So sehen Sieger aus! Das Yeti SB150 war in unserem Race-Bike-Test das mit Abstand schnellste Bike. Was macht das Bike so gut und warum hat uns bisher das SB150 in unseren Vergleichstest nicht überzeugen können? Antworten liefert dieser Test.
In unserer Testübersicht des schnellste Enduro-Race-Bike findet ihr nicht nur spannende Erkenntnisse und das Fazit des Tests, sondern auch einen Überblick über das komplette Testfeld.
Schon beim ersten Blick auf das Yeti SB150, das wir für diesen Test erhalten haben, wird klar: Das ist ein waschechtes Race-Bike. Davon zeugen nicht nur die Kampfspuren im Lack, die es schon davongetragen hat, sondern auch die verbauten Komponenten. So rollt das Yeti auf DT-Laufräder mit EX511-Alu-Felgen und 240s-Naben, auf denen MAXXIS-Downhill-Reifen inklusive CushCore-Insert montiert sind – mehr Grip und Pannenschutz geht nicht. Außerdem verfügt es über eine Shimano XTR-Schaltung mit einer kleinen Kassette mit lediglich 10–45 Zähnen.
Das Cockpit kommt von Renthal und besteht aus einem 50 mm langen Vorbau und 750 mm schmalen Lenker. Eigentlich unfahrbar, wenn man auf das Internet hört. Aber ganz schön geil, wenn man sich mal daran gewöhnt hat. Anders als bei Richie Rude ist bei unserem Test-Bike leider „nur“ eine FOX 36 GRIP2 mit 170 mm Federweg verbaut. Groß fällt dagegen der Verstellbereich der Transfer-Stütze aus: 175 mm sorgen für Bewegungsfreiheit. Bei diesem super robusten High End-Aufbau bleibt die Waage am Ende dennoch bei 15,56 kg stehen – erstaunlich leicht, finden wir.
Yeti SB150 Team
Specifications
Fork FOX 36 GRIP2 170 mm
Rear Shock FOX FLOAT X2 Factory 150 mm
Seatpost FOX Transfer Factory mm175
Brakes Shimano XTR 203/203 mm
Drivetrain Shimano XTR 32 (10-45)
Stem Renthal Apex 50 mm
Handlebar Renthal Fatbar 750 mm
Wheelset Felge: DT SWISS EX511 Nabe: DT 240s
Tires MAXXIS Assegai/Minion DHR II 2,5"/2,4"
Technical Data
Size S M L XL
Weight 15,56 kg
Wheelsize 29"
Specific Features
CushCore
Kompakt und potent – Die Geometrie des Yeti SB15
Die Geometrie des Yeti SB 150 in Größe Medium ist sehr ausgewogen und schafft einen guten Kompromiss aus Agilität und Stabilität. So beträgt der Reach 460 mm, der Lenkwinkel ist 64,5° flach, die Kettenstreben 433 mm kurz. Der Stack beläuft sich auf 615 mm und der Sitzwinkel ist 77° steil. In Größe L wächst allerdings der Hinterbau nicht mit und so empfanden wir das Rad in Vergangenheit mit seinem langen 480 mm Reach als eher unausgewogen.
Größe | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Sattelrohr | 380 mm | 410 mm | 450 mm | 495 mm |
Oberrohr | 572 mm | 602 mm | 626 mm | 654 mm |
Steuerrohr | 95 mm | 97 mm | 108 mm | 119 mm |
Lenkwinkel | 64,5° | 64,5° | 64,5° | 64,5° |
Sitzwinkel | 77,0° | 77,0° | 76,9° | 76,8° |
Kettenstrebe | 433 mm | 433 mm | 433 mm | 433 mm |
Tretlagerabsenkung | 25 mm | 25 mm | 25 mm | 25 mm |
Radstand | 1.193 mm | 1.223 mm | 1.248 mm | 1.278 mm |
Reach | 430 mm | 460 mm | 480 mm | 505 mm |
Stack | 613 mm | 614 mm | 625 mm | 635 mm |
Rennen werden in Kurven gewonnen – und hier ist kein Bike so schnell wie das Yeti!
