittelbar vor Einfahrt in den Trail mit etwas körperlicher Arbeit schon einmal anwärmen. Der doppelte Vorteil: Auch eure Arm-, Rumpf- und Beinmuskulatur wird dabei warm und ihr startet besser vorbereitet in die Abfahrt.

Pumpen ins Fahrwerk an Ort und Stelle oder Ansatz zum Bunnyhop:
Durch wiederholtes aktives Pumpen bringt ihr Luft und Öl in eurem Fahrwerk schon vor dem Einstieg in den Trail auf Touren – und euch selbst gleich mit.

Vorsicht bei Änderungen von Öl und Luftdruck im Fahrwerk!

Anstatt Druck- und Zugstufe um einige Klicks zu öffnen, könntet ihr natürlich auch gleich leichtflüssigeres Öl in eure Dämpfer füllen. In extremer Kälte mag das zwar eine Möglichkeit sein, steif gefrorenen Fahrwerken Bewegung zu entlocken. Aber denkt dran, dass so eine Modifikation im warmgefahrenen Zustand umso sprunghafter wird – und es Garantieprobleme geben könnte, wenn ihr ein anderes Öl verwendet habt als das, das der Hersteller empfiehlt.
Ähnliches gilt für den Druck in Luftfahrwerken: Anders als bei den Reifen raten wir euch davon ab, in der Kälte Luft in Gabel oder Dämpfer nachzupumpen, weil sie sich dort ohnehin enorm schnell erwärmt und wieder ausdehnt. Pumpt ihr im kalten Zustand dennoch Luft hinzu, kann der Druck im erwärmten Zustand zu groß werden, wodurch ihr sehr hoch im Federweg steht und den Reifen die Reserven fehlen, um auszufedern und bei Unebenheiten am Boden zu bleiben.

Den vom Gnar Dog streng bewachten Federweg freigeben

Wie haltet ihr es eigentlich mit der Progressivität? Seien wir ehrlich: Bei Matsch und Schnee sind die allermeisten von uns sowieso gezwungen, ihre Fahrweise zu drosseln. Die richtig harten Manöver, bei denen ihr maximalen Durchschlagschutz braucht, sind griffigeren Jahreszeiten vorbehalten. Es könnte also sinnvoll sein, ein, zwei Volumenspacer zu entfernen! Das macht euer Bike schluckfreudiger. Auch die letzten Zentimeter eures Federwegs sind dann leichter zugänglich und tatsächlich nutzbar, statt von Gnar Dogs, Tokens und Co. streng bewacht zu werden. Ein weniger progressives Fahrwerk schafft es, auch im Endbereich des Federwegs noch Unebenheiten wegzuschlucken, statt hart dagegenzuhalten und dadurch einen abrutschenden Reifen zu riskieren. Auf der Suche nach maximalem Grip im Winter ein absoluter Tipp!

Um an die Volumenspacer in der Gabel zu gelangen, braucht ihr meistens nur die richtige Stecknuss und eine Pumpe. Den Dämpfer müsst ihr dazu ausbauen, braucht aber ansonsten kein Spezialwerkzeug. Lasst vor dem Öffnen die Luft ab, nachdem ihr euch den Druck notiert habt!

An den Kontaktpunkten – Die richtigen (Hand-)Schuhe für Kälte und Nässe

Wenn eure Reifen durch Matsch und Schnee hindurch zupacken und von eurem Fahrwerk trotz Kälte feinfühlig über den Boden geführt werden, dann sind die wichtigsten Teile eures Bikes schon erfolgreich auf den Winter eingestellt. Doch um die Linie, die ihr im Kopf habt, auf den Trail zu bringen, braucht ihr jetzt auch selbst noch guten Kontakt zu eurem Rad – vor allem an den Füßen und Händen.
Nicht nur der Gummi eurer Reifen wird bei Kälte härter, sondern auch der unter euren Füßen. Die eigentlich ziemlich griffige Sohle eures Lieblingsschuhs rattert bei Minusgraden vielleicht nur noch bockig über die Pins eurer Plattformpedale hinweg, ohne noch viel von ihrem Grip aus dem Sommer zu zeigen. Hier helfen euch Schuhe, deren Sohlengummi so weich ist, dass er sogar bei Kälte noch Grip bietet. Gut, dass wir uns für euch schon mal die besten MTB-Winterschuhe für Plattformpedale angesehen haben – und natürlich auch die für Klickpedale.

Manche Sohlen, die im Sommer ausreichend griffig sind, werden in der Kälte einfach zu hart, um noch genug Grip auf dem Pedal zu bieten.

Handschuhe sind ein so individuelles Thema wie die Partnerwahl. Die einen mögen sie dünn und leicht, die anderen lieber dick und gepolstert, wieder andere wollen überhaupt gar keine. Wo so viel persönliche Präferenz im Spiel ist, sind wir mit pauschalen Empfehlungen vorsichtig. Nur so viel: Es ist okay, wenn ihr euren idealen Winterhandschuh nicht beim ersten Versuch findet! Und es ist auch okay, wenn ihr feststellt, dass der Handschuh, der sich im Shop beim Trockentest am Grifferegal noch so gut angefühlt hat, draußen auf dem Trail für euch überhaupt nicht funktioniert. Nicht okay ist nur, kalt gefrorene Hände zu haben! Wenn euch das im Winter aber doch mal passiert, dann haben wir einen genial einfachen Profitrick aus dem Wintersport für euch, der sogar während der Fahrt funktioniert und euch sofort wieder warmes Blut in die Finger treibt: der Pinguin-Pump.

