Aus dem Magazin | Specialized S-Works Enduro 650B – Testbericht

S-Works Modelle bei Specialized haben alle eines gemeinsam: Sie stellen die Speerspitze der jeweiligen Produkt-Kategorie dar. Eine superbe Ausstattung ist hier Pflicht und so lässt auch das von uns getestete S-Works Enduro 650b keine Wünsche offen. Egal ob die hochwertige SRAM XX1-Schaltung oder die edlen Roval Traverse SL Fattie-Carbonlaufräder – sämtliche Komponenten wissen mit herausragenden Funktionen zu überzeugen.

Doch nicht nur die Ausstattung sticht ins Auge. Wirft man einen Blick auf die Geometrie-Daten des Rads, fallen sofort die super kurzen Kettenstreben mit einer Länge von lediglich 422 mm auf. Und auch, wenn man das Fahrverhalten eines Rads nicht auf nur einen Geometriewert reduzieren kann, sind es doch genau diese Kettenstreben, die das Handling des Bikes spürbar prägen. Bergab fährt sich das Rad dadurch extrem agil, nahezu schon verspielt. Gleichzeitig bietet es dank des flachen Lenkwinkels von 65,5 ° jedoch noch immer eine ausreichende Portion Laufruhe und bleibt so auch bei Highspeed sicher auf Kurs.

Unterstrichen wird dieses extrem ausgewogene Fahrverhalten vom hochwertigen Fahrwerk, bestehend aus einer RockShox Pike RCT3-Federgabel und dem neuen Cane Creek Double Barrel Inline-Dämpfer. Dieser erfordert zwar einiges an Geduld und Erfahrungen beim Setup, begeistert dann jedoch mit einer sehr guten Funktion. Durch ihn fühlt sich der Hinterbau des Enduro sehr satt an, klebt förmlich am Untergrund und bietet dennoch viel Feedback. Wegsacken ist hier kein Thema, auch nicht beim Uphill, bei dem der Climb Switch-Hebel effektiv Wipp-Bewegungen unterdrückt. Man sitzt entspannt auf dem Rad und pedaliert dank geringem Gewicht leichtfüßig bergauf. Die Reifenkombination, bestehend aus dem bekannten Specialized Butcher Vorder- und dem neuen Slaughter Hinterreifen, konnte die Tester bei den trockenen Testbedingungen mit gutem Grip und geringem Rollwiderstand überzeugen.

Kletterkünstler:
Mithilfe des kleinen goldenen Hebels werden am Cane Creek Double Barrel Inline-Dämpfer Antriebseinflüsse effektiv unterdrückt. Gleichzeitig sorgt die langsamere Zugstufe für mehr Traktion bergauf.

Versatz:
Die Specialized Command Post-Sattelstütze überzeugt mit zuverlässiger und solider Funktion, wurde von den Testfahrern aber aufgrund ihres Versatzes nach hinten kritisiert

Gefällig:
Der neue Remote-Hebel der Teleskopsattelstütze ist ähnlich wie ein Schalthebel positioniert und lässt sich dadurch super erreichen. Er begeistert mit geringen Bedienkräften und angenehmer Ergonomie.

Gelungener Kompromiss:
Der neue Specialized Slaughter-Reifen konnte die Tester auf den Trails des Ötztals überzeugen. Dank der flachen Mittel- und stabilen Seitenstollen stellt er einen gelungen Kompromiss aus geringem Rollwiderstand und guter Kurvenführung dar.

Breit und edel:
Leicht, breit und steif – so lassen sich die neuen Roval Traverse SL Fattie-Laufräder am besten beschreiben. Dank 30 mm Innenbreite sitzt der Reifen sehr satt auf der Felge und neigt spürbar weniger zum Walken.

Fazit:

Preis: € 7, 999

Gewicht: 12.50 kg

Ausstattung

• Gabel: RockShox Pike RCT3 Solo Air
• Dämpfer: Cane Creek DB Inline
• Schaltung: SRAM XX1
• Bemsen: SRAM Guide RS Carbon
• Lenker: S-Works All-Mountain 750mm
• Vorbau: Syntace F109 75mm
• Reifen: Specialized Butcher 2,3″ / Specialized Slaughter 2,3″
• Laufräder: Roval Traverse SL Fattie
• Sattelstütze: Specialized Command Post IR

Geometrie

Größe: S / M / L (getestet) | Oberrohr:610mm | Sitzwinkel: 74,5°| Kettenstrebe:423mm | Lenkwinkel: 65,5°| Radstand: 1188mm Reach: 443mm | Stack:603mm | Laufradgröße: 27.5″

Text und Fotos: Christoph Bayer

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