Schnell, schneller, Yeti! Das SB150 auf dem Trail
Warum fährt Richie Rude mit einer Körpergröße von 180 cm das Yeti in Größe Medium? Diese Frage haben wir uns vor dem Test des Öfteren gestellt. Seit dem Test wissen wir es – es ist einfach verdammt schnell. Das Zauberwort für eine schnelle Stage-Zeit lautet: Exit-Speed. Es geht darum möglichst viel Schwung und damit Geschwindigkeit aus einer Kurve mitzunehmen bzw. dort gar nicht erst zu verlieren. Das Yeti schafft das aufgrund mehrerer Faktoren. Da ist einmal die kompakte Geometrie, welche dem Rad ein super agiles und direktes Handling verleiht. Enge Kurvenradien sind ebenso kein Problem wie die spontane High-Line, um die Kurve noch etwas größer zu machen. Man steht zentral und kann das Rad mit wenig Impulsen sehr präzise navigieren.
Das Yeti ist verdammt schnell, doch man bekommt auf langen Stages nichts geschenkt!
Dann ist da das Fahrwerk, das mit sehr gutem Gegenhalt und ausreichender Traktion punktet. Es ist keine Sänfte, sondern verwaltet die 150 mm Federweg am Heck super effektiv. Hier wird nur so viel Federweg freigegeben, wie in dem Moment gerade benötigt wird. Die Reserven sind deutlich größer, als man es auf dem Papier vermuten würde. Grund ist sicher die hohe Progression, welche über weitere Spacer im Dämpfer und auch in der Gabel erreicht wurde. Die nötige Laufruhe liefern beim Yeti neben dem Fahrwerk und der Geometrie die schweren Laufräder, die das Rad stets sicher auf Kurs halten. Hindernisse werden dank des hohen Momentums einfach platt gemacht. Es gibt laufruhigere Bikes im Test, aber das Yeti verliert in diesen Sektionen keine nennenswerte Zeit. Wir sind aus Interesse auch ein Yeti in Large auf unserer Test-Strecke gefahren und waren damit deutlich langsamer unterwegs wie mit dem Modell in Medium. Wie auch das COMMENCAL war das große Bike mit den kurzen Kettenstreben dann unausgewogen und konnte in Kurven weniger Geschwindigkeit mitnehmen.
Wie fährt sich das Yeti SB150 im Vergleich zur Konkurrenz?
Das Yeti war am Ende das schnellstes, aber auch anstrengendsten Bikes auf der Rennstrecke. Verglichen zum zweitplatzierten Canyon ist das Yeti direkter und auch spritziger und agiler. Das Canyon glänzt auf unbekannten und steileren Strecken mit mehr Sicherheit, das Yeti fordert dort seinen Fahrer und ist kräftezehrender. Ähnlich wie das Yeti fährt sich noch das GT, welches aber weniger Reserven im anspruchsvollen Terrain hat, und das Lapierre, in dem man aber nicht so gut integriert steht.
Unterschiede zum Serien-Bike
- Volumenspacer in Federgabel und Dämpfer
- Downhill-Reifen inkl. CushCore
- XTR-Schaltung und Bremse
- Chris King-Steuersatz
- Renthal-Cockpit mit 750er-Lenker
Fazit
Was für eine Rakete! Das Yeti SB150 in Größe Medium ist das schnellste Bike in diesem Test. Möglich macht das sein super direktes und agiles Handling, dank dem man viel Geschwindigkeit mitnehmen und auch aufbauen kann. Mit dem Yeti bremst man weniger und durchfährt Kurven schneller. Seine voll auf Racing getrimmte Ausstattung leistet sich keinerlei Schwächen. Allerdings fordert sein straffes Fahrwerk Kraft – für lange Stages sollte man sich Richie Rude als Vorbild nehmen und fleißig trainieren.
Tops
- Super direktes und agiles Handling
- effizientes Fahrwerk verschenkt keine Energie
- enorme Reserven und riesiger Grenzbereich
Flops
- auf langen Stages kräftezehrend
- Übersetzung nicht für Jedermann
- in Größe L bei weitem nicht so ausgewogen (auch für große Fahrer)
Mehr Informationen findet ihr auf yeticycles-de.com
Das Testfeld
Noch mehr Testbikes, wichtige Erkenntnisse und Trends für die kommende Saison gefällig? Dann schau auf jeden Fall noch mal in unsere Übersicht zum ultimativen Test des schnellsten Enduro-Race-Bike.
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