Arme nach unten strecken, Hände abspreizen, Schultern hochziehen und sacken lassen – der Pinguin-Pump lässt warmes Blut in die kalten Finger schießen.

Haltet eure Arme durchgestreckt nach unten und spreizt eure Hände und Finger seitlich ab, damit eure Hände parallel zum Boden stehen – wie bei einem Pinguin. Zieht nun eure Schultern hoch und lasst sie ruckartig wieder sacken. Mit jedem Stoß in Richtung Boden spürt ihr, wie es euch warmes Blut in die abgespreizten Hände pumpt und das Leben in eure kalten Finger zurückkehrt! Der Pinguin-Pump ist praktischer als wildes Armkreisen und funktioniert sogar freihändig auf dem Bike.

Der Pinguin-Pump sieht etwas lustig aus
ist aber unheimlich effektiv

Euer Setup gibt euch Grip, euch ist ausreichend warm und ihr seid gut mit eurem Rad verbunden? Wenn ihr jetzt auch noch seht, wo ihr hinfahrt, hält euch im Winter nichts mehr auf! Wir haben uns angesehen, welche Schutzbleche euch dabei am besten helfen.

Spürt, was euer Bike unter euch macht!

Selbst wenn ihr euer Setup nun perfekt auf Grip im Winter eingestellt habt, werden Matsch und Schnee fahrerisch immer eine anspruchsvolle Angelegenheit sein – und das ist auch gut so! Denn es gibt keine bessere Technikschule als Situationen, die uns schlicht richtig herausfordern. Wer nur im Sommer auf ohnehin griffigem Waldboden ballern geht, der versäumt, wie sehr er sich durch die Challenge eines schlammigen Steinfelds oder einer flachen Kurve mit frostigen Wurzeln fahrerisch noch weiterentwickeln könnte – nämlich enorm!

Erst dort, wo es herausfordernd wird, lernt ihr wirklich was dazu.
Volle Konzentration bei aktiver Fahrposition, um für alles gerüstet zu sein.

Denn ihr spürt dabei, was euer Bike unter euch macht, und lernt, souverän darauf zu reagieren: Stellt euch locker und mittig aufs Rad und seid darauf gefasst, ein kurzes Rutschen des Hinterreifens auf einer Wurzel mit der Hüfte auszugleichen. Mit federnden Armen und Beinen bringt euch ein kurzer Gripverlust im Matsch nicht aus der Ruhe, sondern macht sogar eine Menge Spaß, wenn ihr wisst, wie ihr euer Bike gleich wieder einfangen könnt.

Auf Matsch und Schnee sind wir technisch schwer gefordert und daher ohnehin langsamer unterwegs. Wenn es dann mal schiefgeht, ist das meist halb so wild – solange ihr nicht gerade eure teuerste Hose tragt und außerdem diese Tipps zum richtigen Stürzen kennt.

Euer Grip ist umso größer, je weniger ihr als Fahrer lenkt oder bremst. Natürlich lässt sich das nicht vollständig umsetzen, aber durch ein paar kleine Verbesserungen des Fahrverhaltens kann man die auftretenden Kräfte bestmöglich auf dem Trail verteilen. Dazu hilft es, vorausschauend zu fahren, um eine geeignete Linie überhaupt rechtzeitig zu erkennen. Grundsätzlich geht es darum, sich griffige Spots auf geraden Trailabschnitten zum Bremsen auszusuchen und die Hebel ansonsten möglichst offen zu lassen. Besonders auf nassen Wurzeln kann selbst ein leichter Zug an der Bremse schon zu einem blockierenden und abschmierenden Rad führen. Kurven sollte man besser weich von außen anfahren, da bei einem größeren Kurvenradius auch geringere Kräfte auftreten. Dabei solltet ihr euer Rad nach innen neigen, während ihr mit eurem Schwerpunkt senkrecht über dem Tretlager bleibt.

Im Winter ist es umso wichtiger, an der richtigen Stelle und vor allem mit der richtigen Dosierung zu bremsen.
Wenn ihr euch auch im kalten und nassen Winter auf die Trails hinaustraut, schraubt ihr nicht nur eure Skills nach oben – ihr habt natürlich auch einfach eine Menge Spaß!

Probiert euch aus, lernt dazu – und feiert es!

Gute Tipps für bessere Fahrtechnik gibt es viele, und auch wir haben euch hier schon einige an die Hand gegeben. Doch einer der besten Tipps überhaupt lautet immer noch: Geht fahren! Auch bei kalten und feuchten Bedingungen, und auch wenn euer Bike trotz unserer Setup-Tipps nicht ganz an den Grip von trockenen Jahreszeiten herankommt. Gerade jetzt im Winter könnt ihr richtig viel dazulernen und bis zum nächsten Sommer noch bessere Fahrer werden. Habt Spaß dabei!


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Text: Moritz Geisreiter, Patric Dan Fotos: Peter Walker, Finlay Anderson